BI Survey 17: Fachanwender bleiben im Fokus

Laut BI Survey 17 des Business Application Research Center (BARC) setzt sich der Trend in Richtung Self-service BI und dem Empowerment von Fachanwendern fort. Die Studie vergleicht mehr als 40 Produkte von Business-Intelligence-Anbietern.

Data Discovery sowie Self-service BI sind auch in diesem Jahr die dominierenden User Trends. Beide Entwicklungen richten sich nicht-technische Anwender und zeigen die wachsende Wichtigkeit von einfach nutzbaren Möglichkeiten, auf Daten zuzugreifen und diese sowohl selbstständig in Berichte und Dashboards zu überführen als auch explorativ zu analysieren.

Der BI Survey ist eine auf Nutzerumfragen basierende Studie über den BI-Software-Markt und wird alljährlich von BARC durchgeführt. Sie fußt auf der Meinung von weltweit über 3.000 BI-Anwendern in Unternehmen zu den Themen Software-Auswahl, ‑Implementierung und -Nutzung von BI-Produkten. Das detaillierte Feedback zu 42 BI-Produkten wird analysiert und miteinander verglichen. Der BI Survey 17 wurde von Analysten der BARC sowie der Eckerson Group verfasst.

Collaboration wächst am stärksten

Der stärkste Anstieg, den die Analysten bei der Nutzung von BI-Werkzeugen verzeichnen, betrifft in diesem Jahr die Zusammenarbeit im Unternehmen (Collaboration). Stetig zunehmend sind dabei der Zugang zu Informationen und Analysemöglichkeiten über mobile Geräte und Cloud-basierte Werkzeuge. „Business Intelligence wird vor den aktuellen Herausforderungen der digitalen Transformation zum konkreten Werkzeug, diese auch Wirklichkeit werden zu lassen“, erläutert Dr. Carsten Bange, Gründer von BARC und Mitglied des Boards der CXP Group. „Die Vision eines datengetriebenen Unternehmens lässt sich nur umsetzen, wenn Mitarbeiter einfachen Zugriff auf immer mehr Daten der Unternehmen und externer Quellen bekommen – verbunden mit der Flexibilität, diese im Sinne einer `Exploration` auch selbstständig hinsichtlich verschiedenster Fragestellungen auszuwerten und solche Ergebnisse mit anderen zu teilen.“

Data Discovery und Self-service sind laut BI Survey 17 in diesem Jahr die stärksten Trends in Sachen Business Intelligence. Quelle: BARC

 

Anbieter und Anwender haben unterschiedliche Sichtweisen

Der BI Survey vergleicht den Nutzungsgrad mehrerer aktueller Business Intelligence Use Cases bei Anwendern mit dem aktuellen Implementierungsniveau, wie es die Softwareanbietern einschätzen. Das Ergebnis: Die Provider halten Entwicklungen wie Mobile BI, Cloud BI, Embedded BI und Standortanalyse für viel stärker verbreitet, als es aktuelle Nutzungsstatistiken nahelegen. Im Gegensatz dazu ist die Datenvorverarbeitung durch Fachanwender (Data Preparation) und der Einsatz von visuellen Standards im Information Design ein ‚anwendergetriebener‘ Trend, den die Anbieter hinsichtlich der tatsächlichen Nutzung unterschätzen.

Qlik, Tableau und Microsoft ziehen das meiste Interesse an

Bei der Auswahl von BI-Lösungen werden die Anbieter Qlik, Tableau und Microsoft am häufigsten evaluiert. Die beiden reinen BI-Anbieter Qlik und Tableau haben seit längerem eine starke Marktposition inne, wohingegen Microsoft erst in den letzten beiden Jahren so etwas wie eine Renaissance erlebte und in die Top 3 einziehen konnte. Diese Entwicklung fällt mit Microsofts Einführung der neuen Generation der Produktlinie MS Power BI im Jahr 2015 zusammen.

Cloud BI und Mobile BI schätzen Anbieter und Anwender laut BI Survey 17 stark unterschiedlich ein. Quelle: BARC

 

Anwender empfehlen nur wenige BI-Lösungen weiter

Lediglich 52 Prozent der BI-Anwender geben an, dass sie die von ihnen genutzte Lösung auf jeden Fall weiterempfehlen würden. Dieser Wert zeichnet ein recht trauriges Bild des derzeitigen BI-Marktes, vor allem hinsichtlich einiger großer Anbieter, bei denen die Weiterempfehlungsraten besonders niedrig ausfallen. Ein Investment in diese Produkte mag vielleicht als strategisch sicherer gelten, allerdings sind die Anwender von Produkten kleinerer, spezialisierter Anbieter offensichtlich eher bereit, diese weiterzuempfehlen.

Sämtliche Ergebnisse des BI Survey 17 stehen ab sofort auf der interaktiven Plattform bi-survey.com zur Verfügung. Jürgen Frisch

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