BARC: Business Intelligence aus der Cloud nimmt Fahrt auf

Die Akzeptanz von Cloud-Lösungen in Sachen Business Intelligence wächst. Das zeigt eine Studie von BARC und der Eckerson Group. Anwender schätzen dabei die wegfallenden Kosten für die hausinterne IT-Infrastruktur sowie den geringen Administrationsaufwand.

Der Einsatz von Cloud-Lösungen für Business Intelligence (BI) und Datenmanagement (DM) ist zwischen 2013 und 2016 weltweit um etwa die Hälfte von 29 Prozent auf 43 Prozent gestiegen. Das hat die gemeinsame Studie „BI und Datenmanagement in der Cloud: Treiber, Nutzen und Herausforderungen“ vom Business Application Research Center (BARC) und der Eckerson Group ergeben. Für die Studie haben die Analysten weltweit 370 IT-Verantwortlichen aus Anwenderunternehmen befragt, die Business Intelligence (BI) und Datenmanagement (DM) im Einsatz haben.

„Diese Entwicklung spiegelt den Anstieg der Cloud-Nutzung insgesamt und die strategische Bedeutung, die das Thema inzwischen für Unternehmen hat“, erläutert Carsten Bange, Gründer und Geschäftsführer von BARC sowie Co-Autor der Studie. Mit der zunehmenden Verlagerung von Anwendungen in die Cloud falle es Unternehmen zunehmend leichter, ihre Daten dort zu speichern.

Power-User nutzen Business Intelligence aus der Cloud doppelt so häufig wie Gelegenheitsanwender. Quelle: BARC

Power-User nutzen Business Intelligence aus der Cloud doppelt so häufig wie Gelegenheitsanwender. Quelle: BARC

Power-User sind Hauptnutzer von Cloud-BI

Power User setzen laut Studie doppelt so häufig (54 Prozent) auf Lösungen aus der Cloud wie Gelegenheitsanwender (20 Prozent). Dank Software as a Service (SaaS) könnten Power-User ohne großen Aufwand selbst ein Konto erstellen, Daten hochladen und analysieren. Der in der Studie mit Abstand am häufigste genannte Anwendungsfall von Cloud-BI ist die Bereitstellung von Reports und Dashboards (76 Prozent) – typischerweise ein Einsatzfeld für gelegentliche Nutzer. Viele Tätigkeiten, die in der Cloud ausgeführt werden, sind deutlich komplexer und werden eher von Power-Nutzern durchgeführt. Beispiele hierfür sind Ad-hoc-Analysen (57 Prozent), das Erstellen von Reports und Dashboards (55 Prozent), Data Preparation (39 Prozent) sowie Advanced- und Predictive Analytics (23 Prozent).

Die Public Cloud kommt am häufigsten zum Einsatz

Fast die Hälfte der Cloud-BI-Nutzer verwendet laut Studie die Public Cloud (46 Prozent), weniger als ein Drittel (30 Prozent) setzt auf die Hybrid Cloud und ein knappes Viertel (24 Prozent) auf die Private Cloud. „Die Public Cloud kommt hauptsächlich in  Organisationen zum Einsatz, die BI-Umgebungen erstellen möchten, die keine On-Premise-Daten erfordern, und in Organisationen, welche die Cloud verwenden, um ältere Data Warehouses zu ersetzen“, erläutert Wayne Eckerson, Gründer und leitender Analyst der Eckerson Group und Co-Autor der Studie. Allerdings sei zu erwarten, dass der Anteil der hybriden Cloud-BI-Implementierungen wächst, wenn größere und mittelständische Unternehmen ihren Betrieb in die Cloud migrieren.

Die Public Cloud kommt bei Business-Intelligence-Anwendungen deutlich häufiger zum Einsatz als die Private Cloud oder die Hybrid Cloud. Quelle: BARC

Die Public Cloud kommt bei Business-Intelligence-Anwendungen deutlich häufiger zum Einsatz als die Private Cloud oder die Hybrid Cloud. Quelle: BARC

Cloud BI Outsourcing ist gängige Praxis

Mit der Cloud lagern Unternehmen ihre Hardware-Infrastruktur an einen Dienstleister aus. Viele Unternehmen gehen noch weiter. Fast zwei Drittel der Befragten setzen beim Hosting ihrer Cloud-BI Lösung auf BI- oder DM-Anbieter. Ein Viertel lässt seine Cloud-BI-Umgebung extern betreiben und verwalten, 16 Prozent lassen ihre Cloud-BI-Anwendung sogar von den Anbietern entwickeln. „Vielleicht fördert die Cloud eine Outsourcing-Mentalität, die Organisationen mehr Beweggründe für die Nutzung von Managed Services bietet“, erläutert Bange.

Fast zwei Drittel der in der Studie befragten Unternehme setzen beim Hosting auf den Anbieter ihrer Cloud BI-Lösung. Ein Viertel lässt die Anwendung extern betreiben und verwalten. Quelle: BARC

Fast zwei Drittel der in der Studie befragten Unternehme setzen beim Hosting auf den Anbieter ihrer Cloud BI-Lösung. Ein Viertel lässt die Anwendung extern betreiben und verwalten. Quelle: BARC

Sicherheit und Compliance gelten als Hürden

Als größten Vorteil identifizierten die Anwender die wegfallenden Kosten für BI-Hardware und -Infrastruktur (40 Prozent), eine bessere Skalierbarkeit hinsichtlich Nutzern und Daten (35 Prozent) sowie einen geringeren Administrationsaufwand (33 Prozent). Nach wie vor sehen die befragten Unternehmen auch Herausforderungen für den BI-Einsatz in der Cloud. Dazu zählen vor allem Sicherheitsbedenken (45 Prozent), rechtliche Probleme (37 Prozent) und die Performance der Lösungen (29 Prozent). BARC-Geschäftsführer Bange sieht insgesamt die Vorbehalte der Unternehmen gegen Cloud-BI schwinden: „Obwohl Sicherheitsbedenken bleiben, setzt sich die Erkenntnis durch, dass Daten in der Public Cloud sicherer sein können als im eigenen Unternehmensrechenzentrum.“

Die von den BI-Anbietern Birst, Jedox, Qlik, SAS Institute und Tableau gesponserte Studie steht auf der BARC-Homepage kostenlos zum Download zur Verfügung. Jürgen Frisch

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