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www.isreport.de 19. Jahrgang 8/2015 9 EUR Telekom sichert Microsoft Cloud Absatzmarketing oder USP? Weitere Themen: • Globale ERP-Projekte • SAP-Erweiterungen • Postbearbeitung • Self-Service BI

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Anzeige Sonderausgabe Business Guide Microsoft Dynamics www.isreport.de Sonderausgabe Dezember 2015 30 Euro ■ MS Dynamics (AX, NAV, CRM) ■ MS Business Intelligence ✔ Firmenprofile relevanter Anbieter ✔ Business Solutions der Praxis ✔ Umfassende Produktübersicht ✔ Fachbeiträge der Trovarit-Experten – 2016 – ■ MS Add-Ons ■ MS Security Kostenlos als E-Paper: http://tiny.cc/E-Paper-isreport. Über Beteilungsmöglichkeiten informiert Sie: Stefan Raupach, sRaupach@isreport.de Tel.: +49/(0)89/90 48 62-30 Charlotte Fellermeier, cFellermeier@isreport.de Tel.: +49/(0)89/90 48 62-23

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Anzeige EDitoRial anregungen EbERhaRD hEins, Chefredakteur des is report Digitalisierungs-Kultur DiE ZERschlagUng von lange Zeit gut funktionierenden Geschäftsmodellen, traditionellen Abläufen und Job-Profilen durch die Digitalisierung macht vor keinem Unternehmen halt. Online-Banking und Direktbanken ohne Filialnetz wie die Netbank haben beispielsweise das Bankengewerbe radikal verändert, Online-Versandhändler wie Amazon das Einzelhandelsgeschäft und ja, Internet-Kommunikationskanäle haben die Medienbranche verändert. Über Jahre hinweg etablierte Magazine, die gedruckt und dann per Post zum Leser transportiert wurden, sind bereits eingestellt worden. Dem Alten, dem Gewohnten kann man nun lange nachtrauern, aufhalten lässt sich diese Entwicklung nicht. Was also tun? Ganz klar: Die Chancen der Digitalisierung nutzen. Warum dafür eine Digitalisierungs-Kultur notwendig ist und wer die Digitalsierungs-Treiber in Unternehmen sind, das lesen Sie ab Seite 6. Dass IT-Verantwortliche die Digitalisierung derzeit oft im Blindflug angehen, ist allerdings bedenklich, findet Gerald Spiegel, Leiter Information Security Solutions bei Sopra Steria Consulting. In welchen Branchen die Verantwortlichen besonders unvorsichtig sind, steht auf Seite 9. Dass die Cloud ein Beschleuniger für die Digitale Transformation ist, steht außer Frage. Die Lenker in den Vorstandsetagen der IT-Konzerne treiben dieses Betriebsmodell entsprechend voran. So hat beispielsweise der aus Indien stammende Microsoft-Chef Satya Nadella die Strategie für den weltweit größten Softwarehersteller neu ausgerichtet: Cloud and mobile www.isreport.de first heißt sein Mantra. Mit dem auch als Windows für die Cloud bezeichneten Azure hat Microsoft die Plattform dafür geschaffen. Seine bestehenden Business Solutions portiert Microsoft nun nach und nach auf Azure. Anfang nächsten Jahres ist es für die Enterprise-Resource-Planning(ERP)-Software Dynamics AX soweit. Worauf sich AX-Bestandskunden bei einer Migration ihrer Vorgängerlösung einstellen müssen und wie Neukunden von der neuen Version der Software für die Unternehmenssteuerung profitieren können, steht ab Seite 14. Ab Mitte 2016 bietet Microsoft seine Cloud-Services auch aus deutschen Rechenzentren an. Die Deutsche Telekom agiert dabei als Datentreuhänder. Das Für und Wider des Angebots lesen Sie ab Seite 10. Den is report können Sie auch nächstes Jahr auf Papier lesen. Aber auch die isi Medien hat den digitalen Wandel als Chance begriffen und ihr Angebot erweitert. Sie können sich deshalb auch in unserem E-Paper (http://tiny.cc/aktueller-isreport) über Technologie- Trends, -Innovationen und Marktentwicklungen informieren oder auf www. isreport.de auf dem Laufenden halten. Unseren digitalen E-Mail-Newsletter senden wir Ihnen direkt auf Ihren Bildschirm und über unser Twitter-Kanal @isreport_ITInfo weisen wir Sie auf relevante Ereignisse und interessante Entwicklungen hin. Nutzen Sie die Chance für Ihr Business. 8/2015 BARC-Studie zum kostenlosen Download „Modernes Datenmanagement für die Analytik“ Wie Business Analytics das Datenmanagement verändern Hemmnisse beim digitalen Wandel und deren Beseitigung Neue Techniken und Konzepte für das Datenmanagement Tipps zur Integration von Self- Service-BI und Predictive Analytics Best Practices von datengetriebenen Unternehmen www.oraylis.de | info@oraylis.de

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inhalt lese-argumente Titelfoto: © Fotolia MicRosoFt bUsinEss solUtions 10 Telekom s Ic h e rT d aT e n d e r mIc ro s o f T cl o u d serVIces Was die treuhandschaft umfasst und dem Kunden kostet 12 „mIc ro s o f T z e I G T d e r ko n k u r r e n z, w Ie es rIchTIG G e h T!“ analyst Review: René büst von crisp Research 13 „mIc ro s o f T m ac h T alles rIchTIG u n d d e n n o c h d a s fa l s c h e“ analyst Review: axel oppermann von apisvador 14 mIc ro s o f T s T e l lT busIness so l u T Io n a u f cl o u d-pl aT T f o r m erp-su I Te Dynamics aX unterstützt alle Endgerätgrößen 18 mIc ro s o f T s c h ä r f T d Ie sT r aT e G Ie Im busIness In T e l l I Ge n c e Ms power bi lockert funktionale abhängigkeit der bi-produkte 50 pro j e kT d e s mo n aT s produktion und Vertrieb international abgebildet EntERpRisE REsoURcE planning 44 Globale IT-Vo r h a b e n e r f o r d e r n p r aG m aT Is c h e s VorGehen Multisite-prozesse laufen idealerweise im standard 47 busInesss-so f T wa r e opTImIerT Globale GeschäfTsprozesse projektverantwortliche beschreiben, wie es geht DoKUMEntEnManagEMEnt 52 el e k T ro n Is c h ko m m T po s T schneller z u m em p f ä n G e r Die Vorgangsbearbeitung wird effizienter sERVicE UnD RUbRiKEn 5 au f s c h l aG bauchgefühl a u f - s c h l a G it-stRatEgiE 20 mo b Il e de V Ic e ma n aG e m e n T u n T e r s T ü T z T IT-sIc h e r h e I T it-Verantwortliche werden entlastet 6 Tr e n d s & an a ly s e n u.a. mit folgenden Meldungen: • Jüngere Führungskräfte machen Druck bei der Digitalisierung • business-intelligence nutzen längst nicht alle Mitarbeiter • Digitalisierungsrisiken bUsinEss intElligEncE 26 self-se rV Ic e busIness In T e l l I Ge n c e Die neue analysefreiheit braucht Regeln für anwender anWEnDUngEn Mit sap 31 ma n aG e d on-pr e m Is e cl o u d f ü r sap-lö s u n G e n Fujitsu erweitert hybrid it-portfolio 32 sap posITIonIerT s/4hana a l s dIGITalIsIerunGspl aT T f o r m transaktion und analyse in einem system vereint 34 pa rT n e r l ö s u n G e n erweITern sap-sy s T e m e f u n k T Io n a l individuelle anforderungen abdecken 38 un T e r n e h m e n n u T z e n d Ie cl o u d a l s dIGITalIsIerunGsVehIkel sechs angebote für cloud-basierte sap-systeme zeigen wie 30 roadshows & TermIne 56 coaching-ZonE mo b Il e Ge r ä T e s Ic h e r VerwalTen wa lT e r ho f m a n n dIr e c To r cl o u d so l u T Io n s beI co m pa r e x tipps unterstützen bei der lösungseinführung 57 Impressum 57 VerzeIchnIs redakTIonell erwähnTer fIrmen 58 rü c k s c h l aG V o n sT e fa n se x l, Vorstand bei der pmone ag schwingungsdauer coaching-ZonE R ü c k - s c h l a G 10 20 26 38 Die telekom sichert Kundendaten der Microsoft cloud services. Experten sagen, was das bringt und was es zusätzlich kostet. Mobiles arbeiten bringt sicherheitsrisiken mit sich. Mobile Device Management entlastet it-Verantwortliche bei ihrer arbeit. selbständige analysen in den Fachabteilungen beschleunigen Entscheidungsprozesse. ohne Regeln geht das aber nicht. cloud-lösungen bereiten den Weg für die digitale transformation. sap-partner haben dafür eigene lösungen entwickelt. länderübergreifende ERpprojekte erfordern pragmatismus. Worauf zu achten ist und wie projektleiter die aufgabe meistern. 4 8/2015 www.isreport.de

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Anzeige tREnDs & analysEn pmOne AG stefan sexl Vorstand Freisinger str. 9 85716 Unterschleißheim bauchgefühl a u f - s c h l a G sEhR gEEhRtER hERR sEXl, Software für Reporting, Analyse und Dashboards setzen bereits viele Unternehmen ein. Doch der Nutzungsgrad ist immer noch gering, es dauert häufig zu lang, bis Informationen verfügbar sind, und die Qualität der Daten ist oftmals unzureichend. Dies will die vom Anbieter Tableau gesponserte BARC-Studie „Time is Money“ festgestellt haben. Mit den Angaben zufolge über 270 Teilnehmern in der DACH-Region bei einer breit gefächerten Branchenverteilung gehöre sie zu den größten Untersuchungen, die sich speziell mit dem Aspekt Zufriedenheit mit Bereitstellungszeiten für Berichte und Analysen beschäftigt. Danach werde derzeit nicht einmal jede zweite Entscheidung auf einer validen Datenbasis gefällt (44 Prozent der Befragten), sondern beruhe auf dem Bauchgefühl des Nutzers (56 Prozent). Dies sei nicht immer verkehrt, zeige aber, dass viele Unternehmen heute noch von der Idee eines „datengetriebenen Unternehmens“ weit entfernt sind. „Allzu oft werden Daten immer noch als Nebenprodukt von Applikationen verstanden und nicht als eigenständiges Asset“, kommentiert BARC-Analyst und Studienautor Andreas Bitterer die Situation. Eine zügigere Bereitstellung von Informationen und höhere Freiheitsgrade bei der Datennutzung verspricht das derzeit viel diskutierte Self-Service-Konzept im Business Intelligence (BI). Aber lassen sich langwierige Prozesse, beginnend bei der Anforderungsdefinition über die Kommunikation mit dem Berichtersteller bis hin zur Abnahme – und das Ganze möglicherweise sogar mit mehreren Durchläufen – dank „Self-Service“ wirklich weitgehend vermeiden. Und welche Voraussetzungen müssen Unternehmens- und IT-Verantwortliche in ihren Organisationen schaffen, um beispielsweise eine einheitliche Business-Intelligence(BI)-Governance sicherzustellen? Gespannt warte ich auf Ihre Antwort und verbleibe bis dahin mit freundlichen Grüßen Eberhard Heins Chefredakteur is report R ü c k - s c h l a G Antwort Seite 58 www.isreport.de 8/2015

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tREnDs & analysEn Vergleichsstudie: Jüngere Führungskräfte machen Druck Die Digitale affinität ist seit 2011 gestiegen. Dies hat eine Vergleichsstudie des digital in verantwortlichen aktuell die größte akzeptanz gegenüber den digitalen technologien. D haltend. im Kampf um talente sind Unternehmen gefordert, eine Digitalisierungskultur DiE bEREitschaFt für Investitionen der Firmenchefs in neue Technologien ist größer als es ihr persönliches Verhältnis zur Digitalisierung vermuten lässt. Gleichzeitig seien männliche Führungskräfte eher bereit als ihre Kolleginnen, mehr Geld für digitale Innovationen auszugeben. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Vergleichsstudie des digital intelligence institute (dii), die nach 2011 zum zweiten Mal durchgeführt wurde. Sie hat die Entwicklung der Digitalisierungsbereitschaft differenziert nach Hierarchieebenen untersucht und dafür den Angaben zufolge mehr als 1 000 Firmenchefs, Fachbereichsverantwortliche und Teamleiter befragt. Danach zeigen die Teamverantwortlichen aktuell wie schon 2011 die größte Akzeptanz gegenüber den digitalen Technologien, während sich das Top-Management noch recht zurückhaltend zeigt. So erachten gegenwärtig nur 29 Prozent der Unternehmenslenker die Digitalisierung als unverzichtbar, die Fachbereichsleiter hingegen fast zur Hälfte und die Teamleiter zu 64 Prozent. In allen drei Untersuchungsgruppen zeige sich gegenüber 2011 jedoch ein deutlicher Zuwachs in der digitalen Affinität, so dass über alle Hierarchie-Ebenen hinweg jeder Zweite die neuen Technologien inzwischen als unbedingt notwendig erachte. Ein weiteres Drittel sehe darin zumindest teilweise einen Nutzen, während 17 Prozent gegenüber der Digitalisierung ein distanziertes Verhältnis aufweisen würden. Vor vier Jahren sei diese Quote jedoch noch doppelt so hoch gewesen. Auch im geschlechterspezifischen Verhältnis zur Digitalisierung habe sich seit 2011 eine gewisse Veränderung ergeben. Zwar sei der Anteil der deutlichen Befürworter bei den männlichen und weiblichen Führungskräften, die diese Technologien als unverzichtbar einschätzen, wie vor vier Jahren auf einem ähnlichen Niveau. Doch der Kreis der Skeptiker habe sich bei den Frauen seit dieser Zeit deutlich weniger verkleinert und sei aktuell mit 25 Prozent doppelt so groß wie bei den männlichen Vorgesetzten. Noch deutlichere Unterschiede zeigt der Altersgruppenvergleich. Für zwei Drittel der bis 30 Jahre alten Befragten seien digitale Technologien unverzichtbar geworden. Dieser Anteil verringere sich jedoch mit zunehmendem Alter, er erreicht demnach bei den über 50-jährigen lediglich 35 Prozent. Relativ betrachtet hat diese Gruppe gegenüber 2011 jedoch den größten Entwicklungssprung gemacht. Eine überraschende Erkenntnis der dii-Studie bestehe darin, dass die digitale Akzeptanz aufseiten des Top-Managements nicht mit seiner Investitionsbereitschaft einhergeht. Denn in der persönlichen Betrachtung bewerten nur 29 Prozent von ihnen digitale Technologien als unverzichtbar, trotzdem sehen hier den Angaben zufolge 40 Prozent große Investitionsnotwendigkeiten. Auch in der Ausgangsstudie von 2011 hatte laut dii bei den Firmenchefs eine ähnliche Abweichung zwischen der persönlichen Affinität 6 8/2015 www.isreport.de

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bei der Digitalisierung telligence institute (dii) ergeben. Demnach zeigen die teamas top-Management verhält sich dagegen noch sehr zurückzu schaffen. tREnDs & analysEn Unternehmen und solutions Der Experte Anzeige und dem sachlich bewerteten Handlungsbedarf bestanden. Zu den weiteren Auffälligkeiten der Erkenntnisse der Studie gehöre auch, dass sich die weiblichen Führungskräfte in Sachen Investitionsbereitschaft deutlich zurückhaltender positionierten als die Männer und es signifikante Unterschiede im Altersvergleich gebe: Während aus der Gruppe der jüngsten Führungskräfte 69 Prozent für ein intensives Investitionsengagement plädieren, seien es bei den über 50-jährigen mit 39 Prozent lediglich halb so viele. „Insgesamt zeigen die Ergebnisse der Vergleichsstudie, dass sich der Entwicklungsprozess bei der Digitalisierung noch sehr zäh und zu wenig anforderungsgerecht gestaltet“, kritisiert Prof. Dr. Ayelt Komus die Zurückhaltung der Unternehmen. Wichtig sei es deshalb, sich der noch recht heterogenen digitalen Mentalität bei den Führungskräften zu widmen und eine vereinheitlichte Digitalisierungskultur zu schaffen, betont der wissenschaftlicher Leiter des digital intelligence institute. „Dazu gehört ganz beson- Foto: dii prof. Dr. ayelt Komus, wissenschaftlicher leiter des digital intelligence institute (dii) ders auch die Bereitschaft zu einer veränderten innerbetrieblichen Lernkultur, bei der das digitale Bewusstsein der Jüngeren gezielter genutzt wird.“ Neu: Informatik-Master im Fernstudium an der Hochschule Schmalkalden Im beruflichen Alltag sind zunehmend Informatiker gefragt, die neben technischer Sachverständigkeit auch über entsprechendes Management-Knowhow verfügen. Aus diesem Grund hat die Hochschule Schmalkalden in Kooperation mit der Staatlichen Studienakademie Thüringen den neuen berufsbegleitenden Masterstudiengang „Informatik und IT- Management (M.Sc.)“ entwickelt. Das Masterprogramm umfasst fünf Semester einschließlich Anfertigung der Masterthesis und schließt mit dem Master of Science ab. In zweieinhalb Jahren und insgesamt 14 mehrtägigen Präsenzphasen in Schmalkalden bzw. Gera erwerben die Studierenden neben informationstechnischem Vertiefungswissen die notwendige Kompetenz aktuelle Trends und Entwicklungen im IT-Bereich technisch, rechtlich und wirtschaftlich bewerten zu können. Darüber hinaus werden Fertigkeiten zur erfolgreichen Bewältigung von Führungsaufgaben trainiert. Durch die Unterteilung des Studiums in Selbststudien- und Präsenzphasen lassen sich Berufstätigkeit und Studium sehr gut miteinander vereinbaren. Kleine Jahrgangsgruppen sorgen für hervorragende Studienbedingungen. Wer sich für das berufsbegleitende Masterstudium „Informatik und IT-Management (M.Sc.)“ bewerben möchte, benötigt ein abgeschlossenes (Wirtschafts-)Informatikstudium oder ein abgeschlossenes Studium mit mindestens 50% Informatik-Inhalten sowie einschlägige Berufserfahrungen von mindestens einem Jahr. Der erste Studienstart ist für das Sommersemester 2016 geplant. Weitere Informationen und Anmeldung zum Studium unter: www.hs-schmalkalden.de/Informatik_und_Management. Auf einen Blick • Studienform: berufsbegleitend • Studiendauer: 5 Semester • Abschluss: Master of Science, 90 ECTS • Studiengebühr: 2.460 EUR pro Semester, zzgl. • Semesterbeitrag • Studienorte: Schmalkalden, Gera Studieninhalte • Strategisches Management und IT-Governance • IT-Infrastrukturen und Cloud Computing • IT-Sicherheit • Multivariate Statistik • IT-Recht und Datenschutz • Prozessmanagement und IT-Consulting • Projektmanagement • Big-Data-Technologien I und II • Software- und Datenbank-Technologien • Visualisierung und Interaktion • Serviceorientierte Software-Architekturen • E-Business und Mobile Business • Relationship Management und Online-Marketing

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tREnDs & analysEn Unternehmen und solutions bUsinEss-intElligEncE(bi) -Software für die tägliche Auswertung von Geschäftsinformationen bleibt in der Praxis immer noch auf eine prozentual überschaubare Nutzerzahl beschränkt. So hatte der jährlich vom Business Application Research Center (BARC) erstellte “The BI Survey” in den vergangenen zwei Jahren keine Zunahme registriert. Vielmehr verharrte der statistische Median bei elf Prozent. Erst 2015 lasse sich eine Zunahme auf einen Median von 13 Prozent verzeichnen. Bei 45 Prozent der 2071 Teilnehmer zeigte sich laut BARC zudem, dass in ihren Organisationen durchschnittlich nicht einmal jeder zehnte Mitarbeiter Business Intelligence nutzt. „Neue und neuartige Anwendungsgebiete wie die Steuerung und das Controlling operativer Prozesse sowie eine steigende Nachfrage nach Werkzeugen, die sich einfacher bedienen lassen, mehr gleichzeitige Nutzer unterstützen und insgesamt flexibler verwendbar sind, fördern die Verbreitung und Akzeptanz von BI-Software“, kommentiert Dr. Carsten Bange, Gründer und Geschäftsführer von BARC, den Anstieg. Die Nutzung von Cloud-basierten BI- Lösungen könnte laut Dr. Bange die Marktdurchdringung in der kommenden Zeit weiter steigern. Vor allem die flexible Nutzung und der einfache Zugang würden das Interesse der Unternehmen für die Cloud erhöhen. „Bislang nutzen aber noch wenige Anwender Cloud-BI-Lösungen, wie The BI Survey 15 jetzt gezeigt hat.” Bereits heute setze jedes fünfte Unternehmen laut The BI Survey 15 Werkzeuge und Methoden für Predictive Analytics und Data Mining ein. Gemeint sind damit insbesondere Verfahren der fortgeschrittenen Analyse aus der Statisbusiness-intelligence nutzen längst nicht alle Mitarbeiter business-intelligence-tools werden in immer mehr Unternehmensbereichen für Reporting und analyse eingesetzt. Doch laut dem “the bi survey 2015” nutzt vielerorts durchschnittlich nicht einmal jeder zehnte Mitarbeiter solche Werkzeuge. tik und dem maschinellen Lernen zur Mustererkennung in Daten, die beispielsweise die Bildung von Segmenten, das Erkennen von Abhängigkeiten oder die Vorhersage von Werten oder Klassenzugehörigkeiten unterstützen. Wie groß derzeit das Interesse ist, zeigt sich daran, dass 40 Prozent aller Unternehmen in den kommenden Jahren ihre BI- Lösungen für diesen Zweck verwenden wollen. Eine weitere Erkenntnis aus dem The BI Survey 15 sei die verstärkte Nutzung von Business Intelligence im Bereich Produktion/Prozesssteuerung. Zwar sind weiterhin die Fachbereiche Finance (85 Prozent), Management (68 Prozent) und Sales (62 Prozent) die häufigsten Nutzer von BI-Software, doch ist die Verbreitung in der Produktion/Prozesssteuerung in den letzten zwei Jahren auf nunmehr 51 Prozent aller Unternehmen gestiegen. Sollte sich diese Entwicklung fortsetzen, könnte die Produktion/Prozesssteuerung in den kommenden drei Jahren zum dritthäufigsten Anwendungsgebiet von BI aufsteigen und damit Sales und auch IT übertreffen. “Dieses Ergebnis spiegelt den allgemeinen Trend wider, Business Intelligence operativer als bisher einzusetzen”, erklärt Dr. Bange. „Reporting- und Analysefunktionen sind in die operativen Prozesse eingebunden, um Abläufe in Echtzeit zu steuern oder sie besser zu verstehen, um so beispielsweise die Planung zu verbessern.“ The BI Survey 15 basiert den Angaben zufolge auf der weltweiten Befragung von über 3000 BI-Experten zur Software-Auswahl, Implementierung und Nutzung von BI-Lösungen. Im Einzelnen enthalte die englischsprachige Untersuchung detaillierte Beurteilungen zu 35 Produkten von 30 Anbietern, darunter sowohl Marktgrößen wie IBM, Microsoft, Oracle und SAP als auch BI-Spezialisten wie Information Builders, MicroStrategy, Qlik, SAS Institute und Tableau. Einsatzgebiete von Business Intelligence Quelle: baRc „the bi survey 15, (n=2429) 8 8/2015 www.isreport.de

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Digitalisierungsrisiken tREnDs & analysEn Unternehmen und solutions Viele it-Entscheider würden neue technologien auch dann einführen, wenn die dazugehörigen it- Risiken nicht bekannt sind. Anzeige Mit KUMAVISION ist mehr drin. Mehr Erfolg! M�r �fi��z! „ZWaR ist DiE Mehrheit der Unternehmen nicht so unvorsichtig, allerdings ist ein Anteil von über 30 Prozent erschreckend hoch“, berichtet Gerald Spiegel, Leiter Information Security Solutions bei Sopra Steria Consulting, und warnt: „Dass eine so hohe Zahl von IT-Entscheidern die Digitalisierung quasi im Blindflug angeht, ist bedenklich.“ Die Erfolgsaussichten der digitalisierten Wirtschaft würden wohl nicht oder nur verzögert eintreffen, wenn sich Unternehmen der Gefahr von Cyberangriffen schutzlos aussetzten. Besonders unvorsichtig sei das verarbeitende Gewerbe. Dort will demnach fast die Hälfte neue Technologien einsetzen – ohne Kenntnis der Folgen für ihre IT-Infrastruktur. Dieser Umstand sei bemerkenswert, da auch Industrieanlagen zunehmend Opfer von Cyberangriffen würden. Die Digitalisierung der Industrie unter dem Stichwort Industrie 4.0 bringe neben vielen Vorteilen auch Risiken mit sich – zum Beispiel durch die Vernetzung von Produktionsanlagen mit Kunden und Lieferanten über das Internet. „Der hohe Prozentsatz könnte sich dadurch erklären lassen, dass in dem Sektor die Erfahrungen mit IT-Risiken noch nicht sehr ausgeprägt sind“, vermutet Spiegel. „Außerdem müssen dort weniger personenbezogene Daten, sondern vor allem Maschinendaten geschützt werden, für die bisher keine gesetzlichen Regelungen vorlagen.“ Das IT-Sicherheitsgesetz geht hier einen Schritt in die richtige Richtung. Die Finanzbranche sei hingegen vorsichtiger als die Industrie. Dort würde knapp ein Viertel der befragten IT-Entscheider neue Technologien einsetzen, ohne das Risiko zu kennen. Angesichts der Datensensibilität der Branche, ist die Zahl dennoch gravierend. „Insbesondere vor dem Hintergrund strenger Compliance- Regeln, sollten die Finanz-IT- Entscheider umdenken“, fordert Gerald Spiegel von Sopra Steria Consulting. Tipps dafür finden Interessierte im Managementkompass unter diesem Link: http://tiny.cc/ Digi-Risk. Mehr Transparenz! Mehr Automatisierung! Mehr M�r Flexibilität! �����ät! Mehr M�r Wachstum! W���m! Mehr M�r Cloud! C�ud! Ausgezeichnet innovativ TOP50 Innovationsranking WirtschaftsWoche Sie müssen schnell sein. Innovativ sein. Individuelle Kundenwünsche erfüllen. Sie müssen zu wettbewerbsfähigen Preisen anbieten. Sich gegen eine starke Konkurrenz behaupten. Wandlungsfähig sein. Kurz: Sie benötigen die ERP­ und CRM­Lösungen von KUMAVISION auf Basis von Microsoft Dynamics für Industrie, Handel, Dienstleistung und Healthcare. Denn damit setzen Sie auf den Top­Partner für Microsoft­Business­Lösungen. Mit KUMAVISION ist einfach mehr drin. Mehr Erfolg. KUMAVISION AG Tel. +49 800 5862876 www.kumavision.com www.isreport.de 8/2015

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MicRosoFt bUsinEss solUtions cloud computing telekom sichert Kundendaten der Microsoft cloud services Microsoft hat cloud-Dienste aus deutschen Rechenzentren angekündigt. Die Deutsche telekom kontrolliert und überwacht als Datentreuhänder den Zugang zu den Kundendaten. absatzmarketing oder Unique selling point (Usp)? teurer kommt die zusätzliche sicherheit auf jeden Fall. MicRosoFt WiRD seine Dienste Azure, Office 365 und Dynamics CRM Online künftig auch aus Rechenzentren in Magdeburg und Frankfurt am Main anbieten. Damit soll der Verbleib der Daten in Deutschland gesichert werden. Die T-Systems kontrolliere den Zugang zu Kundendaten. Der unter deutschem Recht operierende Datentreuhänder ist eine Tochtergesellschaft der Deutschen Telekom. „Mit dem neuen Angebot reagieren wir auf die steigende Nachfrage nach unseren Cloud-Diensten in Deutschland. Die Verknüpfung der Innovationskraft und Skalierbarkeit unserer Microsoft Cloud-Plattform mit deutscher Infrastruktur und deutschem Datentreuhänder ist aus unserer Sicht am Markt einzigartig“, erklärte Alex Stüger, Vorsitzender der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland. Foto: Fotolia Kontrollierter Zugang zu Daten der Kunden erfodert Zustimmung Der Datentreuhänder kontrolliere den Zugang zu Kundendaten. Er stelle sicher, dass Kundendaten nicht an Dritte weitergegeben werden, es sei denn der Kunde erteilt die Erlaubnis oder die Herausgabe werde durch deutsches Recht erforderlich. Ohne Zustimmung des Datentreuhänders oder des Kunden selbst habe Microsoft keinerlei Zugang zu Kundendaten. Wenn ein Zugriff auf Kundendaten durch Microsoft notwendig und durch den Datentreuhänder genehmigt werde, um beispielsweise Wartungsarbeiten oder Verbesserungen an der Microsoft Cloud in Deutschland durchzuführen, erfolgt ein den Angaben zufolge zeitlich begrenzter Zugriff ausschließlich unter Aufsicht des Datentreuhänders. „Mit dieser einzigartigen neuen Lösung positioniert sich Microsoft als Vorreiter im deutschen und europäischen Cloud-Markt. Kunden, die die lokale Kontrolle ihrer Daten mit den Cloud Services von Microsoft kombinieren wollen, haben eine neue Option, die schnell vom Markt angenommen werden wird“, findet Timotheus Höttges, Vorstandsvorsitzender Deutsche Telekom. Kontinuierlicher Datenabgleich Um die Ausfallsicherheit (Business Continuity) und die Wiederherstellung von Daten und Diensten (Disaster Recovery) in Notfällen zu ermöglichen, finde ein kontinuierlicher Datenabgleich zwischen den Rechenzentren in Magdeburg und Frankfurt statt. Die deutschen Rechenzentren in Magdeburg und Frankfurt am Main nutzen die gleichen Technologien und bieten die gleichen Service-Level und Sicherheitsstandards wie die globalen Microsoft Cloud-Angebote. Dazu gehören Multi-Faktor-Authentifizierungen, biometrische Scans, Smartcards, Datenverschlüsselungen nach SSL/ TLS-Protokollen, physische Sicherheitsmaßnahmen, Sicherungen gegen Naturkatastrophen und Stromausfälle. premiumaufschlag beim preis Die neuen Cloud-Dienste sollen ab der zweiten Jahreshälfte 2016 sukzessive im Markt ausgerollt werden. Im Preis für die neuen Dienste wird sich allerding der Mehraufwand für die besondere Architektur dieser Lösung widerspiegeln. „Entscheiden sich Un- 10 8/2015 www.isreport.de

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MEhR DaZU iM WEb • Cloud Security schwächelt http://tiny.cc/sEc-cloud • Cloud in Deutschland http://tiny.cc/D-cloud MicRosoFt bUsinEss solUtions ternehmen für den Service, müssen sie im Durchschnitt 30 Prozent ‚Premiumaufschlag‘ für die aus Deutschland heraus bereitgestellten Dienste bezahlen“, berichtet Axel Oppermann (siehe auch Seite 13), Geschäftsführer des Analyse- und Beratungshauses Apisvador, und fügt hinzu: „Ein mehr als legitimer Aufschlag. Vor allem dann, wenn die bereitgestellten agilen Services mit Lookalike-Lösungen anderer Hoster oder Anbieter verglichen werden.“ Die neuen Cloud- Dienste von Microsoft stehen den Angaben zufolge auch Kunden aus anderen europäischen Ländern (EU und EFTA) zur Verfügung. „Kunden können weiterhin unsere öffentlichen, privaten und hybriden Cloud- Lösungen nutzen oder sich dafür entscheiden, unsere Services aus deutschen Rechenzentren zu beziehen und den Zugang zu ihren Daten durch einen deutschen Datentreuhänder kontrollieren zu lassen“, erklärte Microsoft-CEO Satya Nadella. Datensensible betriebe schützen Das neue lokale Angebot von Azure, Office 365 und Dynamics CRM Online richte sich besonders an Organisationen und Unternehmen in datensensiblen Bereichen wie dem öffentlichen, dem Finanz- oder dem Gesundheitssektor. „Das neue Angebot von Microsoft zahlt genau auf die Bedürfnisse deutscher Unternehmen ein, die besonders strikten datenschutzrechtlichen Anforderungen unterliegen. Es ermöglicht uns und unseren Kunden, zukünftig noch umfassender über Cloud-Anwendungen zu skalieren und neue Geschäftsmodelle erfolgreich umzusetzen“, erklärt Dr. Arthur Kaindl, General Manager Digital Health Services bei Siemens Healthcare. Die Expertin Foto: IDC lynn-Kristin thorenz, Director Research & consulting bei iDc Digital Disruption fördert cloud Aber auch für Unternehmen in allen anderen Branchen spielen Cloud Services künftig eine entscheidende Rolle. „Wir gehen davon aus, dass bis Ende des Jahres 2018 ein Drittel der Top-20-Marktführer in jeder Branche durch neue Wettbewerber verdrängt wird“, glaubt Lynn-Kristin Thorenz, Director Research & Consulting bei IDC. Und dies erfolge durch Firmen, deren Geschäftsmodelle auf den neuen Technologien der 3. Plattform basieren. Diese Unternehmen nutzen laut Thorenz vor allem Cloud Services und Big Data Analytics, Mobile und Social, um neue Geschäftsmodelle und Angebote voranzutreiben. Vor allem aber Cloud Services bilden nach Ansicht von Thorenz für alle anderen 3. Plattform-Technologien das Fundament. „Ohne Cloud kann fast keine andere Technologie realisiert werden.“ Quelle: Microsoft www.isreport.de 8/2015

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MicRosoFt bUsinEss solUtions „Microsoft zeigt der Konkurrenz, wie es richtig geht!“ MicRosoFt gEht die Extra -Meile. Aus seiner deutschen Cloud- Region wird Microsoft die Produkte Azure, Office 365 sowie Dynamics CRM Online ausliefern. Nach der Pilotphase ist ein dreistufiger Rollout vorgesehen, der für den Sommer und Herbst 2016 geplant ist. In diesem Rahmen wird zunächst Microsoft Azure (als technische Basis) bereitgestellt, anschließend Office 365 und am Ende Dynamics CRM Online, so dass alle drei wichtigen Microsoft Public-Cloud-Produkte im zweiten Halbjahr 2016 für den kommerziellen Betrieb zur Verfügung stehen. Anders als seine Mitbewerber stellt Microsoft allerdings nicht nur ein bisschen Beton, Hardware und Software auf deutschen Grund. Nein, Microsoft geht die Extra-Meile, was die zwei Jahre Planungszeit beziehungsweise das Nachzügler-Verhalten hinsichtlich eines deutschen Rechenzentrums erklärt. Hierfür hat Microsoft ein Rahmenwerk geschaffen, das sich im Wesentlichen aus drei Bereichen zusammensetzt: 1. Sowohl Microsoft Azure als auch Office 365 und Dynamics CRM Online werden vollständig als autarke Produkt instanzen betrieben. Es existiert keineVerbindung zur globalen Microsoft Cloud-Infrastruktur. Hierzu stellt Microsoft beispielweise ein komplett eigenständiges Active Directory bereit, das lediglich in Deutschland verfügbar ist. 2. Dieses autarke Konstrukt wird dadurch sichergestellt, dass diese Microsoft Cloud ausschließlich in Deutschland vorhanden ist. Es bestehen keine direkten Datenverbindungen in andere Länder oder internationale Netze. Die beiden deutschen Rechenzentren sind anhand eines eigenen Datennetzes miteinander verbunden. Deutsche Unternehmen, die eine hybride direkte Verbindung zu dieser Microsoft Cloud Der Experte Foto: Crisp Research AG René büst ist senior analyst und cloud practice lead bei der crisp Research ag. herstellen möchten, können dazu auf Azure Route Express, also über exklusive Direktleitungen von Partnern wie zum Beispiel Colt, zurückgreifen. 3. Microsoft gibt sämtliche Zugriffskontrollen auf physischer und technischer Ebene sowie den Aufbau und die Wartung der Cloud-Infrastruktur an einen sogenannten unabhängigen deutschen „Datentreuhänder“ in Persona von T-Systems ab. Das bedeutet, dass T- Systems zu 100 Prozent für den Betrieb (inklusive dem Ausrollen neuer Microsoft Cloud-Services, Updates etc.) der Microsoft Cloud in Deutschland verantwortlich ist. Microsoft versichert, keinen Zugriff auf die Cloud-Umgebung zu haben. Microsoft-Techniker stehen maximal zur Beratung zur Seite, erhalten aber keinen Zugriff. Deutsche Kunden haben ab 2016 somit die Wahl, die globale Microsoft Cloud zu nutzen oder sich für den exklusiven deutschen Hafen einer autarken Microsoft Cloud-Instanz zu entscheiden. Allerdings wird für die Nutzung aller Cloud-Dienste in Deutschland ein Preis-Premium fällig, der mit der Sicherstellung des deut- schen Datenschutzes und der Datensicherheit begründet wird. Der Preisaufschlag lässt sich im Grunde aber ganz einfach damit erklären, dass durch den eingesetzten Datentreuhänder, T-Systems, die Wertschöpfungskette „verlängert“ wird. Eines darf jedoch nicht unerwähnt bleiben: der autarke Ansatz bringt auch einen technischen Nachteil mit sich. Eine globale Skalierung in andere weltweite Microsoft Cloud-Regionen ist auf Knopfdruck damit nicht möglich. Eine Expansion kann nur manuell mittels „Copy and Paste“ anhand von Blueprints oder dem Import/Export von Daten, virtuellen Maschinen etc. erfolgen, ohne die Ressourcen direkt in andere weltweite Rechenzentren kopieren zu können. Gleiches gilt für den Aufbau einer Georedundanz zum Beispiel mit der Microsoft Cloud-Region in Irland. Das gilt sowohl für Azure als auch für Office 365 und Dynamics CRM Online. Unternehmen, die global agieren, müssen sich also genau überlegen, ob dieses Modell für sie in Frage kommt, denn eine durchgängige Vernetzung der weltweiten Cloud-Regionen ist nicht möglich. Microsofts Datentreuhändermodell ist in seiner Form einzigartig und zeigt die Weitsicht, mit der sich die Microsoft Führungsebene und Rechtsabteilung mit der Herausforderung des deutschen Cloud-Marktes auseinandergesetzt hat. Auf Grund des Rechtsmodells müssen Kunden zwar etwaige technische Abstriche machen. Wer allerdings wegen der unsicheren Rechtslage bisweilen auf die Nutzung von Public Cloud Services verzichtet hat, dem steht nun eine Lösung zur Verfügung. Mit dieser Konstellation hat prinzipiell nun kein deutscher IT-Entscheider noch Argumente in der Hand sich gegen die Nutzung von Cloud-Lösungen á la Microsoft zu entscheiden. René Büst/hei 12 8/2015 www.isreport.de

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CONTRA MicRosoFt bUsinEss solUtions „Microsoft macht alles richtig und dennoch das Falsche“ WaRUM gEht Microsoft diesen Schritt? Es geht um die Erschließung von Märkten! So wie fast alle anderen großen Cloud-Protagonisten glauben auch die Verantwortlichen bei Microsoft, dass jetzt brandaktuell der Cloud-Markt verteilt wird und sie deshalb schnellstmöglich viele Kunden an das eigene Unternehmen binden müssen. Die Strategie von Microsoft ist somit letztlich bloßes Absatzmarketing; eine Umsetzung von Go-to-Market-Strategien und Produktportfolio-Anpassungen, die auf Denkmustern des letzten Jahrhunderts basieren und exzellent exekutiert werden. In anderen Worten: Microsoft macht es wie immer – es wird ein Markt erarbeitet. Egal wie gut oder schlecht ein Produkt oder eine Strategie auch ist: Es wird so lange angepasst, so lange entwickelt, so lange gefeilt, bis die Bedarfe einer breiten Masse getroffen werden oder durch geschicktes Produktbundling signifikante Marktanteile gewonnen werden. Im Anschluss gilt es durch Up- und Cross-Sell sowie entsprechendes Preismanagement die Investitionen zu refinanzieren und dann noch mehr herauszuholen. Ob das in einem Modell funktioniert, welches durch das eigene Design nur bedingt skaliert, sei dahingestellt. Dass Microsoft weitreichendere Strategien verfolgt, die auf eine entsprechende Anpassung beziehungsweise Regulierung von Gesetzen und Verordnungen abzielt, ist mehr als wahrscheinlich; dennoch bleibt die Entwicklung abzuwarten. Dabei setzt Microsoft auf die vier zentralen Prinzipien der Cloud: Sicherheit, Datenschutz, Transparenz und Compliance. Cloud-Computing ist dabei auch eng mit Vertrauen verknüpft, welches neben der technischen Komponente insbesondere durch hohe Standards bei Der Experte Foto: Apisvador axel oppermann, geschäftsführer des analyseund beratungshauses apisvador den Rechten des Einzelnen und dessen Daten erarbeitet wird. premiumaufschlag beim preis Insbesondere Anwenderunternehmen, die ihren eigenen moralischen Kompass stark eingenordet haben, die mit sensiblen Daten arbeiten oder einfach nur auf der sicheren Seite sein wollen, bekommen durch den Service in weiten Teilen eine neue Sourcing-Quelle. Profitieren können davon beispielsweise Steuerberater und Anwälte, aber auch mittelständische Unternehmen aus – und mit Zentrierung auf – Deutschland. Entscheiden sich Unternehmen für den Service, müssen sie im Durchschnitt 30 Prozent „Premiumaufschlag“ für die aus Deutschland heraus bereitgestellten Dienste bezahlen. Ein mehr als legitimer Aufschlag. Vor allem dann, wenn die bereitgestellten agilen Services mit Lookalike-Lösungen anderer Hoster oder Anbieter verglichen werden. Aber auch hier gilt: Unternehmen werden nur dann profitieren, wenn sie auch sinn- und mehrwertstiftende Lösungen und Szenarien auf Basis der Technologien anbieten. Was bleibt? Solange reine Effizienzüberlegungen zur Auswahl von Cloud-Services zugrunde gelegt werden, ist Deutschland unterlegen. Zu hoch sind die Kosten für Energie oder Betrieb der Rechenzentren. Für viele Entscheider in Anwenderunternehmen ist der Datenschutz völlig zu Recht ein höchst relevantes Thema, das zwar in Deutschland gut, aber noch nicht gut genug umgesetzt wird. Auch wenn der Aspekt Datenschutz zu oft nur als Vorwand und nicht als konkreter Einwand vorgebracht wurde, haben hier nahezu alle relevanten Cloud-Anbieter ein Hindernis identifiziert. Da also alle davon ausgehen, dass das Cloud-Geschäft sehr profitabel sein wird, wird kräftig investiert. Es dauert halt eine gewisse Zeit, bis sich die Kosten durch Größenvorteile für die Betreiber reduzieren und die Margen steigen. Bis dahin gilt es, Marktanteile zu gewinnen und Kunden zu binden. Microsoft wird nach eigenen Angaben in den kommenden Jahren einen dreistelligen Millionenbetrag in dieses Projekt investieren. Kunden bekommen hierdurch eine neue Beschaffungsoption, Microsoft erschließt sich den Markt und ein zentrales Element des Cloud-Computing bleibt auf der Strecke. Microsoft macht alles richtig und dennoch das Falsche. Mit der Anpassung der Strategie folgt Microsoft einerseits den Bedürfnissen der Zielgruppe – gegebenenfalls auch deren Bedarfen –, konterkariert dabei aber die eigene Vision der intelligenten Cloud. Auf der anderen Seite geht es für den IT-Konzern Microsoft um die schnelle kurzfristige Erschließung der Märkte. Der Anschluss an Wettbewerber wie Amazon Web Services AWS soll geschafft werden. Axel Oppermann/hei www.isreport.de 8/2015

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MicRosoFt bUsinEss solUtions Foto: Fotolia Dynamics aX Microsoft stellt business solution auf cloud-plattform Das neue Release der Enterprise-Resource-plannig(ERp)-suite Microsoft Dynamics AX basiert auf einer plattform für alle Endgerätgrößen. Die azure cloud und der htMl5-client bilden die tragenden säulen. „WiR optiMiEREn unsere Produkte und Dienstleistungen für den bestmöglichen Einsatz auf allen Endgeräten, insbesondere für mobile Anwendungen, um die gesamte Palette abbilden zu können: von Sensoren über kleinformatige Displays bis hin zu großen Screens beispielsweise in Produktionsumgebungen. Das mobile Nutzungsverhalten und die Cloud sind eng miteinander verknüpft. So fungiert die Cloud als Motor, die die Nutzererfahrungen auf Endgeräten antreibt.“ Das schrieb Microsoft Anfang dieses Jahres in seinem Statement of Direction für die Enterprise- Resource-Planning(ERP)-Suite Dynamics AX. Ende 2015 zeichnet sich ab, dass der Softwarekonzern liefern wird. Roadmap für neues Dynamics AX An welchem Tag kann Microsoft zwar noch nicht sagen, aber die Verfügbarkeit richtet sich auch bei Dynamics AX nach dem Mantra des aus Indien stammenden CEO Satya Nadella: „Cloud first, mobile first.“ Obwohl Microsoft noch kein Datum für die Verfügbarkeit für die Enterprise-Resource- Planning(ERP)-Suite benennen kann, sieht deren Roadmap daher Folgendes vor: Deployment in Q4 2015, Public Cloud Q1 2016, On-Premise und Private Cloud Q3/Q4 2016. Bei den Länderversionen ist Deutschland in der ersten Welle dabei. Azure: Windows für die cloud Cloud-Infrastruktur und -Dienste können On-Premise-Systeme ergänzen. Und IT-Entscheider könnten den Mix an Bereitstellungsszenarien in ihrer hybriden Microsoft-Umgebung selbst bestimmen und im Laufe der Zeit bei Bedarf anpassen. Beispielsweise könne eine Organisation mit einer zentralen, mehrere Standorte bedienenden Instanz ihrer ERP-Lösung, die On-Premise vorgehalten wird, Entwicklungs- und Testing-Umgebungen in der Cloud hinzufügen und so ihre Infrastruktur erweitern. Die Cloud heißt bei Microsoft Azure und lässt sich auch als Windows-Server für die Cloud beschreiben. lifecycle Management erleichtert implementierung Die Microsoft Dynamics Lifecycle Services (LCS), die als Onlinedienst verfüg- 14 8/2015 www.isreport.de

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MEhR DaZU iM WEb • ERP-Lösungsvergleich http://tiny.cc/ERp-MQ • AX Lösungsmarktplatz http://tiny.cc/Mp-aX MicRosoFt bUsinEss solUtions bar sind, sollen die Vorhersagbarkeit und Qualität von Implementierungsprojekten verbessern und dazu beitragen, den IT-Verwaltungsaufwand entlang des gesamten Anwendungslebenszyklus zu verringern. Die LCS bieten den Angaben zufolge einen Weg von der digitalen Erkundung über Testversionen und Online-Demos bis hin zu Registrierung, Bereitstellung, Einführung und Technologie-Updates. „Lifcycle Services sind künftig für alle Lösungen von Dynamics-Partnern verpflichtend“, betont Andreas Dutz, BG Leader bei Microsoft. Dynamics-Anwenderunternehmen sollen so von den auf Best Practices basierenden Anleitungen profitieren. Der Satz an Diensten in den LCS werde künftig erweitert, um weitere auf Best Practices basierende Anleitungen, Abfolgen für Aufgaben und Automatisierung von Aktivitäten zu bieten, mit denen IT-Verantwortliche Implementierungsprojekte einfacher realisieren könnten. Geplant für Microsoft Dynamics AX sei auch der Einsatz in Kombination mit anderen Diensten von Microsoft aus der gesamten Microsoft Cloud for Business – wie Office 365, Microsoft Dynamics CRM oder Microsoft Azure. „Wir planen eine gemeinsame Sign-in- und Verwaltungsumgebung, die Elemente wie geführte Demos sowie vorkonfigurierte branchenorientierte und aufgabenorientierte Templates umfasst“, berichtet Frank Naujoks, Produkt Marketing Manager Dynamics AX bei Microsoft Deutschland. In Verbindung mit der noch stärkeren Ausrichtung von AX auf den Betrieb als Cloud-Lösung eignet sich AX laut Karsten Sontow vom Software-Auswahlspezialisten Trovarit insbesondere für Unternehmen, bei denen es besonders auf die Anpassbarkeit und Skalierbarkeit der ERP-Infrastruktur ankommt, bedingt zum Beispiel durch schnelles Wachstum beziehungsweise hohe Dynamik in internationalen Märkten. neue browserbasierte benutzerober fläche Die zweite tragende Säule des neuen Dynamics-AX-Release bildet die Benutzeroberfläche. Sie entscheidet darüber, wie schnell und gut Mitarbeiter eine IT-Lösung im Unternehmen annehmen. Das User-Interface kann dazu beitragen, Innovationen durch Mitarbeiter zu fördern, und muss daher für die Aufgaben jedes Einzelnen optimal gestaltet sein. Microsoft will diesem Anspruch mit einer rollenbasierten Benutzeroberfläche für Dynamics AX gerecht werden. Diese stellt die Unterstützung für einzelne Mitarbeiter („Rollen“) in den Mittelpunkt. „Das Grundprinzip dieser Oberfläche ist Vertrautheit – Wissensarbeiter, die Windows und Office kennen, fühlen sich gleich wie zu Hause“, glaubt Naujoks. Doch das alleine reicht nicht. Die explosionsartige Vermehrung von Endgeräten, Formfaktoren und Interaktionsparadigmen hat dazu geführt, dass die Anwendererwartungen in Bezug auf Akzeptanz, Nutzung und Interaktivität so hoch sind wie nie zuvor. Die neue Generation der Anwender, die in der Regel weder Vorteile noch Herausforderungen bei der Bedienung klassischer ERP-Systeme je kennengelernt hat, lässt sich mit einer veralteten, einfarbigen Arbeitsumgebung nicht erreichen. Diese Nutzer erwarten Interaktionen und Erlebnisse, die zu ihren Aufgaben, ihrem Arbeitsstil und letztlich auch zu den Orten passen, an denen sie arbeiten – sei es der LKW-Fahrer, der Waren ausliefert, der Produktionsmitarbeiter, der einzelne Fertigungsabläufe verfol- analyst Review von trovarit „Da es sich bei dem neuen Release aX weitestgehend um eine portierung der lösung aX 2012 R3 auf die azure-plattform handelt, bleibt die Zielgruppencharakteristik im hinblick auf die brancheneignung zunächst weitgehend unverändert: insbesondere handelsunternehmen sowie anbieter von projektdienstleistungen beziehungsweise professional services dürften ihre funktionalen anforderungen bei aX in hohem Maße abgedeckt sehen. auch für viele Fertigungssegmente schließen sich die funktionalen lücken zunehmend. Die stärken von aX liegen jedoch sicherlich in der architektur (z.b. Model Driven architecture) und der Funktionalität zur Verwaltung komplexer beziehungsweise internationaler Unternehmensstrukturen (u.a. life cycle services, zahlreiche lokalisierungen). in Verbindung mit der noch stärkeren ausrichtung von aX auf den betrieb als cloud-lösung eignet sich aX insbesondere für Unternehmen, bei denen es besonders auf die anpassbarkeit und skalierbarkeit der ERp-infrastruktur ankommt (z. b. schnelles Wachstum oder hohe Dynamik in internationalen Märkten).Wenn dann auch noch eine hohe affinität zum technologie-stack der Microsoft hinzukommt, dann spricht auch die tiefe Verzahnung der ERp-lösung mit den infrastruktur- und office-lösungen aus dem hause Microsoft für eine intensive auseinandersetzung mit aX.“ www.isreport.de 8/2015 Der Experte Foto: Trovarit AG Dr. Karsten sontow, Vorstand bei der auf die software-auswahl spezialisierten trovarit ag – the it-Matchmaker

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MicRosoFt bUsinEss solUtions gen muss, oder der Mitarbeiter in der Einzelhandelsfiliale, von dem erwartet wird, dass er die Wünsche und Erwartungen seiner Kunden kennt und ein profundes Wissen über die Produkte im Sortiment bieten kann, das über seine persönliche Meinung hinausgeht. HTML5 ermöglicht Responsive client Diese Anforderungen will Mircrosoft mittels einer neuen HTML5-basierten Nutzeroberfläche erfüllen. Diese passe sich nahtlos an das jeweilige Geräteformat, die Art der Interaktion (Touch versus Tastatur) und den Browsertyp an. Die neue Benutzeroberfläche mit einer vollständigen Web-Umgebung ermögliche so, dass auch mobile Mitarbeiter Zugang zum gesamten Funktionsumfang der Suite erhalten und jederzeit und von überall auf Ge- analyst Review von cXp group – im interview Was zeichnet das neue Release Dynamics AX aus? “betriebswirtschaftlich entspricht das neue Release im Wesentlichen der aktuell am Markt verfügbaren Version von aX. hauptsächlich ist es die neue plattform, die einen betrieb in der cloud erlaubt, verbunden mit der strategie, innovationen zuerst für die cloud zu entwickeln und bereitzustellen. Das weitere große thema ist der neue, auf htMl5 basierende client, der unterschiedliche Devices unterstützt. Die benutzerführung wurde um einiges vereinfacht und diverse tools sollen die implementierung ‚vereinfachen‘ (zum beispiel mittels integriertem Recorder um prozesse aufzuzeichnen und den anwendern zu trainingszwecken zur Verfügung zu stellen). Der Kunde kann sich zudem auf dem Microsoft eigenen Marketplace über komplementäre lösungspakete, die durch partner bereitgestellt werden, informieren und diese je nach bedarf in seine bestehende aX-lösung integrieren. Diese Entwicklungen sind richtig und wichtig für Microsoft, allerdings stellen sie kein alleinstellungsmerkmal dar.” Der Experte Foto: PAC Frank niemann, Vice-president software & saas Markets bei pac – a cXp group company Wo liegen die Vorteile von Dynamics AX gegenüber Wettbewerbslösungen? “Durch die neue plattform lässt sich aX sowohl on-premise als auch in der cloud betreiben, so dass niemand in die cloud gezwungen wird. auch ist es möglich, teile des systems on-premise und andere in der cloud zu betreiben. besonders spannend ist dabei die Möglichkeit, cloud-basierende services etwa im bereich Machine learning & Datenanalyse mit dem ERp-system zu verbinden. Die Kombination aus ERp-software und der eigenen cloud- und technologie-plattform – also der komplette stack – bildet eine stärke des Microsoft-ansatzes für ERp aus der cloud. auch die lifecycle services, die unter anderem zur implementierung und Migration von aX unter Verwendung von informationen von bereits durchgeführten Kundenprojekten bieten, sind hier eine besonderheit. Die neue Version von aX ist ein weiterer, großer schritt in die ‚Verschmelzung‘ der einzelnen Microsoft-lösungen und gibt dem Kunden die Möglichkeit, seine systemlandschaft zunehmend zu vereinheitlichen. insgesamt ist die plattform fast wichtiger als Features und Functions der ERp-software. im gegensatz zu einigen seiner Wettbewerbern kann Microsoft hier alles aus einer hand bieten, was auch die Kombination weiterer produkte (beispielsweise cRM) anbelangt.” Wie und warum sollten Unternehmen sich für das jeweilige nutzungsmodell: cloud, on-premise oder hybrid entscheiden? “cloud oder nicht hängt von der it-strategie der Firma ab, und dabei spielen die bekannten bedenken in sachen sicherheit und privacy eine wesentliche Rolle. Ein weiterer aspekt sind lokale systeme, deren prozesse und Daten in das ERp-system integriert werden sollen. hier kann es deutlich leichter sein, wenn zahlreiche schnittstellen – vor allem zu altsystemen – zu berücksichtigen sind. Wer bereits ein ERp-system on-premise nutzt und eigene it-Kompetenz besitzt, wird eher geneigt sein, dieses durch ein neues on-premise-system zu ersetzen. Wer eine greenfield-implementierung vorhat, für den kann cloud-ERp eine alternative darstellen. hybrid-szenarien sind für mich am wahrscheinlichsten: gerade durch die Digitalisierung im bereich Kundenservice sowie iot (internet of things) werden Firmen teile ihrer systemlandschaft als cloud service beziehen, während beispielsweise die Warenwirtschaft und die produktionsplanung über ein inhouse betriebenes ERp-system gesteuert wird. aber natürlich hängt es auch von den Kosten ab: Firmen vergleichen die tco (total cost of ownership) unter Einbeziehung aller Faktoren. Dazu zählt auch die interne organisation und deren Fähigkeit, lokale software zu betreiben.” hei 16 8/2015 www.isreport.de

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Anzeige MicRosoFt bUsinEss solUtions schäftsdaten und Prozesse zugreifen könnten. Mit der neuen Benutzeroberfläche führt Microsoft auch Arbeitsbereiche und Dashboards ein, die die bestehenden Rollencenter, eingebetteten Business-Intelligence(BI)-Funktionen und Formulare auf eine neue Ebene heben soll. Workspaces erleichtern wiederkehrende arbeitsabläufe So lassen sich den Angaben zufolge in Dynamics AX auch Arbeitsbereiche für eine Vielzahl unterschiedlicher wiederkehrender Aufgaben in einer Organisation anlegen, beispielsweise für Monatsabschlussbuchungen. Hier könne der gesamte Prozess zur Steuerung dieser wiederkehrenden Aufgabe direkt in der Unternehmenslösung definiert, verfolgt und optimiert werden, anstatt mithilfe externer Checklisten und manueller Vorgänge. Je nach Profil eines Nutzers könnten Arbeitsbereiche integrierte Bestandteile eines größeren Workflows sein oder als separate „Apps” gestaltet werden, auf die der Nutzer direkt von seinem Desktop oder mit einem Endgerät seiner Wahl zugreifen könne. Als weitere Workspaces für Dynamics AX sind bei spielsweise vorgesehen: Product variant model definition workspace, Product readiness for discrete manufacturing workspace, Sales order processing and inquiry workspace, Master planning workspace und Production floor management workspace. suchfeld ermöglicht die Funktionsauswahl außerhalb der Menüs Neu in der AX-Benutzeroberfläche ist auch ein Suchfeld. Dieses ermögliche es Anwendern, eine Funktion der ERP- Software über die Volltexteingabe in der Suche zu finden und auszuwählen, anstatt sich diese Funktion aus einem Menü und Untermenüs heraussuchen zu müssen. „Anwender erhalten Suchergebnisse, aber nur nach ihrer Berechtigung“, betont Conrad Volkmann, Principal Program Management Lead – Manufacturing im Microsoft Development Center in Kopenhagen. Und der Task-Recorder in Dynamics AX zeichnet auf, was ein Nutzer im System tut, während er es tut. So lassen sich beispielsweise Handbücher und Wikis automatisch generieren: „Das senkt die Schulungskosten“, findet der Microsoft-Manager Naujoks. Aber auch Wartungsfälle lassen sich damit nach seiner Einschätzung einfacher beschreiben, weil Anwender den Task- Report an eine Support-Meldung anhängen können. Support-Mitarbeiter bei Microsoft oder deren Partner könnten so einfach und präzise nachvollziehen, was vorgefallen ist, und die erforderlichen Maßnahmen ergreifen. aX-Referenzkunde Keramische ofenbau gmbh Noch ist das neue Release AX nicht verfügbar. Der Wechsel vom Dynamics Release 2012 dürfte nach der Verfügbarkeit aber keine großen Probleme bereiten. Denn AX 2012 R3 ist das erste Release, das auf Azure (AX IaaS) gehostet werden kann. Aber mehr als die Hälfte der derzeitigen Dynamics-AX- Installationen befindet sich noch nicht auf dem Releasestand 2012 R/3. Um eine Migration für Dynamics-2009- Anwenderunternehmen zu erleichtern, will Microsoft mit Verfügbarkeit von AX in der On-Premise-Variante für diese Kunden Migrationstools bereitstellen. Dass sich die Migration bereits vorher lohnen kann, zeigt das Referenzprojekt des Anlagenbauers Keramische Ofenbau GmbH, der Dynamics AX 2009 einsetzte. Das vom Microsoft Dynamics Partner 6PAC durchgeführte Migrationsprojekt auf AX erleichtert bei dem Fertigungsunternehmen jetzt das Tagesgeschäft und bringt Anwendern eine Zeitersparnis, hat Robin Stiller, Leiter Warenwirtschaft bei der Keramische Ofenbau GmbH, festgestellt. Die Daten für die Warenwirtschaft des Anlagenbauers liegen im Rechenzentrum von Microsoft, das in Amsterdam steht. Die Engineering-Daten, also beispielsweise Blaupausen und Konstruktionspläne, vertraut das Unternehmen aber – noch – nicht der Cloud an. hei www.isreport.de 8/2015 Sonderausgabe Dezember 2015 Business Guide Microsoft Dynamics www.isreport.de Sonderausgabe Dezember 2015 30 Euro ■ MS Dynamics (AX, NAV, CRM) ■ MS Business Intelligence ✔ Firmenprofile relevanter Anbieter ✔ Business Solutions der Praxis ✔ Umfassende Produktübersicht ✔ Fachbeiträge der Trovarit-Experten – 2016 – ■ MS Add-Ons ■ MS Security ■ MS Dynamics ■ MS Collaboration ■ MS Business Intelligence ■ MS Add-Ons Vorbestellen unter: info@isreport.de Für Interessenten: Über Beteilungsmöglichkeiten informiert Sie: Stefan Raupach sRaupach@isreport.de Tel.: +49/(0)89/90 48 62-30 Charlotte Fellermeier cFellermeier@isreport.de Tel.: +49/(0)89/90 48 62-23

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MicRosoFt bUsinEss solUtions Microsoft business intelligence Microsoft schärft die strategie im business intelligence MS SQL Server, MS Excel und MS SharePoint ist nicht mehr die einzige businessintelligence(bi)-Kombination von Microsoft. MS Power BI und MS Cortana Analytics Suite lockern laut baRc die funktionale abhängigkeit der produkte. Mit DEM nEUEn MS Power BI ändert sich laut Larissa Seidler, Senior Analystin für Business Intelligence von BARC, das Business-Intelligence(BI)- Portfolio von Microsoft grundlegend. MS Power BI ist ein dediziertes Cloudbasiertes BI-Produkt, das sowohl standalone erhältlich ist als auch als Teil der kürzlich vorgestellten Cloud-Lösung Cortana Analytics Suite. „Bisher hatte Microsoft die Business-Intelligence- Funktionen auf MS SQL Server, MS Excel und MS Sharepoint verteilt“, erläutert die Analystin. „Bestimmte Szenarien, wie etwa die Publikation von Tabular-Datenmodellen aus Power Pivot zur Umsetzung von Self-Service-BI- Szenarien, waren nur dann vollumfänglich umsetzbar, wenn alle drei Produkte in der Kombination und der Version genutzt wurden, die diese unterstützt hat.“ Mit MS Power BI versuchten die Redmonder, diese Abhängigkeit zu lösen. Das Produkt arbeite als BI-Frontend ohne eigenen Datenspeicher. Eigene Produkte wie MS SQL Server und MS Excel fungierten dabei als Datenquellen. Trotz MS Power BI und der MS Cortana Analytics Suite bleibt MS SQL Server laut BARC das Herzstück des BI- Angebots von Microsoft. „MS SQL Server ist eine wichtige Komponente, wenn Unternehmen Semantik beziehungsweise fachliche Logik zentral abbilden, die dann von Frontends wie MS Excel oder MS Power BI abgefragt wird“, erklärt Seidler. Die angekündigte Version 2016 des MS SQL Server bie- te mit der integrierten Engine für die Statistiksprache R breitere Möglichkeiten im Umfeld der fortgeschrittenen Analyse und des Data Minings. MS Sharepoint hingegen sei aktuell etwas in den Hintergrund gerückt: „Das ist und war nie eine BI-Lösung, sondern eine Informations-/Content- und Collaboration-Plattform, welche zur Distribution und Publikation von Analyse- Inhalten genutzt wurde“, erläutert die Analystin. „Inzwischen verwenden die Unternehmen dafür stärker MS Office 365 oder MS Power BI beziehungsweise die MS Cortana Analytics Suite.“ Klare bi-strategie und analytics- Fokus sind Microsofts stärken Zu den größten Stärken von Microsofts BI-Initiative zählt Seidler die klare Produktstrategie, die mit MS Power BI deutlich geschärft worden sei. Ein weiterer Pluspunkt sei der starke Fokus auf Advanced und Predictive Analytics, der sich beispielsweise im Zukauf des Anbieters Revolution Analytics oder auch der Entwicklung des neuen Produkts MS Azure ML zeige, das Microsoft als Frontend für fortgeschrittene Analyse und Machine Learning positioniere. „Analytics und die Informationsgewinnung aus Daten im Rahmen der Cloud-First-Strategie stehen im Microsoft BI-Portfolio im Vordergrund“, lobt Seidler. Eine weitere Stärke des Redmonder BI-Angebots sei die weite Verbreitung der Microsoft-Produkte und des dazugehörigen Know-hows. MS SQL Server oder MS Excel seien in vielen Unternehmen bereits vorhanden oder ließen sich häufig kostengünstig erwerben. So biete beispielsweise MS SQL Server in einem Paket Komponenten für Datenspeicherung, ETL (Extraktion, Transformation, Laden) und Berichtswesen. Eine Schwäche von Microsofts Business Intelligence habe laut Seidler bislang darin bestanden, dass die entsprechenden Funktionen auf mehrere Produkte verteilt waren, die technisch aufeinander aufbauten. Den Zwang zur jeweils aktuellsten Version von MS Office würden einige Unternehmen dadurch mildern, dass sie diese Migration ausschließlich für die Gruppe der BI-Anwender durchführten und an den restlichen PC-Arbeitsplätzen ältere Versionen nutzten. Die Einführung von MS Power BI mildert laut Seidler zwar diese Schwäche, verstärkt allerdings eine andere: „Es kommt ein zusätzliches fachanwenderorientiertes Werkzeug für Berichtswesen und Analyse ins Portfolio. Die Wahl des geeigneten Werkzeugs sollten die Unternehmen je nach Kundenszenario treffen.“ Für die planung sind lösungen von Drittanbietern erforderlich Eine funktionale Lücke in Microsofts BI-Portfolio, die Unternehmen durch Software von Drittanbietern schließen müssten, betrifft laut Seidler das Thema Planung: „Andere BI-Anbieter wie SAP kündigen oder bieten für Planung und Business Intelligence und fortge- 18 8/2015 www.isreport.de

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MEhR DaZU iM WEb • Microsoft Business Solutions http://tiny.cc/Mbs-guide • Softwareauswahl IT-Selection http://tiny.cc/it_selection MicRosoFt bUsinEss solUtions schrittene Analyse ein kombiniertes Produkt an, das auch in der Cloud läuft. In der MS Azure Cloud sehe ich derzeit kein derartiges Angebot. Mir ist auch aktuell keine Drittanbieter- Lösung für Planungszwecke bekannt, die nativ in der MS Azure Cloud arbeitet.“ Das umfangreiche Partnernetz und dessen an die Fachabteilungen gerichteten Vertrieb wertet Seidler als eine weitere Stärke von Microsoft: „Bei den Frontends MS Excel und MS Power BI ist der Vertrieb über die Fachabteilungen sehr sinnvoll. Aber wir empfehlen trotzdem, dass das Business bei der Software-Auswahl mit der IT-Abteilung redet.“ In einem Governed BI Szenario sei meistens ein MS SQL Server enthalten, und den wiederum betreibe typischerweise die IT-Abteilung. „Auch wenn es darum geht, die Produkte in die Gesamtarchitektur zu integrieren, sollte die IT-Abteilung in die Projekte Anzeige einbezogen werden“, warnt Seidler. „Eine übergreifende Governance und BI-Strategie ist nötig, denn sonst bekommen die Unternehmen mit ihren Analysewerkzeugen die gleichen Probleme wie früher mit dem unkoordinierten Einsatz von MS Excel.“ sowohl kleine als auch große bi-szenarien werden unterstützt Hinsichtlich der unterstützten Größen der Business-Intelligence-Installationen zeigt sich Microsoft laut der BARC-Analystin überaus vielfältig: „Mit MS Excel als Full Client lassen sich kleinste Szenarien von ein bis zwei Nutzern abbilden. In mittleren Szenarien kommt der MS SQL Server und weitere Produkte wie Excel und SharePoint zum Einsatz. Auch viele große Kunden nutzen für ihre Business-Intelligence-Szenarien die Kombination aus MS SQL Server, MS Excel und MS Sharepoint.“ Die Expertin Foto: BARC „Mit MS Power BI versuchen die Redmonder, die funktionale abhängigkeit ihrer bi-produkte voneinander zu lockern“, erläutert larissa seidler, senior analystin bei baRc. „Das produkt ist ein bi-Frontend ohne eigenen Datenspeicher und greift sowohl auf Datenquellen wie Ms sQl server und Ms Excel als auch auf Quellen von Drittanbietern zu.“ prisma informatik GmbH – ERP und Business Intelligence aus einer Hand prisma informatik GmbH unterstützt mittelständische Unternehmen bei der Konzeption, Entwicklung und Realisierung von ERP-Systemen basierend auf Microsoft Dynamics NAV ™ . Im Bereich Business Intelligence setzen wir auf die innovativen Self Service BI-Plattformen QlikView und Qlik Sense. Die Integration beider Lösungen mit Dynamics NAV schafft die eigens für die ERP-Software konzipierte Qlik-Toolbox „NAVdiscovery“. Die Qlik-Produktfamilie hilft Anwendern bei der uneingeschränkten Analyse und Auswertung von Unternehmensdaten. Zudem bietet sie klassische, definierte Standardberichte und -abfragen. QlikView: Anwendergesteuerte Business Intelligence Die etablierte BI-Plattform QlikView unterstützt die schnelle Erstellung geführter Applikationen. Nutzer müssen hierbei nicht vordefinierten Analysepfaden folgen, sondern können relevante Daten nach allen Richtungen untersuchen und selbst auswerten. Qlik Sense: Data Discovery und Visualisierungen im Self Service Qlik Sense ist eine höchst intuitiv bedienbare Applikation zur Datenanalyse und -visualisierung. Die Drag & Drop-Benutzeroberfläche ermöglicht es Anwendern, eigenständig individuelle Visualisierungen, Reports und Dashboards zu erstellen. NAVdiscovery Toolbox: Integration für Qlik mit Dynamics NAV und Dynamics CRM Als Qlik Solution Provider entwickelt prisma informatik die Lösung „NAVdiscovery Toolbox“ speziell zur Aufbereitung und Anbindung von Daten aus Microsoft Dynamics NAV an die Qlik-Lösungen QlikView und Qlik Sense. Daneben können auch weitere Datenquellen, wie Microsoft Dynamics CRM, Excel, Webshops oder andere Systeme mit Hilfe des Connectors einfach und komfortabel angebunden werden. NAVdiscovery reduziert dabei technische Vorarbeit bei der Integration der beiden Systeme auf ein Minimum, automatisiert die Scripterstellung und bietet viele weitere hilfreiche Funktionen. Die NAVdiscovery Toolbox ist eine für Microsoft Dynamics NAV zertifizierte Lösung (CfMD).

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it-stRatEgiE Foto: Fotolia Mobile business Mobile Device Management unterstützt it-sicherheit sicherheitskonzepte für Mobilgeräte sollten laut sopra steria consulting nach einem standardisierten Vorgehen entwickelt werden. Mobile application Management kann Mobile Device Management ergänzen. 20 8/2015 www.isreport.de

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it-stRatEgiE sMaRtphonEs UnD Tablets sind im privaten Alltag omnipräsent und sie zeigen ihre Vorzüge zunehmend auch im Wirtschaftsleben. Die digitale Transformation löst in vielen Unternehmen eine „Mobilisierung“ von Geschäfts- und Kommunikationsprozessen aus. So finden in Bankfilialen die Beratungsgespräche nicht mehr zwingend an einem voluminösen Tisch statt, auf dem ein massiver Desktop-PC wie eine Barriere zwischen dem Kunden und dem Bankberater wirkt. Stattdessen erläutert der Kundenbetreuer mit einem Tablet in der Hand beispielsweise die verschiedenen Varianten einer Immobilienoder Baufinanzierung im Lounge- Bereich der Bankfiliale. Spontan zeigt er dem Kunden auf dem Tablet-Display ein Diagramm, das die Belastung an dessen monatlichem Haushaltsbudget durch Zins und Tilgung visualisiert. Das mobile Gerät ermöglicht somit eine sowohl ungezwungene als auch konzentriertere Gesprächsatmosphäre, da die Beratungsapp relevante Informationen unmittelbar zur Verfügung stellt. Auch Versicherer und Makler haben inzwischen die Vorteile mobiler Beratungsapps zur Festigung von Kundenbeziehungen und gleichzeitiger Erhöhung der Abschlussquote erkannt. Mobilgeräte locken häufig cyberkriminelle an Der Tablet-Einsatz in der Kundenberatung vergrößert die Angriffsfläche für Cyberkriminelle – und dies nicht nur mit Blick auf die gestiegene Endgeräteanzahl, sondern auch in räumlicher Dimension. Nach der Implementierung weiterer Maßnahmen, die das Tablet und den Übertragungsweg zwischen Tablet und der bankinternen Infrastruktur sichern, spricht jedoch nichts dagegen, dass die Tablet-Beratung im Wohnzimmer des Kunden stattfindet. Im produzierenden Gewerbe beschleunigt die digitale Transformation einen Entwicklungstrend, der in Deutschland unter dem Namen Industrie 4.0 firmiert – wobei die Versionsnummer auf die vierte Phase der industriellen Revolution anspielt. Als wichtigste Wegbereiter für diesen Megatrend gelten cyberphysische Systeme und das Internet der Dinge. Cyberphysische Systeme können beliebige Gegenstände sein, die dank integriertem Chip über eine dezentrale Verarbeitungsintelligenz verfügen. Komplett wird die Industrie-4.0- Vision allerdings erst durch die mobile Anbindung an das Internet der Dinge. Nur so kann ein cyberphysisches System mit anderen Systemen kommunizieren. Diese Einschränkung mag unspektakulär klingen, sie hat aber für die industrielle Fertigung einschneidende Konsequenzen. Bislang zentral gesteuerte Produktionsprozesse könnten künftig nach dem Prinzip der Selbstorganisation weitgehend autark ablaufen. So bringt beispielsweise ein Förderroboter ein Pumpengehäuse aus der Gießerei zur Nachbearbeitung in die Fabrikhalle. Gleich am Eingangstor meldet ein Chip am Pumpenwerkstück dem Maschinenpark per mobiler Datenübertragung die Ankunft des noch unfertigen Gehäuses. Auch Informationen zu den nun anstehenden Bearbeitungsschritten sowie dafür erforderlichen CAD-Daten (Computer Aided Design) sind auf dem Chip gespeichert. Als Antwort signalisiert eine freie Fräsmaschine ihre Bereitschaft und bekommt daraufhin das Werkstück automatisch vom Förderroboter. Dieses Szenario mag auf den ersten Blick chaotisch anmuten, aber es funktioniert dennoch weitaus stabiler als jedes heutige zentral gesteuerte Ablaufgefüge. Bei einer Maschinenstörung muss nämlich die betroffene Produktionslinie nicht mehr wie bisher von Menschenhand neu geplant werden. Dank dezentral verteilter und mobil vernetzter Intelligenz passen sich Prozesse selbstständig an veränderte Situationen in der Fertigung herrscht oft eine digitale sorglosigkeit vor Zu den größten Vorteilen der autarken Fertigungssteuerung zählt die Tatsache, dass damit sehr kleine Losgrößen bis hin zu individueller Sonderanfertigung im Prinzip genauso kostengünstig möglich sind wie eine massenhafte Serienproduktion. Ein unschätzbarer Vorteil im Wettbewerb. Es wundert daher nicht, dass IT-Verantwortliche im verarbeitenden Gewerbe besonders aufgeschlossen sind für Innovationen in Richtung Industrie 4.0. Fast die Hälfte von ihnen würde aussichtsreiche Technologien sogar ohne genaue Kenntnis der Folgen für ihre bestehende IT-Infrastruktur einsetzen. Das ergab im Sommer 2015 die Potenzialanalyse „Digital Security“ von Sopra Steria Consulting, die auf einer Umfrage unter IT-Entscheidern aus 110 Unternehmen verschiedener Branchen beruht. Die unerwartet hohe Risikobereitschaft in diesem Wirtschaftszweig lässt sich unter anderem dadurch erklären, dass bislang noch keine aufsehenerregenden Schadensfälle durch Cyberangriffe auf mobil vernetzte Produktionsanlagen bekannt geworden sind. Im industriellen Szenario wären davon zudem meist nur Logistik-, Sensor- oder Maschinenstatusdaten betroffen, für die es im Unterschied zu personenbezogenen Informationen in der Vergangenheit keine gesetzlichen Schutzvorschriften gab. Das IT-Sicherheitsgesetz hat diese Situation allerdings verändert – zumindest dann, wenn es sich um Produkte und Dienstleistungen handelt, die für die Funktionsfähigkeit sogenannter kritischer Infrastrukturen notwendig sind. Deutlich vorsichtiger als die Industrie verhält sich die Kreditwirtschaft laut Digital-Security-Umfrage bei der Adaption innovativer IT-Trends. Angesichts der starken Reglementierung des Finanzsektors ist das wenig überraschend. Gleichwohl würde auch in dieser Branche fast ein Viertel der befragten IT-Entscheider eine www.isreport.de 8/2015

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it-stRatEgiE neue Technologie einführen, ohne die Risiken genau zu kennen. Anders als das skizzierte Industrie-4.0-Szenario stützt sich die eingangs erwähnte App-Beratung sehr wohl auf personenbezogene Kundeninformationen, zu deren vertraulicher Behandlung Banken seit Jahr und Tag durch das Bundesdatenschutzgesetz verpflichtet sind. Die schutzbedarfsanalyse muss alle szenarien umfassen Aufgrund der rasanten Entwicklung mobiler Technologien empfiehlt es sich, bei der Ausarbeitung einer Mobile-Security-Strategie nicht nur den Status quo mobiler Anwendungen ins Auge zu fassen, sondern auch alle in Zukunft denkbaren Einsatzszenarien schon im ersten Schritt der Bestandsaufnahme mit einzubeziehen. Im zweiten Schritt – der Schutzbedarfsanalyse – sollte das Management den Blick nicht allein auf mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets richten, sondern auf sämtliche Datenpunkte, für die es vorstellbar ist, dass sie in Zukunft mobil mit der IT- Infrastruktur kommunizieren. Mit anderen Worten: Idealerweise werden vorausschauend alle Prozesse betrachtet, deren Mobilisierung prinzipiell sinnvoll erscheint. So lassen sich die Kosten für die mobile Sicherheit künftiger Einsatzszenarien bereits im Vorfeld realistisch abschätzen, was auch dazu dient, die spätere Investitionsplanung zu präzisieren. Eine business-impact-analyse zeigt den schutzbedarf auf Die Grundlage für die Schutzbedarfsanalyse ist generell eine Business-Impact-Auswertung, die eine fundierte Prioritätensetzung und damit auch eine gezielte Verwendung des verfügbaren Security-Budgets ermöglicht. Bei der Business-Impact- Analyse geht es einerseits um die Abschätzung des potenziellen Schadens, der durch den Ausfall des betrachteten Prozesses aufgrund eines Cyberangriffs entstünde. Auf der anderen Seite ergeben sich aus der Schutzbedarfsanalyse auch faktisch begründete Vorgaben für den Wiederanlauf eines unterbrochenen Prozesses. An dieser Stelle zeigt sich der Vorteil einer ganzheitlich verstandenen mobilen Security-Strategie, die nicht nur auf Schutz- und Abwehrmaßnahmen gegen mögliche Cybergefahren eingeengt ist, sondern auch Vorkehrungen zur Schadensbegrenzung im Fall eines erfolgreichen Cyberangriffs enthält. Mit der Business-Impact-Abschätzung liefert die methodisch fundierte Schutzbedarfsanalyse quasi nebenbei auch wertvollen Input für das Notfallmanagement. Als Orientierung empfiehlt Sopra Steria Consulting hier den Standard 100-4, den das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie BSI bereits 2008 veröffentlicht hat. Für Banken ist die BSI-Norm 100-4 insoweit verbindlich, als die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin in ihren „Mindest anforderungen an das Risiko management“ (MaRisk) alle deutschen Kreditinstitute dazu verpflichtet, ihrem Notfallmanagement „gängige Standards“ zugrundezulegen. Aus der Prüfungspraxis der Deutschen Bundesbank geht hervor, dass BSI 100-4 in diesem Sinn als „gängiger Standard“ anerkannt ist. Speziell für die im allgemeinen stark reglementierten Finanzinstitute bleibt anzumerken, dass bei Prüfungsterminen gemäß Paragraph 44 des Kreditwesengesetzes heute nicht mehr allein das Controlling oder Kreditgeschäft im Fokus steht, sondern vermehrt auch die MaRisk- Konformität der Banken-IT. Und dazu gehören in wachsendem Umfang auch alle mobilen Anwendungen und Geräte. Als Maßstab für die entsprechenden Audits gelten neben BSI 100-4 weitere gängige Sicherheitsstandards wie ISO 27001 (Information Security Management System), ISO 27005 (Information Security Risk Management) und der Grundschutzkatalog des BSI. schutzklassen und standardisierte Maßnahmenkataloge Bei der prozessbezogenen Schutzbedarfsanalyse zeigt sich vielerorts, dass etliche serverbasierte Dienste mobilisiert werden. Deren Services stehen nun nicht mehr nur fest installierten Clients zur Verfügung, sondern auch einer Vielfalt mobiler Endgeräte mit unterschiedlichen Betriebssystemen. Hinzu kommt eine wachsende Zahl von Apps, die für unterschiedliche Zielgruppen und Gerätetypen konzipiert sind – oftmals auf Basis einer Mobility-Strategie, die sich noch in der Entwicklung befindet. Das hohe Innovationstempo und immer kürzere Technologiezyklen bewirken dabei, dass individuell auf eine App bezogene Sicherheitsmaßnahmen ebenso schnell veralten. Ratsam ist es daher, nicht viele Einzelsicherheitskonzepte zu erarbeiten, sondern ein übergreifendes Mobile Security Framework im Unternehmen zu etablieren. Und zwar idealerweise so, dass es wiederum auch alle in Zukunft denkbaren Einsatzszenarien abdeckt. Für diese Herausforderung hat sich ein standardisiertes Vorgehen bewährt: Im Rahmen der Bestandsaufnahme werden zunächst alle relevanten Parameter für das betrachtete Einsatzszenario erfasst – angefangen bei den unterstützten Geschäftsprozessen über die zugehörigen Anwendungen und Daten bis hin zu Nutzergruppen, Gerätetyp, Betriebssystem und weiteren Infrastrukturmerkmalen. Spezielle Regelungen für den betreffenden Anwendungsbereich oder den jeweiligen Wirtschaftszweig werden dabei durch Parameter formalisiert. Vertraulichkeit, Verfügbarkeit und integrität Anhand dieser Parametrisierung lassen sich im Zuge der Schutzbedarfsanalyse für jedes Einsatzszenario die konkreten Anforderungen im Hinblick auf Vertraulichkeit, Verfügbarkeit und Integrität klassifizieren. Allerdings sollte hier stets ein kunden- 22 8/2015 www.isreport.de

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Anzeige Firmenhandys sicher managen Auf Unternehmenshandys sind oft nicht nur geschäftliche Kontakte gespeichert, sondern auch andere sensible Firmendaten. Damit die Mobilgeräte der Mitarbeiter und die Daten rundum geschützt sind, bietet die Deutsche Telekom Unternehmen das zubuchbare Sicherheitspaket BES12 von BlackBerry an. Für unterschiedliche Betriebssysteme Praktisch: BES12 schützt nicht nur BlackBerry-Handys, sondern auch Smartphones und Tablets mit iOS-, Android- und Windows-Phone-Betriebssystem. Zudem werden auch Mobilgeräte mit den Sicherheitslösungen Android for Work und Samsung KNOX unterstützt. So können Unternehmen viele verschiedene Geräte auf unterschiedlichen Plattformen über eine einzige Konsole managen. Mit BES12 haben sie die Kontrolle über alle geschäftlich genutzten Mobilgeräte ihrer Mitarbeiter inklusive der darauf gespeicherten Daten und Anwendungen. Unternehmens-Admins steuern BES12 komfortabel am PC über eine webbasierte Benutzeroberfläche, nachdem die Software auf einem kundeneigenen Server installiert wurde. Hier lassen sich Smartphones bei Verlust orten und sperren, potenziell gefährliche Apps deaktivieren sowie Daten aus der Ferne löschen. Heißt: Die zuständigen IT-Experten des Unternehmens verwalten über die Plattform Geräte, Nutzer, Gruppen, Apps und Services. BES12 leitet den gesamten mobilen Datenverkehr jedes Geräts über einen einzigen Port hinter der Firmen- Firewall. Für alle Verbindungen steht eine sichere 256-Bit-Verschlüsselung für maximalen Datenschutz zur Verfügung: Alle Arbeitsdaten, sensiblen Informationen und Kontakte werden vom Sender zum Empfänger verschlüsselt übertragen. Private Daten bleiben privat, berufliche Daten bleiben gesichert. BlackBerry-10-Geräte greifen über eine getunnelte Verbindung auf das Internet zu. Drei zubuchbare Optionen verfügbar BES12 ist flexibel und skalierbar: Jederzeit können weitere Mobilgeräte hinzugefügt werden. Dabei ist es unerheblich, ob das Smartphone dem Mitarbeiter gehört (Bring Your Own Device; BYOD), vom Unternehmen zum privaten Gebrauch BlackBerry Silber • 1,75 € / Monat • kurze Mindestlaufzeit: 3 Monate Leistungen: • Lizenz für alle BES12 Silber-Features • Inklusive technischer Support • Inklusive Upgrade- und Updaterechte BlackBerry Gold • 5,00 € / Monat • kurze Mindestlaufzeit: 3 Monate Leistungen: • Lizenz für alle BES12 Gold-Features • Lizenz für alle BES12 Silber-Features • Inklusive technischer Support • Inklusive Upgrade- und Updaterechte Foto: Deutsche Telekom überlassen wurde (Company Owned, Personal Enabled; COPE) oder als Firmenhandy ausschließlich für berufliche Zwecke genutzt wird (Company Owned, Business only; COBO). Kunden der Deutschen Telekom können BES12 einfach zu ihrem MagentaMobil Business-Tarif oder vielen anderen Tarifen hinzubuchen. Abgerechnet wird direkt über die Mobilfunkrechnung im Rahmen des SIM-basierten Lizenzmodells ESBL von BlackBerry. Es sind drei BES12-Varianten verfügbar, wobei in allen Paketen die Lizenzen, der Support sowie alle Update- und Upgrade-Rechte bereits enthalten sind. In der Standardversion BlackBerry Silber erlaubt BES12 das Management von Geräten, E-Mails, Apps und Anwendungen in vielen Betriebssystemen. Für BlackBerry-10-Geräte werden zudem sichere Verbindungen hergestellt und ein Containerbereich eingerichtet, der Privates und Geschäftliches trennt. Ein gesicherter Browser, spezielle Produktivitäts-Apps und die sichere Dokumentenbearbeitung gehören ebenfalls zu den Funktionen. In der Version BlackBerry Gold sind diese Sicherheitsfeatures auch für iPhones und iPads, Android-Geräte oder Smartphones mit Windows Phone möglich. BlackBerry Premium bietet zusätzlich 250 MB zum bereits vorhandenen Datenvolumen des jeweiligen Tarifs. Weitere Infos: www.telekom.de/geschaeftskunden BlackBerry Premium • 8,40 € / Monat • kurze Mindestlaufzeit: 3 Monate Leistungen: • Lizenz für alle BES12 Gold-Features • Lizenz für alle BES12 Silber-Features • Inklusive technischer Support • Inklusive Upgrade- und Updaterechte • Zusätzliche 250 MB zu dem bereits vorhandenen Datenvolumen www.isreport.de 8/2015

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it-stRatEgiE individuelles Klassifikationsschema zugrundegelegt werden. Der Vorteil dieser Vorgehensweise liegt darin, dass für alle Einsatzszenarien mit normalem oder hohem Schutzbedarf standardisierte Gefährdungs- und Maßnahmenkataloge – auch Mobile Security Guidelines genannt – als vereinfachtes Sicherheitskonzept anwendbar sind. Dabei wird jedem Einsatzszenario eine bestimmte Schutzklasse und darüber ein dedizierter Maßnahmenkatalog zugewiesen. Der niedrigsten Schutzklasse eins und ihrem zugehörigen Maßnahmenkatalog entsprechen beispielsweise all jene Einsatzszenarien, in denen nur öffentlich zugängliche oder unkritische interne Daten eine Rolle spielen. Bei Schutzklasse zwei sind vertrauliche und daher schutzwürdige Daten wie personenbezogene Informationen im Spiel. Die Schutzklasse drei bezieht sich schließlich auf Einsatzszenarien, bei denen hochsensible Daten wie geschäftskritische Betriebsgeheimnisse involviert sind – in solchen Fällen ist stets eine detaillierte, über die Mobile Security Guidelines hinausgehende Risikoanalyse angeraten. Grundlage dafür kann beispielsweise die ISO-Norm 27005 sein oder auch unternehmensspezifische Sicherheitsrichtlinien, die an spezielle Erfordernisse angepasst sind. Mobile security guidelines dienen als Rahmenwerk Durch die parametergestützte Klassifizierung von Einsatzszenarien mit nachfolgender Zuordnung entsprechender Maßnahmenkataloge entfällt die Notwendigkeit, das Rad für Hunderte von Einsatzszenarien jedes Mal neu zu erfinden und ein jeweils individuelles Sicherheitskonzept auszuarbeiten. Das Rahmenwerk der Mobile Security Guidelines verringert den Aufwand für das Entwickeln angemessener Sicherheitskonzepte und beschleunigt zudem die Bereitstellung von Apps und die Freigabe neuer mobiler Endgeräte. Das stärkt die Innovationskraft eines Unternehmens. Das beschriebene Vorgehensmodell eignet sich grundsätzlich für jedes existierende und künftig geplante Einsatzszenario – für die mobile Tablet-Beratung von Bankkunden ebenso wie für den mobilen Datenaustausch zwischen intelligenten Werkstücken und Maschinen in einer Industrie-4.0-Fabrik. abschottung und White lists schützen apps Der parametergestützte Standardisierungsansatz für Schutzklassen und Maßnahmenkataloge steht nicht im Widerspruch zu der Einsicht, dass für verschiedenartige Apps unterschiedliche Sicherungskonzepte sinnvoll sein können. Viele Unternehmen kennen das Problem, dass ihre Mitarbeiter nicht freigegebene und folglich potenziell gefährliche Apps aus öffentlichen App Stores auf ihre Mobilgeräte laden. Generell hängt die Auswahl einer passenden Sicherungstechnologie für Apps vom Schutzbedarf der von der jeweiligen App angesprochenen Informationen ab. In der Sprache der Mobile Security Guidelines ist das die Schutzklasse des Einsatzszenarios, in dem die jeweilige App genutzt wird. Ein sehr einfacher Ansatz im Umgang mit Apps aus fremden Quellen besteht darin, sich auf White Lists externer App-Anbieter zu verlassen. Allerdings steht damit auch gleich die Frage im Raum, nach welchen Bewertungskriterien derartige Unbedenklichkeitsbescheinigungen ausgestellt wurden. White Lists bieten für Unternehmen keinerlei Transparenz in Bezug auf die betrachteten Risiken. Einzig die Vertrauenswürdigkeit des Urhebers einer White List kann für Apps in Einsatzszenarios der geringsten Schutzklasse unter Umständen ausreichend sein. Eine weitere Variante stellt das interne White Listing dar. Hierbei analysiert die hausinterne IT-Abteilung selbst die Apps und stellt diese in einem eigenen App Store zur Verfügung, sofern sie unbedenklich sind. Der autor Foto: Sopra Steria Consulting Murat yildiz ist senior Manager information security solutions bei sopra steria consulting. Als Alternative zu White Lists bietet sich die Abschottung fremdentwickelter Apps auf den Mobilgeräten der Mitarbeiter an. Zu den wichtigsten Kriterien einer derartigen Abschottung zählen: • die zuverlässige Kontrolle der Kommunikation zwischen unternehmenseigenen und externen Apps, • eine saubere Trennung zwischen geschäftlicher und privater Umgebung durch Autorisierung, Authentifizierung und Verschlüsselung, • der Schutz vor Informationsabfluss in eine fremde Umgebung, • Zugriffskontrolle auf das Unternehmensnetzwerk • gesicherte Fernwartungsmöglichkeit, einschließlich selektiver Löschfunktion. Wrapping versieht Mobile apps mit einem schutzschild Für das Abschotten externer Apps gibt es unterschiedliche Techniken. Die bekannteste Variante ist das sogenannte App Wrapping. Dahinter steht die Idee, eine potenziell unsichere App mit einem Schutzschild zu umhüllen. Auf technischer Ebene setzt dieses Schutzschild an der Kommunikation zwischen der App und dem mobilen Betriebssystem an. Der gesamte Datenaustausch wird abgefangen und in einen Proxy umgeleitet. Dort wiederum werden Da- 24 8/2015 www.isreport.de

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it-stRatEgiE ten und Funktionsaufrufe zunächst validiert, gegebenenfalls abgesichert und erst danach an das Betriebssystem weitergeleitet. Statt einen Funktionsaufruf etwa zum Aufbau einer Internetverbindung direkt auszuführen, modifiziert das Wrapping die Anweisungen an das Betriebssystem so, dass eine verschlüsselte Verbindung aufgebaut wird. So wird die ursprüngliche App mit zusätzlichen Sicherheitsfunktionen zur Autorisierung, Authentifizierung und Verschlüsselung angereichert, um Datenmanipulation und Informationsabfluss zu unterbinden. Eingriffe in den originalen Quellcode der App sind dafür nicht erforderlich. Mithin erscheint Wrapping als eine Option, mobilen Anwendungen unterschiedlichster Provenienz mit überschaubarem Aufwand zusätzliche Sicherheitsfunktionen hinzuzufügen. Im Rahmen eines Mobile Application Management sind sie dann über einen Enterprise App Store für die Mitarbeiter im Unternehmen verfügbar. Überdies gestattet die Wrapping-Technik auch die Anwendung bestimmter Richtlinien, mit denen im Sinne einer weitergehenden Aufwandsbegrenzung beispielsweise eine Authentifizierungsfunktion gebündelt für mehrere Apps bereitgestellt werden kann. Mobile application Management erzwingt security-Maßnahmen Mobile application Management erweitert das Mobile Device Management, indem es die Durchsetzung von sicherheitsrichtlinien unabhängig von einem konkreten client-gerät auf der Ebene mobiler anwendungen unterstützt. Zu den Kernfunktionalitäten von Mobile application Management zählt ein unternehmenseigener Enterprise app store, über den abgesicherte apps zentral verfügbar sind. sinnvoll ist Mobile application Management insbesondere dann, wenn apps für geräte bereitgestellt werden sollen, die nicht der Kontrolle der eigenen it-abteilung unterliegen und daher auch nicht per Mobile Device Management abgesichert werden können – zum beispiel apps, die in partnerunternehmen zum Einsatz kommen. in stark regulierten branchen wie der Finanzwirtschaft kann Mobile application Management dabei helfen, das Mobile Device Management durch anwendungsbezogene security policies zu ergänzen. www.isreport.de 8/2015 Mobile security ist immer Work in progress In der Praxis ist das App Wrapping allerdings kein Königsweg, der ein für allemal dauerhaften Schutz garantiert. Die Art und Weise von Funktions- beziehungsweise Methodenaufrufen kann sich nämlich im Zuge der Weiterentwicklung mobiler Betriebssysteme jederzeit ändern. Werden Wrapping-Routinen nicht zeitnah an solche Änderungen angepasst, wird das Schutzschild für Apps porös. Überdies sind solche Anpassungen nicht in jedem Fall mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand möglich. So hat zum Beispiel Apple seinen App Store im vorigen Jahr für Anwendungen geöffnet, die in der neuen Programmiersprache Swift abgefasst sind. Im Gegensatz zur Vorgänger- Sprache Objective-C können mit Swift Anwendungen sowohl für iOS als auch für OS X erstellt werden. Anders als Objective-C enthält die neue Sprache jedoch keine zentrale Vermittlungsstelle für alle Nachrichten an das Betriebssystem. Klassische Wrapping-Routinen für iOS verlieren damit ihren Ansatzpunkt, um relevante Daten und Funktionsaufrufe abzufangen und eigene Anweisungen einzuspeisen. Hinzu kommt, dass es für versierte Hacker kein größeres Problem darstellt, die Wrapping-Routinen durch Code-Manipulationen zu deaktivieren. Das gilt nicht nur für iOS, sondern auch für viele Android-Versionen. Mit Blick auf das unternehmensindividuelle Mobile Security Framework ergibt sich daraus die klare Empfehlung, dass Wrapping nicht in den Maßnahmenkatalog für Einsatzszenarien der hohen Schutzklasse drei gehört. Bei der Entscheidung, ob App Wrapping als Option für niedrigere Schutzklassen infrage kommt, ist der Aufwand für regelmäßige Reviews in Bezug auf Änderungen am zugrundeliegenden Betriebssystem der jeweiligen App einzukalkulieren. Generell kann Mobile Security als ein Work in Progress gesehen werden. Denn auch die Schutzklassendefinitionen und Maßnahmenkataloge gehören periodisch auf den Prüfstand, um ihre Wirksamkeit im Licht der aktuellen Bedrohungssituation neu zu bewerten und gegebenenfalls anzupassen. Vertrauenswürdige app-Quellen stellen den Königsweg dar Der sicherste Weg, alle Abschottungskriterien zuverlässig zu erfüllen, ist zweifellos die ausschließliche Verwendung von Apps aus vertrauenswürdigen Quellen, die von Haus aus über Funktionen zur Authentifizierung, Autorisierung, Verschlüsselung und Fernwartung inklusive Löschfunktion verfügen. Zudem stellt sich bei jeder App, die Mitarbeiter aus fremder Quelle nutzen wollen, die Frage, inwieweit sie den Mitarbeitern helfen, ihre Arbeitsaufgaben besser und schneller zu erledigen. Unter Umständen kann es ökonomisch durchaus vernünftig sein, die Neuprogrammierung einer eigenen App mit den gewünschten Features inklusive der genannten Abschottungsfunktionen ins Auge zu fassen. Hier zeigt sich ein Berührungspunkt zwischen Mobile Security mit der kontinuierlichen Weiterentwicklung des IT-Portfolios im Sinne höherer Produktivität und Effizienz im Unternehmen. Murat Yildiz/jf

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bUsinEss intElligEncE Foto: Fotolia self-service business intelligence Die neue analysefreiheit braucht Regeln für User selbstständige Datenanalysen durch die Fachabteilungen ermöglichen Unternehmen schnellere und fundiertere Entscheidungen. ohne governance jedoch schadet die analysefreiheit mehr, als sie nutzt. 26 8 /2015 www.isreport.de

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MEhR DaZU iM WEb • Predictive als Business-Impuls http://tiny.cc/predict-impulse • Advanced Planning http://tiny.cc/advanced-plan bUsinEss intElligEncE Cubeware-is-report-05-15 28.04.15 14:26 Seite 1 Das KlassischE Berichtswesen wird der Dynamik moderner Märkte kaum mehr gerecht. Ob Vertrieb, Marketing oder Controlling – Fachabteilungen müssen in immer kürzerer Zeit immer mehr Informationen verarbeiten und auf dieser Basis Entscheidungen treffen. Gehen die Fachanwender den klassischen Weg über die IT-Abteilung, dann sind die Daten oftmals zum Zeitpunkt der Bereitstellung schon wieder veraltet: Fachliche Anforderungen müssen an die IT-Abteilung zunächst übermittelt werden. Die Entwicklung einer entsprechenden Lösung erfolgt dann oft zeitverzögert. Hinzu kommen mitunter langwierige Abstimmungs- und Freigabeprozesse. Außerdem führt die Kommunikation zwischen Fachbereich und IT zu Reibungsverlusten. Daher bleiben viele Berichte gänzlich ungenutzt, weil deren Inhalte an den Erfordernissen der Nutzer vorbeigehen oder deren Fragen nicht adäquat beantworten. Insofern ist es kaum verwunderlich, dass sich im Rahmen der unternehmensweiten Datenanalyse nach und nach Lösungen für Self-Service Business Intelligence durchsetzen. Fachanwender können mit diesen Werkzeugen eigenständig auf Datenquellen zugreifen, diese verknüpfen und die Erkenntnisse publizieren. Aktuelle Fragestellungen lassen sich so schnell und flexibel beantworten. Wenn Aufgaben an entsprechender Stelle mit dem erforderlichen Hintergrundwissen bearbeitet werden, sind die Erkenntnisse hochwertig und praxisrelevant. Darüber hinaus wird Raum für Experimente und vollkommen neue Ideen geschaffen. Die Anwender schauen über den Tellerrand hinaus und sind viel eher dazu bereit, unbekannte Zusammenhänge zu entdecken. Schließlich erfahren auch die IT- Abteilungen eine umfassende Entlastung. Glaubt man den Lösungsanbietern, dann befähigt Self-Service BI schlagartig jeden Mitarbeiter im Unternehmen zur selbstständigen Datenanalyse. Die Praxis spricht allerdings eine andere Sprache: Unternehmen berichten über zunehmend uneinheitliche Kennzahlen und Redundanzen bei der Analysetätigkeit. Häufig erarbeiten die Mitarbeiter schlichtweg falsche Erkenntnisse und verbreiten diese unkontrolliert. Das Topmanagement fragt sich, wie es zu diesem Wildwuchs kommen konnte und wie andererseits das Unternehmen trotzdem von den unbestreitbaren Vorteilen des Self-Service-Ansatzes in vollem Umfang profitieren kann. Mangelnde Kompetenz führt zu falschen Erkenntnissen Oft konfrontieren Unternehmen ihre Mitarbeiter völlig unvorbereitet mit den neuen Möglichkeiten der Datenanalyse. Self-Service-Werkzeuge werden bereitgestellt, dazu ein umfassender Zugriff auf Daten, obwohl die potenziellen Nutzer weder das statistische Grundverständnis noch den erforderlichen Überblick über die Quellen und Unternehmensabläufe mitbringen. In der Anfangsphase lassen sich auf dieser Basis durchaus bemerkenswerte Erfolge erzielen. Schließlich sind die Tools meist sehr einfach und intuitiv zu bedienen. Mit der Zeit wächst aber die Gefahr, dass falsche Daten genutzt, fehlerhafte Relationen hergestellt und unzutreffende Rückschlüsse gezogen werden. Besonders fatal: Die Anwender nutzen die Ableitungen für weitere Analysen. Dadurch potenzieren sich die Fehler. Der Ausweg: Auch in der vermeintlich einfachen Self-Service-Umgebung müssen Mitarbeiter geschult und mitgenommen werden. Dieses Vorgehen vermeidet nicht nur die beschriebenen Fehler. Letztlich wird erst auf diesem Weg das vorhandene Analysepotenzial eines Unternehmens vollends erschlossen und ein Bewusstsein für den Wert von Daten Anzeige Planlos? Macht nichts ... ... denn mit unseren Lösungen für die operative Unternehmensplanung bekämpfen wir effektiv Planlosigkeit. � Agil Pläne entwickeln � Flexibel Anforderungen integrieren � Einfach Teilpläne konsolidieren planung.cubeware.com

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bUsinEss intElligEncE geschaffen. In manch einem Mitarbeiter schlummert ein ambitionierter Analyst. Der muss aber zunächst motiviert und entsprechend angeleitet werden. Zudem bieten die Self-Service-Dienste reizvolle Optionen, die sich den meisten Nutzern nicht unmittelbar erschließen. Ergänzend zur Schulung sollten intern oder extern kompetente Ansprechpartner installiert werden, die jederzeit für Fragen zur Verfügung stehen. So fühlen sich die Fachabteilungen auch auf Dauer mit der neuen Technologie nicht alleine gelassen. Die single Version of truth gerät schnell in gefahr Selbst für Mitarbeiter, welche die notwendigen Kompetenzen haben, birgt der Umgang mit Self-Service- Lösungen Fallstricke. So kann die neu gewonnene Analysefreiheit dazu führen, dass jede Fachabteilung für sich werkelt und identische Sachverhalte plötzlich mehrfach analysiert werden. Im besten Fall resultieren daraus nur Redundanzen und somit vergeudete Arbeitszeit. Es besteht aber auch die Gefahr, dass der sogenannte Single Point of Truth leidet, also die Einheitlichkeit der Unternehmenskennzahlen. Abhängig vom jeweiligen Analysebedarf oder von der Aktualität der Quellen können die Akteure nämlich zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen und diese dann auch noch unkontrolliert verbreiten. Dann kursieren verschiedenen Wahrheiten im Unternehmen, und niemand kann mehr nachvollziehen, welche Version tatsächlich korrekt ist. Abhilfe kann hier die unternehmenseigene IT-Abteilung schaffen. Zu den möglichen Maßnahmen zählt ein zentrales Portal, auf dem die Analyseergebnisse aller Abteilungen gesammelt, geprüft und publiziert werden. Ebenso sinnvoll ist ein durchdachtes Sicherheits- und Berechtigungskonzept, bei dem Anwender ausschließlich Zugriff auf genau spezifizierte Datenquellen erhalten. Abweichungen in den Ergebnissen können schließlich auch daher rühren, dass alle Abteilungen auf die fortlaufend aktualisierten Daten der Quellsysteme zugreifen. Die Ergebnisse unterscheiden sich je nachdem, zu welcher Uhrzeit die Analysetätigkeit erfolgte. Eine mögliche Abhilfe kann darin bestehen, den Zugriff auf das Data Warehouse zu beschränken. Hier stehen im Idealfall stets konsistente Daten bereit. Leitplanken in Form individueller Nutzungsrechte führen weniger erfahrene Anwender durch den Dschungel der verschiedenen Quellen und schützen sensible Daten. Gleichzeitig wird vermieden, dass Nutzer sich irrtümlicherweise bei operativen Systemen bedienen und diese etwa mit rechenintensiven Prozessen ausbremsen oder gar lahmlegen. auch self-service bi muss gemanagt werden Auch im Self-Service-Bereich lässt sich Business Intelligence nicht mal eben in ein Unternehmen einführen. Um die dargestellten Fehlentwicklungen auszuschließen und stattdessen die gewünschten Wettbewerbsvorteile zu generieren, bedarf es eines klaren Bekenntnisses zum Thema – sowohl auf Seiten der Geschäftsführung als auch auf Seiten der Mitarbeiter. Zu dieser bewussten Neuausrichtung zählen umfassende Mitarbeiterschulungen ebenso wie ein stabiles, technologisches Fundament. Infolgedessen bleibt die IT- Abteilung bei dem Thema keineswegs außen vor. Im Gegenteil: Im Rahmen einer sogenannten Managed Self-Service BI übernimmt die IT-Abteilung wichtige koordinierende und ausführende Funktionen. Es geht darum, eine sichere Infrastruktur bereitzustellen, auf deren Basis der Anwender die Vorzüge der Werkzeuge nutzen kann. Hierzu gehören nicht nur integrierte Analyseplattformen oder individuelle Zugriffsrechte und Sicherungsmaß- Der autor Foto: Oraylis GmbH David claßen ist senior consultant und Experte für self-service bi bei der oraylis gmbh. nahmen. Auch die Auswahl der passenden Tools sowie das Handling von Lizenzen übernimmt sinnvollerweise die IT-Abteilung. Dabei gilt es, im Austausch mit Unternehmensführung und Fachabteilungen die Schwerpunkte der Analysetätigkeit festzulegen und eine entsprechende Lösung als Standard zu definieren. Keinesfalls sollte das Management den Fachbereichen ohne Rücksprache irgendein Werkzeug aufdrücken. Eine ablehnende Haltung wäre die Folge. Außerdem eignen sich die gängigen Werkzeuge nicht gleichermaßen für alle Einsatzgebiete. So zeigt die Software von Tableau beispielsweise Stärken in der Analyse und Visualisierung, während Microsoft Power BI Vorteile bei der Datenaufbereitung und -modellierung aufweist. Als flankierende Maßnahme empfiehlt sich eine externe Unterstützung. Kompetente Berater helfen beim Aufbau der erforderlichen Infrastruktur und bei der Entscheidung für das am besten passende Werkzeug. Dienstleister können auch die erforderliche Schulung und Motivation der Mitarbeiter übernehmen. Schließlich stehen sie als Ansprechpartner für Anwenderfragen zur Verfügung, falls das Unternehmen intern keine Ressourcen dafür hat. David Claßen/jf 28 8 /2015 www.isreport.de

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Das isi Medien Team wünscht Ihnen Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

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RoaDshoWs & tERMinE anzeige anmeldung bps-onE Webdemo – live von ihrem arbeitsplatz lernen sie das leistungsspektrum von bps-onE in einer 30- bis 60- minütigen Webdemo kennen. sehen sie schnell und übersichtlich, wie eine integrierte Ergebnis-, cashflow-, bilanz- und liquiditätsplanung aufgebaut wird. analysieren sie planabweichungen und erkennen deren auswirkungen in der prognose. Einfacher geht es nicht mehr. circa 30 bis 60 Minuten. individuell zu vereinbaren. ihre teilnahme ist kostenfrei. DEnZhoRn gmbh tel.: +49/(0) 731/94 67 60 E-Mail: info@bps-one.de www.bps-one.de iDl business brunch Moderne Unternehmenssteuerung in der praxis im Dezember halten wir zwei business-brunch-termine für sie bereit: 1) „Konsolidierung in einem Mischkonzern“ – schörghuber Unternehmensgruppe, München 2) „Konsolidierung und Vorstandsreporting“ – henschel gmbh, Kassel Erleben sie Experten-Know-how aus der praxis! iDl-Experten-loge – seien sie unser gast bei einem bundesligaspiel Kommen sie zu einem spiel der Eintracht Frankfurt und erleben sie mit uns ein spannendes Fußballspiel! Erfahren sie gleichzeitig mehr über erfolgreiches corporate performance Management mit iDl. Wir laden sie ein in die Frankfurter commerzbank-arena. bei welchen begegnungen noch plätze frei sind, finden sie unter www.idl.eu/expertenloge iDl-Unternehmensgruppe www.idl.eu/expertenloge Die fünf größten Mythen zu big Data, predictive analytics, hadoop & co. Wird in ihrer branche auf jeder Fachkonferenz der Umgang mit big Data diskutiert? Wird ihnen zur Umsatzprognose predictive analytics empfohlen? Der neue consultant schwört auf hadoop zur Verbesserung der schlechten antwortzeiten ihrer Datenbank? Wenn sie qualifiziert mitreden wollen, dann sollten sie dieses Webinar besuchen. schörghuber, München: 9.12.15 henschel, Kassel: 15.12.15 www.idl.eu/business-brunch Webinar 15.12.2015 10:00 - 11:00 Uhr www.pmone.com termine, ort inhalte Einfaches Reporting und schnelle analyse mit cMoRE/Xl intuitiv bedienbar und eine ideale Ergänzung zum Microsoft sQl server: cMoRE/Xl holt die anwender dort ab, wo sie sich zu hause fühlen – in Excel. Wir zeigen ihnen, wie sie mittels Excel add-in auch komplexe berichte, grafiken und Dashboards nach prinzipien des „information Design“ realisieren. Webinar 17.12.2015 16:00 - 17:00 Uhr www.pmone.com testen von Data-Warehouse- und business-intelligence-systemen Referent: herbert stauffer, baRc Die teilnehmer erhalten das notwendige Wissen über den gesamten testprozess (planung, Durchführung und abschluss), fokussiert auf bi- und DWh-projekte. berücksichtigt werden verschiedene projekt methoden, systemlandschaften und die menschliche seite. Eine Übersicht über tools und instrumente runden das 2-tägige seminar ab. 22.-23. Februar 2016, München 09:00 -18:00 Uhr Kosten: 1.790 Euro zzgl. Mwst. Frühbucher: 100,00 Euro Rabatt tDWi Deutschland www.tdwi.eu anja.kess@sigs-datacom.de tel.: +49 (0)2241 2341-201 Die 10. business intelligence summer school (biss) bi-interessierte werden in diesem 5-tägigen seminar intensiv in themen wie wirkungsvolle organisatorische und technische ansätze, Daten-/ Entwicklungsmodelle sowie leistungsfähige Werkzeugumgebungen innovativer bi-lösungen geschult. optional mit abschlussprüfung zum „bi-Expert“ am 16. april 2016. 11.-15. april 2016 in asperg 09:00 -18.00 Uhr, 20:30 - 22:00 Uhr, teilnehmergebühr: 3.790 Euro zzgl. Mwst. tDWi Deutschland www.tdwi.eu anja.kess@sigs-datacom.de tel.: +49 (0)2241 2341-201 alegri Roadshow Quo vadis sharepoint: office 365, cloud, Managed services sharepoint – on premise, hybrid, office 365. sap- und sharepointintegration. sharepoint eingeführt: was nun? cloud-Readiness für anwendungen / azure. sharepoint als Managed services. 20.1.16 hamburg, 21.1.16 Wien, 26.1.16 Köln, 27.1.16 München, 28.1.16 Frankfurt, 29.1.16 Zürich, 3.2.16 Zürich www.alegri.eu big Data technologien: inMemory-Datenbanken, nosQl-systeme, hadoop und cloud-basierte Dienste Der Referent prof. Dr. Jens albrecht vermittelt das notwendige grundwissen für die bewertung neuer Datenbank-technologien im Umfeld bestehender bi-architekturen. Ein zentraler aspekt dabei ist das Verständnis von Funktionsweise, stärken und schwächen konkreter Methoden und systeme. 04. März 2016, hamburg 09:00 -18:00 Uhr Kosten: 1.190 Euro zzgl. Mwst. Frühbucher: 100,00 Euro Rabatt tDWi Deutschland www.tdwi.eu anja.kess@sigs-datacom.de tel.: +49 (0)2241 2341-201 Europäische tDWi Konferenz 2016 20. - 22. Juni 2016 Moc München tDWi Konferenz 2016 – Mark your calendar! Vom 20. - 22. Juni findet in München die tDWi Konferenz 2016 statt. Jetzt schon termin im Kalender eintragen und beim Konferenzhighlight im bereich business intelligence und Data Management dabei sein. 20. - 22. Juni 2016 Moc - Veranstaltungscenter München Weitere informationen unter: www.tDWi-Konferenz.de 30 8/2015 www.isreport.de

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anWEnDUngEn Mit sap cloud computing Fujitsu erweitert hybrid it-portfolio Fujitsu erweitert seine Cloud Services for SAP Solutions um eine Version, die im Rechenzentrum von Unternehmen bereitgestellt wird. sap-anwendungen könnten so in einer sicheren private cloud genutzt werden. Foto: Eberhard heins Mit FUJitsU Managed On-Premise Cloud for SAP Solutions will der japanische Anbieter von Informations- und Telekommunikations-basierten (ITK) Geschäftslösungen dem Wunsch von IT- Verantwortlichen in Deutschland Rechnung tragen, unternehmenskritische SAP-Anwendungen im eigenen Datacenter zu betreiben. Fujitsu erweitere so ihr Hybrid IT-Portfolio um eine wichtige Komponente. Das neue Angebot von Fujitsu erlaube es Unternehmen, die Vorteile der Cloud zu nutzen und zugleich die volle Kontrolle über geschäftskritische Daten zu behalten und ihre Investitionen in Rechenzentren zu schützen. Dazu müssen sie den Angaben zufolge das eigene Rechenzentrum nicht aufgeben oder verkleinern, sondern könnten die Rechenzentrumsinfrastruktur, Kühlung, Stromversorgung, Fläche und Internetanbindung weiterhin nutzen. Die komplette IT-Hardware, um die Lösungen von SAP zu betreiben, stelle Fujitsu den Angaben zufolge bedarfsgerecht zur Verfügung, etwa Server, Speichersysteme und Management-Tools. Der Kunde könne für die genutzten Lösungen und Services von SAP bestimmte Performance-Werte und Verfügbarkeitsdaten vorgeben. Gleiches gelte für Disaster-Recovery-Maßnahmen und die Sicherung von Daten. Fujitsu ermögliche es dem Nutzer auch, die SAP-Umgebung nach Bedarf zu erweitern und um neue Dienste von SAP zu ergänzen. Flexibles preismodell Für die finanzielle Abrechnung der Fujitsu Managed On-Premise Cloud for SAP Solutions bietet Fujitsu flexible Preismodelle an. So können Unternehmen entweder eine Flat Rate buchen oder die Leistungen auf Basis von Workloads abrechnen. Die Fujitsu Managed On-Premise Cloud for SAP Solutions sollen in Deutschland ab Ende Februar 2016 zur Verfügung stehen. „Die Fujitsu Managed On-Premise Cloud for SAP Solutions sind die optimale Lösung für Unternehmen und Organisationen, die eine hoch sichere Private-Cloud-Umgebung für ihre SAP- Lösungen bevorzugen, jedoch den Aufwand scheuen, der mit dem Aufbau und Betrieb einer solchen Infrastruktur verbunden ist“, resümiert Prof. Dr. Heiner Diefenbach,Vice President Services, Fujitsu Central Europe, und fügt hinzu: „Solchen Anwendern stehen die umfassende Expertise von Fujitsu und die hohe Qualität unserer Services zur Verfügung. Der Kunde kann sich somit ganz darauf konzentrieren, welche Dienste von SAP er nutzen und in seine Geschäftsprozesse integrieren möchte. Alles andere übernimmt Fujitsu.“ plattform bindet clouds ein Ebenfalls zum Auftakt des Fujitsu Forums 2015 hat der japanische ITK-Konzern die Einführung einer neuen digitalen Business-Plattform bekanntgegeben: MetaArc soll Kunden dabei unterstützen, die Digitalisierung ihrer Unternehmen erfolgreich zu realisieren. Die Plattform ermögliche es allen Nutzern, verschiedenste Anwendungen und Services sowie digitale Konzepte wie Big Data, Mobilität und das Internet der Dinge (IoT) auf einer globalen Basis anzuwenden. Die Plattform unterstütze so die Umsetzung der sogenannten „Fast IT“, die normalerweise von einzelnen Abteilungen und Firmen für innovative digitale Lösungen verwendet werde. Um zudem auch die Modernisierung der „Robust IT“-Systeme voranzutreiben und optimalen Nutzen aus den vorhandenen Daten und IT-Systemen zu ziehen, setze MetaArc auf eine verstärkte Vernetzung der Digitalisierungsinitiativen. Diese Verbindung aus Kern- und manchmal auch Altsystemen, die On-Premise oder in einem gehosteten Rechenzentrum implementiert sind, werde von dem neuen System in eine hybride IT- Landschaft verwandelt und maximiere so die Leistung der gesamten Infrastruktur. Die Preise für MetaArc variieren nach Angaben von Fujitsu je nach Land und Konfiguration. www.isreport.de 8/2015

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anWEnDUngEn Mit sap Foto: Fotolia sap techEd sap positioniert s/4hana als plattform zur Digitalisierung Digitale geschäftsprozesse betrachtet sap als kommenden business-trend. als plattform dafür positionieren die Walldorfer sap s/4hana und die sap hana cloud platform. EinFach allEinE reicht nicht mehr: „Run Simple ist nur der erste Schritt. Als nächstes müssen sich Unternehmen um die Digitalisierung kümmern.“ So formuliert Steve Lucas, Global President SAP Platform Solutions, das Thema für die Entwicklerkonferenz SAP TechEd in Barcelona. SAP S/4HANA und die SAP HANA Cloud Platform sollen die Basis für digitalisierte Geschäftsprozesse schaffen. Mit althergebrachten IT-Systemen könnten die Unternehmen sich wegen der hohen Aufwände bei der Integration der Digitalisierung nur sehr schwer nähern. SAP S/4HANA hingegen stelle die IT-Plattform der nächsten Generation dar, die Transaktion und Analyse in einem System vereine. Die SAP HANA Cloud biete Platform as a Service in einer Multi-Tenant-Umgebung und sei zudem vorbereitet für das Internet of Things. SAP HANA Vora integriere Hadoop-Cluster und schaffe zudem die Möglichkeit, unstrukturierte Daten in Echtzeit zu analysieren. „SAP Cloud for Analytics kombiniert Funktionen für Planung, Auswertung und Predictive Analytics“, erläutert Steve Lucas, Global President SAP Platform Solutions. „Anwender von SAP S/4HANA oder SAP BW on HANA können damit Inhouse-Daten analysieren.“ sap s/4hana wird zum Kern für digitale prozesse Für SAP S/4HANA haben die Walldorfer das Servicepack 11 angekündigt. Dieses Update soll die Kernfunktionen von SAP HANA Enterprise Management mit den On-Premise- und Cloud-Lösungen von SAP zusammenführen. Dazu gehörten unter anderem SAP Cash Management für das Finanzmanagement, Lösungen von Success Factors für das Personalmanagement das Ariba Network für die Beschaffung sowie Lösungen von SAP Hybris für Marketing und Handel. „SAP S/4HANA ist der Kern für digitale Geschäftsprozesse“, erklärt SAP-Cheftechnologe Bernd Leukert. Unternehmen können mitinnovativen Anwendungsszenarien in operativen Bereichen wie der Logistik oder im Finanzwesen großen Mehrwert erzielen. Dabei profitieren sie von vereinfachten Datenmodellen und einer flexiblen Nutzeroberfläche.“ Die Implementierungsmethodik SAP Activate soll die Migration auf SAP S/4HANA erleichtern und beschleunigen. SAP Activate biete einsatzfertige digitalisierte Geschäftsprozesse für S/4HANA und umfasse Referenzlösungen für die Cloud. Für die Betriebsvarianten On Premise, Cloud und für hybride Szenarien nutze SAP Activate eine durchgängige Methodik auf der Basis von Best Practices. Mit SAP Activate erfüllen die Walldorfer Forderungen der SAP-Anwendergruppe DSAG nach Musterlösungen. SAP Fiori Cloud Edition soll die Einführung der Benutzeroberfläche 32 7/2015 www.isreport.de

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MEhR DaZU iM WEb • SAP HANA Vora und Hadoop http://tiny.cc/hana-VoRa • DSAG-Chef im Interview http://tiny.cc/Dsag-lenck anWEnDUngEn Mit sap SAP Fiori erleichtern. Es handelt sich dabei um ein Benutzer-Interface, das aus der Cloud kommt, mit dem Unternehmen laut SAP ihre On Premise laufende SAP Business Suite modernisieren können. „SAP Fiori kommt bei den Kunden gut an“, erklärt Rick Costanzo, Executive Vice President und General Manager Telco and HCP/ Mobility Solutions bei SAP. „Wir haben den Aufwand minimiert, indem wir das Fiori-Interface als Service aus der SAP HANA Cloud Platform anbieten. So sparen Unternehmen das Implementieren eines Frontend-Servers.“ Mit SAP Fiori Mobile Service werden Anwender künftig über Apps auf ihren mobilen Endgeräten mit SAP Fiori interagieren können. Diese Apps unterstützten Push-Benachrichtigungen, Sicherheitsfunktionen, den Zugriff auf native Gerätefunktionen sowie den Offline-Zugriff auf benutzeroberfläche und Daten. „Die Benutzererfahrung auf Mobilgeräten hängt in hohem Maße davon ab, ob der Netzverkehr flüssig läuft oder ob gerade ein Kapazitätsengpass oder eine schlechte Netzabdeckung vorliegt“, erläutert Costanzo. „Mit SAP Fiori mobile lindern wir diese Probleme über Push-Dienste und über Offline-Funktionalität.“ Mit dem Darstellungsstandard HTML5 adressiert SAP Fiori mobile das Problem der fragmentierte Mobilplattformen: „Eine HTML5-Anwendung läuft sowohl unter Apple iOS als auch unter Google Android und unter Windows Phone“, erläutert Costanzo. „Dank der Technologie von Sybase kann SAP als einziger Hersteller Offline-Funktionen für HTML5 anbieten.“ Mit SAP Fiori mobile nutzen die Walldorfer ein ähnliches Gestaltungsprinzip wie der Business-Intelligence- Hersteller Arcplan, der 2013 sein sogenanntes Responsive Design unter dem Namen ‚Design Once, Run Anywhere‘ vorgestellt hatte. Dieses Design steuert über die Seitenbeschreibungssprachen HTML5 und CSS3 (Cascading Style Sheets Level 3) unterschiedliche Bildschirmgrößen an. sap cloud for analytics bündelt business-intelligence-Funktionen Ein neuartiges Analytics-Produkt stellt SAP Cloud for Analytics dar. „Wir haben hier zum ersten Mal sämtliche Analysefunktionen in einer Lösung zusammengeführt“, berichtet Jayne Landry, Global Vice President und General Manager Business Intelligence bei SAP. „Enthalten sind Funktionen für Planung, Auswertung und Predictive Analytics.“ Wie der Name unschwer erkennen lässt, ist SAP Cloud for Analytics eine Cloud-Anwendung. Die zu analysierenden Daten allerdings können allerdings durchaus On Premise liegen: „Anwender von SAP S/4HANA oder SAP BW on HANA können mit SAP Cloud for Analytics inhouse-Daten analysieren“ erläutert Landry. „Der Anwender öffnet Cloud for Analytics im Browser und zieht die Inhouse-Daten dorthin. Dabei bleiben sämtliche Daten inhouse, lediglich die Metadaten wandern in die Cloud.“ Wenn eine Analyse-Applikation aus der Cloud Inhouse-Daten analysiert, sind beim heutigen Stand der Technik Netzwerk-Latenzen zu erwarten. Landry bestreitet allerdings Performance-Einbrüche, wenn Cloud for Analytics wie beschrieben verwendet wird. Dis bisherigen Business-Intelligence-Produkte von SAP Business- Objects, SAP Lumira Server und SAP Lumira Desktop will SAP weiter mit neuen Funktionen und neuen Releases pflegen. In Hybrid-Szenarien könne SAP Cloud for Analytics auch auf On-Premise-Daten und Metadaten von SAP BW, SAP Lumira und SAP Business Objects zugreifen, ebenso auf SAP BusinessObjects Universes. Zwischen SAP Cloud Analytics for Planning und SAP Budgeting Planning and Consolidation sei eine bidirektionale Integration möglich. Bestehende Reports und Dashboards aus den On- Premise-Versionen von SAP BusinessObjects und SAP Lumira ließen sich allerdings nicht in die Cloud verschieben, sondern sie müssten neu erstellt werden. Anzeige www.isreport.de 7/2015

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anWEnDUngEn Mit sap Foto: Fotolia sap add-ons partnerlösungen erweitern sap-systeme funktional auf den Funktionausbau der software zur Unternehmenssteuerung der sap sind deren partner spezialisiert. sie passen generische systeme an die individuelle anforderungen in den anwenderunternehmen an und erweitern sie mit add-ons. aUch DER Weltmarktführer in Sachen unternehmensweiter Standardsoftware (ERP) nutzt seine Partner zur Unterstützung, Beratung und Weiterentwicklung. Zahlreiche Add- Ons erweitern die Funktionalitäten der SAP-Systeme und passen sie eng an die Bedürfnisse eines Unternehmens Die große Vielfalt der SAP-Partner im deutschsprachigen Raum macht es IT-Entscheiden schwer, sich einen fundierten Marktüberblick über Zusatzlösungen zu verschaffen. Die folgende Übersicht stellt vier Add-Ons von Partnern aus der SAP-Community vor. Die Themen reichen vom Überwachen der Zutrittsrechte der Mitarbeiter über das Auswerten von SAP-Systemmeldungen, die Steuerung des Zugriffs auf Archivdaten bis hin zur automatisierten Prüfung von Systemänderungen bei Datentransporten. Kaba EacM überwacht die Zutrittsrechte der Mitarbeiter Der SAP-Partner Kaba hat kürzlich die Zutrittsmanagement-Lösung Kaba EACM (Enterprise Access Control Management) vorgestellt, welche sich eng in SAP ERP integriert. Mit Kaba EACM lässt sich laut Aussage des Anbieters der Zutritt zu bestimmten Abteilungen, zu Produktionshallen, zu Serverräumen oder der Zugang zum Firmengelände und 34 7/2015 www.isreport.de

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MEhR DaZU iM WEb • SAP HANA nach Bedarf http://tiny.cc/tDs-hana • Softwareauswahl IT-Selection http://tiny.cc/it_selection anWEnDUngEn Mit sap den Gebäuden regeln. Kaba EACM vereine das Organisations-, Personen-, Berechtigungs- und Zutrittsmanagement in einem SAP-Modul. Die Vergabe der Zutrittsrechte erfolge entsprechend den Organisationsstrukturen und -prozessen des Unternehmens. Zutrittsrechte und -profile vergebe das System automatisiert anhand der jeweiligen Rolle des Mitarbeiters. Die Zutrittskomponenten – elektronische Schließsysteme oder Online-Zutrittsleser - kommunizierten direkt mit Lösung und benötigen keine Middleware. Die Anwender bewegten sich in der gewohnten SAP-Oberfläche und müssten kein neues System erlernen. Die Personalabteilung könne die Zutrittsrechte der Mitarbeiterdirekt in ihrem SAP-System administrieren. Wechsle ein Mitarbeiter die Abteilung, fange neu an oder verlasse das Unternehmen, so würden seine Zutrittsberechtigungen automatisch angepasst. Mitarbeiter beantragten über den SAP-Workflow neue, temporäre Zutrittsrechte. Administratoren und Sicherheitsverantwortliche hätten stets den Überblick, wer für welchen Zugang eine Berechtigung besitzt. Kaba EACM tausche Daten aus mit den SAP Komponenten Organisationsmanagement, Workflow-Management, Berechtigungsmanagement, Reporting, Alert Management. Für die Zutrittskontrolle werde kein zusätzliches System benötigt. Das spare den Unternehmen Kosten und Aufwand für die administrativen Tätigkeiten und reduziere Komplexität und Wartungsaufwand. Die Zutrittskontrolle innerhalb des SAP-Systems sei revisions- und investitionssicher, transparent und skalierbar und sorge für organisatorische Effizienz. libelle wertet sap-systemmeldungen und iDocs aus SAP-Systeme liefern pausenlos Meldungen über den Systemzustand, über Transaktionen, über Geschäftsprozesse, Electronic Data Interchange (EDI) und vieles mehr. Der Stuttgarter SAP-Partner Libelle AG hat zwei SAP Add-ons im Portfolio, mit denen Anwender diese Systemnachrichten regelbasiert auswerten können: Libelle SABMON für das Kaba EacM verwaltet Zutrittsrechte. Elektronische schließsysteme oder online-Zutrittsleser kommunizieren direkt mit der software. Middleware kann entfallen. Quelle: Kaba www.isreport.de 7/2015 Monitoring und Management von SAP-Systemen und Geschäftsprozessen sowie Libelle EDIMON für das Monitoring und die Steuerung von IDocs (Intermediate Document). Mit den beiden Tools können Anwender laut Herstellerangabe die Datenströme, welche die SAP-Systeme liefern, so auswerten, dass bei Überschreitung bestimmter Schwellwerte eine Aktion ausgelöst wird. Im einfachstenen Fall werde ein Verantwortlicher informiert. Darüber hinaus ließen sich beliebige Maßnahmen anstoßen. Da mehr als ein einziger Schwellwert pro Meldungstyp vergeben werden könne, entstünden so komplette Monitoring-Szenarien. Damit würden dann unter anderem schleichend entstehende Schwachstellen in der Systemperformance erkannt oder es werde sichtbar, dass eine Systemlandschaft beschädigt ist oder ein Fehler unregelmäßig, aber wiederkehrend eine Warnmeldung verursacht. Insgesamt könnten die Anwender anhand der automatisiert ausgewerteten Systemmeldungen eine ereignisbasierende Steuerung aufbauen. Libelle EDIMON wertet nicht nur die Systemmeldungen aus, sondern zusätzlich die sogenannten IDocs, ein Datenformat für den Austausch von Daten zwischen SAP-Systemen und Modulen von Drittherstellern. Libelle EDIMON könne demnach komplette Geschäftsprozesse regelbasiert beeinflussen. Wirkten sich beispielsweise Informationen in den IDocs auf einen Lagerbestand oder eine Lieferung aus, könnten die entsprechenden Maßnahmen direkt aus der Monitoring-Lösung heraus eingeleitet werden. Die Monitoring-Intervalle ließen sich je nach Nachrichtentyp festlegen. Für betriebswirtschaftliche Auswertungen könnten die Werte auch in MS Excel ausgewertet werden. Für Ticket-Systeme, wie beispielsweise HP Service Manager, gebe es Schnittstellen. Libelle SABMON und Libelle EDIMON würden ready-to-run ausgeliefert.

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anWEnDUngEn Mit sap Ein aufwändiges Customizing wie bei anderen Monitoring-Tools sei nicht erforderlich. gement zu minimieren und den Datenzuwachs zu begrenzen. Einen schnellen Zugriff auf die archivierten Daten und Belegketten sollen die PBS archive add ons garantieren. Diese würden modulspezifisch nach einer Datenarchivierung installiert und integrierten sich via sequentiellen Dateien im Filesystem eng in das SAP-System. Am häufigsten würden PBS archive add ons in den SAP-Modulen Financials (SAP FI), Controlling (SAP CO) sowie Sales and Distribution (SAP SD) eingesetzt. Je mehr dieser Add-Ons im Einsatz sind, desto lückenloser werden laut PBS die Belegketten dargestellt. Bei großen Datenmengen und einem starken Datenwachstum rät PBS zum zusätzlichen Einsatz der Nearline Analytic Infrastructure inklusive einer Nearline-Datenbank, wobei die Kunden hier zwischen mehreren Herstellern (SAP, IBM oder Actian) wählen könnten. Die analytischen Datenbankserver, etwa SAP IQ oder IBM DB2 BLU sorgten für eine starke Komprimierung der Daten und beschleunigten das Indizieren und die Datenanalyse. Auch als Nearline-Storage-Lösungen für Das sap-add-on libelle sabMon automatisiert die auswertung von sapsystemmeldungen. Quelle: libelle ag pbs archive add ons steuern Zugriffe auf archivdaten PBS bietet Ergänzungslösungen für die SAP-Datenarchivierung, das Information Lifecycle Management, Nearline Storage, revisionssichere Datenablage und für Systemstilllegungen. PBS propagiert eine aggressive Archivierung sowie das Auslagern der archivierten Daten in eine analytische Datenbank, um Kosten und Aufwand für das Datenmana- SAP BW kämen die genannten analytischen Datenbanken zum Einsatz. Das neue PBS Nearline Storage Addon unter SAP IQ könne sowohl unter klassischen SAP-BW-Plattformen als auch unter SAP BW on HANA eingesetzt werden und unterstütze auch bei Non-Unicode-Systemen und älteren Release-Ständen von SAP BW mit traditionellen Datenbanken die Migration. Die Lösung senke Lizenzkosten im späteren Betrieb. Zur Datenablage empfiehlt PBS den PBS ContentServer. Dieser fungiere als Interface zwischen SAP- und Storage-Systemen und bediene neben der ArchiveLink- auch die WebDAV-Schnittstelle. PBS Content Server biete zahlreiche Funktionen in Sachen Dokumentenmanagement und lasse sich auf Wunsch als Cloud-Lösung betreiben. Sämtliche PBS-Lösungen seien SAP-zertifiziert. In Gartners Magic Quadrant zur Archivierung strukturierter Daten und Systemstilllegung rangierten sie als „Herausforderer“. Der transportprofiler prüft systemänderungen vorab Die Lösung TransportProfiler von Virtual Forge überprüft Datentransporte auf Vollständigkeit, Konsistenz und kritische Änderungen. So lassen sich laut Anbieteraussage Probleme durch fehlerhafte Transporte bereits im Vorfeld erkennen. Schäden im Zielsystem, mögliche Stillstände sowie die mit einer Korrektur verbundenen Kosten und Aufwände würden durch die Prüfungen vermieden. Bei sämtlichen Unternehmen, die SAP-Software nutzen, erfolgten kundenspezifische Anpassungen und Entwicklungen. Interne Entwickler und externe Berater veränderten und erweiterten dabei die existierende Funktionalität der SAP-Systems sowie die Einstellungen für den laufenden Betrieb. Bei manchen Unternehmen käme es täglichen zu hunderten Änderungen an Objekten und Daten. Üblicherweise würden diese Änderungen zunächst in Test-Systemen überprüft, angepasst und erst nach Abschluss aller Tests in ein produktives System eingespielt. Das Transportwesen in SAP stelle ein wichtiges Werkzeug dar, um Änderungen und Eigenentwicklungen in das produktive System zu überführen. Diese Lösung überprüfe allerdings die Transportobjekte nicht im Detail. Genau hier setze der Virtual Forge TransportProfiler an: dieses Modul untersuche Transportdateien nach kritischen Objekten. Die Prüfung umfasse Änderungen an Entwick- 36 7/2015 www.isreport.de

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anWEnDUngEn Mit sap Einzelposten, die aus einem archiv stammen, markiert pbs archive add ons durch einen stern. Quelle: pbs Highlight Keynotes Dr. Willms Buhse Dirk-Peter Kuballa lungen, Systemeinstellungen, Applikationskonfiguration oder Applikationsdaten. Virtual Forge TransportProfiler analysiere die sich aus einem Transport ergebenden Änderungen und bewerte diese vor dem Einspielen in das Produktivsystem. Die Ergebnisbewertung ziele darauf ab, die Stabilitäts-, Sicherheits- und Änderungsrisiken systembezogen und individuell zu betrachten. Durch die detaillierte Analyse und individuelle Bewertung der einzelnen Änderungen würden negative Auswirkungen im Zielsystem verhindert. www.isreport.de 7/2015 Der Anbieter Virtual Forge liefere TransportProfiler mit umfangreichen Prüfroutinen aus, die auf Erfahrungen in Kundenprojekten zurück gehen. Darüber hinaus könnten Administratoren eigene Prüfungen definieren und dem System hinzuzufügen. Anzeige ELO ECM Fachkongress 2016 Geschäftsprozesse digital, automatisiert & effizient gestalten Besuchen Sie uns am 27. Januar 2016 Schwabenlandhalle Fellbach (Stuttgart) Melden Sie sich 37 an unter www.ecm-fachkongress.de

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anWEnDUngEn Mit sap DEUtschE Unternehmen galten lange Zeit als Cloud-Skeptiker. Laut mahreren Marktstudien von Crisp Research hat sich das geändert: Bei rund 75 Prozent der deutschen Unternehmen ist Cloud Computing demnach ein fester Bestandteil der IT-Agenda geworden. „Entweder ist die Cloud ein aktiver Part des produktiven IT-Betriebs oder die Unternehmen befinden sich in der Planungs- beziehungsweise Implementierungsphase“, berichtet René Büst, Senior Analyst von Crisp Research. Es zeige zeigt sich ein klarer Trend zur Hybrid Cloud. Mit 57 Prozent der Nennungen setzt über die Hälfte der Befragten auf dieses Cloud-Betriebsmodell. Im Rahmen von Multi-Cloud-Strategien nehmen zudem Managed Private Cloud Umgebungen mit 57 Prozent der Nennungen eine wachsende Bedeutung ein. hybrid cloud führt ausbaupläne in Unternehmen an „Die Hybrid Cloud steht insbesondere deshalb im Fokus, weil sich Unternehmen intensiv mit dem Thema der Data Gravity beschäftigen”, berichtet Büst. Dieses Schlagwort bezeichne die Unbeweglichkeit der Daten. Entweder weil die Datenmenge zu groß ist, um sie in die Cloud zu verlagern oder weil rechtliche Rahmenbedingungen es erforderlich machen, die Daten im eigenen Besitz zu behalten. Eine hybride Cloud-Architektur könne die Herausforderungen der Data Gravity adressieren ohne die Daten zu bewegen. Stattdessen blieben diese auf einem eigenen Storage-System (etwa in einer Managed Private Cloud) und die Public Cloud- Services (Rechenleistung, Applikationen) griffen dann zur Verarbeitung auf die Daten zu. „Bei der Verarbeitung werden die Daten durch die Public Cloud Services zwar verändert und es werden auch neue Daten erzeugt“, erläutert Büst. „Niemals verlassen die Daten jedoch das Storage- System in Richtung Public Cloud.“ Unternehmen nutzen d auf dem Weg zur digita cloud-lösungen interessieren Unternehmen laut dem Marktfo Der is report stellt sechs angebote für cloud-basierte sap-sy sap cloud-lösungen 38 7/2015 www.isreport.de

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MEhR DaZU iM WEb • Hybrid Cloud im Aufwind http://tiny.cc/hybrid-cloud • IT-Security in der Cloud http://tiny.cc/cloud-secure anWEnDUngEn Mit sap Foto: Fotolia ie cloud als Vehikel len transformation rscher crisp Research als Vehikel der digitalen transformation. steme vor. Bei Unternehmen, die sich der digitalen Transformation widmen und hierfür eine Digital Infrastructure Fabric aufbauen, sind Cloud Plattformen und Infrastrukturen laut der Studie ‚Digital Business Readyness‘ zentraler Bestandteil der IT-Strategie. Infrastructure as a Service stehe bei 63 Prozent dieser Unternehmen auf der Agenda der CIOs, Platform as a Service bei 70 Prozent. Lediglich rund 25 Prozent der deutschen IT-Entscheider sehen laut Studie für die Cloud keinen Platz auf ihrer IT-Agenda. „Es bleibt abzuwarten, wie lange diese Unternehmen das durchhalten“, warnt Büst. „Der Druck durch die Fachabteilungen nach mehr Flexibilität und kurzem Time-to-Market neuer Applikationen wird stetig größer. CIOs dürften daher künftig kaum noch ohne Cloud Services auskommen. Wer möchte sich schon vorwerfen lassen die Chancen der digitalen Transformation zu verspielen?“ Die nachfolgende Übersicht beschreibt die Angebote von sechs SAP-Partnern, Inhouse-SAP-Systeme durch spezialisierte Cloud-Anwendungen zu ergänzen oder komplette betriebswirtschaftliche Systeme in der Cloud aufzusetzen. sap business byDesign bindet Vertriebsstandorte ein Auch SAP-Partner All for One Steeb berichtet, dass seine Kunden Cloud- Lösungen im Rahmen der digitalen Transformation einsetzen. Während in der Unternehmenszentrale die SAP Business Suite laufe, nutzten die Vertriebs- und Servicestandorte dann SAP Business ByDesign. Im Mittelstand genauso wie in Großunternehmen schaffe diese ERP Lösung aus der Cloud hybride Anwendungslandschaften. Der Erfolg dieser Kombination liege nicht alleine an den grundlegenden Cloud-Vorteilen wie etwa schnelle Einführung ohne gesonderte IT Infrastruktur, große Flexibilität, leichte Nutzung auf mobilen Devices www.isreport.de 7/2015

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anWEnDUngEn Mit sap Der Experte Foto: Crisp Research „bei Unternehmen, die sich der digitalen transformation ist die cloud ein zentraler bestandteil der it-strategie“, berichtet René büst, senior analyst von crisp Research. „ infrastructure as a service stehe bei 63 prozent dieser Unternehmen auf der agenda, platform as a service bei 70 prozent.“ und sicherer Betrieb. Entscheidend seien vielmehr vorkonfigurierte Pakete für ein nahtlos durchgängiges Cross Company Geschäft (zum Beispiel das die All for One Steeb-Lösung Tochtergesellschaften), die zudem sämtliche Vertriebskanäle mit einschließen (zum Beispiel die Lösung Multi Channel Vertrieb). Hohe operative Effizienz stehe bei diesen Paketen im Mittelpunkt. So ließen sich Geschäfts- und gleichermaßen Privatkunden zielgenau adressieren mit Verkäufen etwa am Point of Sales mit intelligenten Kassen genauso wie per Webshops, über Telefonverkauf oder übe alle relevanten Logistikdienstleister sowie Zahlungsdienstleister. Die Zusammenarbeit im Unternehmen wie auch zu Geschäftspartnern verbesserten angebundene Kommunikationslösungen aus der Cloud wie Skype for Business oder SAP Jam. Die Organisation bilde die All for One Steeb-Lösung Tochtergesellschaften ab. Enthalten darin seien nationale oder weltweit verteilte Standorte, mit oder ohne eigene Logistik, mit oder ohne lokalen Kundendienst, als Shared Services Center, etwa die zentrale IT, oder projektbezogen, etwa für Engineering. Ein gruppenweit einheitliches Stammdatenmanagement lasse Bestellungen in die zentrale Produktionsplanung einfließen und sorge dafür, dass die Ware per Streckengeschäft, per Direktlieferung ab Werk oder über die lokale Vertriebsgesellschaft zum Kunden ausgeliefert würde. Für die technische Integration zwischen SAP Business Suite und SAP Business ByDesign sorge die HANA Cloud Integration. sap business byDesign bekommt eine instandhaltungslösung Mit dem SAP-Add-On eam4cloud für SAP Business ByDesign sollen Unternehmen ihre Anlagen, Maschinen, Gebäude und andere Assets ohne großen Aufwand in Bezug auf Instandhaltung und Wartung effizient verwalten. Laut Aussage des Herstellers All4Cloud lassen sich so Stillstandzeiten senken und Geschäftsabläufe optimieren. Funktional und auch visuell sei die Lösung für Enterprise Asset Management (EAM) vollständig in SAP Business ByDesign eingebunden. So entstünden keine pflegeaufwändigen Schnittstellen, die durch den Einsatz von separaten Softwarelösungen fehleranfällig und nicht releasesicher sein könnten. eam4cloud für SAP Business By- Design biete sämtliche Funktionen einer Instandhaltungssoftware ab. Die Lösung richte sich sowohl an Unternehmen, die eigene Anlagen oder vermietete technische Objekte instand halten und warten, als auch an Serviceprovider, die industrielle Services anbieten. Anwender könnten Instandhaltungsmaßnahmen für die Anlagen planen und dokumentieren. Zu den spezifischen Funktionen von eam4cloud für SAP Business ByDesign gehörten das Störungsmanagement, die Planung und Steuerung wiederkehrender Maßnahmen und Prüfungen sowie die technische Anlagenbeschreibung inklusive Dokumentation aller durchgeführten Die cloud-lösung sap business byDesign bindet Vertriebs- und servicestandorte in die inhouse-lösung sap business suite in der Unternehmenszentrale ein. Quelle: all for one steeb 40 7/2015 www.isreport.de

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anWEnDUngEn Mit sap Arbeiten. Darüber hinaus biete die Lösung ein Projektmanagement sowie Berichte und Analysen. eam4cloud für SAP Business By- Design verknüpfe sämtliche aller Funktionen einer Instandhaltungssoftware mit betriebswirtschaftlichen Funktionen wie Ressourcenplanung, Einkauf und Finanz- und Rechnungswesen. SAP Business By- Design werde um eine technische Anlagenbeschreibung sowie um strategische und operative Instandhaltungsprozesse ergänzt und erhalte Funktionen der Material- und Dienstleistungsbeschaffung. Als Referenzanwendern für eam4cloud für SAP Business ByDesign nennt der Anbieter Evonik Industries AG, Sydney Harbour Foreshore Authority und Valantur Smop. all4cloud vertreibt eam4cloud für SAP Business ByDesign sowohl über den direkten als auch den indirekten Kanal. Fujitsu etabliert pay per Use für sap-hana-systeme Fujitsu schnürt Cloud-Angebote für In-Memory-basierte SAP-Anwendungen aus der Cloud in einem Pay-per- Use-Modell. Dank ihrer Flexibilität eigne sich diese Betriebsvariante sowohl für Testsysteme und Produktivlösungen auf Basis von SAP HANA. Kunden profitierten von maximaler Sicherheit und Verfügbarkeit. Die Systeme würden in den eigenen, hochsicheren Rechenzentren des Dienstleisters in Deutschland betrieben, seien redundant ausgelegt und unterlägen den deutschen Datenschutzregelungen. „Unser Cloud-Modell ermöglicht den einfachen und kostengünstigen Einstieg in das In-Memory Computing“, berichtet Heiner Diefenbach, Senior Vice President Services Central Europe bei Fujitsu. „Die Flexibilität erlaubt den schrittweisen Umstieg auf die SAP HANA-Plattform zur besseren Unterstützung der Geschäftsprozesse sowie einen kostengünstigen Einsatz von Testsystemen mit stark schwankenden Anforderungen.“ Für 1000 Euro im Monat bekommen Unternehmen ein SAP HANA System mit 256 Gigabyte, einer garantierten Verfügbarkeit von 99,5 Prozent und einer Wiederherstellungszeit von einer Stunde. Das Preismodell skaliere in Stufen von je einem Gigabyte und technisch in Stufen von je einer virtuellen CPU. „Im Vergleich zu bisherigen SAP HA- NA-Angeboten bezahlen die Kunden bei diesem Modell nur das, was sie tatsächlich nutzen“, berichtet Manuel Thalhofer, Business Development Manager bei Fujitsu. „Unternehmen sparen die Investitionen für die IT- Infrastruktur und den Aufbau eigener personeller Ressourcen und Betriebsmodelle. Das senkt die Einstiegshürden deutlich.“ SAP Business Suite on HANA aus der Cloud nutzten Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Größe für Tests und für Produktivsysteme. In der jüngsten Entwicklungsstufe liefen mehrere Systeme auf gemeinsamer Hardware ohne Einbrüche in der Performance. Für SAP S4/HANA aus der Cloud seien Tests angelaufen. Fujitsu positioniert sich als Komplettdienstleister rund um SAP HANA: Das Angebot reicht von der Beratung und Einführung bis hin zum Betrieb branchenspezifischer SAP-Lösungen beim Kunden vor Ort oder in Fujitsu- Rechenzentren. hps cloud-pricing richtet sich nach terrabyte pro Monat HP hat den SAP-Betrieb nach und nach virtualisiert und automatisiert, mit Self-Service-Funktionen versehen und in ein Cloud-Betriebsmodell überführt. Die heute am häufigsten eingesetzte HP-Cloud-Plattform für den SAP-Betrieb ist HP Helion Managed Cloud. Diese umfasst den Betrieb und das Management der Infrastruktur, Betriebssysteme, Datenbanken und Middleware sowie Anzeige ALLE AN BORD? IT AUF KURS.

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anWEnDUngEn Mit sap Der hp propel Marketplace ist ein persönliches Dashboard, das für hp-Kunden cloud-Dienstleistungen verwalten und service-tickets anstoßen. Quelle: hp den Applikations-Basisbetrieb für sämtliche SAP-Module. Ergänzt werden diese Dienste durch Application Management Services und SAP Consulting Services. In Deutschland betreiben rund 200 Kunden ihre SAP- Systeme in der HP Helion Managed Cloud. Im Rahmen seiner globalen Präsenz bietet HP international operierenden Unternehmen den SAP- Betrieb sowie SAP-Applikations- und -Beratungsdienstleistungen zu weltweit einheitlichen Service Level Agreements Die verbrauchsabhängige Abrechnung der SAP-Cloud-Dienste hat HP immer weiter verfeinert. Noch um die Jahrtausendwende fungierten der genutzte Speicher und die Zahl der SAP-Anwender als variable Abrechnungsparameter. 2010 führte HP eine stundengenaue Abrechnung ein, wobei der tatsächliche Ressourcenverbrauch auf der Grundlage des SAP Application Performance Standard (SAPS) erfasst wird. Gemessen wird der SAPS-Verbrauch mit dem HP Application Performance Standard Meter, eine von HP entwickelte Technologie für die Messung des Ressourcen-Verbrauchs von SAP- Systemen. Kunden bezahlten dabei den tatsächlichen Verbrauch in kiloSAPS pro Stunde und kein vorab definiertes Volumen. Leistung und die Kosten passten sich automatisch den Anforderungen nach oben und unten an. Die Kunden müssten keine Ressourcen für das Abfedern von Lastspitzen vorhalten. 2013 integrierte HP SAP HANA in sein Cloud-Portfolio. Die dazugehörigen Services gibt es in zweifacher Ausprägung. Zum einen als Erweiterung von HPs SAP-Cloud-Angebot auf der Grundlage von HP Helion Managed Cloud. Die zweite Variante ist SAP HANA Enterprise Cloud. Beim jüngsten Element SAP S/4HANA on HP Helion Managed Cloud erhalten Unternehmen Business-Case-, Migrations- und Implementierungs- Dienstleistungen für SAP S/4HANA. Dazu gehört HP S/4HANA PoC as a Service, ein Proof of Concept (PoC) für SAP S/4HANA. Die Gebühren dafür berechneten sich auf der Basis von Terabyte pro Monat. Reply nutzt social Media zum ausbau der Kundenpflege Klassische Customer Management sap cloud for customer enthält analysewerkzeuge, welche die pipeline der Vertriebsmitarbeiter optimieren. Quelle: in Essence 42 7/2015 www.isreport.de

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anWEnDUngEn Mit sap Mit sap cloud for customer können Vertriebsmitarbeiter während des Verkaufsgesprächs die Umsatz- und auftragshistorie des Kunden einsehen. itelligence erweitert das sap-produkt um vordefinierte integrationsszenarien. Quelle: itelligence Software (CRM) sammelt und analysiert Kundeninformationen. Laut InEssence Reply haben sich Ansprüche und Kaufprozesse in den letzten Jahren stark verändert, weil Kunden bestens informiert und zudem miteinander vernetzt sind. SAP Cloud for Customer (C4C) will dieser Entwicklung Rechnung tragen. Die Anwendung analysiere nicht nur Kundendaten sondern binde auch Informationen aus den Sozialen Netzwerken ein. Dank dieser Zusatzkenntnisse könnten Unternehmen Kunden individueller als vorher ansprechen. SAP Cloud for Customer decke die Kernfunktionen eines klassischen CRM-Systems ab, geht allerdings funktional darüber hinaus. Die Lösung analysiere in Echtzeit Informationen, Kampagnen, Sales-Aktivitäten und Aktionen und erstelle auf dieser Basis Prognosen. Werkzeuge, welche die Sozialen Netzwerke nach Keywords durchsuchen, lieferten Vertriebsmitarbeitern Aufschluss worüber Kunden sprechen und welche Trends entstehen. So gewinne ein Unternehmen Einblicke in das, was seine Kunden heute und in Zukunft wollen. SAP Cloud for Customer basiert auf SAP HANA und umfasst die Module SALES, SERVICE und SOCIAL ENGAGEMENT. Hinzu komme Predictive Analytics auf Basis der integrierten Analysetools wie beispielsweise Deal Finder. Damit könnten Vertriebsmitarbeiter in Leads nach Stichworten suchen, die zu einem bestimmten Angebot passen. So vergrößere sich die Pipeline. Das Modul Influencer Map visualisiere die Entscheidungsträger eines Projekts. So sollen Vertriebsmitarbeiter erkennen, ob sie in jeder Projektphase mit dem richtigen Ansprechpartner reden. Neben der Kundenpflege umfasst das SAP-Cloud-Portfolio von InEssence Reply Lösungen für Finanzen, Personalwesen, Vertrieb, Beschaffung und Logistik. Die Vorteile der Cloud lägen in der Flexibilität der Module, in der Skalierbarkeit, der schnellen Implementierbarkeit und den niedrigeren Kosten. Die Module seien eng integriert, ließen sich mit vorhandenen On-Premise-Anwen- dungen integrieren und auch von mobilen Endgeräten aus nutzen. itelligence ergänzt integration von sap cloud for customer Die integrierte Kundenmanagementlösung SAP Cloud for Customer umfasst Module für Sales, Service, Social Engagement und Marketing, welche die entsprechenden Geschäftsprozesse nicht nur inhouse, sondern auch auf einer Vielzahl mobiler Geräte abbilden. Die Lösung zeichnet sich laut Itelligence durch ihre intuitive Bedienung aus und unterstütze dank SAP Jam die Zusammenarbeit von Teams über Unternehmensgrenzen hinaus. Der Cloud-Ansatz ermögliche einen kosteneffizienten und skalierbaren Einsatz, während standardisierte Schnittstellen eine tiefe Integration in bestehende Inhouse-SAP-Systeme gewährleisteten. Vertriebsmitarbeiter erhielten so ein mobiles Frontend, auf dem sie mit standardisierten End-to-End-Prozessen arbeiteten. Itelligence bietet selbstentwickelte Ergänzungspakete für SAP Cloud for Customer an und erweitert die Lösung um zusätzliche Integrationspakete. „Einer der wichtigsten Punkte in einem für Cloud for Customer Projekt ist die Integration des Systems in die bestehenden Kundenprozesse und SAP-Landschaften“, berichtet Christof Kremer, Program Manager Cloud bei itelligence. „Auch wenn SAP mit den sogenannten iFlows einen Standard-Integrationsprozess für SAP Cloud for Customer definiert hat, müssen zumeist Anpassungen erfolgen, die zusätzlichen Aufwand nach sich ziehen. Itelligence hat hier Integrationsszenarien vorkonfiguriert.“ Möglich sei der Einsatz verschiedener Middleware Varianten, wie beispielsweise die Inte-gration in eine bestehende Systemlandschaft oder die Verwendung der SAP HANA Cloud Integration Plattform. Die Lösungspakete sind im itelligence Addstore in den drei Varianten Basic, Expanded und Premium verfügbar. jf www.isreport.de 7/2015

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EntERpRisE REsoURcE planning ERp für den internationalen Einsatz globale it-Vorhaben erfordern pragmatisches Vorgehen länderübergreifende ERp-projekte erfordern laut i2s consulting viel pragmatismus. geld sparen könnten Unternehmen, wenn sie im ausland eine basisvariante des it-systems aus dem stammhaus implementierten. 44 8/2015 www.isreport.de Foto: Fotolia

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MEhR DaZU iM WEb • Zur Internationalisierung http://tiny.cc/international • IT-Selection zur Systemwahl http://tiny.cc/it_selection EntERpRisE REsoURcE planning nicht nUR Großunternehmen, sondern auch mittelständische Betriebe stellen sich zunehmend international auf. Sie expandieren in die Märkte ihrer Käufer und eröffnen dort Verkaufs– und Servicebüros. Zudem verlagern sie Teile der Produktion an Standorte mit niedrigen Lohnkosten. Sind Standorte in mehreren Ländern vorhanden, will das Management Einkauf, Produktion, Verkauf und Service länderübergreifend steuern und die Zahlen aller Standorte im Blick behalten. Die betriebswirtschaftliche Software (Enterprise Resource Planning/ERP) muss dann sowohl an die Sprache als auch a die gesetzlichen Vorgaben des jeweiligen Landes angepasst werden. pragmatische Vorgehensweise „Eine Produktion im Ausland ist zwar organisatorisch komplexer, sie stellt aber an die Lokalisierung der IT-Systeme geringere Anforderungen“, berichtet Eric Scherer, Geschäftsführer der herstellerneutralen ERP-Beratung i2s Consulting. „Das System muss zwar eine zusätzliche Sprache beherrschen, aber die Produktion selbst wird nicht von der IT-Lokalisierung bestimmt.“ Generell rät der Consulter den Unternehmen, bei der Lokalisierung pragmatisch und mit Augenmaß vorzugehen und nicht alles einzuführen, was technisch machbar ist: „Die Mitarbeiter in Polen oder in China sollen produzieren, Bestände melden und Fortschrittsmeldungen weiterleiten. Darin liegt der Mehrwert. Dass aber das IT-System die Mehrwertsteuerabrechnung vollautomatisch erstellt oder gar das Erstellen des Quartalsberichts unterstützt, das sind nachgelagerte Themen.“ Ebenso unwichtig sei es, die die Lohn- und Gehaltsabrechnung im ERP-System des Mutterhauses abzubilden. „Die Lohnabrechnung könnendie Unternehmen von einem externen Dienstleister beziehen. Das senkt den Aufwand erheblich.“ outsourcer und treuhänder ergänzen das ERp-system Auch bei einem derartigen Outsourcing bestimmter Geschäftsabläufe müssen die Unternehmen das ERP- System an die Verhältnisse des jeweiligen Landes anpassen. Der erste Schritt hierbei ist das Implementieren einer zusätzlichen Sprache. Genau hier passieren laut Scherer auch den ersten Fehler: „Wer zu viele Sprachen in einem System installiert, macht sich unnötigen Aufwand. Wir empfehlen unseren Kunden, bevorzugt Englisch als zweite Sprache zu installieren. Damit werden die ausländischen Mitarbeiter das System bedienen können. Auf andere lokale Sprache kann man eigentlich fast immer verzichten.“ Der zweite Schritt besteht darin, dem ERP-System die rechtlichen Rahmenbedingungen des Ziellands beizubringen. Hier gibt es laut Scherer bei den Herstellern sehr große Unterschiede. Der Consulter unterscheidet drei Gruppen: die erste Gruppe macht die Lokalisierung komplett selbst. Dazu gehört beispielsweise SAP. Um diesen Aufwand finanziell tragfähig abzubilden, seien mindestens 200 Kunden im jeweiligen Land nötig. Die zweite Gruppe überlässt einen Teil der Lokalisierung den Partnern.. Bei dieser Variante hätten die Anpassungen sehr unterschiedliche Qualitäten. Eine dritte Gruppe von ERP-Herstellern, darunter beispielsweise Abas und Proalpha, mache die Lokalisierung für diejenigen Länder, welche die Kunden verlangen. Von sich aus böten diese Hersteller keine Lokalisierung für zusätzliche Länder an. Die Anzahl der verfügbaren Lokalisierungen ist in der Regel aber recht gut. Eine ERp-lokalisierung braucht enge grenzen Anwenderunternehmen müssen herauszufinden, wie weit die Lokalisierung einer ERP-Software für ein bestimmtes Land geht. „Viele Verkäufer verwechseln ganz bewusst das Vorhandensein einer Sprachversion mit der rechtlichen Lokalisierung“, warnt Scherer. Als einfachen Test empfiehlt der Consulter, dass ein Interessent beim ERP-Hersteller die Dokumentation der jeweiligen Landesversion anfragt. „Wenn ein Hersteller innerhalb von 48 Stunden keine saubere Dokumentation über eine Landesversion vorlegen kann, ist es mit der Lokalisierung nicht allzu weit her.“ Auch für eine ERP-Lösung wenn funktionsstarke Lokalisierung vorhanden ist, sollten sich Unternehmen laut Scherer nicht allzu sehr darauf verlassen. „Wir empfehlen unseren Kunden, dass gegenüber den lokalen Behörden im Ausland idealerweise Treuhänder agieren. Diese können dann das lokalisierte ERP-System nutzen, dass typischerweise 90 Prozent der jeweiligen Erfordernisse abdeckt, und den Rest gegen Gebühr erledigen. Das ist im Zweifelsfall deutlich sinnvoller als der Versuch, mit einem lokalisierten ERP-System alles selbst zu machen. Viele Unternehmen sind dann überrascht, wenn der Wirtschaftsprüfer einen Abschluss verweigert.“ Multisite-prozesse laufen idealerweise im standard Die Themen Multisite-Lösung und Intercompany-Geschäftsprozesse rangieren bei international aktiven Unternehmen weit oben. Laut Scherer haben selbst die allerkleinsten ERP-Hersteller für ihre Systeme tragfähige Multisite- und Intercompany- Szenarien entwickelt. „Diese Szenarien sollten Unternehmen im Standard nutzen und keinesfalls daran herum schrauben“, empfiehlt der Consulter. Die Multisite-Szenarien der ERP-Hersteller unterscheiden sich laut Scherer vor allem beim Management und der Pflege der Stammdaten. Die Stammdatenhaltung finde entweder – wie beispielsweise bei SAP – auf der Ebene des Mastersystems statt oder auf der Ebene der www.isreport.de 8/2015

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EntERpRisE REsoURcE planning einzelnen Mandanten. Oder aber in einer Mischform, bei der beispielsweise die Kopfdaten zentral angelegt werden, aber die Pflege der Inhalte bei den einzelnen Mandaten stattfindet. „Ein Unternehmen hat beispielsweise eine Schraube und listet diese in den einzelnen Ländern als Artikel auf“, erläutert Scherer das Prinzip. „Die Anlage des Artikels erfolgt zentral, aber die Länder pflegen die lokalen Sichten und weisen dem Artikel beispielweise einen anderen Namen oder einen anderen Lieferanten zu.“ Welches Landesunternehmen welche Daten anlegt und pflegt, das müssen die Unternehmen als Prozess festlegen. Eine allzu starres Korsett kann allerdings laut Scherer unerwünschte Nebenwirkungen haben: „Ein Verkäufer technischer Anlagen muss in seinen Angeboten mit Artikeln arbeiten können, die es noch gar nicht gibt, weil sie beispielsweise erst im Kundenauftrag entwickelt werden. Wenn in einem solchen Fall das Anlegen eines Artikels in einem aufwändigen Prozess über die Unternehmenszentrale läuft, wird der Verkäufer das Angebot möglicherweise nicht über das ERP-System erstellen, sondern über MS Excel, weil er hier keinen Beschränkungen unterliegt.“ Mutterhaus und Filialen nutzen das gleiche ERp-system Bei der Architektur des unternehmensübergreifenden ERP-Systems diskutieren Unternehmen drei Varianten: entweder setzt das Haupthaus samt allen Filialen das gleiche ERP- System ein, oder aber im Haupthaus läuft ein großes System, während die Filialen kleinere Varianten nutzen. Die dritte Möglichkeit besteht darin, dass jeder Standort das System einsetzt, das er für richtig hält. „Die Unternehmen sollten mit aller Macht danach streben, ein einheitliches IT- System einzuführen“ empfiehlt Scherer. „Die Synergien hierbei sind gigantisch und reichen von den Lizenzkosten über die Betriebskosten bis hin zu den versteckten Kosten.“ Das Argument, dass die Filialen ein einfacheres System nutzen, lässt Scherer nicht gelten: „Das ist das klassische Verkaufsargument der Hersteller einfacherer ERP-Systeme, die auf Kosteneinsparungen verweisen.“ Einfache Systeme seien häufig deshalb kostengünstiger, weil sie einen vergleichsweise geringen Funktionsumfang aufweisen. Einsparungen dieser Art könnten Unternehmen allerdings auch dann erzielen, wenn sie im Ausland eine Basisversion des IT- Systems aus dem Mutterhaus implementieren: „Ein SAP-System in China genau so aufwändig zu implementieren wie in Deutschland, das wird sehr teuer. Wenn das Unternehmen hingegen für die Verkäufer in China einen Mandanten ausschließlich mit dem Modul SAP SD implementiert, dann kostet das einen Bruchteil der großen Variante, und das Projekt kann zudem in sechs Tagen über die Bühne gehen.“ Der Experte Foto: i2s Consulting „Ein ausgewachsenes ERpsystem im ausland kann teuer werden“, warnt Eric scherer, geschäftsführer von i2s consulting. art der implementierung bringt Einsparungspotenzial In der Art der Implementierung sieht Scherer weiteres Einsparpotenzial: „Es ist ein häufiger Fehler damit einen ausländischen IT-Consulter zu beauftragen. Wenn dieser sich mit den Anwendern vor Ort verbündet, hat das Unternehmen einen Interessenskonflikt im Haus, der kaum zu lösen ist.“ Die weitaus bessere Variante bestehe darin, dass die ERP-Spezialisten aus dem Mutterhaus die Implementierung stemmen. „Dann fertigt der Wirtschaftsprüfer eine Mängelliste an, und die wird abgearbeitet, während das System längst läuft. Dieses Vorgehen kostet im Vergleich zu einem ausgewachsenen ERP-Projekt maximal ein Drittel.“ Zusätzlich sollten Unternehmen einen muttersprachlichen ERP-Verantwortlichen vor Ort anstellen. Diesen wiederum fänden sie idealerweise nicht im Ausland, sondern an einer deutschen Hochschule. Nach einer Einarbeitung im Mutterhaus könne der ausländische IT- Absolvent in der Auslandsfiliale Assistent der Geschäftsleitung werden. ERp-support vor ort ist in der praxis kaum nötig Als zweischneidiges Schwert betrachtet Scherer das Thema lokaler Support durch den ERP-Hersteller im Ausland: „Bei der Produktauswahl ist der lokale Support wichtig, weil er eine Meßschnur darstellt für die Qualität der Lokalisierung. Kein Support heißt, dass der ERP-Hersteller keine Kunden vor Ort hat. Im praktischen Betrieb allerdings empfehle ich, auf den Herstellersupport vor Ort zu verzichten, da hier häufig Brandstifter und Feuerwehr zu eng zusammenliegen.“ Viel interessanter ist es, das Enterprise-Resource-Planning (ERP)-System zentral von Deutschland aus zu steuern. Nötig dazu seien gute Key- User vor Ort und der bereits erwähnte ERP-Verantwortliche vor Ort, der als Assistent der Geschäftsleitung fungiert. 46 8/2015 www.isreport.de

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MEhR DaZU iM WEb • Tipps zur Internationalisierung http://tiny.cc/tipp-int-gartner • lT-Selection zur Systemwahl http://tiny.cc/it_selection ERp im internationalen Einsatz EntERpRisE REsoURcE planning businesss-software optimiert geschäftsprozesse international Mehrsprachige benutzeroberflächen sind bei internationalen Enterprise-Resource-planning (ERp)-systemen nur der anfang. Unternehmen brauchen darüber hinaus ein klares architekturkonzept und den richtigen partner. Foto: Fotolia UntERnEhMEnsWEitE Software zur Unternehmenssteuerung (ERP) wickelt Geschäftsprozesse vom Einkauf über den Vertrieb bis hin zum Service ab. Will ein Unternehmen diese Abläufe länderübergreifend steuern, muss ERP-Software mehrsprachig sein und landesspezifische Steuerrecht abbilden. Die Daten zwischen den Niederlassungen laufen idealerweise über ein abgesichertes Virtual Private Network. Die folgenden vier Anwenderberichte zeigen, wie Unternehmen internationale Tochtergesellschaften gemeinsam steuern. hightech-hersteller betreibt iFs applications im standard Die Schweizer Nova Werke, ein Hersteller von High-Tech-Komponenten www.isreport.de 8/2015

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EntERpRisE REsoURcE planning Der Entscheider Foto: Nova Werke „iFs applications deckt mit seinem umfassenden standard unsere produktlinien integriert ab“, erläutert Marco schade, geschäftsführer der nova Werke. „so können wir auf individualprogrammierung verzichten.“ signalhersteller vereinheitlicht it-systeme international Die Pfannenberg GmbH stellt optische und akustische Signalgeber her. 400 Mitarbeiter entwickeln, produzieren und vertreiben die Produkte weltweit. Pfannenberg setzt die auf Microsoft Dynamics NAV basierende Branchenlösung KUMAVISION ein. Diese Software hat vor allem die Logistik beschleunigt. Scanner erleichtern den Mitarbeitern die Kommissionierung von Lagerartikeln, wobei ein intelligentes Lagersystem die Auslastung sicher stellt. Fertigungsaufträge steuert ein Leitstand. „Die Ein- und Auslagerung ist wesentlich effizienter geworden und unser Lagerbestand ist stets aktuell“, erläutert Arne Deu, IT- Leiter bei Pfannenberg bei Pfannenberg. Um den Verkaufspreis festzulegen, bezieht Pfannenberg jeden Artikel in die Kalkulation mit ein. Das ERP-System bildet alle Werte vom reifür die Transport- und Energieerzeugungs-Industrie, vertreiben ihre Erzeugnisse zwar unter der einheitlichen Marke Nova Swiss, entwickeln und produzieren sie aber in vier Produktlinien. Die uneinheitlichen Prozesse der vier Linien brachten zahlreiche Schwierigkeiten mit sich – allen voran die Tatsache, dass die Daten nur mit sehr hohem Pflegeaufwand zentral bereitgestellt werden konnten. Das bisherige ERP-System stellte zudem kein Prognose-Tool zur Verfügung, das für die Material- und Produktionsplanung nötig war. Außerdem ließ sich die von den Kunden aus der Automobilindustrie geforderte EDI-Anbindung (Electronic Data Interchange) nur mit sehr großem Aufwand realisieren. „Wir wollten unsere Prozesse standardisieren und unsere Produktlinien harmonisieren“, erläutert Geschäftsführer Marco Schade die Gründe für den Wechsel der ERP-Lösung (Enterprise Resource Planning). In der Produktauswahl setzte sich IFS Applications durch. „Diese Lösung deckt mit ihrem umfassenden Standard unsere Produktlinien integriert ab“, begründet der Geschäftsführer seine Wahl. „Außerdem haben uns die Automoti- nen Materialpreis über die Geschäftsprozesskosten bis hin zum Zielverkaufspreis ab. Über die Funktion „Änderungsdienst für Stücklisten“ lassen sich alle Stücklisten nach bestimmten Kriterien durchgängig ändern. Das spart Zeit und vermeidet Übertragungsfehler. Ein Meldesystem zur Qualitätsoptimierung sammelt bereichsübergreifend Problemmeldungen, ordnet sie den entsprechenden Mitarbeitern zu und erörtert Gegenmaßnahmen. Nachts werden automatisch Auftragsbestätigungen generiert und per E-Mail an die Kunden versendet. Anhand einer Überwachungsliste erfolgt am nächsten Morgen eine Prüfung, so dass die Mitarbeiter nicht mehr gültige E- Mail-Adressen unkompliziert nachbearbeiten können. 2013 brachte Pfannenberg alle Landesgesellschaften durch ein Baseline- System auf eine einheitliche ERP- Plattform, um durch identische Prozesse und Datenhaltung Aufwände und Ressourcen zu reduzieren. Der erste Schritt umfasste ein globales Key-User-Projekt mit Mitarbeitern aus den verschiedenen Niederlassungen. Das Projektteam bestimmte die zu implementierenden Prozesse sove-Komponenten und die namhaften Referenzen in dieser Branche überzeugt.“ Im ersten Schritt führten die Nova Werke die für das Tagesgeschäft grundlegenden Komponenten im Stammsitz in der Schweiz und am deutschen Vertriebsstandort in Dortmund ein. Dazu zählen Supply-Chain- Management, Material- und Produktionsplanung, Qualitätsmanagement, Vertrieb und Finanzwesen. Die Einführung ging in sechs Monaten über die Bühne. „Ein halbes Jahr ist für eine ERP-Einführung sehr schnell“, lobt Geschäftsführer Schade. „Die gründliche Vorarbeit im Vorfeld der ERP-Auswahl war für den Projekterfolg ebenso entscheidend wie die Tatsache, dass wir sehr nahe beim Systemstandard bleiben konnten.“ IFS Applications biete zahlreiche Möglichkeiten zur individuellen Konfiguration, und daher komme das Unternehmen – abgesehen von Schnittstellen zu Drittsystemen wie einem Lagersystem und der EDI-Anbindung der Kunden – komplett ohne Individualprogrammierung aus. Der Entscheider Foto: Pfannenberg GmbH „Mit Kumavision ist die Einund auslagerung wesentlich effizienter geworden und wir kennen stets unseren aktuellen lagerbestand“, erläutert arne Deu, it-leiter bei pfannenberg. 48 8/2015 www.isreport.de

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EntERpRisE REsoURcE planning Der Entscheider Foto: MBG International Premium Brands GmbH „im Rahmen der Vereinheitlichung gelten alle artikel-, Kunden- und lieferantendaten aus Deutschland auch für die auslandstöchter“, erklärt Kay goldner, controlling leiter bei Mbg. wie deren Ausgestaltung und legte damit den Leistungsumfang der Baseline fest. Heute sind jeweils ein Key- User und ein Stellvertreter für die einzelnen Prozesse verantwortlich. „Die Intercompany-Abwicklung vereinfacht den Austausch von Daten oder Waren erheblich“, berichtet Deu. „Diese Funktionalität spart Kosten und Zeit und erleichtert zudem die Administration.“ Mit sage X3 vereinheitlicht ein getränkehersteller stammdaten Energydrinks und Fruchtsäfte sind auch in Asiens und Afrika beliebt. Den deutschen Markt beliefert MBG International Premium Brands GmbH schon seit gut zwanzig Jahren. Wachstumspotenziale sieht das Unternehmen vor allem im Export. Der erste Schritt war vor rund sechs Jahren eine Niederlassung auf Mallorca. Das Team startete dort mit einer rudimentären Betriebswirtschaftssoftware. Den gleichen Weg ging das Unternehmen in Dubai, als das zentrale Büro für die Region Asien und Afrika aufgebaut wurde. Die Software kam mit dieser Expansion jedoch an ihre Grenzen. „Die damalige Lösung verfügte nicht einmal über ein Artikelmanagement“, erinnert sich Kay Goldner, Leiter Controlling bei MBG. „Dadurch konnte sich die Geschäfts- und Vertriebsleitung nur schwer, einen Überblick über das Geschäft der Unternehmenstöchter verschaffen.“ Zwar erhielt die Zentrale auf Anruf Zahlen, jedoch in unterschiedlichen Formaten und mit unterschiedlichen Inhalten. Das MBG-Controlling brauchte jedoch einheitliche Daten. Eine gemeinsame Plattform in allen ausländischen Unternehmenseinheiten sollte für eine einheitliche Datenbasis sorgen. Bei der Produktwahl machte Sage ERP X3 das Rennen. Ausschlaggebend waren die Fähigkeiten zur Vereinheitlichung von Stammdaten und Prozessen, die einfache Anpassung des Programms an die länderspezifischen legislativen Gegebenheiten. Der wesentliche Schritt zu einer Vereinheitlichung der Daten in den Auslandsgesellschaften war die interne Festlegung, dass alle Stammdaten aus Deutschland, also Artikel-, Kundenund Lieferantendaten, auch für die Auslandstöchter gelten und nicht jedes Land seine eigenen Nummern bestimmt. In einer gemeinsamen Bestandsaufnahme wurde festgehalten, wie die Prozesse auszusehen hatten: von den Artikel-und Lieferantenkategorien über den Waren-Ein- und -Ausgang zur Kommissionierung sowie Lagerverwaltung. Eine weitere Spezialität sind die automatisierten Prozesse für Bestellung, Lieferung und Verrechnung zwischen zwei Unternehmensteilen. Dies wurde zunächst für die Niederlassung in Dubai und dann für Mallorca und England ausgerollt. Maschinenhersteller konsolidiert globale prozesse mit sap hana Die Wacker Neuson Group entwickelt, produziert und vertreibt Baugeräte und Kompaktmaschinen. Mit mehr als 40 Tochtergesellschaften, 140 eigenen Vertriebs- und Servicestationen sowie über 12.000 Händlern und Servicepartnern ist der Konzern weltweit Der Entscheider Foto: Wacker Neuson Group „nach der globalen Konsolidierung unserer sap-landschaft profitieren wir von global einheitliche strukturen im Finanzund Rechnungswesen “, berichtet anton Müchler, cio bei Wacker neuson. präsent. Im Zuge seines Expansionskurses hat Wacker Neuson ein Strategieprogramm aufgesetzt, das die unternehmensweite Optimierung der Prozess- und SAP-Systemlandschaft beinhaltet. Der Weg zu einer globalen SAP- Lösung erscheint vielen Unternehmen als lang und beschwerlich. Gerade dezentral aufgestellte Unternehmensverbünde, mittelständisch geprägte Hidden Champions und Firmen mit eher niedrigem Reifegrad als globale Organisation tun sich schwer und scheuen die damit verbundenen Risiken und Kosten. Wacker Neuson hat erfolgreich einen alternativen Weg beschritten. „Zusammen mit der auf globale Projekte spezialisierten Unternehmensberatung cbs Corporate Business Solutions haben wir unsere SAP- Plattform neu aufgesetzt“, erläutert Anton Müchler, CIO bei Wacker Neuson. „Im Projekt 3 to 1 haben wir als dezentral organisierter Unternehmensverbund unsere SAP-Prozesse harmonisiert und konsolidiert. Nun profitieren wir von global einheitliche Strukturen im Finanz- und Rechnungswesen sowie einem Konzernreporting mit SAP BI on HANA.“ jf www.isreport.de 8/2015

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EntERpRisE REsoURcE planning projekt des Monats chemiehersteller steuert Werk mit branchenlösung von Ms Dyn Mit einer branchenlösung auf basis von Microsoft Dynamics naV bildet Kemper system tional ab. Die auslandsfilialen des chemieherstellers arbeiten mit einer lokal angepassten ÜbERsichtlich UnD modular: „Mit Yaveon ProBatch verwalten wir die Stammdaten des Mutterhauses und der Auslandsfilialen gemeinsam in einem IT-System“, berichtet Dirk Schüßler, ERP-Projektleiter bei Kemper System. „Die Branchenlösung für Chemiehersteller basiert auf MS Dynamics NAV und lässt sich modular beispielsweise um lokal angepasste Versionen der Finanzbuchhaltung oder um einen Gefahrengutnachweis erweitern.“ Kemper System beschäftigt sich mit Abdichtungen auf Basis von Flüssigkunststoffen und ist seit mehr als 50 Jahren mit den Marken Kemperol und Coelan im Bausektor aktiv. Das 1957 gegründete bauchemische Unternehmen ist seit 1985 im Besitz einer deutschen Beteiligungsgesellschaft. Tochtergesellschaften in den USA, in China, Indien, Kanada, England, Frankreich, Italien und Polen sowie Partnerschaften mit Verarbeitungs- und Handelsunternehmen inmehreren Ländern bilden das internationale Geschäft ab. Die internationalisierung hat die altsysteme überfordert „Nach dem Zukauf eines Beschichtungsunternehmens aus Deutschland wollte die Geschäftsleitung nicht nur die beiden Unternehmen, sondern auch die vorhandenen IT-Systeme zusammenführen“, erinnert sich Schüßler. „IT-seitig sollte eine Plattform mit einheitlichem Stammdaten und durchgängigen Workflows entstehen.“ Das Problem dabei: die vorhandenen IT- Systeme von Diamant und Dibac waren für länder- und werksübergreifende Geschäftsabläufe nicht geeignet. Daher startete das Management 2009 den Auswahlprozess für eine neue betriebswirtschaftliche Software. „Bei 130 Mitarbeitern in Deutschland und 45 in den USA passt SAP nicht zu unserer Unternehmensgröße“, erläutert Schüßler den Ausgangspunkt. Das Rennen machte die Branchenlösung Yaveon Pro Batch auf Basis von MS Dynamics Nav. Bei der Microsoft-Lösung überzeugte Schüßler die Tatsache, dass diese zum einen weltweit verfügbar ist und dass zum anderen Partner die notwendigen Add-Ons liefern, um lokale Besonderheiten abzubilden. „Der modulare Aufbau von MS Dynamics Nav ermöglicht es uns, Dienste wie Stammdaten und Kontakte zentral zu verwalten und die Besonderheiten der jeweiligen Landesgesellschaften durch Zusatzmodule abzubilden. Während in den Vertriebsniederlassungen der Standard von MS Dynamics Nav völlig ausreicht, nutzen wir an den Produktionsstandorten die Branchenlösung Yaveon Pro Batch, die sich eng in MS Dynamics Nav integriert und über das Modul Yaveon Pro E SCM Intercompany-Prozesse, EDI (Electronic Data Interchange) sowie die Abrechnung über Zentralregulierer abbildet.“ Der Implementierungspartner Yaveon konzentriert sich mit seinen Branchenlösungen auf die Produktion in der Spezialitätenchemie und auf das Supply Chain Management. Im Zuge der ERP-Einführung in Deutschland hat Kemper System die Herstellungsprozesse neu gegliedert. „Wir wollten flexibler produzieren, besser planen und die Ursprungschargen vollständig nachverfolgen“ erinnert sich Schüßler. Deshalb führte das Unternehmen eine auftragsbezogene Bulkfertigung mit flexibler Gebindeabfüllung ein. „Dadurch können wir mehr Artikel in kürzerer Zeit ausliefern und verlieren dennoch nicht den Überblick über die Verwendung der einzelnen Chargen“, benennt Schüßler die Vorteile. „Darüber hinaus konnten wir die Kapazität steigern und die Lagerflächen reduzieren.“ Zusatzmodule rüsten benötigte spezialfunktionen nach Um die neuen Abläufe abzubilden, wurde das IT-System angepasst. Ein Beispiel ist die Eingliederung des bestehenden Gefahrstoff-Systems Chemges in die Wertschöpfungskette. Dieses Expertensystem erhält die Rezepturen aus dem ERP-System und klassifiziert sie. Yaveon Pro Batch druckt die Gefahrstoff-Etiketten gemäß des global harmonisierten Systems zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien (GHS). Die Gefahrgutanlageblätter werden zeitgleich mit dem Lieferschein ausgegeben. Auch das Dokumentenmanagementsystem Easy Archive ist mit Yaveon Pro Batch integriert. Dank der damit abgebildeten Chargenrückverfolgung erhält Kemper System die nötigen Zertifizierungen seiner Produkte. „Wir wickeln die Rezeptur-Entwicklung in Deutschland und USA vollständig im ERP-System ab, überwachen die Ursprungsrohstoffcharge und steuern die Produkti- 50 8/2015 www.isreport.de

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EntERpRisE REsoURcE planning sverbund amics naV produktion und Vertrieb interna- Finanzbuchhaltung. on und Abfüllung“, erläutert Schüßler die Abbildung der Geschäftsprozesse. Die Strategie für die künftige internationale Expansion hat Kemper System klar formuliert. In Deutschland steht das Rechenzentrum für Europa, das die Produktionsstandorte in Deutschland, Italien und die dazugehörigen Vertriebsniederlassungen bedient. Weitere Rechenzentren laufen in den USA und Indien. Diese steuern selbständig die Geschäftsabläufe in den regionalen Filialen, und sie sind untereinander durch VPN-Tunnels (Virtual Private Network) vernetzt. Das Business-Intelligence- Werkzeug QlikView konsolidiert die Daten aus sämtlichen Systemen, so dass Der projektleiter Foto: Kemper System Mit yaveon probatch verwalten wir die stammdaten des Mutterhauses und der auslandsfilialen gemeinsam in einem it-system“, berichtet Dirk schüßler, ERpprojektleiter bei Kemper system. Zusatzmodule von partnern rüsten Funktionen nach, welche das system im standard nicht beherrscht.“ das Management einen Gesamtüberblick bekommt. Finanzbuchhaltung bildet die lokalen gesetze ab In den weniger komplexen Vertriebsbüros setzt Schüßler die jeweils aktuelle Version von MS Dynamics NAV ein. Die jeweiligen Versionen der Finanzbuchhaltung sind länderspezifisch angepasst, so dass beispielsweise in Frankreich der dort noch übliche Zahlungsverkehr über Wechsel erfolgen kann. Das Add-on Yaveon ProE- SCM ermöglicht es, dass interne Bestellungen nur einmal in den Vertriebsniederlassungen eingegeben und dann die Verkaufsaufträge und Lieferscheine an den Produktionsstandorten automatisch erstellt werden. „Wir profitieren hier von der digitalen Abwicklung der Lieferkette und die stringente Stammdatenverwaltung“, erläutert Schüssler. „Sämtliche Daten müssen nur einmal eingegeben werden.“ Insgesamt ist Schüßler mit der auf MS Dynamics Nav basierenden Branchenlösung Yaveon Pro Batch sehr zufrieden: „Die Software ist im Standard einfach zu bedienen und integriert sich eng in die Welt von MS Office. Die umfangreiche Partnerlandschaft bietet zudem über zertifizierte Zusatzmodule sämtliche Funktionen, welche die Lösung im Standard nicht beherrscht.“ Bei den Mandanten kämen unterschiedliche lokale Versionen zum Einsatz. Dennoch gestalte sich die Verwaltung der Plattform einheitlich, was Kosten spare. Für Unternehmen die an einem internationalen Projekt arbeiten, hat Schüßler mehrere Tipps parat: „Sie brauchen eine klare Vision, wo das Unternehmen in 10 Jahren stehen soll. Zu dieser Vision muss das ERP-System passen.“ Beim Implementieren des IT-Systems im Stammhaus und in den Filialen seien Key-User eine große Hilfe. Bei allen Entscheidungen sollte der Projektleiter die übergreifenden Ziele im Blick behalten: „Teiloptimierungen dürfen nie auf Kosten des großen Ganzen gehen.“ Anzeige Ihr Partner für Business Solutions Informationsplattform für Business Solutions Kostenloser Newsletter des is report: http://www.isreport. de/newsletter/ www.isreport.de 19. Jahrgang 8/2015 9 EUR Telekom sichert Microsoft Cloud Absatzmarketing oder USP? Weitere Themen: • Globale ERP-Projekte • SAP-Erweiterungen • Postbearbeitung • Self-Service BI Informationsplattform zu: • Business Intelligence • Enterprise Resource Planning • Mobile Lösungen • Dokumentenmanagement • Anwendungen mit SAP • IT-Strategie • Trends & Analysen • Cloud Computing Den is report gibt es jetzt auch als E-Paper! http://tiny.cc/E-Paper-isreport www.isreport.de 8/2015

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DoKUMEntEnManagEMEnt UnD collaboRation automatisierte postbearbeitung Elektronisch kommt post schneller zum Empfänger Der hauptzweck des automatisierten posteingangs ist die schnellere und günstigere Vorgangsbearbeitung. Eine herausforderung ist der Zuwachs an elektronischer Kommunikation mit Kunden und lieferanten. WaREn lösUngEn zur automatischen Posteingangsverarbeitung bis vor einigen Jahren nur bei einer hohen Anzahl von zu verarbeitenden Dokumenten wirtschaftlich zu betreiben, so macht inzwischen die hohe funktionale und preisliche Attraktivität diese Anwendungen auch für kleinere Organisationen interessant. Aus Anwendersicht stellt sich der Markt für die sogenannten Mailroom-Lösungen aufgrund unterschiedlicher Anbietergruppen und Produktansätze sehr unübersichtlich dar. Die folgende Typisierung soll Licht ins Dunkel bringen. Grundsätzlich beschleunigt die elektronische Weiterleitung von Dokumenten den Transport von Vorgängen zu den Mitarbeitern und ermöglicht eine dezentrale ortsunabhängige Sachbearbeitung. Durch das „frühe“ Scannen der Eingangspost erhalten Anwender außerdem früher die Kontrolle über den ausgelösten Geschäftsprozess, sind jederzeit auskunftsfähig und können Vorgänge besser steuern und bei Bedarf auch eskalieren. Manuelle Tätigkeiten wie das Sortieren, Klassifizieren und Indizieren des Posteingangs erfordern Zusatzaufwände im Vergleich zu einer papierbasierten Verarbeitung. Durch das Automatisieren der Posteingangsverarbeitung mit regelbasierter Klassifizierung sollen die Kosten für die Datenerfassung und die dafür erforderlichen Ressourcen reduziert werden. Weiteres Nutzenpotenzial verspricht die automatisierte Verteilung von Eingangspost - idealerweise direkt zum richtigen Sachbearbeiter. Durch maschinelle Verarbeitung lassen sich das Erfassen zentralisieren und Regelwerke vereinheitlichen. Die Dunkelverarbeitung spart ein manuelles Eingreifen Eine wichtige Zielsetzung bei vielen Anwendern ist die Umsetzung einer sogenannten Dunkelverarbeitung. Standardvorgänge werden dann automatisiert erledigt, ohne dass ein Anwender eingreifen muss. Typische Beispiele dafür sind einfache Bestell- 52 8/2015 www.isreport.de

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MEhR DaZU iM WEb • Social Collaboration http://tiny.cc/social-collab • Technikfremde Barrieren http://tiny.cc/ntech-barrieren DoKUMEntEnManagEMEnt UnD collaboRation vorgänge, die nach vollständiger Erkennung aller relevanten Informationen eine Bestellabwicklung anstoßen oder Mitteilungen von Kunden zu Adressänderungen, die eine automatische Anpassung der Stammdaten in einem betriebswirtschaftlichen System (ERP/Enterprise Resource Planning) veranlassen. In einfachen Fällen kann dies eine automatische Zuordnung von unterschriebenen Rückläuferdokumenten wie Erklärungen oder Verträge in eine elektronische Akte oder Foto: Fotolia zu einem bestehenden Vorgang sein. Vorrausetzungen für eine Dunkelverarbeitung sind organisatorische Maßnahmen. Dazu gehört neben der Anpassung eigener Formulare zur Wiedererkennung auch die Abstimmung von Regelwerken mit Partnern, die Dokumente liefern. So kann beispielsweise eine Bestellung ohne Angabe der eigenen Artikelnummer nicht automatisiert verbucht werden. strukturierte inhalte erkennen die it-systemen meist sehr genau Eine der wesentlichen Herausforderungen bei der automatischen Erkennung von Dokumenten stellt die unterschiedliche Komplexität der Inhalte dar. Vollstrukturierte Dokumente wie beispielsweise Antragsformulare mit festem Layout - die Informationen stehen immer an fest vorgegebenen Stellen - bieten in der Regel die besten Voraussetzungen für das automatische Auslesen. Stolpersteine sind handschriftliche Texteingaben, die sich mit den aktuell verfügbaren Techniken nur schwer auslesen lassen. Sogenannte semistrukturierten Dokumente besitzen zwar ähnliche Struktur- und Inhaltsmerkmale, sehen dennoch im Detail unterschiedlich aus. Rechnungen sind typische Vertreter semistrukturierter Dokumente. Sie enthalten viele identische Informationsarten, wie Rechnungsnummer, Bruttobetrag, Umsatzsteuer-ID, Bankverbindung, allerdings weicht der Informationsgehalt (Anzahl Rechnungspositionen, Bestellbezug), das Rechnungslayout und damit die Position der relevanten Informationen von Rechnung zu Rechnung deutlich voneinander ab. Noch komplexer für die automatische Erkennung stellen sich unstrukturierte Dokumente wie Freitext-Schreiben oder klassische Briefe dar. Diese Dokumente weisen in der Regel sehr geringe Formatregeln auf, und die für die Weiterverarbeitung notwendigen Informationen sind sehr individuell verteilt. Vorsortieren senkt die Fehlerquote Ein Scannen sämtlicher eingehender Papierpost ist nur selten sinnvoll. Meist ist ein manuelles Vorsortieren vor dem Scannen sowieso erforderlich, um entweder sensible Dokumente an den Vorstand, Betriebsrat oder die Personalabteilung oder für die Sachbearbeitung nicht relevante Eingänge wie Werbung und Zeitschriften auszusortieren. In der Praxis empfiehlt sich eine Dokumententrennung durch Aufbringen von Barcodes oder Einlegen von Trennblättern. Dokumentanhänge, die für die Erkennung nicht relevant sind, sollten idealerweise innerhalb eines Dokuments markiert werden. Belege mit Handschrift sollten im Zuge der Dokumentenvorbereitung aussortiert und einem anderen Verarbeitungsprozess zugeführt werden. Neben der Erleichterung der Klassifizierung lassen sich so auch Lizenzkosten für die Erkennungssoftware sparen. Die Lizenzmodelle vieler Anbieter basieren nämlich auf der Anzahl der jährlich gelesenen Seiten. Einzelne Anwender überlegen, jeglichen Posteingang von Papierdokumenten, Fax und E-Mail bis zu elektronischen Daten wie EDIFACT-Daten über eine digitale Poststelle zu erfassen und zu steuern. Insgesamt wachsen durch das frühe Scannen die Anforderungen an die Post- beziehungsweise Scanstelle deutlich. Nötig ist ein erweitertes Verständnis für die Sachbearbeitung, und dadurch steigt die Verantwortung der Mitarbeiter in diesem Bereich. Bei Papierdokumenten erfolgt als Basis einer jeglicher Erkennung die vorherige Wandlung der eingescannten Bildinhalte in Text mittels OCR-Technik (Optical Character Recognition). Die Erkennungsqualität und damit die Richtigkeit der erzeugten Zeichen hängen von mehreren Faktoren ab. Wichtig ist eine gute Bildqualität der Dokumente. Eine zu niedrige Auflösung – oftmals bei Faxübertragung – schlechte Bildqualität oder kleine Schriftarten erschweren den Leseprozess. Bei ausländischen Rechnungen muss die OCR-Engine die dazugehörigen Sprachen sowie Wörterbücher lesen können. Teilweise bieten Erkennungslösungen Möglichkeiten eines Votings an. Das heißt, die Erkennungsanwendung setzt mehrere OCR- Engines parallel zur Erkennung der Zeichen ein, die dann über ihre Ergebnisse abstimmen. Die Klassifizierung erfolgt anhand von Regeln und statistik Im nächsten Schritt geht es darum, Informationen aus den Dokumenten zu interpretieren und sogenannte Dokumentklassen zu ermitteln. Die angebotenen Lösungen unterschieden sich dabei bei den Methoden, die teilweise auch parallel eingesetzt werden. Neben der regelbasierten Erschließung über das Dokumentlayout – die identifizierenden Informationen wie eine Formularbezeichnung stehen immer an der- www.isreport.de 8/2015

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DoKUMEntEnManagEMEnt UnD collaboRation selben Stelle - gibt es die regalbasierte Inhaltssuche nach definierten Begriffen, Nummern, Kennzeichen oder bestimmter Kombinationen. Statistische Verfahren schließen auf Basis der Häufigkeiten von Begriffen im Dokumenttext auf die Dokumentklasse. Viele Anwender glauben, dass die automatisierte Verarbeitung des E-Mail- Posteingangs erheblich einfacher ist als die potenziell fehlerbehaftete OCR- Wandlung und anschließende Fachdatenextraktion aus Papierunterlagen. Die Schwierigkeiten liegen einerseits darin, dass es für elektronische Post praktisch keine vereinbarten Dateiformate und Layout-Vorgaben gibt und dass E-Mails durch Dateianhänge eine bisweilen sehr komplexe Struktur aufweisen können. Für die automatische Ermittlung der Dokumentenklasse kommen zumeist sogenannte Trainingsverfahren zum Einsatz. Hierfür stellt ein Fachadministrator zunächst eine Trainingsmenge relevanter gescannter und elektronischer Unterlagen mit vorgegebener Dokumentenklassenzuordnung zur Verfügung. Im Rahmen des automatisch ablaufenden Trainings ermittelt das Capture-System dann eigenständig Regeln zur Unterscheidung der einzelnen Dokumentenklassen. Mehrere themen auf einmal überfordern die automatik Stolpersteine bei der Klassifizierung sind Dokumente mit mehreren Geschäftsvorgängen in einem Dokument: Ein Kunde möchte in einem Schreiben beispielsweise eine Adressänderung mitteilen und gleichzeitig eine seiner Versicherungen kündigen. Diese Aufgabenstellung ist für eine automatische Klassifizierung kaum lösbar. Auch eine hohe Ähnlichkeit bei Dokumenten, wie oftmals bei Antragsformularen, die aber unterschiedliche Prozesse in der Folgebearbeitung auslösen, kann zu Missverständnissen bei der Einschätzung der Klassifizierung durch die Erkennung führen. Hier sollte der Anwender für das Aufbringen von eindeutigeren Identifizierungsmerkmalen sorgen. In vielen Fällen wird Unsicherheit darin bestehen, ob das Dokument einer Klasse A oder der alternativen Klasse B zuzuordnen ist. Über eine Schwellwertvergabe für die automatische Entscheidung kann im System festgelegt werden, wie hoch die Mindestwahrscheinlichkeit für die Zuordnung in die einzelnen Klassen ausfallen muss. Das Risiko einer unerkannte Fehlzuordnung von Dokumenten („False-Positive“) durch eine vermeintlich sichere, daher unkontrollierte, aber falsche Klassifizierung lässt sich so deutlich verringern. Extraktion erschließt die Dokumente inhaltlich Nachdem die Dokumentklasse identifiziert wurde geht es darum, die fachlich relevanten Informationen aus den Dokumenten zu gewinnen. Dazu muss das System, basierend auf Regelwerken, die Dokumente nach den für die Weiterverarbeitung erforderlichen Daten durchsuchen. Typische Fragen hierbei lauten: Welche Zahl ist der Rechnungsnettobetrag? Welcher Textbereich beinhaltet den Kundennamen? Welche Zeichenkette benennt die Kontonummer? Wie lautet das Rechnungsdatum? Die Erkennungsqualität und damit Richtigkeit der gelieferten Daten hängt zu einem wesentlichen Teil von den Überprüfungsmöglichkeiten der ausgelesenen Informationen gegen vorhandene Stamm- und Bewegungsdaten aus dem ERP-System oder aus Fachanwendungen Manche Lösungen bieten bei Erkennung anhand von Stammdaten mit fehlertoleranten Suchen (Fuzzy Search) die Möglichkeit, Erkennungs- oder Schreibfehler auszugleichen und aufgrund von Ähnlichkeiten zwischen dem Suchbegriff und den Einträgen in der Datenbank trotzdem den entsprechenden Kunden zu ermitteln. Hierbei trifft die Software über Schwellwerte eine Entscheidung zwischen „sicher“, „unsicher“, oder „nicht erkannt“. Auch das beste System wird immer wieder einmal Belege nicht korrekt erkennen. Diese Belege und die bis dato ermittelten Daten werden den Der autor Foto: Zöller & Partner Jobst Eckardt ist senior berater bei Zöller & partner gmbh, einem anbieterneutralen consulting-haus für Enterprise content Management mit sitz in sulzbach/taunus. dafür verantwortlichen Mitarbeitern zur Validierung vorgelegt, geprüft und gegebenenfalls korrigiert. Hierbei unterscheiden sich auch die Trainingskonzepte der Lösungen. Sogenannte selbstlernende Systeme merken sich die Korrekturen durch Validierungsmitarbeiter, so dass sie beim nächsten Beleg des gleichen Typs den Aufbau und die Position der auszulesenden Daten ohne Korrektur erkennen. Der Nachteil dieser Variante ist, dass durch das Training von Dokumenten des gleichen Typs durch mehrere Mitarbeiter mit Definition unterschiedlicher Merkmale, nach einer Weile des produktiven Betriebs das Zusammenwirken des Regelwerks nicht mehr nachvollziehbar und auch nicht mehr korrigierbar ist. Wegen der vorher beschriebenen Problematik bauen andere Lösungskonzepte auf konkreten, definierten Trainingsmengen auf. Läuft ein Beleg in der Validierung auf einen Fehler, kann der Anwender diesen Beleg in einen definierten Trainingsprozess geben. Da der Einsatz dieser Funktionen ein umfangreiches Know-how der Lösung und der Arbeitsweise der Erkennung und Validierung erfordert, sollte das Training der Lösungen auf wenige, speziell geschulte Personen begrenzt werden, um sicherzustellen, dass nur sinnvolle In- 54 8/2015 www.isreport.de

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DoKUMEntEnManagEMEnt UnD collaboRation halte in das produktive Regelwerk übernommen werden. Rechnungen und bestellungen out-of-the-box erkannt Einer der am weitesten verbreiteten vorkonfigurierten Erkennungslösungen ist die automatisierte Rechnungseingangsbearbeitung. Wesentlicher Bestandteil dieser Anwendungen sind Erfassungsfunktionen, die auf Be legarten wie Rechnungen und Gutschriften trainiert und darauf eingerichtet sind, typische Dokumentendaten wie Teil- und Gesamtbeträge, Mehrwertsteuer sowie Steuernummer und Bankverbindungen eigenständig zu ermitteln. Das ZUGFeRD-Konzept („Zentraler User Guide des Forums elektronische Rechnung Deutschland“) ermöglicht es, dass Rechnungen eine visuelle Darstellung in einem PDF-Dokument und gleichzeitig (in einer strukturierte XML- Datei) formalisierte Rechnungsinformationen bieten. Der Rechnungsempfänger kann dadurch die strukturierten Rechnungsdaten ohne Erkennungsfunktionen direkt an die Buchhaltungssoftware oder das Dokumentenmanagementsystem übergeben. Ähnliche Lösungspakete gibt es auch für die Bestellund Vertragsverarbeitung. Der Posteingang ist im heutigen Verständnis nicht auf Papierpost begrenzt, sondern umfasst sämtliche Medien und Verfahren, die bearbeitungsrelevante Dokumente zustellen. In vorderster Front sind das E-Mail, aber auch Faxe und elektronische Datenübermittlungen wie EDI (Electronic Data Interchange). Für Unternehmen bedeutet die Einführung einer digitalen Poststelle, dass sie neben der Zentralisierung des Posteingangs und automatisierter Erfassungsfunktionen zusätzlich eine Postkorbfunktion inklusive einer Dokumentenverteilung benötigen. Reine Erkennungslösungen enthalten solche Funktionskomponenten nur selten. Anbieter von Capture-Lösungen gehen davon aus, dass diese Aufgabe spezialisierte Postkorb-Anwendungen übernehmen, die häufig eng mit dem Dokumentenmanagementsystem integriert sind. Wichtig aus Benutzersicht ist einheitliche und ergonomische Bedienung der Capture-Anwendung für Verarbeitung unterschiedlicher Eingangskanäle. Alternativ bieten auch Dienstleister Möglichkeiten der automatisierten Posteingangsverarbeitung neben der automatisierter Erfassung benötigen Unternehmen eine postkorbfunktion inklusive einer Dokumentenverteilung. Diese aufgabe übernehmen meist spazialisierte postkorblösungen, die häufig eng mit dem Dokumentenmanagementsystem integriert sind. Quelle: Zöller & partner www.isreport.de 8/2015 und Bereitstellung der Dokumente und Daten. Eine detaillierte Vorabanalyse sichert den projekterfolg Wesentlich für den Projekterfolg bei der Einrichtung einer automatischen Posteingangsverarbeitung ist die realistische Einschätzung des Automatisierungsumfangs. Neben der Eingangspost sollten Unternehmen auch ihre Ausgangspost dahingehend analysieren, welche Schreiben und Formulare vom Partner ausgefüllt zurückgesendet werden und diese mit einem Barcode oder QR-Code (Quick Response Code) versehen. Diese Markierungen unterstützen die Klassifizierung mit besonders hoher Sicherheit und tragen zudem zur Erhöhung der Dunkelverarbeitung bei. Pauschale Aussagen zu möglichen Erkennungsquoten sind immer in Relation zur Bezugsgröße zu betrachten. Die realistische Einschätzung der Erkennungsraten kann nur auf Basis von Tests mit eigenem Beleggut erfolgen. Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist die Bereitstellung der Dokumente am Posteingang entsprechender Qualität. Dazu gehört neben der Lesbarkeit auch die Vorbereitung und fachlich richtige Trennung von Dokumenten und Anhängen. Einzuplanen sind auch administrative Tätigkeiten wie Training von Dokumenten, Überwachung der gesamten Verarbeitung aus fachlicher und technischer Sicht. Insgesamt wachsen durch die automatische Posteingangsverarbeitung die Anforderungen an die Post- beziehungsweise Scanstelle in Bezug auf ein erweitertes Verständnis für die Sachbearbeitung und die Verantwortung. Die automatisierte Posteingangsverarbeitung ist zu Recht auf dem Vormarsch. Auf dem Markt gibt es zahlreiche leistungsfähige Produkte. Mit dem richtigen Auswahlverfahren finden Anwender die für sie am besten passende Lösung, die sowohl die eigenen funktionalen als auch die organisatorischen Anforderungen abdeckt und deren Beschaffungs- und Betriebskosten in einer wirtschaftlichen Relation zum Automatisierungserfolg stehen.

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it-stRatEgiE coaching Zone Mobile geräte sicher verwalten Mobile Device Management (MDM) hilft dabei, die steigende gerätevielfalt in Unternehmen zu verwalten und Unternehmensdaten mit hilfe von Richtlinien und technischen Mitteln abzusichern. tipps unterstützen bei der lösungseinführung. coaching-ZonE KaUM ein Unternehmen kommt noch umhin, seinen Mitarbeitern zu jeder Zeit und von jedem Ort aus Zugriff auf geschäftliche Anwendungen und Daten zu gewährleisten. Folgende Tipps unterstützen dabei, eine entsprechende Lösung erfolgreich einzuführen: 1.Mobility-strategie erstellen Eine erfolgreiche Strategie beginnt mit der Analyse der Ist-Situation: Welche Rolle spielt Mobilität innerhalb des Unternehmens? In welchem Umfang nutzen Mitarbeiter ihre privaten Geräte für berufliche Zwecke und wie wichtig ist ihnen ein solches Angebot? Wie soll MDM generell in die allgemeine Arbeitsplatzstrategie eingebettet werden? Welche Ziele stehen auf der Agenda? Beziehen Sie dabei auch zukünftige Anforderungen mit ein und schätzen Sie vorausschauend ein, wie sich das Thema entwickelt. 2. byoD oder Firmengeräte? Legen Sie fest, ob Mitarbeiter ihre privaten Geräte beruflich verwenden dürfen, oder ausschließlich firmeneigene Angebote zur Verfügung stehen sollen. Viele Unternehmen bieten beide Varianten an und überlassen diese Entscheidung ihren Mitarbeitern. Ebenfalls wichtig zu klären ist, welcher Kollege ein mobiles Endgerät überhaupt nutzen darf und welche Zugriffsrechte er auf das Firmennetz erhält. 3. passenden anbieter wählen Es gibt zahlreiche MDM-Anbieter auf dem Markt, die sich in ihrer Lösung mehr oder weniger unterscheiden. Umso wichtiger ist es, bei der Auswahl auf einen Hersteller mit Fokus auf die spätere Gesamtlösung zu setzen. Denn diese muss sich nahtlos in die Gesamtinfrastruktur integrieren lassen – unabhängig ob als On-Premise-Lösung oder als Software-as-a-Service (SaaS). 4. policy festlegen Zu den wichtigsten Funktionen einer MDM-Lösungen zählt das Durchsetzen von Nutzungsrichtlinien, um die Endgeräte inklusive Daten und Anwendungen abzusichern: Hierin festgehalten sind beispielsweise Regeln zur Trennung beruflicher und privater Nutzung, der Zugriff auf interne und externe Daten, Passwortbestimmungen und für den Notfall die externe Steuerung der Geräte. Also ob zum Beispiel der IT- Administrator auf das Gerät zugreifen darf, wenn es verloren geht oder gestohlen wird. Aus der Praxis wissen wir, wie wichtig es außerdem ist, festzuhalten, dass das Unternehmen sich zu jedem Zeitpunkt das Recht vorbehält, die Daten auf dem Endgerät zu löschen. Auch „Jailbreaking“ oder ähnliche Modifikationen sollten durch die Nutzungsrichtlinie unterbunden werden. Das Der coach Walter hofmann ist Director cloud solutions beim internationalen it-Dienstleister comparex heißt, alle Änderungen, die vom Hersteller-Standard abweichen, sind untersagt. Verstöße können unternehmensintern als „interner Angriff“ gewertet und entsprechend sanktioniert werden. 5. betriebsrat & co. ins boot holen Zusätzlich zur technischen Umsetzung sollten organisatorische und rechtliche Gesichtspunkte unbedingt berücksichtigt werden. Rechtlich gesehen handelt es sich um Vertragsanpassungen oder Nutzungsvereinbarungen, die Pflichten und Rechte der Arbeitnehmer und -geber, geldwerte Vorteile sowie das Fernmeldegeheimnis abdecken. Aus organisatorischer Sicht empfiehlt es sich, mit allen relevanten Abteilungen zu sprechen. Beziehen Sie also unbedingt frühzeitig den Betriebsrat sowie die Kommunikations- und Personalabteilung mit ein. So können Sie den Daten- und Mitarbeiterschutz, Personalschulungen, Nutzerunterstützung und begleitende Kommunikationsmaßnahmen aufeinander abstimmen. 6. Rollout und pilotphase Starten Sie mit einem Pilotprojekt. Eine begrenzte Anzahl an Testnutzern kann im Vorfeld helfen, Fehler aufzudecken und die Benutzerfreundlichkeit sowie die Umsetzbarkeit der Lösung zu prüfen. In dieser Phase lässt sich das Nutzerverhalten noch relativ leicht testen und bei Bedarf nachbessern. Wenn der Rollout startet, sollten Sie diesen unbedingt durch Kommunikationsmaßnahmen begleiten. So stellen Sie sicher, dass die Mitarbeiter informiert und eingebunden sind. 7. nutzerunterstützung und beratung Bei der Einführung einer MDM-Lösung geht es weniger um die reine Technik als vielmehr um die Mitarbeiter. Deshalb: Holen Sie diese so früh wie möglich an Bord. Erklären Sie ihnen die neue Mobility-Strategie und bieten Sie Schulungen dazu an. 56 8/2015 www.isreport.de

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impressum 19. Jahrgang issn 1437-7942 Chefredakteur: Eberhard heins (hei) verantwortlich für den redaktionellen teil Redaktion: Jürgen Frisch (jf) Freie Mitarbeiter: hermann gfaller, christian Merten Schlussredaktion: Mechthilde gruber (mg) Autoren dieser Ausgabe: xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx Vertrieb und Customer Services: georg göttler tel. +49/(0)89/90 48 62-0, E-Mail: info@isreport.de Verantwortlich für Anzeigen: stefan Raupach DTP und Titelgestaltung: Dagmar Jaekel Redaktionsanschrift: isi Medien GmbH Redaktion is report albert-schweitzer-str. 66, 81735 München tel.: +49/(0)89/90 48 62-0 Fax: +49/(0)89/90 48 62-55 E-Mail: eheins@isreport.de Manuskripteinsendungen: Manuskripte werden gerne von der Redaktion angenommen. sie müssen frei sein von Rechten Dritter. sollten sie auch an anderer stelle zur Veröffentlichung oder gewerblichen nutzung angeboten worden sein, so muss das angegeben werden. Mit der Einsendung von Manuskripten gibt der Verfasser die Zustim mung zum abdruck. honorare pauschal oder nach Vereinbarung. Für unverlangt einge sandte Manuskripte wird keine haftung übernommen. Urheberrecht: alle im is report erschienenen beiträge sind urheberrechtlich geschützt. alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweit ve r wertung, vorbehalten. Reproduktionen, gleich welcher art, ob Fotokopie, Mikrofilm oder Erfassung in Datenverarbeitungsanlagen, bedürfen einer schriftlichen genehmigung des Verlags. aus der Veröffentlichung kann nicht geschlossen werden, dass die beschriebene lösung oder verwendete bezeichnung frei von gewerblichen schutzrechten ist. Haftung: Für den Fall, dass im is report un zu treffende informationen enthalten sind, kommt eine haftung nur bei grober Fahr läs sigkeit des Verlages oder seiner Mitarbeiter in betracht. Anzeigenverkauf: stefan Raupach charlotte Fellermeier tel. +49/(0)89/90 48 62-30 tel. +49/(0)89/90 48 62-23 E-Mail: sRaupach@isreport.de E-Mail: cFellermeier@isreport.de Es gilt die anzeigenpreisliste nr. 19 vom 1. november 2014 Erscheinungsweise: 8 x jährlich und sonderhefte Abonnement (12 Monate): Deutschland 85 EUR; außerhalb Deutschlands und der schweiz 90 EUR (inkl. Versand und Mwst.). Das abonnement kann bis spätestens 6 Wochen vor Ende des jeweiligen bezugsjahres gekündigt werden. Einzelheft: 9 EUR (zzgl. Versandkosten) Sonderdrucke: Eberhard heins, tel.: +49/(0)89/90 48 62-50 beiträge als pDF-Datei 250 EUR (zzgl. Mwst.) Herstellung und Druck: Kessler Druck + Medien gmbh & co. Kg Michael-schäffer-straße 1, 86399 bobingen Verlag und Medieninhaber: isi Medien gmbh albert-schweitzer-str. 66 81735 München tel.: +49/(0) 89/90 48 62-0 Fax: +49(0) 89/90 48 62-55 internet: www.isreport.de Geschäftsführer: Dipl.-Kfm. georg göttler © 2015 isi Medien gmbh Mitglied der infor mationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (iVW) und der arbeitsgemeinschaft leseranalyse computerpresse (lac). www.isreport.de http://tiny.cc/aktueller-isreport ist und soll VoRschaU VoRschaU Die nächste ausgabe des is report erscheint am 02.03.2016 – auch als E-paper (http://tiny.cc/aktueller-isreport). www.isreport.de 20. Jahrgang 1/2016 9 EUR Digital Business Transformation geplante themen: E cloud computing E Digital transformation E Microsoft Dynamics E cebit: business solutions neuester stand anzeigenschluss: 16.02.2016 Weitere Themen: • Business Intelligence • Cloud Computing • SAP-Lösungen • Dokumente managen Verzeichnis redaktionell erwähnter Firmen Firma abas 44 actian 34 all4cloud 38 all for one steeb 38 amazon Web services 13 apisvador 13 seite apple 20,32 arcplan 32 ariba 32 baRc 5,8,18 bundesamt für sicherheit in 20 der informationstechnologie bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht cbs corporate business solutions 47 comparex 56 crisp Research 12,38 Deutsche telekom 3,10, Diamant 50 Dibac 50 digital intelligence institute 6 Evonik industries 38 Fujitsu 31,38 gartner 34 google 32 hp 38 ibM 8,34 iDc 10 iFs 47 inEssence Reply 38 information builders 8 itelligence 38 i2s consulting 44 Kaba 34 Firma Kemper system 50 Keramische ofenbau 14 Kumavision 47 libelle 34 seite Mbg international premium 47 brands Microsoft 3,8,10,12,13,14, 18, 26,47,50,58 Microstrategy 8 oracle 8 oraylis 26 pac 14 pbs 34 pfannenberg 47 pmone 5,58 proalpha 44 Qlik 8,50,58 sap 8,31,32,34,38. 44,47,50 sas institute 8 6pac 14 siemens healthcare 10 sopra steria consulting 3,9,20 success Factors 32 sybase 32 sydney harbour Foreshore 38 authority tableau 5,8,26,58 trovarit 14 t-systems 10,12 Valantur smop. 38 Virtual Forge 34 Wacker neuson 47 yaveon 50 Zöller & partner 52 8/2015

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bUsinEss intElligEncE Meinung und antwort schwingungsdauer in den letzten Jahren kam spürbar bewegung in das thema self service bi. im Unterschied zu Konzepten der ersten generation spielt heute nicht nur das Reporting, sondern auch die ad-hoc-integration von Datenquellen eine wesentliche Rolle. R ü c k - s c h l a G Dass DiE Entscheidungsfindung in Unternehmen zu wenig datengetrieben und zu viel nach Bauchgefühl erfolgt, sehr geehrter Herr Heins, entspricht im Prinzip auch unserer Auffassung. Allerdings haben wir in den letzten beiden Jahren beobachtet, dass spürbar Bewegung in dieses Thema kommt. Unter dem griffigen Slogan „Data is the new oil“ hat Big Data die C-Etage der Unternehmen erreicht und wird immer öfter als strategischer Produktionsfaktor wahrgenommen. Erfreulicherweise nimmt der deutsche Mittelstand hier in vielen Fällen eine Vorreiterrolle ein. Von operativen Systemen über ETL-Prozesse über Data Warehouse bis zur Bereitstellung in Reporting und OLAP – die herkömmliche Business Intelligence-Produktionskette spielt zwar in hoch standardisierbaren Bereichen wie Finanzen & Controlling noch immer eine wichtige Rolle, aber sie taugt nicht länger als unternehmensweite Allzweckwaffe zur Befriedigung analytischer Bedürfnisse. Ein Grund dafür liegt sicherlich in dem „Tsunami an neuen Datenquellen“ – Stichwort Social Media. Zum anderen benötigen Fachabteilungen ihre Auswertungen in immer kürzer werdenden Zyklen und betrachten dabei die IT oder BI Competence Centers oftmals als Engpass. Damit einhergehen neue organisatorische Modelle für den Betrieb von analytischen Landschaften, die auch einen neuen Mix an Technologien erfordern. Der absender stefan sexl, Vorstand bei der pmone ag Vor diesem Hintergrund ist der Erfolg von Self Service-Technologien einzuordnen, mit denen Anbieter wie Tableau, Qlik oder Microsoft (Power BI) derzeit deutliche Wachstumsraten erzielen. Im Unterschied zu Self Service-Konzepten der ersten Generation spielt hier nicht nur die Berichtserstellung, sondern auch die Ad-hoc- Integration von Datenquellen eine wesentliche Rolle und wird von der Technologie relativ einfach und fachanwendernah unterstützt. Seit meinen Anfängen im BI-Markt zu Beginn der 90er Jahre beträgt die Schwingungsdauer des Kompetenzpendels zwischen IT und Fachabteilung circa fünf bis sieben Jahre. In den Phasen starker IT- Lastigkeit, wie etwa zu Zeiten des Data Warehouse-Booms, entsteht als Gegenbewegung eine dezentrale Schatten-IT mit schnellen und flexiblen Werkzeugen, die dann oft auf geheimen Servern unter dem Tisch des Fachabteilungsleiters betrieben werden. Die Cloud-Bewegung erleichtert solche Entwicklungen ganz gewaltig, weil zu geringen Kosten – notfalls auch direkt per Kreditkarte – derartige Infrastrukturen heute schneller und unkomplizierter bereitstehen als je zuvor. Die Verlockung für Fachabteilungen, ihre eigenen Wege zu gehen, war insofern nie größer als heute. Hinzu kommt, dass eine neue Generation von Fachkräften von den Unis in die Unternehmen kommt, die wesentlich besser technologisch ausgebildet ist, als dies noch vor 20 Jahren üblich war. Lassen sich also mit solcherlei anarchistischen Ansätzen langwierige Prozesse abkürzen? Ja. Allerdings sollte man sich darüber im Klaren sein, dass diese Abkürzung ihren Preis hat. Abstriche in puncto Wiederverwendbarkeit und Fehleranfälligkeit oder sogar den Verlust des Single Point of Truth sollte man hinzunehmen bereit sein. Insofern gilt es, die Einsatzgebiete sorgfältig abzuwägen. Übrigens differenziert Microsoft in seiner BI-Architektur zwischen „Personal BI“, „Team BI“ und „Corporate BI“ und zeigt mit Collaboration-Werkzeugen Wege auf, wie diese Ansätze harmonisiert werden können. Aber welche organisatorischen Modelle sind denn nun die Richtigen? Einen Königsweg gibt es meiner Ansicht nach nicht. Gefragt ist eine friedliche Koexistenz von zentral bereitgestellten und qualitätsgesicherten Datenquellen für BI, gemeinsam mit Werkzeugen, die Fach abteilungen Freiheit und Kreativität sowie schnelles und selbstständiges Handeln gewähren – insbesondere dort, wo externe Datenquellen ins Spiel kommen. Zusammen mit unseren Kunden finden wir je nach Kultur, Anforderungen und Datenintensität des Unternehmens durchaus unterschiedliche Lösungsansätze,die zum Erfolg führen. 58 8/2015 www.isreport.de

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PIRIUS

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