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www.isreport.de 19. Jahrgang 7/2015 9 EUR SAP HANA Chance oder Risiko? Weitere Themen: • Informationen managen • ERP-Projekte stemmen • Predictive Analytics • Digitale Archivierung

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Migration auf SAP BW on HANA leicht gemacht! Neue Nearline-Storage-Lösung, auch für Non-Unicode-Systeme Das neue PBS Nearline Storage Add-on, das Sie sowohl unter klassischen BW-Plattformen als auch nahtlos unter BW on HANA einsetzen können, unterstützt Sie optimal bei einer Migration nach BW on HANA, auch bei Non- Unicode-Systemen oder älteren BW-Release-Ständen mit traditionellen Datenbanken. Es integriert sich dabei weitestgehend in die SAP-eigene NLS-Lösung. Der Vorteil: Primär- oder Nearline-Datenbank müssen vor der Migration nicht auf Unicode umgestellt und Nearline- Daten nicht migriert werden. Dies spart erheblich Migrationskosten. Verschieben Sie im HANA-Betrieb Daten aus der In-Memory-Datenbank in das Nearline Storage, senkt das wiederum die Lizenzkosten. Unter BW on HANA stehen die Nearline-Daten entweder direkt über den SAP-NLS-Standard oder über die zahlreichen PBS-Zusatzfunktionen zur Verfügung. Die Kombination aus SAP- und PBS-Funktionalität bietet Ihnen derzeit den maximalen Funktionsumfang für Nearline-Prozesse unter SAP IQ wie starke Datenkomprimierung und schnelle Query-Antwortzeiten! www.pbs-software.com Vormerken: Feiern Sie am 1. Juli 2016 mit PBS 25-jähriges Jubiläum im Alleehotel in Bensheim!

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Anzeige EDitoRial anregungen EbERhaRD hEins, Chefredakteur des is report Mehrwert DiE ERwaRtUngEn der SAP- Kunden sind hoch an ein künftiges Enterprise-Resource-Planning(ERP)- System, das auch Digitalisierungsvorhaben unterstützen soll. Vor allem die Funktionalität ist laut der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe DSAG hier ein wesentliches Entscheidungskriterium, speziell wenn es um den Einsatz von SAPs S/4HANA geht. Das hat eine Umfrage unter Mitgliedern der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe in Deutschland, Österreich und der Schweiz ergeben. Unter den DSAG-Mitgliedern zeigt sich demnach aktuell noch ein zweigeteiltes Bild. 37 Prozent der Befragten fehlt der unternehmerische Mehrwert, elf Prozent haben sich noch nicht mit S/4HANA beschäftigt. Demgegenüber stehen sechs Prozent, die ein Projekt gestartet haben. Vier Prozent der Unternehmen haben Lizenzen erworben. Rund 42 Prozent sind gerade dabei, sich zu informieren. Was DSAG-Mitglieder benötigen, um einen Einsatz von S/4HANA besser abwägen zu können, sind laut dem DSAG-Vorstand Marco Lenck konkrete Informationen darüber, welche Funktionen die ERP-Lösung abdeckt. Warum, das erläutert der DSAG-Vorstand im Interview ab Seite 10. Weitere Gründe für das noch verhaltene Interesse der SAP-Kunden an S/4HANA zeigt der ehemalige Gartner-Analyst Vinnie Mirchandani in seinem neuen Buch: SAP Nation 2.0 – An Empire in Disarray ab Seite 20 auf. Während SAP-Kunden der neuen ERP-Suite S/4HANA noch skeptisch gegenüberstehen, profitieren beispielsweise SAP BW-Anwenderunternehmen schon heute von der zugrundeliegenden In-Memory Datenbank SAP HANA. Die Business-Intelligence- (BI)-Spezialisten von Mayato zeigen ab Seite 12 auf, wie sich mit einer hybriden Modellierung die Trennung von operativen Prozessen und dem Berichtswesen aufheben und das Reporting beschleunigen lassen. Dass SAP HANA es aber auch ohne SAP BW ermöglicht, Daten viel schneller und detaillierter zu analysieren, belegt das Projekt des Maschinenbauers Rösler Oberflächentechnik (ab Seite 22). Dass Chancen und Risiken in ERP- Projekten gleichermaßen bestehen, verdeutlichen auch die Projekterfahrungen, die IT-Manager ab Seite 42 schildern. Sicher ist, dass IT-Verantwortliche ohne ausreichende IT- Security-Systeme ein hohes Risiko für ihr Unternehmen eingehen. Industrielle Steuerungssysteme bilden beispielsweise beliebte Ziele für Cyberattacken. Wie sich Unternehmen davor schützen lassen, lesen Sie in der CoachingZone ab Seite 48. Und dass auch die gefühlte Sicherheit in SAP- Umgebungen trügerisch sein kann, deckt der Artikel auf Seite 8 auf. Ohne Risiken lässt sich meist kein Mehrwert für ein Unternehmen erschließen. Risiken lassen sich aber minimieren, wenn alle vorhandenen Informationen in eine Entscheidung einfließen können. Diese Informationen verfügbar zu machen, ist die Aufgabe der IT-Anbieter, sie anzuwenden, die der IT-Entscheider – der is report bringt beide zusammen. THE ART OF CONSOLIDATION Eine Veranstaltung von und für Konsolidierer, Verantwortliche für das Konzernrechnungswesen, Group Controlling und IT 12. November Zürich 13. November Frankfurt 30. November Wien Teilnahme kostenlos. Anmeldung unter www.pmone.com/aoc www.isreport.de 7/2015

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Titelfoto: © Fotolia inhalt lese-argumente anwEnDUngEn Mit sap 10 dsAg: VERhALTEnEs in T E R E s s E A n s/4hAnA informationen zum geschäftsnutzen sind erforderlich aufzeigen von problemstellungen vor einer Migration 12 sAP bw u n d sAP hAnA: gE M E i n sA M E dAT E n M o d E L L iE R u n g Die trennung von operativen prozessen und Reporting lässt sich aufheben. hybride Modellierung heißt das konzept dafür. 20 sT R AT E g iE R AT g E b E R f ü R Mi gR AT i o nE n in RiC h T u n g s/4hAnA sap nation 2.0 dient als technologiewegweiser s/4hana verspricht viele attraktive Features 22 PRo jE k T d E s Mo n AT s Fertiger beschleunigt das Reporting mit in-Memory 24 gEo-in f o R M AT i o n s s y sT E M E u n T E R s T ü T z E n EnTsChEidER geodaten und Reporting funktionieren als tandem sap hana und oracle Database sind Datenbank-alternativen bUsinEss intElligEncE 26 PR E d iC T iV E An A Ly T iC s fLExibiLisiERT d iE fE RT i g u n g Maschinenauslastungen zu planen und ausfallzeiten vorherzusagen ermöglicht höhere termintreue und reduzierte warenbestände DokUMEntEnManagEMEnt 30 MA n g E L h A f T E dAT E n A R C h iV E ko M M E n TEuER z u sTEhEn iDc-studie ermittelt Millionen Euro verluste Fünf archivierungslösungen zeigen, dass es besser geht 36 in f o R M AT i o n sM A n Ag E M E n T V E R k n ü P f T M E h R E R E kA n ä L E kunden kommunizieren auf vielen wegen mit Unternehmen Eine übergreifende strategie steigert die Effizienz im support EntERpRisE REsoURcE planning 42 ERP- u n d CRM-Lö s u n g E n E R f o L g R E iC h EinfühREn it-Manager schildern ihre projekterfahrungen trovarit-studie beleuchtet anwenderzufriedenheit sERvicE UnD RUbRikEn 5 Au f s C h L Ag bananen-software a u f - s C h L A g 6 TR E n d s & An A Ly s E n u.a. mit folgenden Meldungen: • industrie 4.0: Datenauswertung ist noch mangelhaft • neue sap-lösung ermöglicht nutzung verteilter Daten • gefühlte sicherheit in sap-Umgebungen kann trügerisch sein 40 RoAdshows & TERMinE 48 coaching-ZonE siC h E R h E iT s T iP P s f ü R sTEuERungssysTEME Th o R s T E n hE n n i n g sE n i oR sy s T E M s En g i nE E R i n g MA n Ag E R bEi PA L o ALTo nE T wo R k s cyberattacken verhindern 49 iMPREssuM 49 VERzEiChnis REdAkTionELL ERwähnTER fiRMEn 50 Rü C k s C h L Ag V o n gE R h A R d bA iE R, Mitglied der geschäftsleitung bei der itMl gmbh Reges interesse an sap hana coaching-ZonE R ü C k - s C h L A g bEilagEnhinwEis Diese ausgabe des is report enthält eine beilage des tDwi germany e.v. zur Dw konferenz 2015 im Mövenpick hotel Zürich Regensdorf. wir bitten unsere leser um freundliche beachtung. 8 10 12 26 Die gefühlte sicherheit in sap-Umgebungen kann sehr trügerisch sein. Fünf Mythen zeigen auf, warum das so ist. sap-kunden sind laut einer Umfrage nur verhalten an s/4hana interessiert. Der Dsag-vorstandsvorsitzende sagt, warum. Daten in sap bw und sap hana lassen sich künftig gemeinsam modellieren. Die Experten von Mayato sagen, wie es geht. Fertiger nutzen verstärkt predictive analytics um ihre Maschinenauslastungen zu planen und ausfallzeiten vorherzusagen. laut einer studie gehen Unternehmen Millionen Euro verloren wegen mangelhafter Datenarchive. Das muss nicht so sein. 4 7/2015 www.isreport.de

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Anzeige tREnDs & analysEn ITML GmbH gerhard baier Mitglied der geschäftsleitung stuttgarter straße 8 75179 pforzheim bananen-software a u f - s C h L A g sEhR gEEhRtER hERR baiER, wann sprechen IT-Verantwortliche von Bananen-Software? Richtig, wenn Software noch nicht ausgereift ist, aber bereits verkauft wird. Programmierfehler und -mängel werden erst während der Installation beziehungsweise des laufenden Betriebs beim Kunden beseitigt. Das gilt sicher nicht für jeden Softwarehersteller, aber Vinnie Mirchandani vom Consultingunternehmen Deal Architect zeigt sich beispielsweise skeptisch, was den Einsatz der neuen Enterprise-Resource-Planning(ERP)-Suite S/4HANA von SAP anbelangt. In seinem neuen Buch „SAP Nation 2.0“ legt der ehemalige Gartner-Analyst den Fokus auf die Frage, wie Unternehmen mit S/4HANA umgehen sollten. Der IT-Analyst argumentiert dort, dass eine betriebswirtschaftliche Lösung der nächsten Generation jahrelange Entwicklungsarbeit erfordert und dass es noch länger dauert, diese Lösung in die Unternehmen zu bringen: „In meinem Buch beschreibe ich drei Evolutionsstufen: die Produktentwicklung, die Stabilisierung und Reife und schließlich die Akzeptanz bei den Anwendern. Bei Enterprise Software bemisst sich jede dieser Phasen in Jahren. Es hat ja auch Jahre gedauert, bis die Unternehmen die Enhancement Packs für die SAP Business Suite implementiert hatten. Es könnte sein, dass SAP mit S/4HANA diese Zyklen beschleunigt. Ganz werden die Walldorfer sie aber nicht außer Kraft setzen können“, befürchtet Mirchandani im Exklusiv-Interview mit dem is report ab Seite 20. Als langjähriger SAP-Partner mit Gold Status hat ITML viel Erfahrung in SAP-Projekten gesammelt und eine Reihe neuer Versionen von SAP-Produkten beim Kunden eingeführt. Und ITML ist ja auch Gründungsmitglied der HANA Alliance. Wie sehen Sie die Chancen für S/4HANA? Wie lange wird es dauern, bis IT-Verantwortliche sich für die auf der In-Memory-Datenbank HANA basierende ERP-Suite entscheiden? Welche Migrationsstrategie sollten SAP- Bestandskunden wählen und warum sollten IT-Entscheider aus welchen Unternehmen und welchen Branchen S/4HANA evaluieren? Gespannt warte ich auf Ihre Antwort und verbleibe bis dahin mit freundlichen Grüßen Eberhard Heins Chefredakteur is report R ü C k - s C h L A g Antwort Seite 50 www.isreport.de 7/2015

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tREnDs & analysEn Unternehmen und solutions industrie 4.0: Datenauswertung ist noch mangelhaft laut einer studie bilden Datenerfassung und -verarbeitung die grundlage für industrie 4.0. Die hat der Mittelstand geschaffen. Das potenzial der Daten erkennt er aber noch nicht ausreichend. bei der Datenauswertung besteht großer handlungsbedarf. DiE vision von Industrie 4.0 beschreibt eine neue Art der wirtschaftlichen Produktion, die durch eine durchgängige Digitalisierung und die stärkere innerbetriebliche sowie überbetriebliche Vernetzung geprägt ist. So beschreiben die Autoren (agiplan GmbH, Fraunhofer IML und ZENIT GmbH) einer Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) die potenzielle vierte industrielle Revolution Laut der Studie „Erschließen der Potenziale der Anwendung von Industrie 4.0 im Mittelstand“ stelle diese Unternehmen weltweit vor große Herausforderungen, denn Industrie 4.0 betreffe alle Dimensionen: Technik, Organisation, Menschen und Geschäftsmodelle. Datenerfassung und -verarbeitung bilden laut der Studie die Grundlage für Industrie 4.0. Der Funktionsbereich umfasse die Erhebung und Auswertung von Daten über Prozesse, Qualität, Produkte, Produktionsmittel, Beschäftigte sowie deren Umfeld. Zentral für Industrie 4.0 sei die IT-basierte Datenerfassung von Kunden-, Produkt-, Produktions- und Nutzungsdaten. Im Funktionsbereich Datenerfassung und -verarbeitung stehen laut den Studien-Autoren die diskontinuierlichen Datenauswertungen im Fokus, zum Beispiel die Betrachtung der Gesamtanlageneffektivität bis hin zu Big-Data- Analysen. Das Ziel sei eine Prozess- beziehungsweise Qualitätsverbesserung. Im Unterschied zum Funktionsbereich Autonomie würden hier keine dezentralen Entscheidungen von Produkten und Maschinen getroffen, denn die Daten würden an spezialisierte oder zentrale Systeme weitergeleitet und die darauf aufbauenden Entscheidungen würden von den Beschäftigten oder durch vorab definierte Regeln eingeleitet. Allein durch Foto: Fotolia das Messen und Auswerten von Daten lassen sich demnach immense Effizienzgewinne erschließen, die heute noch bei Weitem nicht ausgeschöpft seien. Bei der Datenerfassung und -verarbeitung stellten die Studien-Autoren immerhin schon einen mittleren bis hohen Umsetzungsstand im Mittelstand fest. Elektronische Datenerfassung sei größtenteils bereits Standard. Der erste Schritt in Richtung Industrie 4.0 sei somit getan. Allerdings werde das Potenzial der Daten noch nicht in vollem Umfang erkannt. Hinsichtlich der Auswertung der Daten bestehe großer Handlungsbedarf. Die Bereitstellung der Daten für die Beschäftigten, zum Beispiel durch Assistenzsysteme, sei der nächste Schritt. Ziel von Assistenzsystemen sei es, dem Beschäftigten möglichst einfach und schnell, jederzeit und überall die Informationen zur Verfügung zu stellen, die er gerade benötigt. Im Funktionsbereich Assistenzsysteme würden alle Technologien zusammengefasst, welche die Beschäftigten bei der Ausführung ihrer Arbeit unterstützen und ihnen ermöglichen, sich auf ihre Kernaufgaben zu konzentrieren. Dies seien insbesondere Technologien zur Informationsbereitstellung wie Visualisierungssysteme, mobile Endgeräte, Tablets und Datenbrillen oder Hilfsmittel, die Berechnungen vornehmen beziehungsweise motorisch unterstützen. Dabei reiche die Spannbreite von der einfachen Anzeige von Arbeitsanweisungen über die visuelle oder multimediale Unterstützung (zum Beispiel bei Picksystemen) bis hin zur kontextsensitiven Augmented Reality für den Beschäftigten. Insbesondere für die immer stärker werdende Individualisierung der Produkte bei sinkenden Stückzahlen eröffne sich für die anwendenden Unternehmen eine große Chance, die Wertschöpfungsprozesse effizient zu gestalten, da sich durch die Assistenzsysteme häufig die nicht-wertschöpfenden Nebenzeiten des Herstellprozesses verringern lassen würden. Der komplette Bericht mit Industrie 4.0 Infoportal und einem Quick-Check für Unternehmer sowie einer Übersicht der Forschungsfelder ist kostenlos auf der Website zur Studie verfügbar. http://industrie-40-mittelstand.agiplan.de 6 7/2015 www.isreport.de

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tREnDs & analysEn Unternehmen und solutions neue sap-lösung ermöglicht nutzung verteilter Daten bei SAP HANA Vora bindet sap einen hadoop-cluster so an SAP HANA an, dass anwender die Daten gemeinsam analysieren können. als konkurrenzvorteil betrachtet sap die enge Einbindung in geschäftsprozesse. sap hana voRa stellt eine neue Query-Engine auf Basis von SAPs In- Memory-Technologie dar, die das Datenverarbeitungs-Framework Apache Spark nutzt. Ein Hadoop-Cluster wird dabei so an SAP HANA angebunden, dass Anwender in Echtzeit beide Datenbestände gemeinsam analysieren können. Mit SAP HANA Vora lasse sich die In- Memory-Technologie für verteilte Daten nutzen. Die Lösung ermögliche OLAPähnliche Analysen (Online Analytical Processing), bei denen auch die Geschäftssemantik von Daten aus dem Hadoop-Umfeld berücksichtigt wird. „Unternehmen bekommen mit SAP HANA Vora einen umfassenden Einblick in den Kontext ihrer geschäftlichen Aktivitäten und können ihre Entscheidungsprozesse optimieren“, berichtet Rolf Schumann, Chief Technology Officer und Head of Innovation bei SAP. „Sowohl Analysespezialisten als auch Entwickler erhalten Zugriff auf die Daten. Unternehmensinformationen lassen sich leichter mit Hadoop-Daten verknüpfen, und dies eröffnet Unternehmen neue Erkenntnisse.“ Unternehmen aus Branchen wie dem Finanzdienstleistungssektor, der Telekommunikation, dem Gesundheitswesen und der Fertigungsindustrie sind laut SAP auf die interaktive Analyse großer Datenmengen im Kontext der jeweiligen Geschäftsprozesse angewiesen. Ihnen soll SAP HANA Vora beispielsweise bei der Risikominimierung und Betrugsprävention helfen durch das Aufdecken bislang unerkannter Unregelmäßigkeiten in Finanztransaktionen und historischen Kundendaten. Telekommunikationsunternehmen sollen durch die Analyse von Datenverkehrsmustern die Bandbreite in ihren Netzen optimieren und Engpässe vermeiden können. Eine weitere Anwendung sei die vorbeugende Instandhaltung und Verbesserung der Prozesse für den Produktrückruf durch gemeinsame Analyse von Sensordaten, Stücklisten und Service-Daten. „Im Rahmen unserer Big-Data-Initiative haben wir Hadoop und SAP HANA implementiert, um große Mengen unstrukturierter Daten verarbeiten zu können“, berichtet Aziz Safa, Vice President und General Manager der Intel IT Enterprise Applications and Application Strategy. „Zu unseren wesentlichen Anforderungen gehört eine bessere Analyse. Doch diese Daten in Hadoop nach Kontextinformationen zu durchsuchen, ist eine ziemliche Herausforderung. Mit SAP HANA Vora können wir die OLAP-Verarbeitung der Hadoop-Daten direkt im Arbeitsspeicher durchführen, die Kontextinformationen auslesen und den Anwendern bereitstellen.“ SAP HANA Vora stellt zumindest teilweise eine Abkehr von Hasso Plattners 2008 formuliertem Postulat dar, nach dem künftig sämtliche Daten im Hauptspeicher lagern sollten. Die Speicherarchitektur umfasst inzwischen drei Schichten: den Hauptspeicher von SAP HANA, angeschlossenen Nearline Storage beispielsweise von Sybase IQ und Hadoop Data Lakes. „Wir kennen die Daten samt Semantik im Business Kontext und können deshalb einer Information den für sie am besten passenden Speicher zuweisen“, erklärt Schuhmann. „Im Hauptspeicher von SAP HANA werden nicht nur Transaktionsdaten abgelegt, sondern auch geschäftskritische Informationen, etwa die gesetzlich vorgeschriebenen Inhaltsprüfungen der Zutaten von Medikamenten oder sicherheitsrelevante Daten von Automobilen. In Hadoop-Clustern lagern hingegen unstrukturierte oder semistrukturierte Massendaten beispielsweise von Maschinensensoren.“ Hauptspeicher sei der bei weitem schnellste, aber eben auch der teuerste Speicher, er eigne sich am besten Foto: SAP Rolf schumann, chief technology officer und head of innovation bei sap für geschäftskritische Daten. Hadoop als kostengünstiger Speicher sei hingegen ideal für nicht-geschäftskritische Daten, bei denen es weniger auf die Lesegeschwindigkeit ankomme. Mit SAP HANA Vora folgt SAP dem Beispiel des Data-Warehouse-Spezialisten Teradata. Dieser hatte im April dieses Jahres unter dem Namen Query Grid eine Möglichkeit vorgestellt, unstrukturierte Daten aus einem Hadoop Data Lake gemeinsam mit Informationen aus einem klassischen Data Warehouse zu analysieren. SAP-Manager Schumann sieht SAP HANA Vora gegenüber den Angeboten von Wettbewerbern im Vorteil: „SAP HANA arbeitet als einziges Produkt ohne Aggregate und vollkommen ohne Datenkopien. Im Rahmen der Transaktionsdaten von S/4HANA sind die Informationen unserer Systeme direkt in laufende Prozesse eingebunden und analysieren nicht die Extrakte von Prozessen, die beispielsweise in einem Data Warehouse liegen.“ Das Lizenzmodell von SAP HANA Vora umfasst vier Stufen: die Developer Edition in der Public Cloud ist kostenlos. Die anderen Varianten sind Mietmodelle, deren Kosten sich nach der Zahl der Hadoop- Knoten richten. www.isreport.de 7/2015

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tREnDs & analysEn E business-app archiviert Dokumente Die business-app Docuware hub soll anwendern des Dokumentenmangement-systems DocuWare ein effizientes arbeiten auf ihrem Mobilgerät ermöglichen. Einmal installiert sei es möglich, Dokumente aus jeder beliebigen app über die Upload-Funktion an das Dokumentenmanagement-system zu senden. wer beispielsweise eine Rechnung per E-Mail erhält, könne diese sofort aus seiner Mail-app heraus in einem Docuware-archiv oder -briefkorb speichern. wer ein archiv als speicherziel wählt, könne auch die indexierung vornehmen, um das Dokument später schnell wiederzufinden. Eingangsrechnungen lassen sich den angaben zufolge sofort nach der ablage einem Rechnungsworkflow zuführen, was eine schnelle prüfung und Freigabe ermögliche. Mehr dazu: http://tiny.cc/Docuware-hub Unternehmen und solutions gefühlte sicherheit in sap-Umgebungen trotz anstrengungen von sap besteht laut den sicherheitsexper darf, um die sicherheit von sap-systemen zu gewähren. viele it neue gefahren oder unterschätzen den aufwand, ihre sap-lands E it-security: check your app Mit check your app – Enterprise solution bietet tÜv Rheinland ein mandantenfähiges online-portal mit geprüften apps an. auf basis dieser lösung für app Risk Management lasse sich der app-Einsatz in Unternehmen regeln. Das portal enthalte eine umfangreiche Übersicht geprüfter apps inklusive ihrer prüfergebnisse. Der administrator könne auf basis dieser informationen apps auswählen und diese für zuvor definierte Mitarbeitergruppen zusammenstellen. Risikoreiche apps lassen sich sperren. „Unternehmen haben die Möglichkeit, sogenannte white lists und black lists anzulegen. white lists enthalten apps, die für das Unternehmen unbedenklich sind. Dagegen sind auf den black lists jene apps vermerkt, die für alle Mitarbeiter gesperrt sind und die nicht heruntergeladen werden können“, erläutert Ralph Freude, it-Experte bei tÜv Rheinland, das verfahren. check your app unterstütze die betriebssysteme ios, android, windows phone und blackberry für smartphone und tablets. E smart Data optimieren cRM Der autokauf könnte für kunden, händler und hersteller bald individueller, flexibler und virtueller werden. im Mittelpunkt steht dabei eine software, die eine verknüpfung von produkt-, verkaufs- und kundenverhaltensdaten in Echtzeit ermöglichen will. Mehr: http://tiny.cc/smart-Rocket DiE sichERhEitsExpERtEn von Onapsis warnen daher vor den fünf am weitesten verbreiteten Mythen und Schutzbehauptungen rund um die Sicherheit von SAP-Umgebungen, die sie in Gesprächen mit IT-Verantwortlichen in Unternehmen häufig hören: • Mythos 1: „Wir patchen regelmäßig unsere SAP-Systeme“ Dazu Onapsis: „IT-Abteilungen in Unternehmen sind einen großen Teil ihrer Zeit damit beschäftigt, neue SAP-Patches zu implementieren. Viele kommen dieser Aufgabe kaum nach, weil die Installation sehr vieler Updates mit hohem Aufwand verbunden ist. Die meisten dieser Aktualisierungen sind allerdings nicht sicherheitsrelevant, sondern verbessern die Funktionalität des Systems und beseitigen technische Probleme. Wer sicherheitsrelevante Patches ohne eine vorherige Analyse der bestehenden Infrastruktur und der eigenen Geschäftsabläufe einspielt, schafft oft neue Risiken für den Ablauf der Geschäftsprozesse. Vielen IT-Verantwortlichen ist nicht bewusst, dass zwischen dem Auftreten einer neuen SAP-spezifischen Bedrohung und der Implementierung 8 7/2015 www.isreport.de

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kann trügerisch sein ten von onapsis weiter handlungsbe- -verantwortliche übersehen demnach chaften und prozesse abzusichern. Foto: Fotolia eines dafür entwickelten Patches im Schnitt rund 18 Monate vergehen – ein enorm langes Zeitfenster, in dem das Unternehmensnetzwerk potenziell gefährdet ist. Das haben Analysen von Onapsis ergeben.“ • Mythos 2: „Auf unsere SAP-Plattform kann man nur intern zugreifen.“ Dazu Onapsis: „Es gibt kein rein internes Netzwerk mehr. Fast jede IT-Infrastruktur verfügt mittlerweile über Zugänge, über die externe Anwender auf die Plattformen und Geschäftsprozesse zugreifen können. Viele SAP-Systeme sind beispielsweise über Web- Anwendungen, SAP HANA oder SAP Mo bile, aber auch über SAP-Umgebungen, die in der Cloud eingerichtet werden, an das Internet angebunden. Dass ein Zugang über eine App auch den Zugang zu allen SAP-Instanzen bedeuten kann, ist vielen Anwendern und IT-Verantwortlichen nicht bewusst. Über gezielte Spear-Phishing-Attacken auf einzelne Mitarbeiter verschaffen sich Hacker die dafür notwendigen Zugangsdaten. Auch Zulieferer haben Zugang auf die SAP- Plattform. Diese können sie missbrauchen oder sie können durch Dritte für Angriffe missbraucht werden. Nicht zu vergessen sind auch die eigenen Mitarbeiter, die mobile Anbindungen etwa für ihre eigenen Zwecke nutzen können. Auch Kundenportale eignen sich als Einfallstor.“ • Mythos 3: „Unser SAP-Sicherheitsteam kümmert sich um die Gefahren.“ Dazu Onapsis: „Viele Teams fokussieren sich in Sachen Sicherheit vor allem auf den klassischen Segregation-of-Duties-Ansatz. Dieser regelt vermeintlich alle Aspekte der Sicherheit durch die Kontrolle von Nutzerrollen und Autorisierungen. Das ist sinnvoll, sorgt aber nicht für vollständige Sicherheit. Denn viele Angriffe zielen auf den Transaktionslayer ab und hebeln den SoD-Ansatz aus. Vielen Verantwortlichen in den Fachabteilungen fehlen die Fähigkeiten, Hilfsmittel und Ressourcen, um Sicherheitslücken auf dem Transaktionslayer zu beheben und Angriffe auf dieser Ebene abzuwehren.“ Zudem sind die Zuständigkeiten in Sachen SAP-Sicherheit oft schlecht verteilt. Nicht wenige CISOs beauftragen hierfür IT-Sicherheitsadministratoren, die keinen Überblick und Einblick in die SAP-Plattform haben. Bisweilen weisen sich Fachabteilungen, IT-Administratoren und CISOs die Verantwortungen gegenseitig zu. Fortschrittliche Unternehmen haben die Kompetenzen hingegen mittlerweile klar geregelt und technische Ressourcen bereitgestellt, damit jeder seine Aufgaben auch erledigen kann. Hier haben viele Organisationen noch Handlungsbedarf. • Mythos 4: „Das können nur hochkompetente Angreifer!“ Dazu Onapsis: „Diese Aussage greift zu kurz, denn es gibt diese Angreifer durchaus. Die technischen Fähigkeiten unlauterer Wettbewerber, verärgerter Mitarbeiter, Hackti- tREnDs & analysEn Der Experte Foto: Onapsis gerhard Unger, vice president EMEa/apac bei onapsis visten oder fremder Staaten dürfen Unternehmen in ihrer technischen Kompetenz nicht unterschätzen. Und selbst talentierte Skript-Skiddies finden mittlerweile im Internet genug Informationen und Anleitungen für Angriffe auf SAP-Systeme.“ • Mythos 5: „Wir werden auf SAP HANA migrieren und damit sind wir sicher.“ Dazu Onapsis: „SAP HANA wird nicht alle Probleme lösen. Je weiter sich die Plattform verbreitert, umso attraktiver wird sie für Angreifer. Der Softwarehersteller ist sich der Problematik bewusst und reagiert. 2014 nahm die Zahl der Sicherheitspatches für SAP HANA gegenüber dem Vorjahr um 450 Prozent zu. 82 Prozent der Patches wurden als ‚high priority‘ eingeschätzt.“ „Die Ergebnisse unserer Penetration- Tests zur Überprüfung der SAP-Sicherheit, die wir im Auftrag unserer Kunden durchführen, sprechen eine deutliche Sprache: Die Mehrzahl der Systeme weist enorme Sicherheitslücken auf“, kritisiert Unger. „Auch HANA wird diese Problematik nicht lösen. Das kann man auch von keiner Plattform verlangen. Wichtig ist neben der umfassenden Unterstützung durch den Softwarehersteller und klassischen Sicherheitsansätzen wie SOD und GRC vor allem die grundlegende Überprüfung der Risiken auf der Transaktionsebene – sei es SAP Netweaver oder SAP HANA. Lösungen, die automatisch und schnell SAP-Instanzen auf ihre Schwachstellen überprüfen, in Echtzeit Angriffe entdecken und automatisch IT-Abteilungen zu Abwehrmaßnahmen anhalten sowie auffälliges Anwenderverhalten überwachen, bleiben weiter unentbehrlich.“ hei www.isreport.de 7/2015

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anwEnDUngEn Mit sap inT E RV i E w Dsag-Umfrage: sap-kunden sind verhalten interessiert an s/4hana bei SAP ERP on HANA beklagte die sap-anwendervereinigung Dsag die fehlenden business cases. bei SAP S/4HANA rechnet sich laut dem Dsag-vorstandsvorsitzenden Marco lenck eine Migration, wenn neue Funktionalität geschäftsabläufe optimiert. im Exklusiv-interview mit dem is report sagt er, warum. Der vorstandsvorsitzende der Deutschsprachigen sap-anwendergruppe e.v. (Dsag) Marco lenck moniert: „Die sap informiert viel zu wenig.“ Foto: Dsag bei sap ERp on hana war das interesse der Dsag-Mitglieder 2014 recht verhalten: Fünf prozent hatten projekte, weitere elf prozent planten sie. wie sieht das interesse an s/4hana aus? Ähnlich. Wir haben gerade die Ergebnisse einer Umfrage vorliegen, bei der 357 Unternehmen geantwortet haben. Sechs Prozent haben Projekte für S/4HANA gestartet, weitere vier Prozent haben sich schon mal die Lizenzen gesichert und starten ihre Projekte später. 37 Prozent informieren sich über S/4HANA und weitere 37 Prozent haben angegeben, das sei für sie kein Thema, weil sie darin keinen Mehrwert erkennen. was brauchen die Unternehmen, um sich für s/4hana zu entscheiden? Genau das haben wir unsere Mitglieder gefragt. 72 Prozent sagen, dass der Funktionsumfang und die Verbesserungen im Vergleich zum bisherigen System für sie den Ausschlag geben. 56 Prozent fragen nach Informationen zum Geschäftsnutzen, also zum Business Case. 50 Prozent suchen Informationen zum Lizenzmodell und 37 Prozent fragen nach den technischen Voraussetzungen für S/4HANA. Um Missverständnisse zu vermeiden: Mehrfachnennungen waren möglich. Den Mangel an business cases hatten sie 2014 für das eher verhaltene interesse an sap ERp on hana verantwortlich gemacht. gilt das auch für s/4hana? wie müsste hier ein business case aussehen? Die Frage nach dem Business Case ist teilweise abstrakt, und daher haben wir explizit nach den gewünschten Funktionen und Verbesserungen gefragt. In dem Moment, wo Unternehmen mit S/4HANA Funktionen bekommen, die einen Differenziator für ihr Geschäft darstellen, rechnet sich auch ein Business Case. Bislang wissen die Unternehmen allerdings nicht, welche Funktionen sie mit S/4HANA konkret bekommen. welche Funktionen sind notwendig, damit sich eine Migration rechnet? Mit SAP ERP on HANA haben die Unternehmen eine neue Datenbank bekommen. Das System wurde schneller, aber an den Prozessen hat 10 7/2015 www.isreport.de

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anwEnDUngEn Mit sap sich nicht viel geändert. Mit S/4HANA ändern sich auch die Prozesse. Entscheidend bleibt aber die Frage nach den neuen Funktionen. Insbesondere beim neuen Logistikmodul SAP sLog, das neben der neuen Datenbank auch neue Datenmodelle erhält. Die Unternehmen wollen nun wissen, wie ihre Logistik und Produktion damit besser laufen können. Heute haben wir darauf keine Antworten, weil die SAP viel zu wenig informiert. Erwarten sie von der sap detaillierte Musterlösungen? Ja, und genau so verstehen wir das Motto des Jahreskongresses ‚ERP for Customer‘. Die DSAG-Mitglieder fragen sich, auf welcher ERP-Plattform sie morgen ihre Geschäftsprozesse abwickeln. Das kann SAP S/4HANA sein, aber ebenso gut die SAP Business Suite. Viele Unternehmen bevorzugen die letztgenannte Lösung. Daher brauchen wir eine Roadmap für die digitale Transformation, nicht nur für SAP HANA. Produktseitig erwarten wir, dass die SAP Business Suite gleichberechtigt und unabhängig von S/4HANA weiterentwickelt wird. auf dem stuttgarter controller Forum haben die consulter von horváth&partners s/4hana als Enabler dafür bezeichnet, dass accounting, planung und controlling zusammenwachsen. voraussetzung dafür sei eine geänderte Datenhaltung, bei der sämtliche informationen mit bezug zu einem konto erfasst werden. Diskutiert auch die Dsag solche szenarien? Aber sicher. Aufgrund des vereinheitlichten Datenmodells in SAP S/4HANA wird es künftig keine unterschiedlichen Buchungen mehr im Accounting und Controlling geben. Das hat den Vorteil, dass die monatlichen Abstimmungen entfallen. Aber die Unternehmen müssen ihre Buchungsvariante aus der Vergangenheit dahingehend untersuchen, ob sie die Informationen nicht widersprüchlich erfassen. Die gemeinsame Datenbasis umfasst nicht nur Accounting, Controlling und Planung, sondern ermöglicht auch Simulationen. Bisher brauchte man dafür separate Lösungen. Die Hausaufgabe der Unternehmen besteht nun darin, das dahinterliegende System zu vereinheitlichen. Das gilt nicht nur für Finance, sondern auch für Logistik und Produktion. Der Us-analyst vinnie Mirchandani bezweifelt die versprochene kostensenkung bei sap s/4hana und verweist darauf, dass in der vergangenheit neue sap-produkte stets zu erhöhten preisen für serviceleistungen und zu kostenüberschreitungen bei projekten geführt haben. sehen auch sie diese gefahr? wenn ja, wie können sap-kunden sie vermeiden? Prinzipiell besteht diese Gefahr immer und die Schuld daran trägt nicht immer der Softwarehersteller. Wenn ein Unternehmen eine neue Lösung einführt und dies nicht mit einem entsprechenden Projektmanagement und einer Vision begleitet, was damit erreicht werden soll, dann besteht die Gefahr, dass die Investitionskosten nicht wieder herein gespielt werden. SAP S/4HANA verursacht zusätzliche Kosten für Lizenzen und Hardware. Wenn Unternehmen über verbesserte Funktionalität ihre Geschäftsprozesse optimieren, dann können sie diese Investitionen um ein Vielfaches wieder reinholen. Das Potenzial ist da, aber man muss es auch heben. welche schritte müssen die Unternehmen vor einer Migration durchführen? Einen Teil dieser Frage habe ich bereits beantwortet: Für Finance und Controlling müssen die Unternehmen ihre Buchungsinformationen vereinheitlichen. Rein technisch muss die IT-Abteilung die individuellen Erweiterungen im Systemcode überprüfen, ob diese auch im neuen System laufen, und diese gegebenenfalls anpassen und entschlacken. Die Migration auf S/4HANA stellt daher ein nicht zu unterschätzendes Projekt dar. Auf dem Jahreskongress setzen wir dazu eine Fragerunde an die SAP auf. welche leistungen erwartet die Dsag von der sap, um die Unternehmen bei der Migration zu unterstützen? Unsere Mitglieder erwarten Services, die mögliche Problemstellungen im Vorfeld aufzeigen, und die ihnen helfen, diese Schwierigkeiten zu lösen. In Teilen gibt es solche Angebote bereits. Wir sehen aber einen Bedarf, solche Services zu paketieren. Die Pack ages selbst wird wohl eher SAP anbieten. Die Hilfestellung beim Rollout dieser Packages kann auch von den Partnern kommen. können sie allgemeine Ratschläge geben, wie Unternehmen ihre sap-strategie auf sap s/4hana abstimmen? Es ist nicht zielführend, SAP S/4HANA einzuführen, ohne zu wissen, was man damit erreichen will. Dafür ist die Investition einfach zu groß. Die Unternehmen müssen sich überlegen, welchen Bedarf sie haben, welche Vorteile sie sich von SAP S/4HANA erwarten, und dann prüfen, ob und wie das heute funktioniert. Erst wenn das geklärt ist, können sie bei SAP oder einem SAP-Partner nach einem Implementierungsprojekt fragen. Mirchandani argumentiert, dass es Jahre dauern wird, bis s/4hana in der bestandskundschaft einen relevanten anteil erzielt. sind sie hier ebenso skeptisch? Wir haben unsere Mitglieder gefragt, wie sie die strategische Relevanz der verschiedenen SAP-Lösungen für ihr Unternehmen einschätzen. Für 70 Prozent hat nach wie vor die SAP Business Suite eine hohe Relevanz. 28 Prozent der Unternehmen sagen, dass SAP S/4HANA on premise für sie eine hohe strategische Relevanz besitzt. Ich gehe davon aus, dass die Unternehmen, die dem Produkt eine hohe strategische Relevanz zuschreiben, sich intensiv damit beschäftigen. Es gibt also eine Vorhut von Early Adopters. Ich glaube allerdings nicht, dass der Break Even zwischen SAP S/4HANA und der SAP Business Suite in den nächsten drei Jahren kommen wird. www.isreport.de 7/2015

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anwEnDUngEn Mit sap sEit DER EinFÜhRUng von SAP HANA scheinen für manchen IT- Entscheider die Tage von SAP BW als ein von SAP ERP unabhängiges Data Warehouse gezählt. Die Idee, auf SAP ERP on HANA zu migrieren und darauf dann direkt Berichte mit den Werkzeugen der BusinessObjects Suite zu setzen, erscheint jedoch oftmals zu kurz gedacht: Betriebswirtschaftliche Systeme (ERP) haben typischerweise nur relativ kurze Datenhistorien, während man im Reporting gerne mal über Jahre zurückblickt. Auch Daten aus anderen Systemen können sehr wichtig für die Bewertung von Prozessen und Ergebnissen sein. Weder die ERP-Systeme selbst noch SAP HANA verfügen jedoch über umfassende Werkzeuge zur Integration externer Datenquellen. Diese klassischen funktionalen Stärken von SAP BW werden also weiter benötigt. Gleiches gilt für die im SAP BW enthaltene Analytik Engine, die für interaktive Analysen hilfreich ist und für die in der BusinessObjects Toolsuite ein eigenes Werkzeug fehlt. Folgerichtig arbeitet SAP zielstrebig darauf hin, das Beste aus allen neuen und alten analytischen Tools zusammenzuführen und die einzelnen Werkzeuge durch geeignete Schnittstellen so zu öffnen, dass sie sich zu integrierten Anwendungen verbinden lassen. Dies bietet viele Potenziale, hat aber auch Konsequenzen für Architekturen und die Organisation innerhalb der IT. SAP HANA bereichert SAP BW funktional Der Aufbau und der Betrieb von klassischen Data Warehouses und Analysesystemen wie SAP BW verschlingen viele Millionen. Die Ursachen für die hohen Kosten liegen zum Teil an Maßnahmen zur Gewährleistung akzeptabler Antwortzeiten für Berichte. Ein wichtiger Kostentreiber liegt aber auch darin, dass bei der Replikation von Daten in ein Data Warehouse die Konsistenz und Vollständigkeit sichergestellt sein muss. Das erfor- sap hana Daten in sap bw und sich künftig gemeinsam Die trennung von operativen prozessen und Reporting möch die hybride Modellierung mit den Mitteln von SAP Business Wa 12 7/2015 www.isreport.de

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MEhR DaZU iM wEb • S/4HANA senkt SAP-Kosten http://tiny.cc/s4h-kosten • SAP HANA nach Bedarf http://tiny.cc/sh-onDemand anwEnDUngEn Mit sap Foto: Fotolia sap hana lassen modellieren te manch ein Unternehmen aufheben. konzepte dafür liefert rehouse (BW) und SAP HANA. dert erhebliche Qualitätsmaßnahmen. Die Architekturen, welche die Konsistenz und Performance von Business-Intelligence(BI)-Systemen gewährleisten, machen diese auch schwerfällig für die Reaktion auf neue Anforderungen. Diese können oft erst nach Monaten umgesetzt werden. Oft schleichen sich trotz aller Qualitätsmaßnahmen Fehler bei der Übertragung und komplexen Aufbereitung der Daten ein, welche die Nützlichkeit von Daten und Berichten beeinträchtigen. Auch wird oft vergessen, dass sich Ereignisse von heute erst morgen oder gar erst im Folgemonat in Berichten widerspiegeln. Viele Anwender haben sich an diese Einschränkung klassischer BI-Systeme bereits so gewöhnt, dass sie ihnen nicht mehr bewusst ist. Gleichwohl schränkt sie den Nutzen von isolierten BI-Lösungen massiv ein. Längst hat sich auf den Managementebenen und in den IT-Abteilungen herumgesprochen, dass die Notwendigkeit der Trennung von transaktionaler und Berichtswelt nicht mehr in allen Fällen besteht. Hauptimpulsgeber diesbezüglich war und ist in vielen Unternehmen der Anbieter SAP, der seine In-Memory-Technologie SAP HANA weiterentwickelt und in seine Kundenbasis ausrollt. Am Beispiel von SAP BW und SAP HANA lässt sich aufzeigen, wie SAP sich das Zusammenwachsen von operativen und analytischen Systemen vorstellt. Die Produktbezeichnung SAP BW on HANA suggeriert, dass die SAP- Architektur das Data Warehouse auf die SAP-HANA-Plattform aufsetzt, also primär SAP BW von SAP-HANA- Funktionalität Gebrauch macht. In Wirklichkeit ist die Integration beider Komponenten deutlich komplexer. Es wurde nämlich nicht einfach eine Datenbank gegen eine schnellere ausgetauscht. Vielmehr ergeben sich neue und vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten und insbesondere auch das Potenzial zur Nutzung von SAP-BW- Funktionalität in enger Vernetzung www.isreport.de 7/2015

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anwEnDUngEn Mit sap Die in-Memory-Datenbank sap hana optimiert analyseanwendungen für sap bw. Quelle: Mayato mit operativen Prozessen und Anwendungen. Analysen in Echtzeit, basierend auf den aktuell durchlaufenden Daten der Prozesse, dürften künftig wieder State of the Art werden. Die in-Memory-technologie beschleunigt das Reporting Betrachten wir den wechselseitigen Nutzen von SAP HANA und SAP BW etwas genauer. SAP BW profitiert unmittelbar von der Performance der In-Memory-Technologie. Die Antwortzeiten im Reporting verkürzen sich spürbar. Gleiches gilt für die Laufzeit von Beladungsprozessen, so dass Daten nach deren Übertragung ins Data Warehouse früher für Auswertungen zur Verfügung stehen. Dieser Performance-Gewinn ermöglicht die Verschlankung der Architektur und der Objekttypen von SAP BW. InfoCubes und Data Store Objects können für SAP HANA optimiert und dabei von überflüssigem Ballast bereinigt werden. Redundanzen in Form von Aggregaten und anderen vorberechneten Ergebnissen lassen sich vermeiden, da die Berechnung zur Laufzeit immer noch schnell genug ist. Ganze Schichten in Data- Warehouse-Architekturen können dabei wegfallen. Zwangsläufig reduziert dies auch die Aufwände für Erweiterungen und Neuentwicklungen im Analysebereich. Auch der Betrieb vereinfacht sich, da weniger Redundanz auch weniger Daten, weniger Prozesse im Monitoring und weniger Qualitätssicherungsbedarf bedeutet. Damit bestehende SAP-BW-Anwendungen von den neuen Möglichkeiten profitieren, sind allerdings Rück- und Umbauarbeiten erforderlich. All diese Erkenntnisse haben sich in der Gemeinde der SAP-Anwender und -Berater längst herumgesprochen. Neu ist vielen oberflächlichen Betrachtern allerdings immer noch, dass SAP HANA außer Performance eine Vielzahl an funktionalen Erweiterungsmöglichkeiten für Analysen bietet. Die Plattform beinhaltet mit der Predictive Analytics Library auch eine große Anzahl an Algorithmen aus dem Bereich Data Mining, mit denen sich große Datenmengen anders als im klassischen Reporting auch abseits der vorgedachten Wege analysieren lassen. Die buchstäbliche Stecknadel im Heuhaufen lässt sich inmitten der heute üblichen Datenvolumina nur so finden. Auch Texte lassen sich mit Hilfe von Text Mining auswerten. Daneben bietet SAP HANA vielfältige Planungsfunktionen und andere performant gekapselte Business-Logiken sowie Analysefunktionen, um beispielsweise in geographischen Daten Abstände auf einfache Weise zu ermitteln und darzustellen. Dank dieser Features lassen sich mit SAP BW on HANA weit mächtigere Anwendungen bauen, als dies mit SAP BW auf herkömmlichen relationalen Datenbanken möglich ist. Data warehouses können auch virtuell aufgebaut werden Die genannten Vorteile und Funktionen in SAP BW on HANA können trotz 14 7/2015 www.isreport.de

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anwEnDUngEn Mit sap ihrer beträchtlichen Tragweite immer noch als evolutionäre Weiterentwicklung gelten. Nach wie vor basieren sie auf dem Ansatz, operative und analytische Prozesse und Systeme getrennt zu betreiben. Als Paradigmenwechsel hingegen ist einzustufen, was durch die hybride Modellierung, also die wechselseitige Nutzung von Funktionalitäten in SAP HANA und SAP BW, möglich wird. Reporting und Analyse werden dabei näher an die transaktionalen Systeme herangeführt und teilweise direkt in die ERP-Prozesse integriert. Für eine derart enge Verzahnung hat SAP zahlreiche technische Optionen zur wechselseitigen Nutzung von Funktionalität in SAP BW und SAP HANA geschaffen. So besteht seit Version 7.4 von SAP BW on HANA die Möglichkeit, Datenzugriffe aus SAP BW heraus zu virtualisieren. Konkret lassen sich SAP-BW-Datenmodelle definieren, die auf externen Datenquellen beruhen und deren Daten zur Laufzeit gelesen werden. Unterstützt werden dabei auch Tabellen und Views in SAP HANA. Besonders spannend ist ein solches Vorgehen, wenn es SAP-HANA-Objekte umfasst, die aus SAP ERP oder anderen SAP-Modulen mit einer SAP-HANA-Datenbank stammen. Mit Hilfe der Modellierungsvariante Open ODS Views lassen sich in SAP BW Queries definieren und die Anwendungsdaten zur Laufzeit von Analysen in Echtzeit einlesen. Eine vorherige Übertragung und Ablage der Daten in SAP BW ist nicht erforderlich. Nicht einmal das Datenbankschema, aus dem gelesen wird, muss von SAP BW verwaltet werden. Zusätzlich wird die Integration von Anwendungsdaten dadurch erleichtert, dass die Modellierung, anders als dies bisher in SAP BW üblich war, auch auf schlichten Datenbank-Metadaten beruhen kann, das heißt auf bloßen Feldinformationen. Nur wer die reichhaltige SAP- BW-Funktionalität für Stammdaten, Hierarchien und Texte nutzen oder Anzeige externe Daten in SAP BW integrieren will, muss weiter die sogenannten InfoObjects – erweiterte Metadatenobjekte in SAP BW – zuordnen. In Zeiten von Big Data dürfte es von großer Bedeutung sein, dass der sogenannte Smart Data Access einen Durchgriff von SAP HANA auf externe Datenquellen ermöglicht. Promishaping tomorrow with you www.isreport.de 7/2015

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anwEnDUngEn Mit sap operatives Reporting, planungsapplikationen und integrierte Echtzeit-analysen profitieren besonders von der hybriden Modellierung mit den Mitteln von sap bw und sap hana. Quelle: Mayato nentestes Beispiel hierfür ist Hadoop als Plattform für hochvolumige und nicht vollständig strukturierte Daten. Mit Hilfe von Open ODS Views und Smart Data Access lassen sich Tabellen anbinden, die auf Hadoop-Daten basieren. So gelangen beispielsweise Textinformationen aus sozialen Netzwerken oder Sensordaten aus der Produktion ins SAP-BW-Reporting. Die Performance dieser Zugriffe hängt stark von der Leistungsfähigkeit der jeweiligen Quellsysteme ab. Aktuell leidet auch Smart Data Access selbst noch an einigen Kinderkrankheiten hinsichtlich der Geschwindigkeit. Echtzeitzugriffe auf Hadoop sind daher noch nicht zu empfehlen. Open ODS Views lassen sich jedoch durch die spätere Definition einer vollwertigen, auf diese zugreifende SAP-BW- DataSource auch zur asynchronen, physischen Replikation von Daten nutzen. Neben dem Einsatz von Open ODS Views zur Virtualisierung des Data Warehouse und zur Integration von Anwendungen bietet diese Neuerung einen interessanten Nebennutzen: Bei der Anbindung neuer Datenquellen sind schnelle Datenanalysen zum Aufbau eines detaillierten Verständnis dieser Daten möglich. Oft sind solche Analysen unverzichtbar, da niemand die Daten so detailliert kennt, dass er vorab zuverlässige und belastbare Anforderungen an Datenmodelle und Transformationen stellen kann. Sind die Daten zunächst über virtuelle Zugriffe analysiert sowie Anforderungen verifiziert und vervollständigt, können sie physisch übertragen werden. sap-hana-views kapseln abfragen SAP BW kann nicht nur auf SAP- HANA-Objekte und auf externe Datenquellen zugreifen. Das Data Warehouse fungiert auch als Zugriffsquelle und funktionale Bereicherung für SAP-HANA-Anwendungen. Zu diesem Zweck stehen seit der Version 7.4 von SAP BW on HANA diverse Optionen zur Verfügung, um im SAP HANA Studio auf InfoProvider und Queries in SAP BW zuzugreifen und diese in SAP-HANA-Views zu kapseln. Anwendungen, die diese SAP-HANA-Views nutzen, können also auf physisch in SAP-BW-InfoProvidern gespeicherte oder zur Laufzeit gelesene Daten zugreifen. Zusätzlich kann man sich beim Zugriff über CompositeProvider auch die Funktionalität zur Integration mehrerer InfoProvider per Join oder Union zunutze machen. Greift man auf SAP-BW-Queries zu, steht in SAP HANA außerdem auch die Funktionalität der Analytical Engine (vormals: OLAP-Server/Online Analytical Processing) von SAP BW zur Verfügung. 16 7/2015 www.isreport.de

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anwEnDUngEn Mit sap Viele dieser Funktionen und Objekttypen erfordern jedoch die Modellierung von Objekten in SAP HANA und SAP BW in einer Eclipse-basierten Umgebung. Die neuen Modeling Tools für SAP BW und das SAP HANA Studio wachsen zusammen zu einer Entwicklungsoberfläche für analytische Anwendungen in SAP. Für manchen gestandenen Modellierer für SAP BW dürfte diese Umstellung weg vom klassischen SAP GUI eine Herausforderung darstellen. Die Installation der Werkzeuge weist schließlich manchen Fallstrick auf, zudem ändern sich dieses Umfeld und seine Dokumentation ständig. Hinsichtlich der Verwendung von SAP-BW-Objekten innerhalb von SAP-HANA-Views gibt es bislang eine Reihe von Einschränkungen. So werden nicht alle Aggregationstypen von SAP BW unterstützt. Weitere Limitationen bestehen hinsichtlich Klammerung, Bestandskennzahlen, Datums- und Alpha-Konvertierungen, SAP-BW-Hierarchien und reinen Anzeigeattributen. Die Behebung dieser Einschränkungen durch SAP dürfte jedoch nur eine Frage der Zeit sein. Anwendungsbereich Self-Service BI als sehr hilfreich erweisen. In diesem Anwendungsbereich kann SAP – trotz großer Anstrengungen rund um das Werkzeug SAP Lumira – den etablierten Werkzeugen wie Tableau noch nicht das Wasser reichen. SAP-Kunden mit sehr weitgehenden Anforderungen an Self-Service BI könnten Tableau oder andere mächtige Fachbereichstools für die Analyse von Daten aus SAP BW on HANA nutzen. Der Nutzen all dieser neuen Architekturoptionen liegt auf der Hand: Anzeige werkzeuge von Drittanbietern analysieren sap-hana-Daten Interessanterweise ergeben sich durch die SAP-HANA-Views auf SAP-BW-Objekte auch Möglichkeiten, mit Hilfe von Nicht-SAP-Tools auf SAP BW zuzugreifen. Bisher gab es offiziell nur den Zugriff auf SAP- BW-Queries mittels Ole DB for OLAP, also das Absetzen von sogenannten MDX-Statements (Multi Dimensional Expressions), einer Syntax für Reportingabfragen. Performance- und Funktionseinschränkungen dieser Schnittstelle führten in vielen Fällen dazu, dass Daten aus SAP BW vor der Analyse in eine separate Ablage repliziert wurden. Da der Zugriff auf SAP HANA für jedes SQL-fähige Werkzeug performant möglich ist, können diese Umwege zukünftig entfallen. Dies könnte sich beispielsweise im Aufwände für die Replikation und Aufbereitung von Daten entfallen ebenso wie das lange Warten auf die Bereitstellung von Berichten beziehungsweise die Umsetzung neuer Anforderungen. Weiterhin nimmt das Risiko von Fehlern in der Datenprozessierung ab. Da die allermeisten Berichte und Analysen nach wie vor ein Mindestmaß an fachlicher Verarbeitung und Berechnung erfordern, können in geringem Umfang zwar immer noch Fehler auftreten. Fachliche Logik wird auch auf In-Memory-Architekturen weiter benötigt. Sie kommt dabei allerdings meist nur in virtualisierter Form zum Einsatz. Die Ergebnisse der Verarbeitung müssen nicht wie bisher aus Performancegründen vorberechnet und abgespeichert werden. Stattdessen erfolgt die fachlich notwendige Aufbereitung von Daten zum Zeitpunkt des Berichtsaufrufs beziehungsweise in dem Moment, in dem sie von Analysten benötigt werden. hybrid-Modellierung stärkt Reporting, planung und analyse Von der hybriden Modellierung mit den Mitteln von SAP BW und SAP HANA werden vor allem drei Anwendungsgebiete profitieren: Operatives Reporting, Planungsapplikationen und integrierte Echtzeitanalysen. Als Quick Win kann hierbei das Operative Reporting gelten. Hierbei handelt es sich um einfache, historisch oft listenartige, zunehmend aber auch grafische Übersichten über einzelne laufende Prozesse und Entitäten. Zukünftige SAP-Architekturen erlauben grundsätzlich den kostengünstigen Bau von auch optisch ansprechenden Berichten und Dashboards, die beim Ausführen den aktuellen Datenbestand des ERP-Systems bis hin zur Transaktion der letzten Sekunde beinhalten. Wie bereits beschrieben, sind die grundlegenden Konzepte und Bausteine für solche Architekturen vorhanden. Auch Standards für die Entwicklung operativer Berichtsanwendungen sind schon recht weit entwickelt. Viele Unternehmen bedienen sich aber dieser Konzepte nicht und gehen bei der Umsetzung für Operatives Reporting noch manchen Irrweg. Der Hauptgrund ist, dass sie Werkzeuge und Methoden einsetzen, die sich zwar im Prozessumfeld bewährt haben mögen, im Analysekontext aber Fehler, unnötige Aufwände und Unzufriedenheit erzeugen. Eine simple Ursache für solche Fehlstarts besteht darin, dass über die vergangenen Jahrzehnte in vielen Organisationen die Verantwortlichkeiten – und damit auch das Know-how – für BI von www.isreport.de 7/2015

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anwEnDUngEn Mit sap Die autoren Marcus Dill (links) ist geschäftsführer des analysten- und beraterhauses Mayato. Max Fabrizius (Mitte) ist dort business intelligence berater mit den schwerpunkten Data warehousing, sensordatenanalyse und industry analytics. Dennis vorschütz fungiert als beratungsleiter sap. Fotos: Mayato denen für die operativen Systeme getrennt wurden. Wenn nun auf operativen Systemen analytische Anwendungen entwickelt werden, greifen viele Unternehmen nicht auf die vorhandenen Konzepte und Erfahrungen in den BI-Abteilungen zurück. Strategisch denkende CIOs tun daher gut daran, ihre gegebenenfalls überkommenen Organisationsstrukturen zu überdenken und das im Haus vorhandene BI- Know-how ebenfalls wieder näher an die ERP-Systeme heranzuführen. Auch der zweite Profiteur und Treiber der Verschmelzung von analytischer und transaktionaler Welt, nämlich die Planungsanwendungen, sind traditionell eng mit Reporting verbunden. Beide Disziplinen haben viele ähnliche Anforderungen. Planungsund Reporting-Tools nutzen daher im SAP-Technologiestack gemeinsame Komponenten und Konzepte. Planung erfolgt meist mit einem Blick auf historische Ist-Daten. Plandaten müssen im Normalfall auch wieder ins Reporting laufen, um dort Plan-Ist-Vergleiche zu ermöglichen. Trotz dieser technischen und fachlichen Nähe von Planung zu analytischen Anwendungen haben viele Planungsszenarien auch eine stark operative Seite. Sie sind eng mit operativen Prozessen liiert und oft sogar für deren Funktionieren unverzichtbar. So erfordern beispielsweise Produktion und Logistik eine detaillierte und integrierte Planung von Lagerbeständen und Kapazitätsbedarfen. Produktions-, Einkauf- und Lieferprozesse werden mit Hilfe operativer Planungsapplikationen gesteuert. Auch für ein effektives Management der Liquidität eines Unternehmens sind Planzahlen essentiell. Echtzeit-analysen dürften künftig prozessketten steuern Viele Planungsanwendungen sind so eng mit ERP-Prozessen und der darin verbauten Logik verknüpft, dass sie aus deren Kontext nicht isoliert werden konnten. Dies gilt beispielsweise im Bereich der Produktionsplanung. Effiziente Funktionalität moderner Planungswerkzeuge kommt daher in solchen Szenarien nur wenig zum Einsatz. Stattdessen dominiert Spezialprogrammierung. Auch hier sind jedoch in den nächsten Jahren Änderungen zu erwarten: Moderne In-Memory- und BI-Technologien wie SAP HANA erlauben operativen Planungsanwendungen neue Möglichkeiten der Beschleunigung. Planungsprozesse, die heute noch Stunden oder gar Tage laufen, dauern dann nur noch Minuten oder Sekunden. Oft ergeben sich hierdurch Potentiale, Prozesse völlig neu zu konzipieren und damit die Basis für neue Geschäftsmodelle zu schaffen. Der dritte Treiber für das Coming Home von Analysen in die ERP-Datenwelt entwickelt sich erst langsam. Unter dem Banner Predictive Analytics entstanden in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Softwaretools, die über die Betrachtung von Berichten hinaus auch das Erkennen komplexer Zusammenhänge und die Prognose von Ereignissen auf der Basis von Wahrscheinlichkeiten ermöglichen. Diese Werkzeuge kommen meist noch offline zum Einsatz, also außerhalb des unmittelbaren Prozesskontexts auf einem Data Warehouse oder einem anderen redundanten Datenbestand. Zunehmend entstehen jedoch Ideen, wie sich Prozesse mit intelligenten Analysen unmittelbar steuern und optimieren lassen. Bis die operative und analytische Welt vollständig zusammengewachsen sind, müssen die Vordenker dieser Entwicklung allerdings noch viele Probleme lösen und neue Konzepte entwerfen. Die schon erwähnte Virtualisierung von ETL-Prozessen (Extraktion, Transformation, Laden) und die notwendigen organisatorischen Anpassungen sind nur zwei der Herausforderungen. Auch für den Umgang mit historischen Daten und für ein Information Lifecycle Management sind neue Ansätze nötig. Konzepte aus dem klassischen Data- Warehouse-Umfeld können hier helfen, sie werden jedoch auf die Besonderheiten operativer Anwendungen angepasst werden müssen. j f 18 7/2015 www.isreport.de

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Anzeige Big Data Analytics im Lab: Platz für Experimente Big Data Analytics macht es möglich, bis dato unbekannte Zusammenhänge in Unternehmensdaten zu erkennen. Das freut jeden Manager, der auf der Suche nach ungenutzten Potenzialen ist. Gleichzeitig ist das Unbekannte allerdings nicht gerade der beste Freund eines auf Kontrolle bedachten Unternehmenslenkers. Und Neuland entdeckt man nicht auf ausgetretenen Pfaden. Wie passen also Innovation durch Big Data und das Bedürfnis nach Stabilität zusammen? Die Lösung heißt „Big Data Lab“. Dieses vom Softwarehersteller SAS entwickelte Konzept schafft einen geschützten Raum, in dem Unternehmen mit Big Data experimentieren, Anwendungsszenarien entwickeln und auch wieder verwerfen können. Big Data analytics ist weit mehr als eine Fortsetzung von Business intelligence mit größeren Datenmengen. Die große stärke ist, Muster und trends in Datenströmen zu identifizieren, die zuvor nicht sichtbar waren. Und das auch unter Berücksichtigung externer, oft unstrukturierter Daten. Wer das nutzen will, muss ergebnisoffen an diese analysen herangehen – sprich: Experimente wagen und das scheitern von ansätzen in Kauf nehmen. Unternehmen investieren aber nur ungern in langwierige Projekte mit ungewisser Erfolgsaussicht. Diese Zurückhaltung in sachen Experiment wird in einer Zeit der digitalen transformation aber zunehmend zur innovationsbremse. Die Wirtschaft entwickelt sich im Zuge dieser Digitalisierung hin zu analytischen und datengetriebenen Unternehmen. Die Fachabteilungen, insbesondere Vertrieb und Marketing, aber auch Produktentwicklung und Fertigung, sind hier die treibenden Kräfte. Diese Fachbereiche haben in der Regel nicht die technische Expertise, um nutzenprognosen für Big Data analytics zu stellen. aber sie haben das Fach- und Marktwissen, das erforderlich ist, um anwendungsfelder zu identifizieren und zu erproben. Dafür brauchen sie eine praxisnahe, leistungsfähige infrastruktur. Und einen ciO, der dabei mitzieht. Experimentieren ist im Hinblick auf innovation unverzichtbar. Der Ressourcenbedarf und damit auch die Projektrisiken sind aber erheblich. Denn es liegt in der natur der sache, dass die Fachbereiche zu Beginn noch nicht in der lage sind, ihren Bedarf konkret zu beschreiben. Dieser Mangel hat zur Folge, dass für jedes Projekt ein individuelles Design der test-infrastruktur geschaffen werden muss. Dabei ist die in der Regel aus heterogenen Komponenten (bspw. Hadoop, Hana, R, Python) bestehende infrastruktur an sich schon komplex und daher schwierig zu managen. genau dafür fehlen in der it meist die nötigen Ressourcen und teilweise auch skills. Fail Fast: Das big Data lab zeigt schnell, welche szenarien zum Ergebnis führen und welche nicht. Schneller Einstieg, zeitnahe Validierung Wer sich als Unternehmen also auf das Experiment Big Data analytics einlassen will, ist daran interessiert, seine Ressourcen in der Verprobungsphase so effizient wie möglich einzusetzen und seine investitionen so gering wie möglich zu halten. Ein schneller Einstieg, ein zeitnahes Validierungsergebnis sind das Ziel. Es geht um die Frage: Funktioniert etwas oder funktioniert es nicht? – mit der Option, bei positivem ausgang gleich in die Produktivsetzung zu gehen. Alle Werkzeuge aus einer Hand genau hier setzt das Big Data lab von sas an: eine vorkonfektionierte und schlüsselfertige infrastruktur für das aufspüren und ausprobieren von neuen datengetriebenen szenarien, um Use cases zu entdecken oder schnell zu verwerfen. alle Werkzeuge vom fachbereichsgetriebenen Datenmanagement bis hin zu Explorationswerkzeugen für Fachanwender und Data scientists sind an Bord. Die Datenhaltung erfolgt wahl weise kostengünstig in Hadoop. Der analytics-Factory-ansatz sorgt für ausbaufähigkeit und skalierbarkeit als grundsäulen für die anschlussfähigkeit an eine professionelle Produktivsetzung. Die Umgebung ist schnell und einfach verfügbar (entweder als On-Premise-installation oder über die cloud) und kann sofort genutzt werden. Wenn im Unternehmen noch nicht ausreichend Data scientists, Datenmanager oder Bi-Experten vorhanden sind, springt sas mit Manpower und Expertise ein. Das Big Data lab liefert Unternehmen keine Erfolgsgarantie für ihre Big-Data-Projekte. aber es gibt ihnen die nötige Freiheit, zu experimentieren und sich an noch nicht erprobten Use cases zu versuchen, bisher unbekannte Fragen zu stellen und aus den antworten Handlungsanweisungen für die Zukunft zu ziehen. www.sas.de. www.isreport.de 7/2015

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anwEnDUngEn Mit sap inT E RV i E w Mit dem verweis auf oracle Fusion argumentieren sie, dass eine betriebswirtschaftliche lösung der nächsten generation jahrelange Entwicklungsarbeit erfordert und dass es noch länger dauert, diese lösung in die Unternehmen zu bringen. wie lange wird das ihrer Meinung nach bei s/4hana dauern? In meinem Buch beschreibe ich drei Evolutionsstufen: die Produktentwicklung, die Stabilisierung und Reife und schließlich die Akzeptanz bei den Anwendern. Bei Enterprise Software bemisst sich jede dieser Phasen in Jahren. Es hat ja auch Jahre gedauert, bis die Unternehmen die Enhancestrategieratgeber für Migrationen in Richtung s/4hana S/4HANA soll sap-systeme vereinfachen. Das buch „sap nation 2.0 – an Empire in Disarray“ untersucht die it-strategien der Unternehmen dazu, wie der autor vinnie Mirchandani im interview erläutert. viele Unternehmen beschweren sich, dass ihre sap-systeme im laufe der Zeit immer komplexer wurden. Mit s/4hana verspricht sap eine vereinfachung und eine kostensenkung. sie argumentieren, dass mit s/4hana die kosten zumindest in den ersten Jahren steigen werden. warum? S/4HANA verspricht viele attraktive Features wie das Fiori-Interface, die Datenbank SAP HANA und Implementierungen in der Cloud. Jedes Foto: Deal architect „Die Entwicklung eines neuen produkts, die stabilisierung und Reife und schließlich die akzeptanz bei den anwendern dauern bei Enterprise software jeweils mehrere Jahre“, berichtet der Us-analyst vinnie Mirchandani. „Mit s/4hana könnte sap diese Zyklen beschleunigen. ganz werden die walldorfer sie aber nicht außer kraft setzen können.“ dieser Features zieht einen Aufwand nach sich. Fiori erfordert Prozessänderungen und Anwenderschulungen während SAP HANA in den IT-Abteilungen neue Datenbank-Kenntnisse und neue Systemmanagement-Werkzeuge nötig macht. Bislang hat keine Implementierung von S/4HANA in der Public Cloud stattgefunden. Hinsichtlich Change Management und Testing bei der Migration sind mir keine automatisierten Lösungen bekannt. Der Umstieg wird daher zu einem großen Teil vom Können der SAP-Partner abhängen. Schließlich ist meine Erfahrung aus der Vergangenheit: neue Produkte haben in der SAP-Welt bislang stets zu erhöhten Preisen für Serviceleistungen und zu Kostenüberschreitungen bei Projekten geführt. Funktional hat s/4hana noch nicht ganz zur sap business suite aufgeschlossen, weil noch nicht alle branchenlösungen auf sap hana optimiert sind. wann glauben sie, dass das passieren wird? SAP deckt 25 Industriebranchen ab und darüber hinaus Mikrobranchen wie etwa Sportteams. Die bisherigen Ankündigungen, wann S/4HANA sämtliche Branchenlösungen umfasst, waren verwirrend. Die ersten Updates werden vermutlich SAP-Fiori-Lösungen ohne neue Funktionalität sein. Technische Entwicklungen wie etwa Mobility, Soziale Netzwerke und Sensoren haben in den vergangenen Jahren viele Branchen dramatisch verändert. Beispiele hierfür sind mobile Banking und Telematik-basierte Versicherungsverträge für Pkws. Bislang ist nicht klar, wann S/4HANA Funktionalitäten in diese Richtung erhalten wird. 20 7/2015 www.isreport.de

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anwEnDUngEn Mit sap ment Packs für die SAP Business Suite implementiert hatten. Es könnte sein, dass SAP mit S/4HANA diese Zyklen beschleunigt. Ganz werden die Walldorfer sie aber nicht außer Kraft setzen können. Risikoscheue Unternehmen schrecken davor zurück, in transaktionssystemen ihre relationale Datenbank gegen sap hana einzutauschen, weil sie an der Marktreife der in-Memory-technologie zweifeln. wann wird sap hana ihrer Meinung nach aufholen? Funktional hat SAP HANA in den vergangenen Jahren aufgeschlossen. Die Systemmanagement-Tools und das Wissen der Administratoren weisen aber noch nicht die gleiche Reife wie bei Datenbanken von Oracle, IBM, Microsoft und Sybase. Daher agieren einige Unternehmen sehr zurückhaltend. Da SAP HANA nicht sämtliche relationalen Datenbanken ersetzen wird, müssen die Unternehmen künftig doppelte Datenbank- Kenntnisse vorhalten. sap verschiebt business-logik nach und nach in die Datenbank. werden sapkunden künftig überhaupt noch die wahl haben, mit welcher Datenbank sie ihr system betreiben? S/4HANA läuft ausschließlich mit SAP HANA, wie ja schon der Name sagt. Ich gehe aber davon aus, dass die Walldorfer die In-Memory-Option beispielsweise von Oracle 12c und von anderen Datenbanken unterstützen werden. Der genaue Umfang dieser Unterstützung ist allerdings bislang unklar. viele kunden fragen sich, was s/4hana für ihre sap-strategie bedeutet und wie sie ihre bestehenden systeme in diese welt migrieren. können sie hierzu allgemeine Ratschläge geben? SAP-Partner schnüren jede Menge Angebote, um für Unternehmen eine Migrationsstrategie aufzusetzen und die einzelnen Schritte nach und nach abzuarbeiten. Begrenzend wirkt die Tatsache, dass S/4HANA zwar das technologiewegweiser vinnie Mirchandani, Ex-analyst bei gartner und pwc und nun in seinem eigenen consultingunternehmen Deal architect aktiv, beschäftigt sich in seinen büchern „the new polymath“ und „the new technological Elite“ mit der Digitalisierung. Das anfang 2015 erschienene „sap nation“ beschreibt strategien, mit denen Unternehmen ihre sap-systeme optimieren. Der Fokus von „sap nation 2.0“ liegt auf der Frage, wie Unternehmen mit s/4hana umgehen. sap nation 2.0, an Empire in Disarray, vinnie Mirchandani, bei amazon 11,10 Dollar als E-book für kindle und 17,99 Dollar als taschenbuch. Quelle: Deal architect Kernsystem ECC umfasst, aber nicht die von der SAP in den vergangenen zehn Jahren zugekauften Module wie beispielsweise BusinessObjects oder SuccessFactors. Weiterhin setzen viele SAP-Partner Migrationsprojekte bislang sehr arbeitsintensiv auf. Beide Begrenzungen wird SAP im weiteren Rollout von S/4HANA hoffentlich angehen und lindern. in ihrem buch beschreiben sie einige strategien, mit denen sap-anwender versuchen, mit weniger aufwand mehr zu erreichen. wie sehen diese strategien aus? Bereits für das Vorgängerwerk SAP Nation habe ich sowohl mit Anwendern gesprochen, die komplett der SAP-Strategie folgen, als auch mit Unternehmen, die ihre SAP-Systeme durch die Module von Drittanbietern anreichern. Eine weitere Gruppe sind Anwender, die pragmatisch Handlungsweisen der einen oder der anderen Gruppe anwenden. Insgesamt habe ich neun Strategien identifiziert, wie SAP-Anwender versuchen, ihre Investitionen zu maximieren. Diese Strategien verfolgen die Unternehmen weiter, während SAP die Produktstrategie in Richtung S/4HANA ändert. wie verbreitet sind die beschriebenen handlungsweisen? gibt es eine dominierende strategie, die sich als erfolgreicher erwiesen hat als andere? Nach meiner Beobachtung ergänzen wohl mehrere hundert Unternehmen ihre SAP-Systeme funktional durch Module von Drittanbietern. Etwa die Hälfte der von mir interviewten SAP-Anwender betreibt 40 und mehr Satelliten-Applikationen, und davon wiederum kommen weniger als zehn von der SAP. Viele Unternehmen verschieben ihre bisherigen Inhouse-Systeme in eine Private Cloud oder eine Public Cloud. In den USA nutzen zudem mehrere hundert Unternehmen die Wartung durch Drittanbieter. Eine dominierende Strategie gibt es demnach nicht, sondern die Anwender picken sich diejenigen Elemente heraus, die für sie am besten passen. www.isreport.de 7/2015

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anwEnDUngEn Mit sap projekt des Monats Fertiger beschleunigt das Reporting mit in-Memory Mit SAP HANA optimiert Rösler oberflächentechnik das vertriebsreporting. höhere geschwindigkeit und eine einheitliche Datenbasis sind die bisherigen anfangserfolge. Eine projektausweitung ist geplant. Rasant UnD glaubhaft: „Über SAP HANA können wir unsere Vertriebsdaten viel schneller und detaillierter analysieren, als das bisher der Fall war“, berichtet Marcus Henkel, Prokurist und Bereichsleiter Zentrale Organisation bei Rösler Oberflächentechnik. „Auch nicht IT-affine Manager arbeiten gerne mit den grafisch ansprechenden Auswertungstools.“ Früher habe jede Abteilung ihre Auftragseingänge selbst ausgewertet und dabei ein und dieselbe Zahl oft unterschiedlich interpretiert. Heute dagegen gebe es eine einheitliche Datenwahrheit. Rösler Oberflächentechnik erarbeitet als Spezialist im Sondermaschinen- und Anlagenbau Lösungen für das Veredeln von Oberflächen mit der Gleitschliffund Strahltechnik. Das Unternehmen mit insgesamt 1500 Mitarbeitern betreibt neben den beiden Standorten in Deutschland 16 weltweite Niederlassungen und über 150 Vertretungen. Im Rahmen des Restrukturierungsprogramms „Fit für die Zukunft“ löste Rösler 2010 im ersten Schritt das bisherige heterogene IT-System durch die auf SAP ERP basierende Branchenlösung it.manufacturing des SAP-Partners Itelligence ab. Die Konsolidierung auf ein zentrales IT-System hat die Transparenz im Unternehmen erhöht und die Geschäftsabläufe optimiert. vertriebsdaten aus SAP ERP werden in SAP HANA repliziert Nach der erfolgreichen Einführung von it.manufacturing arbeitet Rösler daran, das Reporting zu vertiefen: „Die Laufzeit der SAP-Standardauswertung und der selbsterstellten Reporting-Tools wurde uns zu lang, weil wir über sehr viele Vertriebsdaten verfügen“, berichtet Henkel. Im Frühjahr 2014 führte das Unternehmen im Rahmen einer Sidecar-Lösung SAP HANA als zentrales Werkzeug für das Berichtswesen ein. Beim Sidecar- Ansatz wird die In-Memory-Datenbank neben SAP ERP installiert, um darin in Echtzeit ausgewählte Tabellen aus der Transaktionsdatenbank SAP MaxDB zu replizieren. Der SAP System Landscape Transformation Server kopiert auf Basis von Datenbank-Triggern ausgewählte Informationen aus dem Quellsystem in die SAP-HANA-Datenbank. Dort werden sie mit BusinessObjects-Werkzeugen wie Crystal Reports analysiert. SAP BW hat Rösler nicht im Einsatz, denn SAP HANA übernimmt die Basisfunktionen eines Data Warehouse. Mit Hilfe der In-Memory-Datenbank können die Mitarbeiter von Rösler in Sekundenschnelle fundierte Entscheidungen treffen. Im Vergleich zu den Altsystemen hätte sich die Leistung erhöht, gleichzeitig seien Kosten und Arbeitsaufwand für das Bereitstellen der Daten gesunken. „Vorher hatten wir im Controlling mit selbsterstellten Lösungen gearbeitet und Standard-Reports mit MS Excel oder mit SAP ERP erstellt“, erläutert Henkel. „Die Prozesse von der Datenextraktion über die Datenauswertung und das Reporting bis hin zur Visualisierung hatten sich dabei sehr aufwändig gestaltet.“ Die Fachabteilungen erstellen ad-hoc-berichte selbständig Der Self-Service-Zugriff auf die Vertriebsdaten ermöglicht Mitarbeitern Der Entscheider Foto: Rösler Oberflächentechnik „auch nicht it-affine Manager arbeiten gerne mit den grafisch ansprechenden auswertungstools auf basis von sap hana“, berichtet Marcus henkel, prokurist und bereichsleiter Zentrale organisation bei Rösler oberflächentechnik. 22 7/2015 www.isreport.de

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Anzeige anwEnDUngEn Mit sap aus den Fachabteilungen, in Eigenregie beispielsweise Reports zu Auftragseingängen und fakturiertem Umsatz zu erstellen und dann faktenbasierte Entscheidungen zu treffen. Die für das Reporting notwendigen Daten werden aus dem ERP-System repliziert, im SAP HANA Studio aufbereitet und anschließend visualisiert. „Die Mitarbeiter können im Rahmen von Ad-hoc-Analysen selbständig bestimmte Vertriebswege oder Verkaufsbüros betrachten“, berichtet Henkel. „Den Datenbestand dazu stellt die SAP Organisation bereit, das ist bei uns eine Unterorganisation der IT-Abteilung, die den Betrieb der SAP-Systeme betreut.“ Die Einführung der In-Memory- Technologie ist bei Rösler weitgehend reibungslos verlaufen. Mit Unterstützung der Consulter von Itelligence waren die ersten Reports bereits nach 15 Tagen verfügbar. Die Betreuung von SAP HANA empfindet Henkel nicht anspruchsvoller als bei einem konventionellen System: „Die Administratoren müssen die Kapazität und die Auslastung des Hauptspeichers im Auge behalten, aber dafür finden sie in SAP HANA sehr gute Werkzeuge.“ Als vergleichsweise anspruchsvoll empfindet der Prokurist allerdings die Aufgabe, die Systeme ständig zu aktualisieren: „SAP entwickelt die In-Memory-Technologie rasant weiter, so dass wir öfter als bei einem klassischen ERP-System Patches einspielen müssen. Aber es lohnt sich, diesen Weg mitzugehen, denn wir finden häufig Optimierungen und neue Funktionen vor.“ Der Aufbau einer zentralen Reporting-Plattform war für den Maschinenbauer ein erster Schritt in die In-Memory-Technologie. Nach den guten Erfahrungen plant Rösler weitere Sidecar-Szenarien mit SAP HANA: aktuell werden die Daten aus SAP CRM in SAP HANA eingebunden, im November dieses Jahres kommen Analysen in der Produktion hinzu und im Februar 2016 soll das Logistik-Reporting folgen. „In der Logistik betrachten wir beispielsweise, wie viele Picks wir im automatischen Hochregallager in welcher Zeit machen“, berichtet Henkel. „Da wir die Auftragsdaten in SAP HANA haben, können wir diese Analysen dort fahren und brauchen dafür nicht auf das ERP-System zurückgreifen.“ Sogar eine Predictive-Komponente soll das SAP-HANA-Reporting bekommen. Das System berechne künftig anhand der Aufträge, wie viele Pickpositionen am nächsten Tag anstehen und wie viele Mitarbeiter dafür nötig sind, und verteile einen Bericht darüber an die jeweiligen Gruppenleiter. beschleunigtes Einlagern und predictive Maintenance Den Finance Accelerator auf Basis von SAP HANA hatte sich Rösler angesehen, aber nicht eingeführt: „Im Bereich Finance bringt uns SAP HANA keinen Mehrwert, weil bereits die Antwortzeiten des jetzigen Systems schnell genug sind“, erläutert Henkel. Den Einsatz des im Februar dieses Jahres vorgestellten SAP-ERP- Nachfolgers S/4HANA hingegen kann sich Henkel durchaus vorstellen. Der Prokurist nennt dafür zwei mögliche Anwendungsfälle: „Wir wickeln über unser automatisiertes Hochregallager in acht Stunden pro Tag 500 eingehende und 600 ausgehende Paletten ab. Wenn wir aufgrund unseres Wachstums in zwei Jahren 20 Prozent mehr Leistung im Lager brauchen, dann müssten wir entweder in Fördertechnik investieren oder die Arbeitszeit verlängern. Oder aber wir verringern durch den Einsatz von SAP HANA die Lagerplatzfindung von heute zwölf auf künftig zwei Sekunden.“ Als weiteren möglichen Anwendungsfall kann sich Henkel Predictive Maintenance vorstellen: „Wir analysieren gerade, welchen Vorteil unsere Kunden haben, wenn wir die Einsatzdaten der von uns gelieferten Maschinen in SAP HANA einpflegen und darauf basierend Vorschläge für eine vorbeugende Wartung machen.“ Beide beschriebenen Szenarien rechtfertigen laut Henkel im Erfolgsfall eine Migration von SAP ERP auf S/4HANA. Ihr Partner für Business Solutions Informationsplattform für Business Solutions Kostenloser Newsletter des is report: http://www.isreport.de/ newsletter/ www.isreport.de 19. Jahrgang 7/2015 9 EUR SAP HANA Chance oder Risiko? Weitere Themen: • Informationen managen • ERP-Projekte stemmen • Predictive Analytics • Digitale Archivierung Informationsplattform zu: • Business Intelligence • Enterprise Resource Planning • Mobile Lösungen • Dokumentenmanagement • Anwendungen mit SAP • IT-Strategie • Trends & Analysen • Cloud Computing Den is report gibt es jetzt auch als E-Paper! http://tiny.cc/E-Paper-isreport www.isreport.de 7/2015

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anwEnDUngEn Mit sap geodatenanalyse sap hana und oracle Database als alternativen Der spezialist für analyse und Management raumbezogener Daten Disy erstellt geoinformationssysteme für behörden. SAP HANA und Oracle Database 12 konkurrieren bei der Datenbank. Für beide gebe es anwendungsbereiche. Daten über saatgut und Düngemitteleinsatz im Dezimeter-bereich verzeichnet das spatial Reporting system Disy Cadenza. Die analyse leitet daraus die zu erwartende Erntemenge ab. Quelle: Disy information services pREcision FaRMing im Pflanzenbau stellt einen vielzitierten Anwendungsbereich von Geoinformationen dar. Laut dem sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie handelt es sich dabei um „eine ortsdifferenzierte und zielgerichtete Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Nutzflächen.“ Ziel sei die Berücksichtigung der Unterschiede innerhalb eines Feldes. Die kleinräumige Betrachtung des Bodens und Führung der Pflanzenbestände ermögliche eine genaue Feldbearbeitung sowie Ausbringung von Saatgut, Pflanzenschutzmitteln und Beregnungswasser. „Die Düngepläne beim Precision Farming gelten nicht für ein ganzes Feld, sondern sie reichen bis auf die Quadratdezimeter-Ebene, und sie berücksichtigen das Klima und die Bodenbedingungen, so wie sie die Sensoren auf den Landmaschinen erfasst haben“, berichtet Marcus Briesen, Mitglied der Geschäftsführung bei Disy Informationssysteme, dem Hersteller der Spatial-Reporting-Plattform Cadenza. „Moderne Landwirte werden mit Daten zugeschüttet und die große Herausforderung besteht darin, aus diesen Daten entscheidungsrelevante Informationen zu ziehen.“ geodaten und Reporting als tandem Genau diese Dienstleistung bietet Disy Informationssysteme seinen Kunden, die aus der Umwelt- und Landwirtschaftsverwaltung sowie aus anderen Behörden kommen. Das Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz aus Baden- Württemberg ist ebenso darunter wie die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft oder das Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, und Umwelt aus Schleswig-Holstein. „Die bisher getrennten Welten von Fachinformationen und Geodaten wachsen zusammen und auch die Analysewerkzeuge müssen nachziehen“, berichtet Briesen. Die IT-Plattform Disy Cadenza verfolgt dieses Ziel, indem sie ein Geoinformationssystem (GIS) mit einem Reporting-Werkzeug koppelt. „Mit dem GIS-Werkzeug können Anwender ihre Daten am Desktop, im Browser oder mobil unterwegs in einer Karte erfassen, anzeigen und räumlich analysieren“, erläutert Briesen. „Mit 24 7/2015 www.isreport.de

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MEhR DaZU iM wEb • Neues Pricing für SAP HANA http://tiny.cc/hanapricing • Oracle kontert gegen SAP http://tiny.cc/oracle12c anwEnDUngEn Mit sap der Reporting-Applikation wiederum lassen sich die Daten mit flexiblen Filtern recherchieren sowie tabellarisch oder in Diagrammen verarbeiten und visualisieren.“ Geodaten zeichnen sich nicht nur durch ihre schiere Masse aus, sondern sie haben auch eine spezielle Charakteristik, mit der klassische Datenbanken schlecht umgehen können. Bei der In-Memory-Datenbank SAP HANA ist dies anders, wie Briesen berichtet: „Die räumliche Datenanalyse ist unter dem Namen HANA Spatial bereits in SAP HANA eingebaut. Somit können wir Geodaten mit anderen Informationen etwa aus einem Warenwirtschaftssystem zusammenbringen und gemeinsam im Datenbankkern analysieren.“ Einer der Vorteile von HANA Spatial bestehe – im Vergleich zu den bisherigen Ansätzen etwa von Oracle – darin, dass das Erstellen von Indizes wegfällt. Das steigere die Geschwindigkeit bei dynamischen Datenbeständen enorm im Vergleich zu klassischen Systemen, wo allein das Erstellen der Indizes mehrere Tage in Anspruch nehmen könne. Bei SAP HANA müssen laut Briesen die Daten in keiner Weise vorkategorisiert werden: „Die Anwender können sich ihre Anfragen sehr flexibel zusammenstellen, ohne auf die Struktur der Daten zu achten. Bei Geoinformationssystemen ist das sehr praktisch, denn hier kommt es oft vor, dass die Anwender Fragen an das System stellen, die vorher niemand vorausgeahnt hat.“ Datenduplikation entfällt Auch weitere, von SAP beworbene Charakteristika von SAP HANA wirken sich laut Briesen bei der Geodatenanalyse positiv aus: die Datenbank arbeite ohne Datenduplikation und praktisch ohne Latenz. Transaktionale und analytische Daten seien miteinander integriert und ein vereinfachtes Datenmodell ohne Aggregate erlaube einfachere Applikationen, die schneller Ergebnisse lieferten. „In der Vergangenheit waren die Daten oftmals nicht schnell www.isreport.de genug beim Prozessor“, erinnert sich Briesen. „SAP HANA hält alle Daten im Hauptspeicher und damit sehr nahe an der CPU.“ Bei rechenintensiven Operationen – wie das Geoanalysen oftmals sind – würden die Daten nicht wie ehemals üblich aus der Datenbank in die Applikation kopiert. Stattdessen finde die Berechnung direkt in der Datenbank statt. „SAP HANA ist viel mehr als eine Datenbank“, erläutert Briesen. „Wir nutzen die Technologie als Entwicklungsplattform und erstellen dafür eigene Applikationen. Ebenso wie bei einem Data Warehouse werden bei der Geodatenanalyse Informationen aus externen Datenquellen eingebunden. Im Falle von Precision Farming können das beispielsweise Wetterinformationen sein. Laut Briesen bestehen mehrere Möglichkeiten, externe Datenquellen in SAP HANA zur gemeinsamen Analyse einzubinden: Entweder HANA Smart Data Streaming, dann werden die externen Daten in Echtzeit zur In-Memory-Datenbank gestreamt. Bei der zweiten Variante, HANA Smart Data Access, würden externe Datenbanken virtuell an SAP HANA angebunden. HANA Smart Data Integration erweitere den Application Function Modeler – ein grafisches Interface, um Algorithmen aus den Application Function Libraries auszuführen – um neue Knoten für typische Aufgaben der Datenbereitstellung. Für das Nachbearbeiten der Informationen in Sachen Datenqualität stehe die Funktion HANA Smart Data Quality bereit. sap oder oracle als Datenbank Disy Informationssysteme arbeitet mit SAP auf einer prototypischen Ebene zusammen um auszuloten, welche Anwendungsmöglichkeiten bei der Kombination von SAP HANA mit Geoinformationssystemen bestehen. „Diese Art der Analyse ist in vielen Anwendungsgebieten noch so neu, da müssen wir die Anwender erst auf den Geschmack bringen, welche Art von Fragen sie denn mit einer solchen 7/2015 Technologie überhaupt beantworten können“, sagt Briesen. Exklusiv ist die Kooperation mit den Walldorfern nicht, vielmehr setzt Disy Informationssysteme bei einigen Projekten auch die In-Memory-Technologie von Oracle ein. „SAP HANA hält sämtliche Daten im Hauptspeicher“, erklärt Briesen. „Oracle hat auf die relationale Datenbank eine In-Memory-Schicht drauf gesetzt und lagert dort nur die wichtigsten Daten, also solche, die mit einer hohen Wahrscheinlichkeit bei der nächsten Anfrage benötigt werden. “ Die Geodaten-Komponente von Oracle nennt sich Spatial and Graph. Briesen geht nicht davon aus, dass künftig eine der beiden Technologien die andere verdrängen wird: „Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile und beide haben nach wie vor ihre Berechtigung. Für jeden Hersteller besteht eine entsprechende Nische, wo er seine Technologie vorteilhaft positionieren kann.“ Die Technologieauswahl beim Kunden hängt laut Briesen zudem nicht alleine von den Features der jeweiligen Datenbank ab. Ebenso wichtig sei die bereits im Unternehmen vorhandene IT-Landschaft: „Wenn ein Unternehmen Business-Anwendungen von Oracle im Einsatz hat, wird es möglicherweise mit einer In-Memory- Datenbank von Oracle besser fahren. Ist hingegen beim transaktionalen System SAP ERP oder S/4HANA im Einsatz, so wird es wohl auch bei den Geodaten auf SAP HANA setzen.“ Disy Informationssysteme ist laut Briesen von der Philosophie her nicht auf eine bestimmte Datenbank festgelegt, sondern nutzt das, was der Kunde haben will. Eine Erfahrung allerdings ist laut Briesen bei jedem Hersteller gleich: „Mit einer automatischen Konfiguration lassen sich maximal 80 bis 85 Prozent der Anforderungen gut erfüllen. Will ein Anwender die letzten 15 Prozent herausholen, dann braucht er spezialisierte Datenbankbetreuer, die an den entsprechenden Rädchen drehen, um das System auf die individuellen Gegebenheiten hin zu optimieren.“ jf

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bUsinEss intElligEncE pac-studie unter produktionsbetrieben: predictive analytics flexibilisiert die Fertigung Fertigungsunternehmen nutzen verstärkt predictive-analytics-lösungen, um ihre Maschinenauslastungen zu planen und ausfallzeiten vorherzusagen. höhere termintreue und reduzierte warenbestände resultieren daraus. Das intEREssE von Produktionsleitern und IT-Managern in Fertigungsunternehmen weckt hierzulande zunehmend Predictive Analytics. Laut einer Marktstudie von Pierre Audoin Consultants (PAC) ist dies vor allem darauf zurückzuführen, dass derartige Analysen akute Bedürfnisse der inländischen Fertigungsbranche ansprechen. So sei eine bessere Planung von Maschinenauslastungen und Ausfallzeiten ein essentielles Werkzeug in einer flexiblen Fertigung. Für die Studie „Predictive Analytics in der Fertigungsindustrie“ hat PAC über 100 Produktionsverantwortliche aus Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern in Deutschland befragt. Die Studie wurde unterstützt von IBM Deutschland, Blue Yonder GmbH und SAS Institute GmbH. Anders als das klassische Reporting fokussiert Predictive Analytics nicht mehr nur auf die Vergangenheit oder den Status quo, sondern auf das Erkennen statistischer Zusammenhänge und Zukunftsprognosen. Den Nutzen dieser Analysevariante bestätigen über 60 Prozent der befragten Unternehmen, deren Produktionsverantwortliche der Meinung sind, dass Predictive Analytics zur Steigerung der Termintreue beiträgt und unter anderem eine bessere Ursachenforschung bei Ausfällen 26 7/2015 www.isreport.de

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MEhR DaZU iM wEb • Predictive als Business-Impuls http://tiny.cc/predict-impulse • Advanced Planning http://tiny.cc/advanced-plan bUsinEss intElligEncE und Störungen ermöglicht. „Mittels der kontinuierlichen Sammlung und Analyse von Maschinendaten aus der Fertigung versprechen sich Unternehmen vor allem eine bessere Qualität ihrer Produkte, eine höhere Effizienz in der Produktion, ein frühzeitiges Erkennen von möglichen Fehlerquellen sowie die Ermittlung und Planung von Wartungseinsätzen“, berichtet Philip Schalla, Senior Consultant bei Pierre Audoin Consultants. kleinere lager und eine höhere Qualität sind zwei Ziele Vor allem Befragte in Unternehmen mit mehr als tausend Mitarbeitern sehen in Predictive Analytics eine Chance, die Warenbestände zu reduzieren. Ein besseres Management von Garantiefällen und Rückrufaktionen (acht Prozent der Nennungen) sowie die bessere Einbindung externer Partner (sieben Prozent der Nennungen) spielen bei den Mehrwerten von Predictive Analytics hingegen eine vergleichsweise untergeordnete Rolle. Auch bei der Optimierung von Lagerbeständen (neun Prozent der Nennungen) und einer besseren Einbindung von externen Partnern (sechs Prozent der Nennungen) messen Unternehmen dem Thema Predictive Analytics nur einen geringeren Mehrwert zu. „Das Potenzial einer übergreifenden Planungsoptimierung und -steuerung lässt sich mit aktuell nutzen Unternehmen predictive analytics vor allem zur sicherung der produktion. Dies zeigt die starke akzeptanz im anwendungsfeld der Qualitätssicherung. Quelle: pac den heute verfügbaren vorhandenen Lösungen nicht vollständig ausschöpfen“, erläutert Schalla. „Daher richtet sich der Blick von Unternehmen beim Thema Fertigungsoptimierung im Augenblick vor allem nach innen.“ Unterschiede hinsichtlich der Nutzeneinschätzung machen die PAC- Analysten an der Unternehmensgröße fest: Jeder dritte Befragte sei davon überzeugt, dass vor allem große Unternehmen von Predictive Analytics profitieren können. Jeder vierte Produktionsverantwortliche stimme der Aussage zu, dass die deutsche Industrie durch den Einsatz von Predictive Analytics an Effizienz und Innovationskraft gewinnen wird. In rund 40 Prozent der Unternehmen sind Predictive-Analytics-Lösungen im Einsatz und unterstützen die verschiedensten Prozesse, angefangen von der Qualitätssicherung der internen Produktion (50 Prozent) über die Produktionsplanung (39 Prozent) bis hin zur Lieferkettensteuerung (36 Prozent). Unternehmen mit mehr als tausend Mitarbeitern haben vor allem beim Einsatz in der Instandhaltung/Wartung die Nase vorn. Die externe Qualitätssicherung von Produkten und Anlagen, die auf Kundenseite eingesetzt wer- Anzeige www.isreport.de 7/2015

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bUsinEss intElligEncE den, ist nicht für jedes Unternehmen relevant und kommt daher lediglich auf 20 Prozent der Nennungen. renbestände und Laufzeitdaten von Fertigungsmaschinen, welche die Unternehmen sammeln und auswerten. Auch hier werden die Daten noch verstärkt im Rahmen eines klassischen Reportings, also vergangenheitsorientiert, verwendet. Weiterhin wird deutlich, dass Firmen vorwiegend strukturierte Daten auswerten und seltener unstrukturierte Daten, wie beispielsweise Werkstattberichte sowie Feedback von Kunden über Mail, Social Media und Call Center. Obwohl Predictive-Analytics-Lösungen bereits in vielen Unternehmen genutzt werden, planen fast 30 Prozent zusätzliche Investitionen innerhalb der kommenden zwei Jahre. In jedem sechsten Unternehmen wird darüber noch diskutiert. Hierbei gehe es sowohl um die Erstausstattung als auch um Erweiterungen und Anpassungen bestehender Lösungen. Ein etwas größerer Handlungsbedarf zeige sich hier bei Großunternehmen, die diese Investitionen eher im kurzfristigen Rahmen innerhalb der nächsten zwölf Monate einplanen. Fast 40 Prozent der Produktionsverantwortlichen geben an, dass in ihrem Unternehmen innerhalb der kommenden zwei Jahre keine Bud- Ein hoher implementierungsaufwand, die immense Datenmenge und die schlechte Datenqualität sind die von den Fertigungsleitern am meisten genannten hindernisse für die implementierung von predictive analytics. Quelle: pac Der Experte Foto: PAC „softwarehersteller und it- Dienstleister müssen ihren kunden einen weg aufzeigen, innovative analytics-technologien in den produktionsbetrieb zu integrieren, ohne dabei ein wirtschaftliches Risiko einzugehen“, fordert philipp schalla, senior consultant bei pac. bei der planung besteht noch ein großer handlungsbedarf „Aktuell nutzen Unternehmen Predictive-Analytics-Lösungen vor allem zur Sicherstellung der laufenden Produktion“, berichtet Schalla. „Dies zeigt die starke Akzeptanz bei der Qualitätssicherung.“ Den stärksten Handlungsbedarf sähen Fertigungsunternehmen in Deutschland im Bereich der Planung. Dies berücksichtige sowohl die zukünftige Maschinenauslastung als auch Instandhaltungsarbeiten. Hier würden Fertiger künftig verstärkt auf Predictive Analytics setzen. In über 80 Prozent der Unternehmen sind Daten über Aufträge und Warenbestände sowie Qualitätsdaten vorhanden und werden für Analysezwecke genutzt. Bislang fokussiert die Datenanalyse in 49 Prozent der Unternehmen noch auf das klassische Reporting. Allerdings werden in 38 Prozent der Unternehmen Predictive Analytics für die Analyse der Auftragsdaten eingesetzt. In der Fertigung sind es vor allem Qualitätsdaten sowie Daten über Wagets für Predictive-Analytics-Ausgaben fest eingeplant sind. Bei Investitionen in den Auf- und Ausbau von Predictive-Analytics-Lösungen steht an erster Stelle die Anschaffung von Software (90 Prozent der Nennungen) und Hardware inklusive Server, dedizierter Geräte und Sensorik (73 Prozent der Nennungen). Damit verbundene IT-Services planen lediglich rund 65 Prozent der Unternehmen ein. „Bei vielen Unternehmen, die bereits heute Qualitätsdaten erheben und analysieren, ist zwar ein grundlegendes Verständnis der Technologie und des Konzepts vorhanden, dennoch rechnen wir künftig mit einem Bedarf an externen Beratungs- und Integrationsleistungen im Zusammenhang mit der Einführung analytischer Software“, erläutert Schalla. Treiber der Investitionen in Predictive Analytics ist zu 47 Prozent die Geschäftsführung. Insbesondere in größeren Unternehmen ist mit 30 Prozent auch der Fertigungsbereich selbst ein entscheidender Hebel. Lediglich in jedem zehnten Unternehmen ist die IT-Abteilung der Haupttreiber für Investitionen. 28 7/2015 www.isreport.de

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Anzeige bUsinEss intElligEncE bUsinEss intElligEncE implementierung gilt vielfach als hohe hürde Trotz der großen Nachfrage stellt die Studie hohe Hürden für den Einsatz von Predictive Analytics fest. So bewerten über 60 Prozent der Produktionsleiter den Implementierungsaufwand für die Lösungen als großes Hindernis. Dies gelte vor allem in mittelgroßen Unternehmen zwischen 500 und 1000 Mitarbeitern. Für jedes zweite Unternehmen erweist sich darüber hinaus die hohe Komplexität der Lösungen und der schwer kommunizierbare beziehungsweise monetarisierbare Nutzen als ein Hemmschuh. Die immense Datenmenge schließlich stellt für jedes vierte Unternehmen eine weitere wichtige Hürde dar. Vor allem für mittelgroße Unternehmen scheint das Thema Big Data ein größeres Hindernis zu sein. „Die Implementierung einer Predictive-Analytics-Lösung ist kein einfaches Unterfangen, besonders nicht im laufenden Betrieb der Produktion“, erläutert Schalla. „Die ohnehin bereits hohe Belastung durch das Tagesgeschäft erlaubt es vielen Unternehmen kaum, die Spanne zwischen Rüstzeiten, Instandhaltung und Wartung für die Implementierung innovativer Analytics-Lösungen zu nutzen.“ Hinzu komme die Tatsache, dass Unternehmen oft nur wenige IT-Fachleute im eigenen Haus haben. „Softwarehersteller und IT-Dienstleister müssen ihren Kunden einen Weg aufzeigen, innovative Analytics-Technologien in den Produktionsbetrieb zu integrieren, ohne dabei ein wirtschaftliches Risiko einzugehen“, fordert der Analyst. „Gleichzeitig gilt es, auch in angrenzenden Geschäftsprozessen, wie beispielsweise der Lagerhaltung, oder entlang der gesamten Wertschöpfungskette verborgene Optimierungspotenziale zu identifizieren und zu nutzen.“ Zu den wichtigsten Anforderungen aus Sicht der Nutzer gehört, dass eine Predictive-Analytics-Lösung einfach zu bedienen sein muss – vor allem auch für Nicht-Experten. Diese Meinung äußern 90 Prozent der Produktionsverantwortlichen. Fast ebenso wichtig sei die Einfachheit der Ergebnisdarstellung, so dass sich Handlungsbedarf leicht ableiten lässt. Die Integration externer Datenquellen halten dagegen lediglich 14 Prozent der Befragten für sehr wichtig. „Im täglichen Betrieb zeigen sich ähnliche Anforderungen wie bei der Implementierung“, erläutert Schalla. „Predictive-Analytics- Lösungen müssen leicht zu bedienen sein. Durch die starke Auslastung im Tagesgeschäft können Unternehmen der Fertigungsindustrie kaum gezielt Ressourcen zur Bedienung solcher Lösungen aufbauen.“ cloud-analytik trifft noch auf große skepsis Geht es um die vereinfachte Implementierung von IT-Systemen, wird oft auf die Cloud verwiesen. Bei Predictive Analytics allerdings sind die Anwender der Cloud gegenüber sehr reserviert: 75 Prozent der Unternehmen, die bereits heute derartige Lösungen einsetzen, können sich keine Migration der bestehenden Implementierung in Richtung eines Cloud-Modells vorstellen. Allerdings planen und diskutieren immerhin 20 Prozent der Befragten den Einsatz einer Predictive-Analytics-Lösung in der Cloud. www.isreport.de

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DokUMEntEnManagEMEnt UnD collaboRation UntERnEhMEn aller Größen und aller Branchen ersticken in Daten und sind aktuell kaum dazu in der Lage, Data Mining in ihren Datenarchiven zu betreiben. Nur wenige Betriebe verfügen über Datenarchive, und das kann sich aufgrund rationalisierter Abläufe in der IT und im Kundenservice zu einem Umsatzplus von neun Millionen Euro summieren. Dies zeigen die Ergebnisse der Marktstudie „Durchblick im Datendschungel: Die Wiederentdeckung des Datenarchivs“. IDC hatte im Auftrag von Iron Mountain, einem Hersteller von Enterprise- Content-Management(ECM)-Lösungen, 1011 in der Datenarchivierung tätige Manager in Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern befragt. Die Betriebe kommen aus den Branchen Finanzen/Banken, Fertigung, Gesundheitswesen, Einzelhandel/ Großhandel, Dienstleistungen, Medien/Telekommunikation, IT, Bildung/ Staat sowie Bau/Verkehr/Energie/ Versorgung in Deutschland, den USA, Kanada, dem Vereinigten Königreich, Frankreich, Spanien, den Niederlanden und Australien. Unternehmen, die über einen gut definierten Datenarchivierungsprozess verfügen, können laut Studie über zwei Wege Wertschöpfung betreiben: erstens dank Kosteneinsparungen und zweitens durch Mehrerlöse dank der Monetarisierung von Archiven. In Sachen Kostensenkung habe mehr als die Hälfte der befragten Betriebe in der Vergangenheit 0,8 Millionen Euro oder mehr durch Risikominimierung und Vermeidung von Rechtsstreitigkeiten eingespart. Die erfolgreichsten 21 Prozent der Befragten berichten sogar von Einsparungen in Höhe von neun Millionen Euro. Auf ähnliche Weise hätten 44 Prozent der Unternehmen 0,8 Millionen Euro oder mehr durch Rationalisierungen im Bereich Betriebs- oder Kapitalkosten gewonnen. Auch hier berichteten die obersten 18 Prozent von Einsparungen in Höhe von neun Millionen Euro. Auch Umsatz können Unternehmen laut Studie durch Datenarchive archivierungslösungen Mangelhafte Datenarc Unternehmen teuer z wegen mangelhafter Datenarchive könnten Unternehmen Mill stellt haben. Fünf anbieter von archivierungslösungen zeigen, w generieren. Während 39 Prozent der befragten Firmen von zusätzlichen 0,8 Millionen Euro oder mehr profitierten, erreichten die erfolgreichsten 15 Unternehmen mehr als neun Millionen Euro. Im Durchschnitt ergab sich für die befragten Unternehmen ein Plus von 6,7 Millionen Euro an zusätzlichen Einnahmen aus ihrem Datenarchiv. Das potenzial der archive bleibt oftmals ungenutzt 76 Prozent der Unternehmen glauben, 30 7/2015 www.isreport.de

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MEhR DaZU iM wEb • Technikfremde Barrieren http://tiny.cc/EcM-barrieren • Digitale Post strafft Abläufe http://tiny.cc/Digitalpost DokUMEntEnManagEMEnt UnD collaboRation Foto: Fotolia hive können die u stehen kommen ionen Euro verloren gehen. Das will iDc in einer studie festgeie Unternehmensverantwortliche darauf reagieren können. dass sie den Wert ihrer Archive bereits optimal ausschöpfen. Dabei nutzen lediglich 38 Prozent der Unternehmen ihre Archive für Geschäftsanalysen. Derartige Analysen seien eine Methode, durch besseres Marktverständnis, Produktinnovationen und Weiterentwicklungen im Kundendienst zusätzlichen Umsatz zu generieren. Von den 24 Prozent der befragten Unternehmen, die nach eigener Einschätzung ihre Archive effektiver nutzen, nehmen fast drei Viertel an, sie könnten einen doppelt so hohen Mehrwert wie heute generieren. Ein Viertel glaubt sogar an einen möglichen fünffachen Wert oder mehr. Die folgende Übersicht präsentiert Archivierungslösungen von den fünf Spezialanbietern Beta Systems, Comarch, DocuWare, Easy Software und ID Netsolutions. Beta UX LogMaster archiviert logdateien von prozessen Die Prozessoptimierung, unternehmensinterne Standards von Governance, Risk and Compliance, aber auch gesetzliche Regularien verlangen laut Beta Systems eine lückenlose Dokumentation und Auswertung sämtlicher Geschäftsprozesse. Mit Beta UX LogMaster, einem Log-Management- System von Beta Systems, stellten Unternehmen die Überprüfung und Archivierung von Job- und Prozesslogs auf Hardware-, Betriebssystem- und Anwendungsebene sicher. Die Software führe Protokolldateien im Unix- Umfeld zusammen und gewährleiste eine gesetzeskonforme Langzeitarchivierung sämtlicher Prozessinformationen. Die Daten würden strukturiert aufbereitet und stünden zur zeitnahen Sichtung sowie zum dauerhaften Nachweis zur Verfügung. So ließen sich Geschäftsabläufe optimieren und Ressourcen einsparen. Beta UX LogMaster ist neben Beta UX ContentMaster und Beta UX DistributionMaster die dritte Komponente der Produktreihe Beta UX Master. Im Kontext von Angeboten, Verträgen, Handelsbriefen, Rechnungen und ähnlichen Geschäftsdokumenten müssten Unternehmen nachweisen, dass diese auf einem ordentlichen Weg entstanden sind. Deshalb archiviere das System neben den Originaldaten in Beta UX DistributionMaster und Beta UX ContentMaster mit dem Beta UX LogMaster auch die gesamte Verfahrensdokumentation, also zum Beispiel die Log Files der IT-Produktionsläufe, die solche Dokumente erstellt haben. Beta UX LogMaster sammle entsprechende Logs automatisch ein, analysiere diese auf bestimmte www.isreport.de 7/2015

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DokUMEntEnManagEMEnt UnD collaboRation comarch EcM verwaltet inhalte und steuert dokumentenbasierte geschäftsprozesse wie Rechnungsfreigabe, personalverwaltung oder das vertrags- und stammdatenmanagement über workflows. Quelle: comarch Muster, zum Beispiel auf Fehler oder abnormale Terminierung, und informiere im Fehlerfall automatisch die zuständigen Mitarbeiter. Dies erleichtere Administratoren die Arbeit, da sie von Routine-Überprüfungen befreit würden und sich nur auf die wichtigen Fälle konzentrieren könnten. In Zeiten knapper IT-Budgets helfe diese Funktion dabei, die gestiegenen Compliance-Anforderungen zu bewältigen. Mit Beta UX LogMaster ließen sich die Aktionen von Personen mit erhöhten Zugriffsrechten (Privileged Accounts) wie Administratoren oder SAP-Notfall-User im Sinne des Datenschutzes überwachen. Das System lese dafür die entsprechenden plattform- und anwendungsspezifischen Security- und System-Informationen wie Security und System Events, Logs und Security Logs aus und sichere sie gegen zyklisches Überschreiben. comarch EcM steuert prozesse über workflows Comarch ECM verknüpft Dokumente und Geschäftsprozesse. Inhalte ließen sich in unterschiedlichen Formaten erfassen und gesetzeskonform archivieren und die Mitarbeiter können standortunabhängig darauf zugreifen. Zudem unterstützt die Lösung dokumentenbasierte Geschäftsprozesse wie Rechnungsfreigabe, Materialbeschaffung, Personalmanagement sowie die Vertrags- oder Stammdatenverwaltung durch elektronische Workflows. Das Modul Comarch ECM für Accounts Payable automatisiere Prozesse rund um die Bearbeitung von Eingangsrechnungen. Rechnungen, die aus unterschiedlichen Quellen stammen, wanderten ins elektronische Archiv und würden von der selbstlernenden OCR-Engine (Optical Character Recognition) ausgelesen und indexiert. Im Bereich Manufacturing Management ermögliche Comarch ECM einen schnellen, unkomplizierten Zugriff auf die technische Dokumentation. Comarch ECM für Human Resources richtet sich an Unternehmen, die mehrere hundert oder tausend Mitarbeiter beschäftigen und ihre Personalverwaltung optimieren wollen. Im Bereich Master Data Management steuere Comarch ECM das Anlegen und Ändern von Stammdaten. Im Contract Management lasse sich mit der Lösung ein Register für Handelsverträge aufsetzen. Die Mitarbeiter der Beschaffung und Buchhaltung sollen darin Vertragsbestimmungen schnell finden und überprüfen können. Comarch ECM für Facility Management verwalte Dokumente zur Beschaffung und Verwaltung von Gebäuden sowie neuen Standorten. Das Modul Comarch ECM Mail Room helfe beim Bearbeiten der ein- und ausgehenden Post in dedizierten Postregistern. Für den Bereich Procure to Pay ermögliche die Software systemgestützte Beschaffungsrichtlinien, um Ausgaben zu steuern. Das plattformunabhängige Dokumentenmanagement-System verbessert laut Herstelleraussage die Datenqualität sowie die Qualität der Bearbeitungsprozesse, des Dokumentenumlaufes, der Erfüllung von Aufgaben und der Einhaltung von Terminen. Aufgrund der Verringerung von Medienbrüchen reduzierten sich zudem Fehler. DocuWare 6.8 läuft sowohl inhouse als auch in der cloud DocuWare 6.8 positioniert sich als System für Enterprise Content Management. Die Lösung ermögliche es Anwendern, Dokumente revisionssicher abzulegen, zu suchen, anzuzeigen, herunterzuladen, zu bearbeiten und in Geschäftsprozesse einzubinden. Unterlagen seien jederzeit, von jedem Ort verfügbar. Unabhängig von Format und Quelle ließen sich elektronische und Papierdokumente, etwa Schriftwechsel, Datensätze, E-Mails oder CAD-Dateien, in einem zentralen Dokumenten-Pool speichern und stünden berechtigten Anwendern zur weiteren Bearbeitung zur Verfügung. DocuWare 6.8 integriere sich und seine Dokumente in nahezu jedes andere Programm. Darüber hinaus automatisiere das System dokumentbasierte Unternehmensprozesse. 32 7/2015 www.isreport.de

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Anzeige APOLLO 14 – HG COMMERCIALE: 800 User starten mit SAP in eine erfolgreiche Zukunft Punktlandung: Alle 42 Niederlassungen des größten Baustoffgroßhändlers in der Schweiz gehen gemeinsam nach nur 18 Monaten mit SAP und der SAP-Großhandelslösung der FIS produktiv. Mit dem SAP-Einführungsprojekt „APOLLO 14“ hat sich HG COMMERCIALE für aktuelle und zukünftige Herausforderungen gerüstet. „Die Einführung eines saP-systems im Januar 2014 eröffnet uns die Möglichkeit, dem Kunden zukünftig weitere Dienstleistungen anzubieten“ – was im geschäftsbericht 2014 der Hg cOMMERcialE als trockene Meldung daherkommt, bedeutet für das tägliche geschäft des schweizer Baumaterialgroßhändlers eine massive Verbesserung der Prozesse in der gesamten Warenwirtschaft, intern wie auch dem Kunden gegenüber. Die neue ERP-landschaft umfasst die großhandelslösung FIS/wws ® auf Basis von saP, verschiedenste saP- Module, saP Bi sowie add-Ons der Fis gmbH, welche das Projekt bei der schweizer genossenschaft erfolgreich umgesetzt hat. nachdem eine Vorgängerlösung am Ende ihres lebenszyklus angelangt war, entschied sich Hg cOMMERcialE im Jahr 2012 für die Kompletteinführung eines neuen ERP-systems. Die Mehrsprachigkeit und seine Verbindung mit einer leistungsfähigen Datenbank sprachen schließlich für saP. Hauptherausforderung an ein ERP bei der Hg cOMMERcialE ist stets die Masse an aufträgen, Buchungen etc. Verbunden mit dem Wechsel auf saP war die ablösung der bisherigen Oracle-Datenbank durch sybase. Ebenfalls erworben hat der Baustoffgroßhändler lizenzen für saP Hana, auf der später analysen mit saP Bi durchgeführt werden sollen. Die Fis gmbH hatte als auf den großhandel spezialisierter saP-Partner in den vorausgehenden intensiven anwender- und Prozessworkshops im Januar 2012 die beste Performance gezeigt und wurde daher Mitte 2012 mit der Realisierung des Projektes beauftragt. „Fis konnte sofort mit unseren stammdaten umgehen, auf alle Fragen kompetent eingehen und hat unser geschäft von anbeginn verstanden“, so gregor Barmet, cOO der Hg cOMMERcialE. „Für die meisten Punkte im lastenheft konnte uns die Fis mit ihrer großhandelslösung FIS/wws ® bereits eine lösung anbieten.“ Auf hohen Reifegrad gehievt aPOllO 14, so lautet der interne Projektname des ERP-Projektes, im Rahmen dessen saP mit FIS/wws ® als aufsatz und den Modulen für Rechnungswesen, controlling, Vertrieb, Materialwirtschaft und Warehouse Management in einem schritt eingeführt wurden. saP Warehouse Management wurde hier noch durch das Modul FIS/smw erweitert. FIS/wws ® hat die Hg cOMMERcialE nach eigenen angaben auf einen extrem hohen Reifegrad gehievt. Vor dem Projektstart gab es intensive Diskussionen darüber, wie man das system am besten parallel in der Fläche einführt. Die Entscheidung fiel auf eine sequentielle „Big Bang“-strategie, bei der das Unternehmen auf einmal komplett auf das neue ERP-system umgestellt wird. Besonders anspruchsvoll war die flächendeckend parallele Einführung des systems auch, weil saP komplett dreisprachig in Französisch, italienisch und Deutsch ausgelegt sein sollte, sowohl nach außen für Kunden wie in der innenansicht. seit Januar 2014 nun organisiert die Hg cOMMERcialE ihre gesamte lagerlogistik in den 42 landesweiten lägern mit saP WM und dem Fis-Modul FIS/smw als Herzstück. Von den 800 Beschäftigten arbeiten 740 mit saP, darunter alle lager- Mitarbeiter/innen und Disponenten. in der Materialwirtschaft wurden mit der saP-Einführung viele Prozesse wie die Bedarfsplanung automatisiert. E-Commerce, Stammdatenverwaltung und Rechnungsbearbeitung mit FIS-Add-Ons angelegt im saP-system sind insgesamt 30.000 Kunden. Über das shopsystem FIS/esales ® , das anfang 2015 produktiv gegangen ist, kann die Hg cOMMERcialE ihnen inzwischen einen zusätzlichen Vertriebskanal anbieten und ihr E-commercegeschäft im B2B-Bereich noch einmal deutlich ausbauen. Die Warenwirtschaftslösung wird ergänzt durch eine Reihe weiterer saP-add-Ons der Fis gmbH: FIS/xee ® für die Kommunikation zwischen saP, dem cRM-, dem Produktinformations- sowie weiteren externen systemen; FIS/edc ® für die automatisierte Bearbeitung der jährlich mehr als 300.000 Eingangsrechnungen sowie FIS/mpm ® für die Pflege der stammdaten direkt in den transaktionen des ERP. www.isreport.de 7/2015

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DokUMEntEnManagEMEnt UnD collaboRation Digitale Rechnungskopien sind nur ein Einsatzbereich des archivsystems Easy archive, das Microsoft windows server, zahlreiche linux- und Unix-varianten sowie apple ios unterstützt. Quelle: Easy software ag Mit dem Intelligent Indexing Service ließen sich Dokumente gleich beim Scanvorgang automatisch indexieren und archivieren. Dokumentbestände könnten in selbsttragende Archive übertragen werden, etwa auf eine externe Festplatte oder einen USB-Stick. Das ECM-System skaliere von einer Single-Server-Anwendung bis hin zur Multi-Server-Lösung mit 10 000 Anwendern. Durch ein flexibles Lizenzmodell und die verschiedenen Module könne die Software eng an die Bedürfnisse eines Unternehmens angepasst werden. Als die fünf tragenden Säulen des Enterprise-Content-Management- Systems betrachtet DocuWare Innovation, Architektur, Sicherheit, Integration und Skalierbarkeit. Die Verwendung derselben Komponenten bei On-Premise- sowie Cloud-Systemen gewährleiste maximale Flexibilität und garantiere Anwendern Zukunftssicherheit sowie Investitionsschutz. Die Software-Architektur ermögliche ein plattformübergreifendes Arbeiten auf Geräten mit den Betriebssystemen Microsoft Windows und Apple iOS. Mobile Anwendungen stünden für Microsoft Windows, Apple iOS und Google Android zur Verfügung. Die Weichen Richtung Cloud Computing hat DocuWare nach eigener Aussage bereits vor 15 Jahren gestellt und seine Software mandantenfähig, Service-orientiert und skalierbar ausgelegt. DocuWare Cloud mache sämtliche Funktionen von DocuWare 6.8 in einer gehosteten Cloud-Lösung nach dem Abrechnungsmodell Software as a Service verfügbar. EASY Archive indiziert inhalte in einer volltextdatenbank EASY Archive der Easy Software AG legt Dokumente und Daten in einem revisionssicheren Archiv ab. Im sogenannten Audit Trail registriere die Lösung sämtliche Aktionen des beteiligten Dokuments oder Vorgangs von der Anzeige bis hin zu inhaltlichen Veränderungen zum Zeitpunkt der Archivierung. Die Archivierungslösung nutze unterschiedliche Datenspeichersysteme. Diese legten interne Verwaltungsund Konfigurationsdaten sowie Feldinhalte in relationalen Datenbanken ab. Die so gewonnenen Indexbegriffe speichere EASY Archive in einer Volltextdatenbank. Rollenspezifische Ein- stellungen sorgten bei Suchanfragen für eine schnelle Anzeige der Ergebnisse. Das Archivierungsprogramm bilde bei der Recherche dynamische Aktenstrukturen ab. Sogenannte Storage Provider in EASY Archive verwalteten Inhalte mit unterschiedlichen Ablagetechnologien. Erfasst würden Daten, Feld- und Datei-Inhalte, große Datenmengen wie beispielsweise Drucklisten, dokumentbezogene Notizen in Form von Text oder Grafik sowie lebendige und endgültig archivierte Dokumente. EASY Archive setze sowohl kommerzielle als auch Open-Source-Datenbanken ein. EASY Archive unterstütze Microsoft Windows Server, zahlreiche Linuxund UNIX-Varianten sowie Apple iOS. Das Archivsystem lasse sich eng in betriebswirtschaftliche Software (ERP), E-Mail- oder Warenwirtschaftssysteme integrieren und laufe wahlweise direkt über die Benutzeroberfläche oder per Browser. Für SAP-Systeme, MS Dynamics NAV, MS Dynamics AX, MS Office 365, MS SharePoint, MS Exchange, IBM Notes und viele weitere Systeme stellt Easy Software spezialisierte Archivierungsmöglichkeiten bereit. 34 7/2015 www.isreport.de

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DokUMEntEnManagEMEnt UnD collaboRation bei docufied smartinvoicE werden Eingangsrechnungen und gutschriften gescannt und dann in einen digitalen prüfungs- und kontierungsprozess überführt. Quelle: id-netsolutions EASY Archive skaliert laut Herstellerangabe weitreichend und eignet sich für alle Unternehmensgrößen. Dank der Cluster-Architektur entstehe eine Hochverfügbarkeitslösung mit hoher Ausfallsicherheit. Die sogenannte Single-Instance-Funktion vermeide die Mehrfachablage von Informationen. EASY Archive 4.1 erschien im Februar dieses Jahres. Im vierten Quartal 2015 ist die Version 5.0 geplant. docufied smartINVOICE verarbeitet Rechnungen digital Der ELO-Partner id-netsolutions hat für die automatisierte Verarbeitung von Eingangs- und Ausgangsrechnungen innerhalb der unternehmenseigenen Produktreihe docufied die Lösung docufied smartINVOICE entwickelt. Integriert in das Dokumentenmanagement-System ELO bindet docufied smartINVOICE das Rechnungsmanagement in die Unternehmensabläufe ein. Eingangsrechnungen und Gutschriften werden gescannt und in einen digitalen Prüfungs- und Kontierungsprozess überführt. Ergänzt durch das selbstlernende Modul ELO DocXtractor lese docufied smartINVOICE Rechnungsbelege eigenständig aus, verarbeite die Informationen anhand bestehender Datenquellen und prüfe dabei, ob die Rechnungen inhaltlich korrekt sind. Die gewonnenen Daten wanderten in den Prüfungs- und Kontierungsprozess von docufied smartINVOICE. Von dort aus erfolge ein direkter Datenexport an die Buchhaltungssoftware – wie beispielsweise SAP, DATEV, Diamant oder MS Dynamics NAV. Zu den Rechnungen gehörende E-Mails, Lieferscheine und weitere Belege würden in docufied smartINVOICE als sogenannte mitgeltende Dokumente mit der Rechnung verknüpft. Dies erfülle die Gesetzesvorgaben zur Archivierung geschäftsrelevanter Unterlagen. docufied smartINVOICE enthält mehrere Komponenten: die Belegdigitalisierung einschließlich Dokumentenklassifizierung, den Belegimport, die Konvertierung, die Archivierung und die Anbindung von Konnektoren zu Buchhaltungssystemen. Das System lasse sich an die Kundenanforderungen anpassen und durch Zusatzapplikationen erweitern. Bei der funktionalen Erweiterung kämen Standardtechnologien wie beispielsweise Javascript, eine Serviceorientierte Architektur und Microsoft Dotnet zum Einsatz. Als Add-on liefert das Management Cockpit zur Unternehmenssteuerung eine systemgestützte Auswertung und Aufbereitung der Geschäftsinformationen anhand der Belege sowie der damit verbundenen Benutzeraktionen. Auch über Mobilgeräte lässt sich die Lösung nutzen, beispielsweise um Rechnungen freizugeben. Möglich sei der Zugriff auf Prozessdaten über ein Virtual Private Network (VPN), einen Terminalserver oder durch Apps für Apple iOS und demnächst Google Android. www.isreport.de 7/2015

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DokUMEntEnManagEMEnt UnD collaboRation Document sharing informationsmanagement verknüpft mehrere kanäle kunden kommunizieren auf vielen wegen. Der manuelle aufwand für die betreuung ist hoch. Eine übergreifende strategie integriert laut pentadoc sämtliche kanäle und steigert die Effizienz im support. bEiM kontakt mit Kunden müssen Unternehmen heute mehrere Eingangskanäle bedienen. Zu den Klassikern wie Post, Fax, Telefonie und E-Mail kommen Online-Formulare, Chat sowie Social-Media-Angebote wie Facebook oder Xing. In der Praxis werden die unterschiedlichen Kommunikationsmedien oft von unterschiedlichen Teams bearbeitet. Statt einer zentralen Gruppe machen sich unterschiedliche Mitarbeiter Gedanken über die Beantwortung von Standard-Anfragen und legen persönliche Textvorlagen dazu an. Die Kunden stellen kanalübergreifend meist ähnliche Fragen. Die Antworten erhalten sie je nach Kommunikationskanal unterschiedlich detailliert. Eine übergreifende strategie für das informationsmanagement beginnt bei der informationsversorgung der Mitarbeiter und umfasst die arbeitsprozesse sowie die wege und technischen hilfsmittel zur kommunikation und Zusammenarbeit. Quelle: pentadoc 36 7/2015 www.isreport.de

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MEhR DaZU iM wEb • Social Collaboration http://tiny.cc/social-collab • Technikfremde Barrieren http://tiny.cc/ntech-barrieren DokUMEntEnManagEMEnt UnD collaboRation Die steigerung der kundenzufriedenheit sowie die Effizienzsteigerung durch automatisierung und wachstum mit neukunden gehören laut pentadoc Radar zu den wichtigsten kurz- und mittelfristigen Zielen der Unternehmen. Quelle: pentadoc antworten dauern je nach kanal unterschiedlich lange Aus der fehlenden Zusammenführung der Eingangskanäle und der fehlenden zentralen Verantwortung für das Bearbeiten von Anfragen resultiert auch eine unterschiedliche Durchlaufzeit. Während die Papierpost üblicherweise den Weg über die Poststelle und die eventuelle Digitalisierung zu einem geeigneten Mitarbeiter nimmt, sollten Nachrichten auf Facebook nach Möglichkeit sofort vom Social Media Team beantwortet werden. Diese Teams sind aber in der Regel klein und kommen schnell an ihre Kapazitätsgrenzen. E-Mails, die in zentralen Postkörben ankommen, liegen dort gerne ein Weilchen, bis sich ein Mitarbeiter ihnen zuwendet. Bei der Betrachtung der Durchlaufzeit ist zu berücksichtigen, welche Antwortzeiten die Absender erwarten. Während Telefonate nach Möglichkeit sofort beantwortet werden sollen und auf Chat-Anfragen über die Unternehmenswebseite innerhalb einiger Minuten zu reagieren ist, hat der Empfänger bei Nachrichten aus dem Social-Media-Kanal erfahrungsgemäß etwa eine Stunde Zeit für eine qualifizierte Antwort. Bei E-Mails erwarten die Kunden nach einem Tag eine Antwort, bei Post und Fax haben sie maximal eine Woche Geduld. Unabhängig vom Kanal erwartet der Kunde eine hohe Antwortqualität, idealerweise individuell auf seine Frage ausgerichtet. Die Herausforderung für Unternehmen ist es, dies weitgehend automatisiert abzuarbeiten, ohne Einbußen bei der Qualität. Genau hier machen Unternehmen immer wieder Fehler. Die Eingangskanäle wandeln sich massiv. Studien haben festgestellt, dass bei der Kommunikation die Schriftform dominiert. Seit 2008 hat sich der Anteil der per E-Mail gestellten Anfragen mehr als verdreifacht, wohingegen das Anrufaufkommen rückläufig ist. Kunden bevorzugen den schriftlichen Weg. Die Papierpost allerdings hat ihr Kommunikationsmonopol längst verloren. Wo sich der Brief durch eine E-Mail ersetzen lässt, präferieren Kunden die digitale Variante. Die Botschaft ist klar: Unternehmen müssen handeln. Insbesondere in Branchen, in denen Produkte kein Alleinstellungsmerkmal mehr darstellen, ist Service und Kundenkommunikation das Entscheidungskriterium für den Kauf und die langfristige Kundenbindung. Die Betrachtung der kurz- und mittelfristigen Ziele von Unternehmen macht deutlich, dass Manager die geschilderten Zusammenhänge zunehmend erkennen. So zeigt eine aktuelle Umfrage von Pentadoc Radar, dass die Steigerung der Kundenzufriedenheit für rund ein Drittel der Unternehmen in den nächsten drei Jahren das wichtigste Ziel darstellt. Gefolgt von Effizienzsteigerung durch Automatisierung und Wachstum durch Neukunden. Mittels einer Verbesserung der Kundenkommunikation im Rahmen einer ganzheitlichen Strategie für das Informationsmanagement lassen sich alle genannten Ziele erreichen. Die Verbesserung beginnt bei den Eingangskanälen. input-Management-projekte beginnen mit post und E-Mail Input Management unterstützt Effizienzsteigerungen in der Kommuni- www.isreport.de 7/2015

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DokUMEntEnManagEMEnt UnD collaboRation kation. In der Vergangenheit waren diese Lösungen auf die Verarbeitung von Papierpost getrimmt. Heute können sie dagegen alle Eingangskanäle bedienen, weil die Technologie an die sich ändernden Anforderungen angepasst wurde. Mit Input-Management-Systemen führen viele Unternehmen heute die Kanäle Post, Fax und E-Mail zusammen und bearbeiten sie zentral. Zu bedenken ist hierbei, dass die Struktur der eingehenden Nachrichten sich mit dem Medium verändert hat. Während Geschäftsbriefe meist einer bestimmen Struktur folgen und ausführlich geschrieben sind, kommen E-Mails eher kurz und knapp daher. Menschen können kurze Nachrichten interpretieren, solange sie einen Kontext erkennen. Für Softwarelösungen hingegen ist der Kontext nicht immer ersichtlich. Die Klassifikation und Analyse von kurzen Nachrichten gestaltet sich daher schwierig. Zumindest für die Verarbeitung von E-Mails stehen heute allerdings leistungsfähige Lösungen bereit. Den neueren Eingangskanälen aus dem Umfeld des Social Business begegnen Unternehmen mit Webtechnologien. So ist etwa die automatisierte Verarbeitung ausgefüllter Webformulare denkbar einfach. Die Informationen liegen bereits digital vor und sie sind durch das Formular auch bereits strukturiert. Das System weiß also, welche Informationen an welcher Stelle stehen und wie diese zu interpretieren sind. Über Workflows lassen sich die Anfragen zielgerichtet an Mitarbeiter leiten. Ähnlich lässt sich die Beratung in einem Chatverlauf steuern. Schildert ein Kunde ein Problem mit einem Produkt, so erschließt sich der Inhalt häufig auf Basis der Beschreibung des Kunden und Antworten der Mitarbeiter. Die Chat-Inhalte liefern wichtige Informationen für die Betreuung von Bestandskunden und können dabei helfen, das Ziel „Mehr Wachstum durch Bestandskunden“ zu erreichen. Um die Betreuung zu erleichtern, sollten die Mitarbeiter im Kundengespräch die Informationen automatisiert erhalten. input und output sollen den gleichen kanal nutzen Werden alle unterschiedlichen Gruppen von Mitarbeitern in die Lage versetzt, ihre Arbeit möglichst schnell und flexibel zu erledigen, so ist es an der Zeit, auch die Ausgangsseite von Nachrichten genauer zu betrachten. Jede eingehende Nachricht verlangt eine Antwort auf dem gleichen Kommunikationskanal. Unternehmen müssen demnach auch ihr Output Management an den unterschiedlichen Eingangskanälen orientieren. „Input meets Output“ lautet der Fachbegriff dafür. Weil Unternehmen an ihre Systeme zur Geschäftskommunikation immer höhere Ansprüche stellen, müssen Informationen künftig aus jedem System und jeder Applikation übernommen und in einer auf den Adressaten zugeschnittenen Form durch einen beliebigen Kanal weitergegeben werden können. Die Texte sollen dabei persönlich auf den Kunden abgestimmt sein, und zwar inhaltlich und in Bezug auf den Kommunikationsweg. Auf der anderen Seite verspricht das Gesetz der Menge große Einsparpotenziale. Die Kunst des Output Managements besteht darin, Die autoren Maximilian gantner (links) ist senior analyst und berater für Dokumentenmanagement und Enterprise content Management und bei der pentadoc ag für den geschäftsbereich Radar verantwortlich. angelina sokolowski ist analystin von pentadoc Radar. ihre schwerpunkte liegen in der Evaluierung von software sowie in der Marktforschung. Foto: Pentadoc den Spagat zwischen Individualisierung des Dokuments und Industrialisierung der ausgehenden Nachrichten zu schaffen. Um dies zu erreichen muss Output Management Teil der Informationsmanagement-Strategie eines Unternehmens sein. Unternehmen müssen die erforderlichen Schritte zur Vereinfachung und Beschleunigung ihres Informationsmanagements einleiten. Wie Umfragen und persönliche Gespräche mit Anwendern und Entscheidern zeigen, befinden sich viele Betriebe bereits auf diesem Weg. Die ganzheitliche Betrachtung des Informationsmanagements ist der Schlüssel zu Zielen wie etwa Wachstum durch Neu- und Bestandskunden, Effizienzsteigerung und Kundenzufriedenheit. Der Anfangspunkt dazu liegt in der Bündelung der diversen Eingangskanäle und Kommunikationsmittel. Der technologische Fortschritt im Informationsmanagement ist nicht nur unausweichlich geworden, um im Wettbewerb zu überleben. Er schafft auch die technische Grundlage für modernes, flexibles und effizientes Arbeiten. Gemeinsam mit den notwendigen und gleichzeitig entlastenden Veränderungen in der Organisation kann eine Kultur wachsen, die Unternehmen für die Zukunft fit macht. 38 7/2015 www.isreport.de

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DokUMEntEnManagEMEnt UnD collaboRation in sieben schritten die informationsstrategie anpassen Eine übergreifende strategie für das informationsmanagement integriert sämtliche kommunikationskanäle. im Folgenden werden sieben ansatzpunkte für die Realisierung einer solchen strategie in der kundenbetreuung vorgestellt: 1. Die richtige Information zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort Die größten potenziale werden nicht allein durch technologischen Fortschritt auf der Eingangsseite erreicht. vielmehr sollten die Unternehmensziele in einer übergreifenden strategie für das informationsmanagement verfolgt werden. Dieses themenfeld umfasst nicht nur die aufbereitung eingehender nachrichten, sondern auch deren weitere bearbeitung sowie die zielgerichtete bereitstellung von informationen dafür. kommunikation und digitales arbeiten werden idealerweise gemeinsam unterstützt. am Markt sind inzwischen lösungen verfügbar, die Mitarbeitern proaktiv informationen aus Drittsystemen bereitstellen. bei bedarf hat der support die richtigen informationen schnell zur hand. Das bringt neben Zeitersparnis für suchen auch eine höhere konzentration auf eine tätigkeit und damit eine höhere Effizienz. allerdings dürfen Mitarbeiter dabei nicht mit sämtlichen verfügbaren informationen überschüttet werden. 2. Qualität in der Kommunikation – auf allen Kanälen Einen großteil ihrer Zufriedenheit machen kunden heute von der kommunikationsqualität und der kontaktbereitschaft abhängig. Unternehmen müssen aufgrund der veränderten kommunikationsformen und der gesteigerten Erwartungen an eine schnelle präzise antwort neue wege gehen. 3. Digitales Arbeiten papier sowie die ablage von elektronischen informationen auf netzlaufwerken und in E-Mail-postfächern sollten wegen der geringen optimierung sowie der fehlenden Flexibilität und transparenz durch effizientere arbeitsweisen ersetzt werden. Dies beginnt beim informationseingang und der ablage, die nur auf digitalem wege zentralisiert und damit allen beteiligten zugänglich gemacht werden kann. Eine derartige informationsdrehscheibe kann die transparenz und auskunftsfähigkeit deutlich steigern. 4. Zusammenarbeit ist Trumpf weitere potenziale des informationsmanagements liegen in der Zusammenarbeit. Die abstimmung mit kollegen sowie die projektarbeit sind oft ineffizient organisiert. abstimmungen und informationssuche werden zu zeitaufwändigen tätigkeiten, wenn Mitarbeiter dafür keine einfachen lösungen haben. Dabei bieten die anbieter von informationsmanagement-lösungen in ihren etablierten systemen inzwischen collaborations-Funktionen an. so macht beispielsweise die kombination aus Dokumentenbearbeitung und einem chat beide Funktionen erst richtig interessant. schließlich ist es enorm praktisch, Rückfragen und Diskussionen zu einem thema sofort mit kollegen anzustoßen, wenn diese aufkommen. 5. Veränderung in der Organisation Der blick auf die technologische seite reicht alleine nie aus, wenn es darum geht, veränderungen im Unternehmen anzustoßen. Eine neue lösung bringt von sich aus keinen Fortschritt, wenn Unternehmen den wandel nicht in der organisation verankern. Das gelingt nur, wenn die Mitarbeiter verstehen, welche vorteile sich in der Änderung ihrer arbeitsweise für sie persönlich ergeben. verstehen die Mitarbeiter dies nicht, werden sie zu „nein-sagern“, die möglicherweise angst vor einem Jobverlust haben. Die Motivation der Mitarbeiter ist für ein informationsmanagement-projekt unverzichtbar. Unternehmen, die damit Erfolg haben, bekommen eine agile, veränderungsfähige organisation und kultur – die basis für langfristigen Erfolg. 6. Arbeiten zu jeder Zeit und überall Da sich unsere arbeitsweise in einem von äußeren gegebenheiten gesteuerten wandel befindet, wird mobiles arbeiten wichtiger. Mitarbeiter sind zunehmend darauf angewiesen, unterwegs zu arbeiten. auch kunden wollen mobilen service und sie möchten auch über den aktuellen status eines prozesses informiert sein. online-services und Mobile apps werden sowohl bei Unternehmen als auch bei kunden akzeptiert. Das informationsmanagement muss diesen trend aufgreifen. viele anwender verlangen das bereits. in einer repräsentativen Umfrage von pentadoc Radar wählten Unternehmen, die noch kein informationsmanagement-system im Einsatz haben, das mobile arbeiten zu einem der wichtigsten bereiche für den Einsatz einer neuen lösung. Die software-anbieter greifen diesen trend auf und bieten in ihren app stores lösungen für verschiedene Devices an. Die spanne in sachen Funktionalität und bedienfreundlichkeit ist dabei enorm. Zum themenfeld mobiles arbeiten zählen nicht nur das mobile Erfassen von Rechnungsbelegen mit der handykamera oder die teilnahme am Freigabe-workflow über das tablet. Dazu gehört auch die Mitnahme von aufgaben samt der dafür notwendigen Dokumente zu einem termin im Flugzeug oder im hotel. Der knowledge worker braucht praktische Unterstützung um seine arbeit immer und überall erledigen zu können. 7. Eine Information ist immer nur so wertvoll wie ihre Verwendbarkeit in einem Geschäftsprozess. prozesse benötigen Dokumente und informationen. Egal ob schriftverkehr, E-Mails, verträge, Formulare, belege, anträge – hinter jedem prozess stecken unterschiedlichste informationen. andererseits zieht jeder Dokumenteneingang und -ausgang einen prozess nach sich. Eine bereichs- und funktionsübergreifende Digitalisierungsstrategie ist die einzig mögliche antwort von Unternehmen auf das veränderte kundenverhalten. www.isreport.de 7/2015

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EntERpRisE REsoURcE planning ERp und cRM erfolgreich einführen neun it-Manager schildern ihre projekterfahrungen Die trovarit-studie „ERp in der praxis“ beleuchtet die anwenderzufriedenheit, den nutzen und die perspektiven von it-lösungen für die Unternehmenssteuerung. it-Manager schildern, wie ihre projekte in der praxis laufen. wachsEnDE Verbreitung: „Die Durchdringung der Unternehmen mit betriebswirtschaftlicher Software steigt sowohl bezüglich der unterstützten Aufgabenbereiche als auch im Hinblick auf den Anteil der ERP-Anwender an der Belegschaft“, berichtet Karsten Sontow, Vorstand des ERP-Consultinghauses Trovarit. Sowohl die Anzahl der unterstützten Unternehmensstandorte steige als auch der Grad der Internationalisierung. Beides erhöhe die Komplexität der ERP-Implementierungen. Im Gegenzug steige allerdings auch das Alter der Systeme, was auf einen möglichen Rückgang des Neugeschäfts hindeute. alltagsthemen dominieren hierzulande das trendranking Wie Unternehmen ihre betriebswirtschaftlichen Systeme einsetzen, hat Trovarit in der Studie „ERP in der Praxis – Anwenderzufriedenheit, Nutzen und Perspektiven 2014/2015“ untersucht. 2689 deutsche Unternehmen wurden laut Trovarit für die unabhängige ERP-Anwenderstudie in Europa befragt. Die Ergebnisse zeigen, wie sich Umgang und Erwartungshaltung der Anwender im Hinblick auf ERP verändern. An der Spitze der an der spitze der treiber für den Einsatz betriebswirtschaftlicher systeme liegen laut trovarit ‚verbesserung der Usability‘, ‚Mobiler ERp-Einsatz‘ sowie ‚Rollen- & kontextbasierte benutzerführung‘.themen wie cloud, social Media und industrie 4.0 rangieren hingegen weit hinten. Quelle: trovarit 42 7/2015 www.isreport.de

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MEhR DaZU iM wEb • ERP-Systeme in der Fertigung http://tiny.cc/ERp-produktion • ISIS CRM&ERP-Guide http://tiny.cc/cRM-ERp-guide EntERpRisE REsoURcE planning Treiber für den Einsatz betriebswirtschaftlicher Systeme rangieren Themen wie ‚Verbesserung der Usability‘, ‚Mobiler ERP-Einsatz‘ sowie ‚Rollen- & kontextbasierte Benutzerführung‘. „Diese Themen sind sehr unmittelbar mit der Nutzung der ERP-Software als Werkzeug für den Arbeitsalltag verbunden“, erläutert Sontow. Der mobile Einsatz von ERP-Software ist laut Studie weit verbreitet, jedenfalls wenn man darunter die Nutzung über das Internet per Laptop versteht. Der Einsatz über das Smartphone oder den Tablet-PC erfordere aufgrund des beschränkten Platzangebotes und Bedienung über Touch-Screens eine völlig neue Oberflächengestaltung, an der eine Reihe von ERP-Anbietern derzeit noch arbeiteten. Ebenfalls problematisch sei die Offline-Fähigkeit der ERP-Anwendungen, die angesichts vieler Lücken in den Mobilfunknetzen durchaus eine Notwendigkeit darstelle. Im Ranking folgen die Themen ‚Internationalisierung‘, ‚Enterprise Application Integration‘ beziehungsweise ‚Schnittstellenmanagement‘ sowie ‚Enterprise Information Management‘. „Aus diesen Schwerpunkten lässt sich ein spürbarer Trend zu mehr Durchgängigkeit in der Informationsversorgung ableiten – sei es über Unternehmensebenen, Aufgabenbereiche oder auch Standorte und Regionen hinweg“, erläutert Sontow. Die themen cloud, social Media und industrie 4.0 sind abgeschlagen Bei einigen heiß diskutierten Themen besteht laut Studie noch deutlicher Klärungsbedarf: So messen lediglich 5,7 Prozent der Befragten dem ‚Cloud Computing‘ eine große Relevanz zu, wenn es um ERP geht. Bei ‚Social Media‘ sind es lediglich 5,2 Prozent und das Thema ‚Industrie 4.0‘ landet mit 4,1 Prozent am Ende der Liste der Treiber für Veränderungen des ERP- Einsatzes. „Bei all diesen Themen besteht noch hoher Informationsbedarf“, erläutert Sontow. „Fast 40 Prozent der Befragten können mit dem Begriff Industrie 4.0 nichts anfangen. Ähnliches gilt für die Begriffe ‚Big Data‘ und ‚Bring Your Own Device‘.“ Die folgenden neun Anwenderberichte zeigen, wie Unternehmen mit betriebswirtschaftlicher Software und Lösungen zum Kundenbeziehungsmanagement ihre Abläufe optimieren. Die Bandbreite reicht dabei von der Planung und Steuerung der Produktion über die Verwaltung des Warenbestands, das Optimieren der Bestellprozesse, die Internationalisierung, die Steuerung des Außendienstes bis hin zur automatisierten Pflege eines Internet-Portals für die Wirtschaftsförderung. Maschinenbauer wickelt projekte mit ams.erp ab Olko Maschinentechnik liefert Baustoff- und Fördertechnik für den Bergbau. Ein anspruchsvolles Projektgeschäft, das sich zunehmend internationalisiert. Um die komplexer werdenden Anforderungen organisatorisch zu beherrschen, hat der Sondermaschinenbauer 2013 das Auftragsmanagement-System ams.erp eingeführt. Seither arbeiten Vertrieb, Konstruktion, Arbeitsvorbereitung, Einkauf, Fertigung, Montage und Service in einem durchgängigen Planungs- und Steuerungssystem. Dank der Prozessintegration erhält das Unternehmen tagesaktuelle Informationen zu Arbeitsfortschritt, Budgettreue und zum Lieferstatus seiner Projekte und gewinnt so die nötige Planungssicherheit, um kapitalintensive Großprojekte erfolgreich durchzuführen. „Wir brauchen so früh wie möglich verlässliche Informationen darüber, inwieweit sich die vereinbarten Termine und Budgets einhalten lassen“, erläutert Diana Beuchel, die als kaufmännische Leiterin für internationale Projekte tätig ist. Das in ams.erp integrierte Auftragsmanagement setzt im Vertrieb an. Die Vertriebsingenieure erfassen bereits die Anfragen zentral in ams.erp und hinterlegen sie mit einer gewichteten Auftragswahrscheinlichkeit. Somit kann der Bergbauzulieferer jederzeit einen Forecast erstellen, wann mit welchem Auftragseingang gerechnet werden kann. „Aus Sicht der Finanzund Liquiditätsplanung ist eine solche Voraussicht außerordentlich wichtig“, erklärt Beuchel. „Im Bergbau haben wir es mit Entscheidungszyklen zu tun, die über mehrere Jahre laufen.“ Die mitlaufende Kalkulation prüft die Budgetwerte permanent gegen die Soll-, Ist- und Prognosewerte. Auf diese Weise erhalten die Projektverantwortlichen Transparenz, wo ihre Aufträge zeit- und kostenmäßig stehen. Die Analyse reicht bis auf die Ebene der Baugruppen. Somit erfahren die Projektleiter und das kaufmännische Management, welche Kostenstellen welche Leistungen zu einem Auftrag und die in ihm enthaltenen Baugruppen beitragen. „Gerade bei den Großaufträgen, die sich aus einer Vielzahl von Komponenten zusammensetzen, ist die baugruppenspezifische Sicht extrem wichtig“, betont Geschäftsführer Markus Beermann. „Zusätzlich zur aktuellen Projektsteuerung nutzen wir diese Informationen, um unsere Kalkulationen weiter zu verbessern und in Zukunft noch wettbewerbsfähiger anbieten zu können.“ wirtschaftsförderer pflegt angebote mit cobra software Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Borken ist die erste Anlaufstelle für Unternehmer und angehende Selbständige in der Region. Um den Wirtschaftsstandort zu stärken, berät sie Start-ups bei der Unternehmensgründung und bestehende Betriebe bei der Weiterentwicklung ihres Geschäfts. Mithilfe der cobra-Datenbank zur Verwaltung von Adressen, Immobilien, Unternehmensübernahmen sowie Veranstaltungen haben die Wirtschaftsförderer die täglichen Abläufe deutlich vereinfacht. Jahrelang hatten die Sachbearbeiter die Adressen und Informationen der Kunden in einer selbstentwickelten Lösung gespeichert. Als sich die www.isreport.de 7/2015

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EntERpRisE REsoURcE planning Applikation nicht mehr eng genug in die Software-Umgebung einfügte, mehrten sich die Systemausfälle. Gemeinsam mit einem externen IT- Betreuer wog man ab, ob die eigene Datenbank neu programmiert oder ein CRM-System hinzugekauft werden sollte. Die Lösung cobra und das Systemhaus Beloch & Franzbach GmbH machten das Rennen. Im Laufe des Projekts wurde allen Beteiligten klar, dass cobra mehr ist als eine Adressverwaltung. Zum Service der Wirtschaftsförderung gehört die Vermittlung von Gewerbeimmobilien oder das Zusammenführen von Nachfolge- oder Kooperationspartnern. Eine regionale Betriebsdatenbank mit fast 3000 Unternehmen aus dem Kreis Borken bieten die Wirtschaftsförderer als Online-Service. Zudem organisieren und bewerben die Consulter Informationsveranstaltungen. All diese Informationen finden Interessierte auf der Website der Wirtschaftsförderer. Ein IT-Dienstleistungsunternehmen entwickelte zusammen mit dem Consultinghaus Benjamin Beloch eine Schnittstelle zwischen cobra und den Internetseiten, die mit dem Content-Management-System TYPO3 verwaltet werden. Einmal täglich werden alle Änderungen automatisch ins Web übertragen. „Die Automatisierung bringt uns einen enormen Zeitvorteil“, erläutert Lydia Naber, Projektleiterin bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft. „Wir tragen alle neuen Infos zu Immobilienanfragen und -gesuchen, Kooperations- und Nachfolgewünsche sowie Veranstaltungen in die cobra-Datenbank ein und brauchen uns um die Pflege der Homepage keine Gedanken mehr machen.“ Die Entscheiderin Foto: Cobra GmbH „Die automatische synchronisierung der webseite mit der cobra-Datenbank bringt uns einen enormen Zeitvorteil“, erläutert lydia naber, projektleiterin bei der wirtschaftsförderungsgesellschaft für den kreis borken. cRM-system von combit steuert Marketing und versand Die Austrian Post International Deutschland GmbH ist ein Tochterunternehmen der Österreichischen Post AG, das Versandlösungen anbietet. Nach dem Start 2005 wuchs die Anzahl der Kunden und damit auch die Menge und Komplexität der Datensätze. Somit wurde eine leistungsstarke Kundenmanagement-Lösung (CRM) nötig. Das neue Datenbanksystem sollte eine übersichtliche Verwaltung der Kontakte mit internen Verknüpfungen zu Aufgaben und Projekten bieten und alle Abteilungen unterstützen. Neben der Benutzerfreundlichkeit war vor allem die Flexibilität der CRM-Lösung gefragt, um die Anforderungen der unterschiedlichen Arbeitsbereiche zu erfüllen. Im Auswahlverfahren machte combit Relationship Manager das Rennen. Der Implementierungspartner Unirent führte eine Anforderungsanalyse für die Systemanpassung durch und betreute die Integration. Nun vereinfacht das neue System die Arbeitsabläufe. „Vor allem der Vertrieb profitiert vom neuen System“, berichtet Alexandra Halimakoudi, Field Sales Manager bei Austrian Post. „Von der Telefonakquise bis zur Verrechnungsgrundlage eines Auftrages steuern wir alles mit combit CRM.“ Dank der Integration in MS Outlook und einer CTI-Schnittstelle (Computer Telephony Integration) tätigen Mitarbeiter Anrufe und E-Mails direkt aus dem Adressdatensatz und das System dokumentiert automatisch die Korrespondenz. Das Marketing verknüpft Kampagnen mit einer definierten Zielgruppe und Außendienstmitarbeiter greifen von unterwegs auf Kundendaten zu. Die Buchhaltung verfügt zentral über sämtliche Daten. Die Rechteverwaltung macht es möglich, den Zugang für die unterschiedlichen Bereiche so zu regulieren, dass jede Abteilung nur Zugriff auf die für sie relevanten Informationen hat. combit Relationship Manager bildet die Basis für viele zentrale Arbeitsabläufe bei Austrian Post und passt sich dabei Veränderungen an. Modifikationen übernimmt die Fachabteilung selbstständig. „Die Flexibilität und die Möglichkeit, die Lösung eigenständig weiterzuentwickeln, sind hervorragend“, erläutert Halimakoudi. Entsorger betreibt MS Dynamics eng am herstellerstandard Die DAS Environmental Expert GmbH aus Dresden ist ein global tätiger Anbieter für Technologie zur Prozessabgasentsorgung. Zudem entwickelt das Unternehmen biologische Verfahrens- und Anlagenlösungen zur Behandlung und Aufbereitung von industriellen und kommunalen Abwässern. Zu den Kunden zählen Unternehmen und Forschungseinrichtungen der Halbleiter- und Elektronikbranche, der Solarzellenfertigung in Europa, Asien, den USA und Südamerika. DAS Environmental Expert beschäftigt weltweit über 250 Mitarbeiter, davon 135 am Firmensitz in Dresden. Das IT-System zur Planung und Steuerung der Produktion war im Lauf der Jahre immer wieder angepasst worden. „Teilweise haben die IT-Spezialisten die Lösung sogar entgegen kaufmännischen Gesetzmäßigkeiten modifiziert“, erinnert sich Tobias Baetke, Prokurist und Leiter Geschäftsbereich Corporate bei DAS Environmental Expert. Als das System die internationalen Aktivitäten nicht 44 7/2015 www.isreport.de

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EntERpRisE REsoURcE planning Der Entscheider Foto: DAS Environmental Expert „Die internationalität von Microsoft Dynamics und die Erfahrungen von cosmo consult mit weltweit tätigen Unternehmen waren für uns wichtige auswahlkriterien“, berichtet tobias baetke, prokurist und leiter geschäftsbereich corporate bei Das Environmental Expert. mehr ausreichend unterstützte, stand eine Neuanschaffung ins Haus. Das Rennen machte Microsoft Dynamics. Der Implementierungspartner Cosmo Consult Gruppe riet zu einer Lösung, die sich eng an den Systemstandard anlehnt. Lediglich kleinere interne Prozesse sollten angepasst werden. So gibt es jetzt unter anderem ein Vertriebstool, das 90 Prozent der Anforderungen erfüllt und damit ein separates Modul für die Kundenbetreuung erspart. In der Materialwirtschaft ermittle ein Einkaufsmodul den Materialbedarf und generiere automatisch Bestellvorschläge. In der Auftragsfertigung lege cc|workflow, ein Spezialmodul von Cosmo Consult, die einzelnen Produktionsschritte fest. Dabei gehe es vor allem um Prozesseinhaltung und Feldsicherheit. Bestimmte Schritte ließen sich nicht abschließen, wenn nicht alle definierten Felder ausgefüllt sind. „Wir betrachten uns nicht nur als typischen Mittelständler, sondern auch als Global Player“ betont Baetke. „Die Internationalität von Microsoft Dynamics und die Erfahrungen von Cosmo Consult mit weltweit tätigen Unternehmen waren für uns wichtige Auswahlkriterien.“ MS Dynamics CRM steuert vertrieb und außendienst Granit Parts, eine Unternehmenseinheit der Fricke Gruppe mit Stammsitz im niedersächsischen Heeslingen, ist in der Landtechnikbranche aktiv. Microsoft Dynamics CRM war bei Granit Parts schon seit 2009 im Einsatz. 2013 wurde das System instabil, und das Management entschied sich für einen Relaunch. „Unser wichtigstes Ziel war ein einfacherer Zugriff auf Microsoft Dynamics“, erinnert sich Timm Müller, Bereichsleiter Export und Projektleiter CRM bei Granit Parts. „Das System sollte auf den iPads zur Verfügung stehen, mit denen die Außendienstmitarbeiter arbeiten.“ Für die Umsetzung des Projekts wählte Granit Parts CRM Partners, einen Spezialisten für branchenspezifische Implementierungen von Microsoft Dynamics mit Stammsitz in den Niederlanden. „Wir hatten recht konkrete Vorstellungen, wie uns das CRM-System in Zukunft unterstützen sollte“, berichtet Müller. „Ein Team von Key-Usern hat uns dafür Input aus der Praxis geliefert. Wir wollten die Gebietsleiter im Vertrieb mit allen Informationen versorgen, die nötig waren, damit sie einen besseren Job machen konnten.“ Darüber hinaus sollten mehrere externe Datenquellen an das CRM-System angebunden werden. CRM Partners lieferte eine Konzeption für das neue CRM-System und eine Roadmap für die Umsetzung. „Wir haben das neue System gemeinsam ausgestaltet, aber CRM Partners hat sich der komplexeren Anpassungen angenommen“, berichtet Müller. „Beim Aufsetzen des neuen Systems hat sich der strategische Vertriebsansatz ausgezahlt.“ Das Feedback auf das neue Microsoft Dynamics CRM ist positiv. „Für den Außendienst hat sich die Nutzbarkeit durch den Relaunch vereinfacht, der Zugang ist schneller, die Eingabefreundlichkeit höher“, erklärt Müller. „Insgesamt hat sich die Der Entscheider Foto: Granit Parts „Dank der guten Erfahrungen des außendienstes mit Ms Dynamics cRM wurde cRM teil unserer Unternehmenskultur “, erläutert timm Müller, bereichsleiter Export und projektleiter cRM bei granit parts. Vertriebsunterstützung verbessert. Besonders wichtig ist die Durchgängigkeit der Information, die wir jetzt haben. Durch die große Nutzerakzeptanz wird CRM zu einem echten Bestandteil unserer Unternehmenskultur.“ Nach den positiven Erfahrungen bei Granit Parts soll das neue CRM- System nun auch in den anderen Unternehmensteilen der Fricke Gruppe ausgerollt werden. GOB unitop optimiert die bestellprozesse Teba ist ein Anbieter von Sonnenschutz und Fensterdekoration. Sämtliche Waren werden per Hand auf Maß zugeschnitten und konfektioniert. Zum Endkunden gelangen sie über den Fachhandel und die Raumausstatter. Ein besonderes Produkt sind Faltstores, auch Plissees genannt: „Faltstores kann man für fast jede Fensterform anfertigen“, erläutert Teba-Geschäftsführer Frank Tovornik. „Sie eignen sich gut zur Beschattung von schwierigen Fensterformen wie Rundbogen-, Trapez- und Dreiecksfenstern.“ Damit die Fertigung weiß, welches Produkt der Kunde in welchen Abmessungen braucht, nutzen die Mitarbeiter einen Formenrechner. www.isreport.de 7/2015

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EntERpRisE REsoURcE planning Der Entscheider Foto: Teba GmbH „Über gob unitop bilden wir für die geschäftsführung das Reporting ab“, erläutert Michael kusenberg, cio bei teba. „Demnächst steuern wir die auftragserfassung über ein business-tobusiness-portal.“ „Der Kunde trägt die Abmessungen des Fensters in ein Online-Formular ein und bekommt die möglichen Produkte angezeigt“, erklärt Michael Kusenberg, CIO bei Teba. Den Formenrechner hat der Standardsoftwerker GOB auf Grundlage seines Variantengenerators entwickelt. Dieser wiederum ist Bestandteil der betriebswirtschaftlichen Branchenlösung GOB unitop, die auf MS Dynamics NAV basiert. Teba steuert fast alle Prozesse über GOB unitop – angefangen bei der Produktentwicklung über die Auftragsbearbeitung bis hin zur Kommissionierung. Da GOB unitop ein ganzheitliches System ist, kann Teba auf zusätzliche Module verzichten. Das erleichtert der Geschäftsführung das Reporting und den rund 450 Mitarbeitern die tägliche Arbeit. „Früher mussten wir lange nach Dokumenten suchen“, erinnert sich Duisenberg. „Heute finden wir fast alles auf Anhieb.“ Die Bürosoftware MS Office ist vollständig in GOB uni top integriert. Teba hat die Cloud-Variante MS Office 365 im Einsatz. Damit können die Mitarbeiter ihre Dokumente auch von zu Hause aus oder unterwegs bearbeiten. In den kommenden Monaten will Teba ein Business-Portal einführen, in dem die Fachhändler selbstständig Aufträge anlegen. Darüber soll die Auftragserfassung langfristig ausgelagert werden. Aufträge und Bestellungen, die im Portal angelegt werden, erfasst parallel dazu GOB uni top. Anders als bei Bestellungen, die per Fax eingehen, müssen die Mitarbeiter diese Daten nicht mehr manuell übertragen. Somit reduzieren sich eventuelle Fehler bei der Auftragserfassung und der Bestellprozess beschleunigt sich. schloßhersteller verwaltet artikel mit KUMAVISION Schließsysteme von ABUS-Seccor stellen sicher, dass nur berechtigte Personen in ein Gebäude kommen. Beim Hersteller der Schlösser sorgt eine ERP-Branchensoftware von Kumavision dafür, dass dem Geschäft alle Türen offenstehen. Aus 85 Basisartikeln mit 181 Längenmöglichkeiten und vier Achsausprägungen ergibt sich bei ABUS-Seccor ein Artikelstamm mit 61 540 Produkten – schwer zu durchschauen und zu verwalten. Deshalb war bei der Neuanschaffung der ERP-Software die Vereinfachung ein zentrales Element im Anforderungsprofil. Bei der Produktauswahl setzte sich KUMAVISION factory für Serienfertiger mit seinem Variantenkonfigurator durch. Als Basis dieser Branchenlösung fungiert Microsoft Dynamics NAV. Die Implementierung startete mit der Datenübernahme. In zehn Jahren Wachstums hatte sich der Artikelstamm stark erweitert. Jetzt musste die neue Software für Ordnung sorgen. „Kumavision hat uns bereits bei der Aufstellung des Datenübernahmekonzepts sehr gut beraten“, erklärt Sigrid Wirtz, Projektleitung bei ABUS-Seccor. Innerhalb eines halben Jahres war nicht nur der große Daten-Kehraus erledigt, sondern auch das komplette System implementiert. Jetzt steuert ABUS-Seccor nahezu alle Aufgaben im Unternehmen mit KUMAVISION factory. Der Varianten- Die Entscheiderin Foto: ABUS-Seccor „Das berechtigungsmanagement von kUMavision factory verhindert fehlerhafte Datensätze“, berichtet sigrid wirtz, projektleiterin bei abUs-seccor. konfigurator hält sein Versprechen in der Praxis. Anstatt über 60 000 gibt es jetzt nur noch 85 Einzelartikel. Die verschiedenen Kombinationen und Ausprägungen werden als Varianten angelegt. Ändert sich eine Komponente, muss dies nur an der Basis- Stückliste vermerkt werden – den Rest erledigt das System automatisch. Nicht nur im Management kommt die neue Software gut an. „Bei den Mitarbeitern sind die Ängste vor dem neuen System schnell verflogen, und bald kamen positive Rückmeldungen“, berichtet die Projektleiterin. Ein Beispiel sei der Umgang mit fehlerhaften Datensätzen, die man bei einem integrierten System schneller finde. Oder das Berechtigungsmanagement, das fehlerhafte Daten präventiv verhindern helfe. Oder das Modul OPplus, das in der Buchhaltung durch Funktionen wie dem automatischen Ausgleich offener Posten oder der Abbildung des Zahlungsverkehrs viel Zeit einspare. eNVenta ERP sichert wachstum einer hightech-schmiede ab Die Eichler GmbH aus Oberbayern repariert speicherprogrammierbare Steuerungen aus der Automatisierungstechnik. In den kommenden Jahren will das Unternehmen mit 160 Mitarbeitern und 10 000 Kunden 46 7/2015 www.isreport.de

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EntERpRisE REsoURcE planning Der Entscheider Foto: Eichler GmbH „bei der auftragsabwicklung im vertrieb versprechen wir uns eine Effizienzsteigerung von 25 prozent“, berichtet thomas baier, geschäftsführer der Eichler gmbh. die Belegschaft verdoppeln. Mit der bisherigen selbstentwickelten Unternehmenssoftware wäre das nicht möglich gewesen. Das Management ließ daher durch das Systemhaus Bizolution die Lösung eNVenta ERP von Nissen & Velten einführen. Nun steigert die volle Integration des Rechnungswesens in eNVenta ERP die Effizienz. In der alten Lösung konnte nur ein Teil der Daten ausgelesen werden und musste in einer separaten Finanzbuchhaltungssoftware händisch ergänzt werden. Zudem gab es Funktionsbrüche zwischen den Sachbearbeitern. In der neuen Lösung können Sachbearbeiter eine Kundenbestellung aufnehmen und den gesamten dahinter liegenden Prozess abwickeln. Einen großen Sprung hat Eichler in der Dokumentation gemacht. Füllte der Vertriebsinnendienst mit der alten Lösung jährlich 800 Aktenordner im Jahr mit Dokumenten, so werden es im laufenden Jahr lediglich 50 Ordner sein. Die Sachbearbeiter finden Informationen im ERP-System. Auch die Datenqualität hat sich verbessert: Im alten System wurde ein Kostenvoranschlag bei der Aktualisierung überschrieben, heute lässt sich die Historie im Detail nachvollziehen. Anspruchsvoll war im Projekt der Übergang von der File-basierten Datenbank des Altsystems auf eine SQL- Datenbank. Die Bewegungsdaten der vergangenen 25 Jahre mussten in eNVenta ERP übernommen werden, was aufgrund der uneinheitlichen Struktur der Stammdatensätze relativ aufwändig war. Die Historie ist relevant, da die 20 000 Aufträge im Jahr detailliert mit Seriennummern der Geräte dokumentiert werden, um frühere Reparaturen oder Eigentümerwechsel nachvollziehen zu können. Im ersten Projektschritt wurde der Funktionsumfang des Altsystems in eNVenta ERP abgebildet. Die größeren Optimierungsschritte kommen noch. „Bei der Auftragsabwicklung im Vertrieb versprechen wir uns von einer Anpassung der Prozesse im ERP- System eine Effizienzsteigerung von 25 Prozent“, erläutert Thomas Baier, Geschäftsführer der Eichler GmbH. lackhersteller verwaltet die Mixturen mit YAVEON ProBatch Der schwäbische Lackhersteller Wörwag blickt demnächst auf 100 Jahre Geschäftstätigkeit zurück. Das Unternehmen ist auf über 900 Mitarbeiter weltweit gewachsen und beliefert weltweit Hersteller von Automobilen, Hausgeräten und Maschinen. Mit dem Wachstum kam das bestehende IT-System auf den Prüfstand. „Wir brauchten ein modernes und flexibles ERP-System, das unser internationales Geschäft abbildet“, erklärt Klaus Fellmeth, Leiter Auslandsgesellschaften und IT. „Wir verarbeiten große Datenmengen und haben komplexe Abläufe, die international abgeglichen und jederzeit abrufbereit sein müssen, um Ressourcen planen und steuern zu können.“ Das Rennen bei der Produktauswahl machten Dynamics NAV 2013 R2 und die Branchenlösung YAVEON ProBatch. „Microsoft hat uns mit seiner Anpassungsfähigkeit an unsere komplexen Geschäftsprozesse überzeugt“, erinnert sich Fellmeth. „Es hat außerdem sehr geholfen, dass uns Yaveon bereits seit über zehn Jahren mit Expertenwissen zur Seite Der Entscheider Foto: Wörwag „Microsoft Dynamics nav hat uns mit seiner anpassungsfähigkeit überzeugt und yaveon kennt sich mit unseren komplexen prozessen aus“, erläutert klaus Fellmeth, leiter auslandsgesellschaften und it bei wörwag. steht und sich mit unseren Prozessen inzwischen gut auskennt. Viele Mitarbeiter waren bereits mit der Bedienung dieses Systems vertraut, so dass wir die Schulungskosten minimal halten konnten.“ YAVEON ProBatch unterstützt die Unternehmensprozesse bei Wörwag mit den Modulen Finanzbuchhaltung, Vertrieb, Einkauf, Warenwirtschaft mit mobiler Datenerfassung, EDI (Electronic Data Interchange), Produktionsplanung, Qualitätssicherung und Rezepturverwaltung. Die Herausforderung bei der Implementierung lag darin, zwischen Wörwag-spezifischen Prozessen und dem Branchenstandard die bestmögliche Balance zu finden. Die Branchenlösung auf Basis von Microsoft Dynamics NAV lässt sich international ausrollen, zentral betreiben und kann lokale Besonderheiten abbilden. Für die Umsetzung nahm das Projektteam in einer moderierten Prozess- und Potenzialanalyse alle Bereiche unter die Lupe. „Mit diesen Potenzialkarten haben wir eine sehr gute Übersicht der Anforderungen aus den Fachbereichen erhalten und bekamen eine klare Vorstellung des Umsetzungsbedarfs“, erinnert sich Fellmeth. www.isreport.de 7/2015

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it sEcURity coaching Zone sicherheitstipps für steuerungssysteme industrielle steuerungssysteme bilden beliebte Ziele für cyberattacken auf Unternehmen. Der sicherheitsspezialist palo alto networks hat tipps zusammengestellt, wie it-verantwortliche ihr scaDa-netzwerk optimieren können. coaching-ZonE gERaDE im Zusammenhang von Industrie 4.0 beziehungsweise Smart Factory und Digitalisierung in der Produktion fordert die IT-Sicherheit die dafür verantwortlichen IT-Managern heraus. SCADA (Supervisory Control and Data Acquisition) ist ein industrielles Steuerungssystem, das in vielen Bereichen – wie etwa Fertigung, Energie, Wasser und Transport – zum Einsatz kommt. SCADA-Systeme stellen mehrere Technologien bereit, die es Unternehmen ermöglichen, Daten zu sammeln, zu überwachen und zu verarbeiten sowie Aufträge an die Punkte zu senden, von denen aus die Daten übertragen werden. SCADA-Software wird jedoch vielerorts auf ungepatchten, sehr anfälligen Systemen älteren Datums betrieben, woraus mangelnde Sicherheit resultiert. Ausgefeilte, fortschrittliche Bedrohungen zielen zudem verstärkt auf kritische Infrastrukturen wie Energieversorger, große Produktionsstandorte und Logistiksysteme, die mit SCADA- Netzwerken gesteuert werden. Die Verbesserung der Cybersicherheit ist heute daher wichtiger denn je. 1. security governance SCADA-Betreiber müssen Leitlinien für die Security Governance, Risikobewertung, Risikominimierung und dafür erforderliche Überwachung umsetzen. Das Cyber-Management-System für ICS (Industrial Control Systems) IEC 62443 wurde als Standard für das Informationssicherheitsmanagement festgelegt, unabhängig von der Größe oder Branche des Unternehmens. Daneben gibt es das Rahmenwerk ISO/IEC 27001, das technologieunabhängig ist und sowohl für technische als auch nichttechnische Umgebungen geeignet ist. Zusätzlich bietet die NIST Special Publication 800-82 einen Überblick über ICS und typische Systemtopologien. Darin werden gängige Bedrohungen und Systemschwachstellen aufgezeigt sowie Sicherheitsmaßnahmen empfohlen, um die damit verbundenen Risiken zu verringern. 2. netzwerk-segmentierung Eine wirksame Methode, um Cyberangriffe und mögliche Risiken zu reduzieren, ist die Netzwerksegmentierung, kombiniert mit Sicherheitsüberwachung. Ein SCADA-Netzwerk lässt sich folgendermaßen schützen: • In einen Netzwerk kann eine SCADA- Sicherheitszone eingerichtet werden, die mit einer Firewall der nächsten Generation isoliert und segmentiert ist vom Rest des Netzwerks. • Der Zugang zur SCADA-Zone wird geregelt mittels Authentifizierung durch den Benutzer, nicht der IP-Adresse, das heißt, nicht-autorisierten Der coach thorsten henning, senior systems Engineering Manager central & Eastern Europe bei palo alto networks Benutzern wird der Zugriff auf das Netzwerk verweigert. • SCADA-Protokolle wie Modbus, DNP3 und ICCP werden auf der tatsächlichen Anwendung anstelle von Ports überwacht. Dadurch lässt sich den Risiken bei der Verwaltung mehrerer offener Ports, die Bedrohungen durchqueren können, entgegenwirken. • Der gesamte Verkehr, der die SCADA- Zone durchläuft, muss auf Exploits, Malware, Botnets und gezielte Bedrohungen hin überprüft werden anhand eines umfassenden Schwachstellen- Schutz-Rahmenwerks. • Sichtbarkeit innerhalb des sicheren SCADA-Zonen-Perimeters ist sehr wichtig. Oft gibt es Einschränkungen beim „Inline“-Einsatz von Geräten, also zwischen den Betreiber-/ Engineering-Schnittstellen und den industriellen Steuerungsgeräten, wie etwa Automatisierungsserver, PLCs (Programmable Logic Controllers) und RTUs (Remote Terminal Units). Zur Verbesserung der Situationserkennung bei Cyberrisiken kann ein Monitor-only-Modus in Erwägung gezogen werden. 3. weiterbildung für scaDa-Fachleute Ingenieure sind daran gewöhnt, in einer Umgebung zu arbeiten, die sehr zögerlich modernisiert wird. Technologie, die SCADA unterstützen kann, hat eine Lebensdauer von bis zu 20 Jahren. Dies bedeutet, dass die Ingenieure, die SCADA-Infrastrukturen warten und betreiben, nur begrenzte Kenntnisse über neue Technologien, Gefahren und die notwendigen Schutzmaßnahmen für die Netzwerkumgebung haben. Es ist schwer für sie, mit den neuesten Informationen Schritt zu halten, da sie sich auf die Entwicklung und Wartung der Automatisierungsinfrastruktur konzentrieren. Weiterbildung ist daher wichtig, damit sie auf dem aktuellen Stand sind, was neue Technologien betrifft, um das Netzwerk noch besser zu schützen. hei 48 7/2015 www.isreport.de

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impressum 19. Jahrgang issn 1437-7942 Chefredakteur: Eberhard heins (hei) verantwortlich für den redaktionellen teil Redaktion: Jürgen Frisch (jf) Freie Mitarbeiter: hermann gfaller, christian Merten Schlussredaktion: Mechthilde gruber (mg) Autoren dieser Ausgabe: gerhard baier, Marcus Dill, Max Fabrizius, Maximilian gantner, thorsten henning, angelina sokolowski, Dennis vorschütz Vertrieb und Customer Services: georg göttler tel. +49/(0)89/90 48 62-0, E-Mail: info@isreport.de Verantwortlich für Anzeigen: stefan Raupach DTP und Titelgestaltung: Dagmar Jaekel Redaktionsanschrift: isi Medien GmbH Redaktion is report albert-schweitzer-str. 66, 81735 München tel.: +49/(0)89/90 48 62-0 Fax: +49/(0)89/90 48 62-55 E-Mail: eheins@isreport.de Manuskripteinsendungen: Manuskripte werden gerne von der Redaktion angenommen. sie müssen frei sein von Rechten Dritter. sollten sie auch an anderer stelle zur veröffentlichung oder gewerblichen nutzung angeboten worden sein, so muss das angegeben werden. Mit der Einsendung von Manuskripten gibt der verfasser die Zustim mung zum abdruck. honorare pauschal oder nach vereinbarung. Für unverlangt einge sandte Manuskripte wird keine haftung übernommen. Urheberrecht: alle im is report erschienenen beiträge sind urheberrechtlich geschützt. alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweit ve r wertung, vorbehalten. Reproduktionen, gleich welcher art, ob Fotokopie, Mikrofilm oder Erfassung in Datenverarbeitungsanlagen, bedürfen einer schriftlichen genehmigung des verlags. aus der veröffentlichung kann nicht geschlossen werden, dass die beschriebene lösung oder verwendete bezeichnung frei von gewerblichen schutzrechten ist. Haftung: Für den Fall, dass im is report un zu treffende informationen enthalten sind, kommt eine haftung nur bei grober Fahr läs sigkeit des verlages oder seiner Mitarbeiter in betracht. Anzeigenverkauf: stefan Raupach charlotte Fellermeier tel. +49/(0)89/90 48 62-30 tel. +49/(0)89/90 48 62-23 E-Mail: sRaupach@isreport.de E-Mail: cFellermeier@isreport.de Es gilt die anzeigenpreisliste nr. 19 vom 1. november 2014 Erscheinungsweise: 8 x jährlich und sonderhefte Abonnement (12 Monate): Deutschland 85 EUR; außerhalb Deutschlands und der schweiz 90 EUR (inkl. versand und Mwst.). Das abonnement kann bis spätestens 6 wochen vor Ende des jeweiligen bezugsjahres gekündigt werden. Einzelheft: 9 EUR (zzgl. versandkosten) Sonderdrucke: Eberhard heins, tel.: +49/(0)89/90 48 62-50 beiträge als pDF-Datei 250 EUR (zzgl. Mwst.) Herstellung und Druck: kessler Druck + Medien gmbh & co. kg Michael-schäffer-straße 1, 86399 bobingen Verlag und Medieninhaber: isi Medien gmbh albert-schweitzer-str. 66 81735 München tel.: +49/(0) 89/90 48 62-0 Fax: +49(0) 89/90 48 62-55 internet: www.isreport.de Geschäftsführer: Dipl.-kfm. georg göttler © 2015 isi Medien gmbh Mitglied der infor mationsgemeinschaft zur Feststellung der verbreitung von werbeträgern e.v. (ivw) und der arbeitsgemeinschaft leseranalyse computerpresse (lac). ist und soll voRschaU voRschaU Die nächste ausgabe des is report erscheint am 01.12.2015 – auch als E-paper (http://tiny.cc/E-paper-isreport). www.isreport.de 19. Jahrgang 8/2015 9 EUR Self-Service BI ist stets zu Diensten Weitere Themen: • Globale ERP Projekte • SAP Partnerlösungen • Postbearbeitung • Mobile Geräte managen geplante themen: E self-service business intelligence E ERp für den internationalen Einsatz E sap-partnerlösungen E Mobile Device Management anzeigenschluss: 17.11.2015 http://tiny.cc/E-paper-isreport verzeichnis redaktionell erwähnter Firmen Firma seite abUs-seccor 42 agiplan 6 ams solution 42 apple 30 austrian post 42 beloch & Franzbach 42 beta systems 30 bizolution 42 blue yonder 26 bMwi 6 cobra 42 comarch 30 combit 42 cosmo consult 42 cRM partners 42 Das Environmental Expert 42 Datev 30 Deal architect 5, 20 Diamant 30 Disy informationssysteme 24 Docuware 8, 30 Dsag 3,10 Easy software 30 Eichler 42 Facebook 36 Fraunhofer iMl 6 gartner 3 gob 42 google 30 granit parts 42 ibM 20, 26, 30 Firma iDc 30 iD netsolutions 30 intel 7 itelligence 22 seite itMl 5, 50 kumavision 42 Mayato 3,12 Microsoft 20, 30, 42 nissen & velten 42 olko Maschinentechnik 42 onapsis 8 oracle 20, 24 palo alto networks 48 pentadoc 36 pierre audoin consultants (pac) 26 Rösler oberflächentechnik 3, 22 sap 3, 5, 7, 8, 10,12, 20, 22, 24, 30, 50 sas institute 26 sybase 7, 20 teba 42 teradata 7 trovarit 42 tÜv Rheinland 8 Unirent 42 wirtschaftsförderungsgesellschaft kreis borken wörwag 42 xing 36 yaveon 42 ZEnit 6 www.isreport.de 7/2015

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anwEnDUngEn Mit sap Meinung und antwort Reges interesse Die Dynamik der in-Memory-Datenbank SAP HANA und der darauf basierenden applikationen wird zunehmend auch von kunden vorangetrieben. Entscheidend ist der individuelle it- und organisationsreifegrad im Unternehmen. R ü C k - s C h L A g Das intEREssE an SAP HANA und S/4HANA hat sich rapide gewandelt: Von der oft mühsamen Positionierung der Technologie seitens der SAP, sprichwörtlich wie „saures Bier“, hin zu regem Interesse von IT-Verantwortlichen sowie Management (dort wird das Thema zunehmend auch strategisch gesehen) und einer Vielzahl von für 2016 budgetierten Projekten. Dabei sehen wir keinerlei Beschränkung beziehungsweise Fokussierung des Interesses an SAP HANA und S/4HANA in bestimmten Branchen. Konkrete Vorhaben für die nächsten Monate umfassen dabei oft zunächst einen reinen Umstieg der ERP-Datenbank auf SAP HANA. Fest im Blick sind auf dieser Basis später in 2016 und 2017 Vorhaben zur Nutzung von S/4HANA zur Migration operativer Prozesse oder zur Nutzung neuer analytischer Möglichkeiten. Gerne werden dabei im Vorfeld der Realisierung die Möglichkeit zur Nutzung von Laborumgebungen (zum Beispiel der ITML & OEDIV im Rahmen der HANA Alliance) genutzt, um mit übersichtlichem Aufwand die individuellen Risiken zu erkennen und Handlungsbedarfe abzuleiten. ITML beschäftigt sich bereits seit 2012 mit SAP HANA – unter anderem im Rahmen der HANA Alliance. Insofern wollen wir hier auch nicht von neuer und wenig erprobter Technologie sprechen. So kommen wir zu einer differenzierten, aber klaren Betrachtung von SAP HANA und S/4HANA und der damit verbundenen sinnvollen Schritte zum Einsatz der neuen Funktionen und Möglichkeiten bei unseren Kunden. Es zeigt sich dabei, dass entscheidend der individuelle IT- und Organisationsreifegrad der Nutzer ist: Insbesondere zur Abschätzung der jeweils „richtigen“ Herangehensweise an Projekte auf Grundlage der SAP In-Memory- Technologie – sowohl aus inhaltlicher als auch aus zeitlicher Sicht. Wenn erst einmal die Grundsatzentscheidung getroffen wurde, auf In-Memory-Technologie von SAP umzustellen, empfiehlt sich ein zügiger Umstieg auf SAP HANA in vielen Fällen! Der absender gerhard baier, Mitglied der geschäftsleitung bei der itMl gmbh Zum einen sind in bereits durchgeführten Projekten keine grundsätzlichen Probleme aufgetreten – im Gegenteil, technische Datenbankmigrationen konnten durchweg ohne größere Komplikationen umgesetzt werden. Zudem können im Anschluss der Migration bis hin zum Einspielen der ersten S/4HANA Add ONs weitere HANA-Erfahrungen im eigenen System gemacht werden. Fazit: • SAP HANA In-Memory-Technologie ist technologisch ausgereift und einsetzbar, sowohl für analytische Szenarien auf Grundlage von SAP BW als auch als Datenbank für SAP ERP (Business Suite-on-HANA). • Die für diese neue Technologie erforderliche IT- Dienstleisterkompetenz und Erfahrung ist auf dem Markt vorhanden und unserer Einschätzung nach auch erforderlich. • S/4 Financials als erstes ERP Add-on basierend auf HANA-Technologie ist bei sorgfältiger Vorgehensweise im Projekt einsetzbar. Das zeigen erste erfolgreiche Migrationsprojekte. Die Vorteile von S/4 Financials mit Zusammenführung von externer (FI) und interner Rechnungslegung (CO) liegen auf der Hand. • Der weitergehende S/4HANA Prozess-/Funktionsumfang (S/4 Logistics, von der SAP angekündigt im ersten Release für das 4. Quartal 2015) sollte zunächst aufmerksam verfolgt werden und vor der eigenen Projektierung selbst evaluiert werden oder die Erfahrungen aus ersten Einführungsprojekten abgewartet werden. HANA-erfahrene IT-Dienstleister helfen hier bei der Orientierung. • Erleichtert wird der Zugang zu SAP HANA und S/4HANA über die Möglichkeit, die neue Technologie und Funktionen sukzessive einzuführen. In unserem Sinne kann also in keinem Fall von einer „Bananen-Software“ gesprochen werden, sondern von einer für viele auch mittelständische Unternehmen interessanten und komplexen Erneuerung des SAP ERP, die sowohl für Prozesse, Flexibilität bei Anpassungen als auch im Betrieb enormes Potenzial bietet. B 50 7/2015 www.isreport.de

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Ihr Partner für Business Solutions Immer aktuell informiert sein mit dem Newsletter des Kostenloser Newsletter des is report: http://www.isreport.de/newsletter/ www.isreport.de 19. Jahrgang 7/2015 9 EUR SAP HANA Chance oder Risiko? Informationsplattform zu: • Business Intelligence • Dokumentenmanagement • Enterprise Resource • Anwendungen mit SAP Planning • IT-Strategie • Mobile Lösungen • Trends & Analysen • Cloud Computing Weitere Themen: • Informationen managen • ERP-Projekte stemmen • Predictive Analytics • Digitale Archivierung Aktuelle Studien und Anbieterübersichten finden Sie in unserem Web-Shop unter: www.isreport.de/shop

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