Flash Download 3D-Zeitschrift benötigt das Flash 10.1 Plugin von Adobe.
Download von adobe.com

Bitte Stellen Sie sicher dass Javascript
in Ihrem Browser aktiviert und erlaubt ist.


Content:
1
www.isreport.de 19. Jahrgang 5/2015 9 EUR Social Networks analysieren Weitere Themen: • Datenqualität • Document Sharing • SAP-Virtualisierung • ERP für den Handel

2
Software- und Anbietersuche leicht gemacht mit dem neuen Software-Marktplatz www.software-marktplatz.de

3
Anzeige editorial anregungen Jürgen Frisch, Redakteur des is report daten, tools, Prozesse Ihr Partner für Business Solutions Informationsplattform für Business Solutions Kostenloser Newsletter des is report: http://www.isreport.de/ newsletter/ die art und Weise, wie wir mit Nachrichten umgehen, hat sich kaum geändert, seit die E-Mail populär wurde. Die Flut elektronischer Mitteilungen schwillt allerdings rasant an. Laut dem US-Analystenhaus Radicati Group erhalten Mitarbeiter heute durchschnittlich 122 Mails pro Tag. Nur ein Bruchteil davon ist arbeitsrelevant. IBM schlägt nun einen neuen Weg vor, wie Unternehmen die tägliche E-Mail-Herausforderung bewältigen können: Ein neuartiger Mail-Client unterstützt die Anwender mit sozialen Funktionen bei ihrer Arbeit, und künstliche Intelligenz soll Routinetätigkeiten vereinfachen. Die Software analysiert Kommunikationsmuster, erkennt dabei, welche Nachrichten für den Nutzer am wichtigsten sind, und hebt diese entsprechend hervor. Die Ausbaupläne umfassen einen digitalen Assistenten sowie die Öffnung zu sozialen Netzwerken. IBMs neues Mailsystem konkurriert mit ähnliche Ansätzen von Microsoft und Google. All diese Werkzeuge finden jede Nadel im Heuhaufen. Alleine damit lässt sich die Mailflut aber wohl kaum bändigen. Vielmehr braucht es dazu Prozesse und Übereinkünfte, die den Umgang mit elektronischer Kommunikation regeln. Nur so lässt sich verhindern, dass aus der einstigen Innovation mobiler E-Mail auf dem Smartphone eine Geißel wird, die das Abschalten nach der Arbeit verhindert. Wie Analysten die neuen Kommunikationswerkzeuge bewerten, beschreibt der Beitrag auf Seite 44. Datenqualität ist ein Dauerthema bei betriebswirtschaftlichen Lösungen und bei Business-Intelligence- Systemen. Im Vertrieb führen fehlerhafte oder unvollständige Daten zu Fehlbeständen im Lager, unzufriedenen Kunden, hohen Portokosten und Umsatzausfällen. Laut einer aktuellen Marktstudie hat die Datenqualität in Deutschland im Vergleich zu den Vorjahren nachgelassen. Mit welchen Werkzeugen Unternehmen die Qualität ihrer Daten fortlaufend messen und Pflegeaktionen anstoßen, lesen Sie ab Seite 36. Mit Strategien zur Datenpflege beschäftigt sich die Analyse auf Seite 32. Das Consulting-Haus Mayato empfiehlt Unternehmen dazu ein Anforderungsmanagement, ständige Tests sowie interne Kontrollsysteme. Warenwirtschaftslösungen haben sich als Steuerpult von Handelsunternehmen etabliert. Wie sich Prozesse im Verkauf und in der Lagerhaltung effizient steuern lassen und welche Vorgehensweise sich bei der Auswahl der IT-Lösung empfiehlt, lesen Sie ab Seite 10. Die tabellarische Marktübersicht über IT-Lösungen für den Handel auf Seite 14 verschafft einen Überblick über Lösungen, die auf diese Branche spezialisiert sind. Viel Spaß beim Lesen der aktuellen Ausgabe wünscht www.isreport.de 19. Jahrgang 5/2015 9 EUR Social Networks analysieren Weitere Themen: • Datenqualität • Document Sharing • SAP-Virtualisierung • ERP für den Handel Informationsplattform zu: • Business Intelligence • Enterprise Resource Planning • Mobile Lösungen • Dokumentenmanagement • Anwendungen mit SAP • IT-Strategie • Trends & Analysen • Cloud Computing Den is report gibt es jetzt auch als E-Paper! http://tiny.cc/E-Paper-isreport www.isreport.de 5/2015

4
Titelfoto: © Fotolia inhalt lese-argumente enterPrise resource Planning 10 wA r e n w i rT s c h A f T e r f o r d e rT e i n e AusgefeilTe iT-sT r AT e g i e beschaffungsprojekte für Warenwirtschaftslösungen sind vielfältig. trovarit und Prof. becker zeigen stolpersteine. 14 üBerBlicK wA r e n w i rT s c h A f T s s ys T e m e (wws) anbieter-tabelle verschafft Marktübersicht ein blick auf die branchenspezifika hilft bei der lösungswahl 16 Br A n c h e n l ö s u n g e n decKen hA n d e l s f u n K T i o n e n A B händler brauchen lager, logistik und Multichannelsysteme. branchenbasierte erP-lösungen steuern die betriebsabläufe. business intelligence 22 Big dATA oPTimierT re g A l A u s l A s T u n g in ec h T z e iT bei der sortimentsplanung profitieren verkäufer von business intelligence und big-data-analytik. 26 so c iA l me d iA An A ly T i c To o l s im ex P e rTo n-Vergleich spezialisierte it-lösungen durchforsten social Media. experton vergleicht die gängigen Monitoring-systeme. 42 Ad VA n c e d Pl A n n i n g m Ac h T d i e sT e u e ru n g genAuer in sachen Planung haben viele unternehmen nachholbedarf. eine barc-studie zeigt moderne ansätze und Methoden. it-strategie 32 dATenPflege m iT sT r AT e g i e u n d or g A n i sAT i o n die datenqualität braucht laut Mayato ein anforderungsmanagement, ständige tests und interne kontrollsysteme. 36 dAT e n s c h ä T z e e r f o r d e r n e i n e sysTemATische Pf l e g e spezialisierte lösungen helfen unternehmen, die Qualität ihrer daten fortlaufend zu messen und zu steigern. dokuMentenManageMent / collaboration 44 ne u e ArT d e s Ar B e iT e n s: iBm V e r s u s mi c ro s o fT unter der e-Mail-Flut leiden viele unternehmen. ibM, Microsoft und google wollen die Flut mit künstlicher intelligenz bändigen. service und rubriken 5 Au f s c h l Ag ambivalentes bild? a u f - s c h l A g 6 Tr e n d s & An A ly s e n u.a. mit folgenden Meldungen: • tdWi-konferenz fokussiert business intelligence • hadoop und in-Memory-systeme ergänzen sich • in-Memory-datenbank von exasol läuft in der Ms azure cloud • handelsunternehmen verzeichnen Prozessdefizite im einkauf 30 roAdshows & Termine 48 coaching-Zone kollaboration ist mehr als technik ge o r g Ko s T n e r, Business un iT leiTer coaching-Zone Bei wü rT h Ph o e n i x Ms sharepoint-Projekte brauchen struktur und organisation. 49 imPressum 49 Verzeichnis redAKTionell erwähnTer firmen 50 rü c K s c h l Ag V o n AlexAnder os T e r B r i nK, geschäftsführer, sycor mbs gmbh „neuorganisation der Zusammenarbeit“ r ü c K - s c h l A g beilagenhinWeis diese ausgabe des is report enthält eine vollbeilage zur barc-tagung „advanced und Predictive analytics“ und eine vollbeilage zum 29. stuttgarter controller-Forum von horvÁth & Partner sowie eine teilbeilage von der ca controller akademie zur jährlichen Fachtagung business intelligence „bi – Perspektiven erkennen und big data erfolgreich nutzen“. Wir bitten unsere leser um freundliche beachtung. 16 22 32 customizing ist teuer: Wer bei Warenwirtschaftsprojekten die systeme eng am standard fährt, hält laut trovarit die kosten im Zaum. lager, logistik und Multichannel: händler berichten, wie sie ihre beitriebsabläufe mit einem integrierten itsystem steuern. das richtige sortiment: business intelligence und big data analytics beflügeln die sortimentsplanung im verkauf. geprüfte Qualität: datenpflege braucht eine strategie, welche die Fehleranalyse und interne kontrollsysteme verknüpft. Fluthelfer: Mit künstlicher intelligenz sortieren Persönliche assistenten die tägliche Mailflut und ordnen persönliche kontakte. 4 5/2015 www.isreport.de

5
trends & analysen Anzeige SYCOR mbs GmbH (ein unternehmen der sycor gruppe) alexander osterbrink geschäftsführer heinrich-von-stephan-str. 1-5 37073 göttingen ambivalentes bild a u f - s c h l A g sehr geehrter herr osterbrink, Collaborative Working ist in den meisten Unternehmen ein wichtiges Geschäftsprozessthema: Rund ein Fünftel setzt es bereits um, und in einem Viertel probieren die Mitarbeiter vernetztes Arbeiten aus. Grenzenlos ist diese Begeisterung allerdings nicht: Die meisten Unternehmen unterstützen diese Arbeitsform nur unter der Bedingung, dass ein Sicherheitskonzept und Richtlinien für die Mitarbeiter vorhanden sind. Trotz dieser Hürden bewerten über 80 Prozent die systemübergreifende Zusammenarbeit als wichtig. Zu diesem Ergebnis kommt die „Potenzialanalyse Share Economy“, für die im Auftrag von Sopra Steria Consulting 150 Führungskräfte großer und mittelständischer Unternehmen zum Thema Collaborative Working befragt wurden (http://tiny.cc/steria). „Ein Schlüssel für den Erfolg von Collaborative Working ist die Akzeptanz des Top-Managements“, betont Klaus Lörsch, Senior Manager Enterprise Content Management bei Sopra Steria Consulting. Hier zeigt die Studie jedoch ein ambivalentes Bild: 73 Prozent der Führungskräfte unterstützen ihre Mitarbeiter beim vernetzten Arbeiten, aber nur 61 Prozent leben dies vor. Lörsch mahnt deshalb an: „Es ist essenziell, dass das Management umdenkt und eine offene Arbeitskultur selbst umsetzt.“ Sycor ist Microsoft-Partner mit der Gold-Kompetenz im Bereich Collaboration & Content und der Gold-Kompetenz Communications. Um den Gold- Partner-Status bei Microsoft zu erreichen, müssen Partner über geschulte und zertifizierte Mitarbeiter, überdurchschnittliches Know-how und Referenzprojekte verfügen. Demzufolge hat Sycor dann ja auch schon die Akzeptanz des Top-Managements von mehreren Unternehmen für Projekte in den Bereichen Collaboration und Communications gewonnen. Wie haben Sie das gemacht? Welche Argumente sprechen dafür, Zusammenarbeit und Kommunikation Software-gestützt zu organisieren? Und nutzt das Top-Management diese Software-Werkzeuge tatsächlich selbst nur zögerlich? Gespannt warte ich auf Ihre Antwort und verbleibe bis dahin mit freundlichen Grüßen, Eberhard Heins Chefredakteur is report r ü c K - s c h l A g Antwort Seite 50 www.isreport.de 5/2015 Sonderausgabe November 2015 Aktuelle Studien und Anbieterübersichten finden Sie in unserem Web-Shop unter: www.isreport.de/shop Microsoft Business Solutions Guide www.isreport.de Sonderausgabe Dezember 2014 30 Euro ■ MS Dynamics ■ MS Add-Ons ■ MS Business Intelligence ✔ Firmenprofile relevanter Anbieter ✔ Referenzen aus der Praxis ✔ Umfassende Produktübersicht ✔ Fachbeiträge – 2015 – ✔ Expertenbeiträge ✔ Firmenprofi le wichtiger Anbieter ✔ Ausführliche Produktübersicht Kostenlos als E-Paper: http://tiny.cc/E-Paper-isreport

6
trends & analysen inT e rV i e w unternehmen und solutions hadoop und in-Memory-systeme ergänzen sich bei der datananalyse eine dominierende technologie für business intelligence ist nicht zu erwarten, erläutert barc vice President und research Fellow andreas bitterer. vielmehr gehe es darum, mehrere systeme intelligent zu kombinieren. bei big data konkurrieren in-Memory-systeme mit ansätzen zur Parallelisierung. Wird sich künftig eine dominierende technologie durchsetzen oder bleibt die aktuelle vielfalt bestehen? Die Vielfalt wird bleiben, und es wird wohl nicht dazu kommen, dass eine Technologie die andere komplett übertrumpft. Die Technologien adressieren unterschiedliche Probleme: In-Memory hat die Geschwindigkeit als Trumpf, während es bei Big Data eher um die Menge und die Vielfalt an Daten geht. Unternehmen sollten nicht sämtliche Probleme mit einer einzigen Technologie lösen. Vielmehr geht es um eine intelligente Kombination. So kann auf der untersten Schicht eine Big-Data-Technologie wie Hadoop laufen und Teilmengen der Daten daraus werden in einer In-Memory-Applikation analysiert. saP positioniert SAP HANA in richtung big data und will zudem die analytische Welt und die transaktionale Welt zusammenführen. Wo liegen die stärken dieses ansatzes? In einer idealen Welt hat man nur einen Data Store, mit dem man sowohl Transaktionen verarbeiten als auch Analysen fahren kann. Technisch geht SAP HANA in diese Richtung. Für kleinere Unternehmen mit einem überschaubaren Datenvolumen mag das Sinn machen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass beispielsweise ein Online-Händler 20 Petabyte Daten in einer In-Memory- Datenbank ablegt. Das könnte niemand bezahlen. Daher gilt bei den meisten Unternehmen: Großvolumige Datenmengen wie Sensordaten oder seismische Daten werden in Hadoop abgelegt. Dort läuft ein Pre-Processing, um Korrelationen zu finden. Die vorgefilterten Daten werden dann in SAP HANA beispielsweise zusammen mit Informationen über Produkte und Kunden analysiert teradata hat im april mit Query Grid eine Möglichkeit vorgestellt, hadoop-daten gemeinsam mit informationen aus einem data Warehouse zu analysieren. saP hat gerade nachgezogen. geht das in die eben beschriebene richtung? Ja. Man hat verschiedene Datentypen, die verschieden angegangen werden. Strukturierte Daten werden in einer relationalen Datenbank abgelegt, die durchaus im Hauptspeicher laufen kann. Daneben gibt es unstrukturierte Daten, beispielsweise Bilder, Texte oder Wetterinformationen, und die kommen in einen Hadoop Data Lake. In der Analyse muss man beide Datenwelten kombinieren. der clou liegt also darin, beide daten-layer gemeinsam zu analysieren? Ja. Mit Federated Query gab es so etwas schon lange vor Hadoop. Eine Query fordert bestimmte Daten zur Analyse an. Der darunter liegende Federation Layer weiß, wo diese Daten liegen, und zieht sie aus dem jeweiligen Data Store. In der Vergangenheit waren das üblicherweise verschiedene Datenbanken, und jetzt ist Hadoop hinzugekommen. andreas bitterer ist vice President und research Fellow beim business application research center (barc). Wie gehen denn unternehmen bei der auswahl von business-intelligence-lösungen am besten strategisch vor? In einer BI-Strategie geht es nicht in erster Linie um Technologie, auch wenn viele Unternehmen das so verstehen. Vielmehr hat eine Strategie drei Elemente, nämlich die Organisation, fachliche Aspekte und dann erst die Technologie. Unternehmen müssen sich überlegen, in welcher Fachabteilung Analytik einen Mehrwert erbringt und was sie damit erreichen wollen. Beispielsweise Abläufe optimieren, ein Risiko ausschalten, Umsätze erhöhen oder mehr verkaufen. Bei der Auswahl der Lösungen sind mehrere Fragen zu beantworten: Welche fachlichen Anforderungen hat das Business? Welche Prioritäten und welchen Effekt haben die Anforderungen? Welche Tools und Skills sind vorhanden um diese Anforderungen zu adressieren? Welche Lücken gibt es in der Zielarchitektur? Erst dann wird eine Shortlist erstellt mit Herstellern, die in der Endauswahl konkurrieren. Das vollständige Interview finden Sie unter http.tiny.cc/Intv-Bitterer Foto: Eberhard Heins 6 5/2015 www.isreport.de

7
trends & analysen unternehmen und solutions tdWi-konferenz fokussiert auf business intelligence Mehr als 1000 teilnehmer aus über zehn ländern treffen sich auf der tdWi-konferenz in München. sie diskutieren trends in den bereichen big data, business intelligence (bi), data Warehousing und datenmanagement. der tdWi gerMany und die deutschsprachige BI-Community bli cken auf eine mehr als zehnjährige Historie in der TDWI-Konferenz in München zurück“, berichtet Professor Dr. Peter Gluchowski, Vorstandsvorsitzender der TDWI Germany e. V. „Seit 2004 treffen sich in München Teilnehmer aus der ganzen Welt, um ihr BI-Wissen zu vertiefen und neue Kontakte zu knüpfen.“ Die Teilnehmerzahl stieg im Vergleich zum Vorjahr um rund zehn Prozent. aus intelligenten Produkten werden analytik-services Die Keynotes geben Frank Riemensperger, Country Managing Director von Accenture Deutschland und Vorstandsmitglied des BITKOM, Andreas Bitterer, Vice President und Research Fellow beim Business Application Research Center (BARC), sowie Prof. Dr.-Ing. Rolf Hichert, Präsident der International Business Communication Standards Association (IBSS). Accenture-Landeschef Riemensperger referiert über neuartige Analytik-basierte Dienstleistungen, die auf Basis der Daten von intelligenten Produkten entstehen. Ein Beispiel dafür sind Validierungsdienste für Röntgendiagnosen. Die Röntgengeräte liefern hierzu die Aufnahmen sowie die Diagnosen der Ärzte in eine Datenbank. Der Validierungsservice gleicht Aufnahmen und Diagnosen ab. „Die Daten, welche die intelligenten Produkte während ihres Betriebs erzeugen, sind künftig wertvoller als die Produkte selbst“, erläutert Riemensperger. Die darauf basierenden Dienstleistungen könnten künftig eine höhere Wertschöpfung als die eigentlichen Produkte erbringen, und das wiederum stelle eine wirtschaftliche Herausforderung für die Ingenieurnation Deutschland dar. die digital natives fordern die unternehmenskultur heraus Die Keynote von BARC-Analyst Bitterer beschäftigt sich damit, wie die Digitalisierung Unternehmen verändert. Junge Betriebe, die von Personen gegründet würden, die mit dem Internet aufgewachsen sind, seien mit einer digitalen Denkart gestartet. Etablierte ältere Unternehmen müssten ihre Arbeitsabläufe und Geschäftsprozesse anpassen, um von den Unternehmen der Digital Natives nicht abgehängt zu werden. Mit den Vorteilen von Visualisierungsstandards in Reports beschäftigt sich die Keynote von Prof. Dr.-Ing. Rolf Hichert. Die in vielen Unternehmen gängigen überladenen, unverständlichen oder gar irreführenden Grafiken und Diagramme würden die interne und externe Kommunikation erheblich behindern. Ein standardisiertes Information Design will mit klaren Regeln und Richtlinien für eine höhere Transparenz sorgen, die Fakten leichter vermitteln und Entscheidungen beschleunigen. industrie 4.0 als branchenfokus für business intelligence In über 60 Sessions informieren sich Teilnehmer aus mehr als zehn Ländern von Finnland bis zur Türkei über alle Facetten des Data Warehousing. Ganzund halbtägige In-Depth-Tutorials sowie 90minütige Fach- und Anwendersessions liefern einen Überblick über die aktuellen Trends. Der BITKOM steuert als Branchenpartner Big-Data-Aspekte aus dem Themenfeld Industrie 4.0 bei. In Kooperation mit dem Innovationsforum Industrie entstehen die Tracks „Geschäftsmodell-Innovationen bei Big- Data-Anwendern“ und „Industrie 4.0 – Innovatives Einsatzgebiet für BI-Lösungen in produzierenden Unternehmen“. data vault strukturiert informationen in data Warehouses Branchenbezogene Thementage sind „BI in der Finanzindustrie“ von Dr. Andreas Totok, Geschäftsbereichsleiter Enterprise Information Management bei der Finanz Informatik Solutions Plus GmbH, sowie „BI im Handel“ von Marion Czymoch, Leiterin Business Intelligence bei der EHG Service GmbH, und Thorsten Warnecke, der bei der Infomotion GmbH unter anderem für SAP BW und SAP HANA zuständig ist. Weitere Programmschwerpunkte sind Predictive Analytics, Data Visualization, BI Strategie und Data Management sowie Data Vault, eine neuartige Modellierungstechnik für Data Warehouses. tdWi-award 2015 Der TDWI Germany e.V., die Technische Universität Chemnitz und die Infomotion GmbH zeichnen herausragende Bachelor- und Masterarbeiten mit dem TDWI-Preis aus. Den 9. TDWI Award für Bachelor- und Masterarbeiten auf dem Gebiet Data Warehousing und Business Intelligence erhält Markus Freitag von der Universität Potsdam für seine Abschlussarbeit zum Thema „Optimization and Parallelization of Foodborne Disease Outbreak Analyses“. Dieser Hauptpreis ist mit 2 000 Euro dotiert. Der mit 1500 Euro dotierte zweite Platz geht an Jürgen Günter von der Hochschule Trier für die Arbeit „Generischer Aufbau & Automatisierte Bewirtschaftung eines Data Warehouse mit dem Data Vault Modell“. Den mit 1000 Euro Preisgeld ausgezeichneten dritten Rang erzielt Julian Ereth von der Universität Stuttgart mit dem Thema „Entwicklung eines kritierienbasierten Ansatzes zur Evaluation von Cloud-basierten Business- Intelligence-Szenarien“. www.isreport.de 5/2015

8
trends & analysen E SAP HANA integriert Hadoop Plug-ins für die hadoop-distributionen von cloudera und hortonworks, ein verbesserter support für das internet der dinge sowie ein datentransfer via Spark SQL kennzeichnen das support Pack 10 für SAP HANA, das die saP auf der saPinsider-konferenz in nizza vorgestellt hat. über Apache Ambari könnten anwender cluster aus SAP HANA und Hadoop über eine einzige schnittstelle verwalten und rollenbasierte datenbewegungen auf verschiedenen daten-layern umsetzen. Mit der hadoopintegration folgt saP dem beispiel von teradata. dort können anwender mit Query Grid hadoop-daten gemeinsam mit informationen aus einem data Warehouse auswerten. Mehr dazu: http://tiny.cc/hana-hadoop jf E exasol läuft in der Ms azure cloud der nürnberger business-intelligence-anbieter exasol macht die nach eigenen angaben ers te in-Memory-datenbank mit massiver Parallelverarbeitung in Microsoft Azure verfügbar. anwender könnten damit daten schnell und effizient in der cloud auswerten. der Zugriff erfolge über den Microsoft Azure Marketplace und soll sich in wenigen Minuten über MS Azure Virtual Machines einrichten lassen. dank der selbstlernenden Fähigkeiten von exasol sollen umständliches einrichten und Pflegen der datenbank der vergangenheit angehören. die einsatzbereiche der cloud-lösung von exasol erstreckten sich vom standard-reporting bis hin zu Predictive analytics. Mehr dazu: http://tiny.cc/exasol-azure E Tibco Jaspersoft mobilisiert analyse version 6.1 der business-intelligence-Plattform Tibco Jaspersoft zielt auf das einbetten von business intelligence in mobile anwendungen. aktualisierte apps für die betriebssysteme Apple iOS und Google Android bieten laut hersteller höhere geschwindigkeit sowie bessere interaktionsmöglichkeiten. verbesserungen beim Multi-tenancy-betrieb verringerten beim einbetten von business intelligence in applikationen für die betriebsvariante software as a service die komplexität und den anpassungsbedarf. Tibco Jaspersoft 6.1 ergänze die bisherige Plattform für embedded bi um ein überarbeitetes tool für interaktive dashboards. die Funktion tibco geoanalytics erweitere Jaspersoft-berichte um kartenfunktionalitäten. Mehr: http://tiny.cc/tibco-Jaspersoft jf unternehmen und solutions handelsunternehmen haben im einkau das Marktforschungs- und beratungshaus techconsult hat di die lupe genommen. die studie zeigt, wo dringender handlu Mit der Fachbereichsstudie Einkauf im Handel legt das Analystenhaus techconsult den zweiten Bericht zur neuen Reihe der Fachbereichsstudien zum Business Performance Index (BPI) Mittelstand D/A/CH vor. Ziel dieser Berichte ist, Fachbereichsverantwortlichen in komprimierter Form die aktuell im Zusammenhang mit den Fachbereichsprozessen stehenden Umsetzungsdefizite und dringendsten Handlungsfelder in ihrer Branche aufzuzeigen. Sehr deutlich wird, wo die Handelsunternehmen im Bereich Einkauf ihre Probleme haben. Dabei können zum einen Umsetzungsdefizite festgestellt werden. Das heißt, dass die bisherige Umsetzung noch nicht das als wünschenswert erachtete Niveau erreicht hat. Zum anderen wird auch sichtbar, bei welchen Teilprozessen am häufigsten Unzufriedenheit mit der Umsetzung besteht. • Problemfeld des Großhandels: Eigenmarkenentwicklung Die Großhändler sind augenscheinlich mit der Eigenmarkenentwicklung überfordert. Jeder dritte sieht hier deutliche Umsetzungsprobleme. Gleichzeitig kommt dieser aber eine hohe Relevanz zu. Eigenmarken stehen stellvertretend für die Qualität eines Händlers und bauen Vertrauen zum weiteren Produktsortiment auf. Damit sind sie ein wichtiger Bestandteil für die Kundenbindung. Gleichzeitig sind Eigenmarken meist günstiger in der Produktion und bieten eine deutlich höhere Gewinnmarge als der Vertrieb fremder Produkte, die durch zusätzliche Vertriebs- und Marketingkosten des Produzenten weitaus teurer im Einkauf sind. Eine Subbranche bildet eine Ausnahme: Große Teile der Lebensmittelgroßhändler vertreiben bereits seit Jahren erfolgreich Eigenmarken, wodurch der Anteil der Händler mit Umsetzungsproblemen in dieser Subbranche deutlich geringer ist. Ganz im Gegensatz zu den Elektronikgroßhändlern: fast 40 Prozent von ihnen haben erhebliche Probleme. Offensichtlich werden Elektronikartikel zwar günstig in Asien produziert, jedoch auch direkt von dortigen Großhändlern vertrieben beziehungsweise ohne Großhändler direkt an den Einzelhandel oder an Einzelhandelsketten verkauft, so dass es schwer fällt, eine konkurrenzfähige Eigenmarke zu etablieren. • Elektronik-Großhändler schwächeln im Einkauf Nicht nur die Eigenmarkenentwicklung macht den Elektronikgroßhändlern zu schaffen. Der gesamte Einkaufsprozess wurde scheinbar im letzten Jahr zu Lasten anderer Bereiche vernachlässigt. So steigt zwar der BPI (Business Performance der autor Foto: techconsult GmbH henrik groß, analyst bei techconsult gmbh 8 5/2015 www.isreport.de

9
trends & analysen f noch Prozessdefizite e geschäftsabläufe im handel unter ngsbedarf besteht. An der repräsentativen Studie BPI Mittelstand Handel 2014/2015 beteiligten sich über 300 mittelständische Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Studie wird unterstützt von marcom source, BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Microsoft und Swisscom IT Services, dem Bundesverband mittelständische Wirtschaft sowie weiteren Partnern aus der ITK-Branche. Henrik Groß/hei Index) für den Handel um gut einen Punkt, der Einkauf verliert gleichzeitig aber fast zwei Punkte an Performance. Nur 29 Prozent der Elektronikgroßhändler geben an, keine Umsetzungsprobleme im Einkauf zu haben. Neben der Eigenmarkenentwicklung lokalisieren sich die Umsetzungsprobleme vor allem in der Bestandsoptimierung, der Auto- Disposition, dem Lieferantenmanagement und dem Management von Lieferantenverträgen. Die größte Diskrepanz zwischen Relevanz und tatsächlicher Umsetzung liegt beim Beschaffungsmanagement, das heißt der Erschließung neuer Lieferquellen. Dieses Problem steht im engen Zusammenhang mit der Eigenmarkenentwicklung. Neben der Etablierung einer Eigenmarke gestaltet sich zusätzlich die Beschaffung von Lieferanten für die Produkte schwierig. • Einzelhändler sind besser aufgestellt Der BPI der Einzelhändler für den Bereich Einkauf liegt mit 70 Punkten mehr als fünf Punkte über dem der Großhändler – ein massiver Unterschied im Vergleich zu den anderen Unternehmensbereichen. Das gleiche gilt auch für die IT-Unterstützung, die maßgeblich zur Prozessperformance beiträgt, vor allem im Hinblick auf die Probleme des Großhandels bei Aufgaben wie der Drop Ship Integration oder der Auto-Disposition, die stark von der Unterstützung durch moderne IT-Technik abhängig sind. Welche Teilprozesse des Bereichs Einkauf in den Subbranchen des Handels besonders gut oder schlecht laufen, analysiert die Fachbereichsstudie, die auf der Projektseite http://www.businessper form ance-index.de zum Download bereitsteht. Sie bietet jedem Fachbereichsentscheider die Möglichkeit, seinen Bereich mit ähnlich aufgestellten Handelsunternehmen zu vergleichen. www.isreport.de 5/2015

10
enterPrise resource Planning Foto: Fotolia erP für handelsunternehmen customizing der software treibt Projektkosten hoch beschaffungsprojekte für Warenwirschaftslösungen sind ebenso vielfältig wie das angebot. die erP-auswahlspezialisten trovarit und Prof. becker zeigen typische anforderungen der anwender im handel auf. 10 5/2015 www.isreport.de

11
Mehr daZu iM Web • Multichannel im Handel http://tiny.cc/Multichannel • IT-basierte Software-Auswahl http://tiny.cc/it-selection analysiert Man mittlere und größere Einführungsprojekte für Warenwirtschaftslösungen im Handel, so zeigt sich, dass die ursprünglichen Zeitplanungen und Aufwandsabschätzungen sehr häufig nicht eingehalten werden. Die Gründe dafür sind vielfältig. Sie zu verstehen kann dazu beitragen, bei einem eigenen Projekt typische Fehler zu vermeiden und die Projektrisiken zu senken. Der erste Schritt eines erfolgreichen Warenwirtschaftsprojektes ist die Auswahl der am besten passenden Lösung. Nach unserer Erfahrung geben Handelsunternehmen bei der Auswahl der Lösung als Ziel meist eine Nutzungsdauer der Software von ‚10 Jahren + x‘ vor. Betrachtet man das Alter heute abgelöster Warenwirtschaftslösungen in größeren Handelsunternehmen, so sind diese häufig sogar 15 bis 20 Jahre im Einsatz gewesen. Berücksichtigt man zudem, dass zwischen dem Beginn des Auswahlprozesses und dem Produktivstart einer neuen Lösung ein bis zwei – in sehr großen Projekten sogar noch mehr – Jahre liegen können, so wird klar, dass die Zukunftssicherheit ein elementares Kriterium darstellt. Es muss eine ausreichende Sicherheit geben, dass der Anbieter und die konkrete Lösung auch noch nach ‚10 Jahren + x‘ verfügbar sind. die systematische auswahl erfordert einen testfahrplan Einzelhandel versus Großhandel, Lebensmittel versus Möbel: genauso heterogen wie der Handel selbst fallen auch die Warenwirtschaftslösungen aus. Es gibt keine Warenwirtschaftslösung am Markt, die sich für jedes Unternehmen eignet. Vielmehr gilt es, abhängig von den individuellen Gegebenheiten und Anforderungen eine möglichst gut passende Lösung zu finden. Hierzu ist ein systematischer Auswahlprozess mit Systempräsentationen der Anbieter erforderlich. Die Systemvorstellungen sollten keine reinen Standardpräsentationen der Anbieter sein, sondern auf konkreten Prozessbeispielen basieren, die das Handelsunternehmen individuell vorgibt. Nur mit einem solchen Testfahrplan ist eine vergleichende Bewertung der Systeme in Bezug auf die individuellen Gegebenheiten und Anforderungen möglich. Die Systemeinführung sollte immer als Organisationsprojekt aufgesetzt werden und nicht als reines IT- Projekt. Schließlich handelt es sich beim Warenwirtschaftssystem um das Herzstück des Handelsunternehmens. Ohne eine gut funktionierende Lösung ist ein Handelsunternehmen nicht lebensfähig. Der Austausch des Warenwirtschaftssystems betrifft fast alle Unternehmensbereiche und -prozesse und hat direkte Auswirkungen auf Mitarbeiter, Geschäftspartner, Lieferanten und Kunden. Aufgaben verlagern sich und Prozesse verändern sich. Das Verständnis der Einführung als Organisationsprojekt erfordert die umfassende Einbindung der Fachabteilungen und ein aktives Change Management. Die betroffenen Mitarbeiter müssen so früh wie möglich an Entscheidungen beteiligt werden. In der Praxis unterschätzen viele Unternehmen diesen Aspekt noch immer. standardfunktionen versus individuelle anpassung Der Umgang mit Funktionen beziehungsweise Anforderungen, welche die einzuführende Lösung nicht im Standard abdeckt, hat maßgebliche Auswirkungen auf die Dauer und die Kosten eines Warenwirtschaftsprojektes. Generell ist es heute unstrittig, dass Handelsunternehmen kaum eine andere Möglichkeit haben, als eine Standardsoftware für die Warenwirtschaft einzusetzen. Argumente hierfür sind die Komplexität heutiger Software-Entwicklung, die erforderliche Funktionsbreite und -tiefe, die Flexibilität bei neuen Anforderungen sowie die Zukunftssicherheit. Wegen der Heterogenität Anzeige Mit KUMAVISION ist mehr drin. Mehr Erfolg! M�r �fi��z! Mehr Transparenz! Mehr Automatisierung! Mehr Flexibilität! Mehr Wachstum! M�r W���m! Mehr Cloud! M�r C�ud! Sie müssen schnell sein. Innovativ sein. Individuelle Kundenwünsche erfüllen. Sie müssen zu wettbewerbsfähigen Preisen anbieten. Sich gegen eine starke Konkurrenz behaupten. Wandlungsfähig sein. Kurz: Sie benötigen die ERP­ und CRM­Lösungen von KUMAVISION auf Basis von Microsoft Dynamics für Industrie, Handel, Dienstleistung und Healthcare. Denn damit setzen Sie auf den Top­Partner für Microsoft­Business­Lösungen. Mit KUMAVISION ist einfach mehr drin. Mehr Erfolg. KUMAVISION AG Tel. +49 800 5862876 www.kumavision.com www.isreport.de 5/2015

12
enterPrise resource Planning entweder bei der Flexibilität oder bei der release-Fähigkeit einer Warenwirtschaftslösung müssen unternehmen laut einer anwenderbefragung von trovarit oft abstriche machen. Quelle: trovarit 2014 weiligen Lösung hinzufügen. In den meisten Warenwirtschaftsprojekten ist ein solcher Schritt aufgrund der Vielfalt der Detailausgestaltung von Funktionen und Prozessen des Handels unerlässlich. Eine zentrale Rolle vor allem bei Massenprozessen spielen ergonomische Optimierungen der Masken und der Systembedienung. Klassische 80/20-Ansätze, die sich auf die 80-Prozent-Fälle konzentrieren und nur diese effizient ausgestalten, können im Handel problematisch werden. Bei dem dort üblichen Volumen ist es vielfach nicht hinnehmbar, auf eine effiziente Ausgestaltung von fünf Prozent der Prozesse zu verzichten. Bei 600 000 Kundenaufträgen pro Jahr im technischen Großhandel ziehen die Unternehmen zu Recht eine individuelle Anpassung der Lösung gegenüber der Handelsunternehmen muss eine Standardsoftware in der Lage sein, unterschiedliche Prozessvarianten zu unterstützen und diese in einer konkreten Kundeninstallation flexibel zu kombinieren. Flexibilität ist erforderlich, da sich Anforderungen im Handel – gerade auch durch den Einfluss der Geschäftspartner – oftmals sehr schnell verändern. Angesichts einer geplanten Nutzungsdauer von ‚10 Jahren + x‘ sind Änderungen unausweichlich. Softwaretechnisch bildet Flexibilität die Basis für eine projektspezifische Einrichtung und Anpassung der Software, ohne dass der Integrator aufwändige und kostspielige Modifikationen vornehmen muss. Die im Standard fehlende, aber unverzichtbare Funktionalität müssen Handelsunternehmen zur jeeiner ineffizienten Abbildung von 30 000 Kundenaufträgen im Systemstandard vor. eine anpassung der abläufe verringert das customizing Leistungsfähige Warenwirtschaftssysteme bieten im Standard umfassende Konfigurations- oder Customizing-Möglichkeiten, um die Spezifika der Kunden Releasefähig abzubilden. Dennoch sollte in Handelsunternehmen eine grundlegende Bereitschaft dazu bestehen, sich organisatorisch – soweit sinnvoll machbar – an die vorgedachten Abläufe der ausgewählten Standardsoftware anzulehnen. Eine Anpassung der Organisation ist in solchen Fällen besser und vor allem kostengünstiger als die Anpassung der Standardsoftware. Nur so kann 12 5/2015 www.isreport.de

13
enterPrise resource Planning der Nutzen einer Standardsoftware wirksam werden, und nur so können Unternehmen die hohen einmaligen und laufenden Kosten von Modifikationen vermeiden. software muss flexibel und release-fähig sein Bei der Auswahl der Lösung sollten Unternehmen auf die Flexibilität und die Anpassungsmöglichkeiten der Software achten und untersuchen, welche Möglichkeiten in Sachen Einstellung, Parametrisierung beziehungsweise Customizing die Software im Standard bietet. Typische Aspekte sind die Erweiterung von Stammdaten und Belegen um eigene individuelle Felder, das Anpassen von Masken (beispielsweise Felder aufnehmen, Felder ausblenden, Feldreihenfolgen anpassen), eine flexible Definition des Status von Stammdaten und Vorgängen mit Auswirkung auf die dann möglichen Funktionen beziehungsweise Prozesse sowie die Definition eigener Regeln und Makros. Letzteres lässt sich beispielweise für Vervollständigungslogiken bei Stammdaten nutzen, wie etwa die automatische Ableitung einer Haus-Warengruppe aus einer Lieferanten-Warengruppe bei der Artikelanlage oder für projektindividuell erstellte Validierungsprüfungen und automatisierte Folgeaktivitäten als Reaktion auf bestimmte Maskeneingaben. Beispiele hierfür sind die Attribut-Mapping-Regeln bei Höltl RetailFlowEnterprise oder die integrierte Makro-Sprache bei abas ERP. Das Ziel sollte eine möglichst hohe Individualisierbarkeit der Standardsoftware bei gleichzeitiger Erhaltung der Release-Fähigkeit sein. Die aktuelle Trovarit-Studie „ERP in der Praxis“ zeigt deutlich, dass die Anwender Warenwirtschaftslösungen hinsichtlich dieser Aspekte sehr unterschiedlich bewerten. Offenbar müssen Unternehmen bei vielen Warenwirtschaftslösungen entweder bei der Release-Fähigkeit oder bei der Flexibilität Abstriche hinnehmen. die autoren Foto: Trovarit Foto: Prof. Becker und Partner Peter treutlein (links) ist vorstand der trovarit ag. dr. oliver vering ist Mitglied der geschäftsleitung bei Professor becker und Partner gmbh. Bei der Bewertung möglicher Softwaresysteme sollten Unternehmen die Aspekte im Bereich der Flexibilität angemessen gewichten. Funktionalitäten wie freie Maskengestaltung, Makro-Programmiersprache oder auch ausgeprägte Workflow- Funktionalitäten bringen kurz- und vor allem langfristig – gerade bei sich im Zeitverlauf ändernden Anforderungen – vielfach deutlich mehr Nutzen als das letzte Quäntchen fachlicher Detailfunktionalität. unnötige anpassungen sind aus kostengründen zu vermeiden Aber auch bei einer grundlegenden Bereitschaft, eher die eigene Organisation als die Standardsoftware anzupassen, zeigen sich in größeren Warenwirtschaftsprojekten erfahrungsgemäß erhebliche Wünsche nach individuellen Anpassungen. Fachabteilungen tendieren vielfach dazu, die Funktionalitäten der bestehenden Lösung im neuen System nachbauen zu wollen und betrachten alternative Lösungen der Standardsoftware zunächst skeptisch, auch wenn sie gleichwertig sind. Etwas Neues bewerten viele Mitarbeiter oftmals als schlechter, alleine weil es unbekannt ist. Wichtig sind hierbei eine umfassende Einbindung der Fachabteilungen und ausreichende Schulungen mit der neuen Software, um die Vorteile alternativer Abläufe zu erkennen und zu verstehen. eigenentwicklungen brauchen immer einen business case Berechtigte Anforderungen sollten Unternehmen individuell umsetzen, bei gleichwertigen Lösungen empfiehlt sich hingegen eine Anlehnung an die Standardsoftware. Idealerweise sollten im Projekt hohe Hürden geschaffen werden, um individuelle Entwicklungen zu rechtfertigen. Einige Unternehmen fordern beispielsweise eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung, welche die Folgekosten einer Individualentwicklung für die nächsten zehn Jahre inklusive eines oder mehrerer Release-Wechsel berücksichtigt. Andere Unternehmen schreiben vor, Individualanpassungen in Software-Einführungsprojekten nur dann vorzunehmen, wenn die Einsparungen innerhalb des ersten Jahres mindestens ein Vierfaches der Anpassungskosten ausmachen. Ansonsten seien die langfristigen Kosten der Anpassung nicht gerechtfertigt. Mit einer bewussten Betrachtung und einer ausreichend gewichteten Bewertung der Flexibilität von Warenwirtschaftslösungen im Rahmen der Software-Auswahl und einem konsequenten Hinterfragen der Notwendigkeit individueller Anpassungen können Unternehmen bei der Einführung den Anteil von Entwicklungen deutlich senken. Das wirkt sich erfahrungsgemäß sowohl auf die Projektlaufzeit als auch auf die Kosten positiv aus. jf www.isreport.de 5/2015

14
überblick enterprise resource Planning (erP) und Warenwirtschaft (WWs) Quelle: angaben der anbieter, www.it-matchmaker.com, trovarit ag, stand 17.05.2015 allgemein größen fokus branchenfokussierung Zielgruppe: handelstyp Werkzeuge für Programmanpassungen anbieter software anzahl Mitarbeiter anzahl installationen kleinere unternehmen (1-99) Mittlere unternehmen (100-499) größere unternehmen (>=500) hoch (wenige branchensegmente) Mittel (ausgewähltes spektrum) keine (branchenunabhängig) einzelhandel großhandel Mehrstufiger handel Zentral regulierter handel online-/versandhandel außenhandel, import/ export Workflow engine Makrosprache (z..b. visual basic for applications (vba)) Parametersteuerung regelbasierte anpassung Maskeneditor berichtsgenerator vordefinierte Prozesse (z.b. branchen-templates) Modellbasierter konfigurator (z.b. repositories f. geschäftslogiken) 20-20 technologies 2020 insight 70 14 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 abacus retail maxstore 10 k.a. 4 4 4 4 4 abas abas erP 430 2320 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 actindo enterprise cloud-erP 35 450 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 adata software adata business suite 40 2100 4 4 4 4 4 4 4 agione recos 20 12 28 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 allgeier cierp3® 120 550 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 as/point pio erP 32 42 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 2 4 4 4 4 4 4 ascara software ascara® 10 400 4 4 4 4 4 4 4 4 asseco solutions aPplus (P2plus) 147 1189 4 4 4 4 4 4 4 4 4 0 4 4 4 4 4 avista avista.erP 74 193 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 avM solutions bos 26 51 4 4 4 4 4 4 baumann computer WWsbau 16 2400 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 beos ProFid 10 30 4 4 4 4 4 0 bison deutschland x-trade 45 15 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 bison bison Process 45 7 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 bison bison Process für ibM i 45 28 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 bizcomplete.one bizcomplete.one k.a. 616 4 4 4 4 4 bMd bMd business software 3 100 4 4 4 4 4 4 4 4 business control stahl control 7 90 4 4 4 4 4 2 4 4 cesoFt gmbh iMP/3 Warenwirtschaft 9 120 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 comarch comarch erP enterprise 324 k.a. 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 compex systemhaus compex commerce 90 k.a. 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 complan & Partner Merkator (iQ) 24 185 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 csb-system csb businessware© 450 419 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 csb-system csb everywhere© 450 419 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 csg auPos auPos erP/PPs 15 250 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 cs-software cs-erP software 5 40 4 4 4 4 4 4 4 cvs alPhaPlan erP 125 980 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 d&g-software vs/4 30 274 4 4 4 4 4 4 4 datatex noW - textil erP 3 7 4 4 4 4 4 4 4 4 4 0 4 4 4 4 4 ddd retail germany ddd retail in a box 20 1200 4 4 4 4 4 4 4 4 4 delta barth deleco erP 130 258 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 diacom systemhaus tradeline.net 370 59 4 4 4 4 4 4 4 4 dontenwill business express 38 220 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 dosit a+F team 12 65 4 4 4 4 4 4 4 4 4 dynasoft tosca 7 30 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 e.bootis e.bootis erPii 80 156 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 eagle Peak global eagle® 10 33 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 eevolution eevolution 196 810 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 eldicon West system© 93 178 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 epicor software epicor erP 25 30 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 erP4all Miclas. 30 315 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 e-vendo e-vendo business 12 482 4 4 4 4 4 4 4 exact software exact globe 1800 100000 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Fatherboard easyWorkX 15 240 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Futura retail solution Futura4retail 55 1200 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 gci koss erP 15 51 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 gfu software-service gfu-auFtrag 10 130 4 4 4 4 4 4 4 4 global erp bertaplus 20 85 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 godesys godesys erP 69 650 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 godyo godyo P4 50 36 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 gsd software docuframe® 90 700 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 gsd software erPframe® 90 1300 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 gus group gus-os suite 140 200 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 gWs gevis erP 332 700 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 2 4 4 4 4 hartmuth stein software v6 15 1600 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 heliuM v it-solutions heliuM v erP 3 25 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 hiltes software hiltes 4000 58 300 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 hiW hiW rendite 30 600 4 4 4 4 4 4 4 4 4 höltl retail solutions retailFlowenterprise 87 350 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 hamburger software hs 180 90500 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 ibees ibees.erP 30 208 4 4 4 4 4 4 4 4 4 ikoffice livingerP 7 40 4 4 4 4 4 4 4 4 4 imPuls imPuls fashion 50 200 4 4 4 4 4 4 imPuls imPuls retail 50 12 4 4 4 4 4 4 4 ias caniaserP 35 97 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 infor infor ln 850 950 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 infor infor M3 850 130 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 informing in:erP 5 14 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 intelligix it-services netix retail 17 k.a. 4 4 4 4 4 4 4 4 4

15
überblick enterprise resource Planning (erP) und Warenwirtschaft (WWs) Quelle: angaben der anbieter, www.it-matchmaker.com, trovarit ag, stand 17.05.2015 allgemein größen fokus branchenfokussierung Zielgruppe: handelstyp Werkzeuge für Programmanpassungen anbieter software anzahl Mitarbeiter anzahl installationen kleinere unternehmen (1-99) Mittlere unternehmen (100-499) größere unternehmen (>=500) hoch (wenige branchensegmente) Mittel (ausgewähltes spektrum) keine (branchenunabhängig) einzelhandel großhandel Mehrstufiger handel Zentral regulierter handel online-/versandhandel außenhandel, import/ export Workflow engine Makrosprache (z..b. visual basic for applications (vba)) Parametersteuerung regelbasierte anpassung Maskeneditor berichtsgenerator vordefinierte Prozesse (z.b. branchen-templates) Modellbasierter konfigurator (z.b. repositories f. geschäftslogiken) intersales Quickstep 15 80 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Jentech ZePhir avenue 22 42 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 jkarat jkarat 45 48 4 4 4 4 4 4 4 4 koMsa easyfilius 70 700 4 4 4 4 4 4 4 4 manus manuserP 15 150 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Mega software MegaPlus 50 800 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 2 4 4 4 4 4 mention software mention WWs 16 1000 4 4 4 4 4 4 4 4 4 mesonic Winline 30 4550 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 metas adempiere k.a. 160 4 4 4 4 4 4 Microsoft dynamics aX k.a. 1300 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Microsoft dynamics nav k.a. 16500 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 midcom midcom 15 210 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Mitan Mitan4t erP system k.a. 200 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Msc Facto 4.0 20 300 4 4 4 4 4 4 4 4 M-soFt Passt pro 100 4620 4 4 4 4 4 4 4 4 myfactory international myfactory 15 500 4 4 4 4 4 4 4 4 4 netsuite netsuite 1500 130 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 new First cloud biz-balance 8 750 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 new|frontiers software oPtiMa WWs 14 107 4 4 4 4 4 4 4 4 4 nissen & velten enventa erP 65 k.a. 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 opacc software opaccerP 5 26 4 4 4 4 4 4 4 4 4 2 4 4 4 4 4 4 openZ openZ 7 25 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 oracle Jd edwards 2500 250 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 orderbase consulting orderbase erP 42 110 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 orga-soFt integra erP 95 400 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 osy osy-erP 10 115 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 oxaion oxaion 120 316 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Parity ParityerP-handel 22 505 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Pentaprise enterprise solution server k.a. 75 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Planat FePa 77 199 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Pleasantsoft Pleasant office 35 2900 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 PolleX-lc Pollex lc 5 93 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 proalPha proalPha 440 1285 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Promidata erPtablet 16 200 4 4 4 4 4 4 4 Qgroup commercial erP 30 250 4 4 4 4 4 4 4 4 4 ramco systems ramco enterprise series 10 10 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 ramsauer & stürmer rs2 8 620 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 sage bäurer sage erP b7 160 1000 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 sage bäurer sage erP X3 160 4500 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 sage software office line 850 11500 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 sage software sage new classic 850 k.a. 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 salt solutions aleXa 345 7 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 saP saP business bydesign 66000 k.a. 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 saP saP business one 66000 4000 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 saP saP erP 6.0 66000 3500 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 se Padersoft unitrade 53 260 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 selectline software selectline 72 18 4 4 4 4 4 4 4 4 shcomputersysteme shcware 42 160 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 softengine gmbh büroWare 70 3500 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 vogler & hauke Professional erP 40 900 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 sog sog erP (vacos) 42 185 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 solvaxis Proconcept erP 126 15 4 4 4 4 4 4 4 4 0 4 4 sou sou.MatriXX 35 87 4 4 4 4 4 4 4 0 4 4 ssh Primav® erP 13 70 4 4 4 4 4 4 4 step ahead steps business solution 53 690 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 stePsoFt stePbasic 11 27 4 4 4 4 superdata sigma//Mc 36 5800 4 4 4 4 4 4 4 4 sWs keeve rhaPsody® 11 140 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 symphony eyc g.o.l.d 70 32 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 synerPy averP 35 3500 4 4 4 4 4 4 4 4 texdata diamod 27 140 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 toPiX toPiX:8 50 3500 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 transfact transfact-erP 14 20 4 4 4 trend|evM trendevM 80 185 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 tresor software tresor Warenwirtschaft 3 241 4 4 4 4 4 4 4 turbosoftware turbo-soft 7 350 4 4 4 4 4 ub-soFtWare MaJesty 27 513 4 4 4 4 4 4 4 4 update texware texware/cs 45 174 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Wilken Wilken erP 450 820 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 legende Funktionalität 4 integriert 2 Fallweise integriert/Partnerprodukt 0 anbindung Partnerprodukt

16
enterPrise resource Planning logistiksteuerung, Lagerhaltung, Liefertermine und Multi- Channel-Vertrieb – diese Herausforderungen für Handelsunternehmen lassen sich nur durch IT-Unterstützung sinnvoll lösen. Die folgende Übersicht zeigt sieben Beispiele, wie Unternehmen mit Hilfe betriebswirtschaftlicher Standardsoftware (ERP) die Bestellungen, die Bestandsführung und die Lagerverwaltung optimieren sowie den Deckungsbeitrag und das Wachstum absichern. Zum Einsatz kommen dabei Standardsysteme, die durch Branchenspezialisten funktional erweitert wurden. kleidungshandel steuert abläufe mit einer cloud-lösung Der Distributor JAK-safety hat sich auf die Arbeitskleidung des skandinavischen Herstellers J.A.K. Workwear spezialisiert. Den Qualitätsanspruch für die Produkte setzt das junge Unternehmen auch im Vertrieb um. Ein bedarfsgerechtes Lager in Deutschland und eine leistungsstarke Logistik sollen gewährleisten, dass die bestellte Ware innerhalb von 48 Stunden das Lager verlässt. Die umfangreiche Artikelanzahl erfordert einen schnellen Überblick über das Sortiment, die Lagerbestände und Logistik. Sämtliche Systeme müssen dafür eng verzahnt arbeiten. Die Mitarbeiter im Innenund Außendienst benötigen Zugriff auf vertriebsrelevante Daten wie Lagerbestände, Preise, Kundendaten und Lieferfristen. JAK-safety nutzt die Online-Unternehmenssoftware Exact Online Handel als Vertriebs- Drehscheibe. Exact Online Handel ist eine standardisierte Branchensoftware aus der Cloud, die über einen Web-Browser bezogen wird und überall dort läuft, wo eine Internetverbindung besteht. Außendienstmitarbeiter können über ein mobiles Gerät auf dieselben aktuellen Daten zugreifen wie ihre Kollegen im Lager oder in der Buchhaltung. Exact Online Handel liefert neben einer Finanzbuchhaltung und Foto: Fotolia erP-lösungen im handel Warenwirtschaftssyst und optimieren die a ohne integriertes it-system können händler ihre geschäfts läuft der generelle trend in richtung funktional angepasster st 16 5/2015 www.isreport.de

17
Mehr daZu iM Web • Mobile Analysen im Handel http://tiny.cc/Mobile-analytik • Software-Auswahl IT-Selection http://tiny.cc/it-selection enterPrise resource Planning eme steuern bläufe im handel prozesse nicht effizient steuern. trotz vieler speziallösungen andardsoftware. einem integrierten Customer Relationship Management zahlreiche Handelsfunktionalitäten vom Wareneingang bis zur Rechnungsstellung. „Mit Exact Online bearbeiten unsere Mitarbeiter die Bestellungen effizient und haben jederzeit einen Überblick“, berichtet Kathrin Krebbers, die bei JAK-safety für das Marketing zuständig ist. Zubehörhändler sichert Wachstum mit cormeta ab Hans Hess Autoteile GmbH aus Köln hat vor einem Jahr die ERP- Branchenlösung Tradesprint vom SAP-Partner Cormeta eingeführt. „Das SAP-System reagiert schneller als unsere bisherige Lösung und ermöglicht uns kundenindividuelle Ser vices“, erläutert Dr.-Ing. Ralf Kampker, neben Dipl.-Ing. Hans Otto Hess und dessen Sohn Dipl.-Ing. Philipp Hess Geschäftsführer der Hess- Gruppe. Gleichzeitig sei das System sehr flexibel. „Anpassungen gestalten sich bei cormeta Tradesprint vergleichsweise einfach.“ Als Beispiel für Flexibilität nennt Kampker die Bepreisung, die im SAP-System für bestimmte Ser vices individuell für unterschiedliche Kundengruppen gefahren werden könne: „Wir bieten unseren Kunden einen bunten Strauß an Services in ganz unterschiedlichen Paketen, ohne dabei den Überblick zu verlieren. Trotz der hoher Individualität unserer Dienstleistung sind unsere Kosten vollständig transparent.“ 400 000 Produkte und 130 000 Ersatzteilpositionen für Motoren hat Autoteile Hess am Hauptsitz Köln und an fünf weiteren Standorten im Programm. Dank der effizienten Logistik werden bis zu sechs Mal täglich Bestellungen und Retouren an Handels- und Werkstattkunden im freien Kfz-Teilemarkt ausgeliefert beziehungsweise abgeholt. „IT bildet die Basis für unser anhaltendes Wachstum“, erläutert Ralf Kampker. „Mit cormeta Tradesprint haben wir ein stabiles Fundament geschaffen, www.isreport.de 5/2015

18
enterPrise resource Planning der entscheider Foto: Hans Hess Autoteile GmbH „Mit cormeta tradesprint liefern wir bis zu sechs Mal täglich bestellungen an handels- und Werkstattkunden im kfz-teilemarkt aus“, berichtet dr.-ing. ralf kampker, geschäftsführer der hans hess autoteile gmbh. um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden.“ Das ERP-Projekt blieb im Zeitund Budgetrahmen und dauerte inklusive Anpassungen 40 Tage. Der Betrieb sei während der Einführung weitergelaufen. Heute benutzen rund 250 Mitarbeiter cormeta Tradesprint. Die Lösung fungiere als Bindeglied zu den Zulieferern der Automobilindustrie, die ebenfalls mit SAP-Systemen arbeiteten. Vom Teileverkauf über die Lagerverwaltung bis zur Pricing-Unterstützung könne Autoteile Hess nun seine Geschäftsprozesse optimieren. cormeta Tradesprint mache Auftragsabwicklung und Serviceprozesse inklusive aller dazugehörigen Kosten transparent. Das Management sehe sofort, wo etwas rabattiert oder auf Kulanz gutgeschrieben wurde. „Verschenken ist nicht schlecht, aber ich möchte es wissen und mit den Mitarbeitern darüber sprechen“, erläutert Kampker. godesys optimiert logistik von hermes Österreich Die Hermes Logistik GmbH in Österreich verfolgt dasselbe Ziel wie der Mutterkonzern Hermes Europe: pünktliche Zustellung von Paketen baumarkt verarbeitet rechnungen digital Deutlich schnellere Abläufe im Bereich Rechnungswesen, mehr Zeit der Mitarbeiter für andere Aufgaben und weniger Papier – diese Erfolge erzielt der Baustoffmarkt Gebr. Weber GmbH nach Einführung der digitalen Rechnungsverarbeitung. 1904 gegründet, positioniert sich der Familienbetrieb als Partner für Bauvorhaben, Sanierungen und Renovierungen. Das Unternehmen ist vornehmlich in den Bereichen Fliesen, Innenausbau, Garten- und Landschaftsbau sowie technische Gase aktiv. Es beschäftigt 45 Mitarbeiter und betreut Kunden aus der gesamten Region. Um die Bearbeitung von Eingangsrechnungen zu beschleunigen, eran Privatpersonen. In Österreich bedient der Logistikdienstleister mehr als 1 600 Hermes Paketshops. Anders als der Hauptkonzern nutzt Hermes Österreich einen externen Dienstleister für die Zustellung der Pakete. Die Paketshops werden von Außendienstlern betreut, die sich um den technischen Support und um Service-Anfragen kümmern. Neben der zentralen, für den deutschen Markt zugeschnittenen Lösung nutzte Hermes Österreich individuelle Anwendungen unter anderem für die Lagerverwaltung. „Das alte System entsprach nicht mehr unseren Ansprüchen“, berichtet Christian Hoechst, Teamleiter IT bei Hermes. Das neue System sollte einen größeren Funktionsumfang abdecken. Der Außendienst stach besonders hervor, denn ein geräteunabhängiger mobiler Zugriff auf eigene Systeme war bislang nicht möglich. Auch die Abrechnungsprozesse der Filialen sollten vereinfacht werden. Die Shops erhalten Vergütungen je Paket und sind Anlaufstelle für Retouren. Ein weiteres Ziel bestand darin, die interne Verknüpfung mit der Finanzbuchhaltung zu automatisieren und eine Prozessdokumentation für die Lagerverwaltung einzusetzen. Herder entscheider Foto: Hermes Logistik GmbH „godesys erP macht informationen zu kunden, lagerbeständen, dienstleistern und hermes Paketshops verfügbar“, erklärt christian hoechst, teamleiter it bei hermes Österreich. mes wollte eine Standardlösung, die über Schnittstellen zum Anbinden externer Systeme verfügt. „Wir wollten auf den Anschluss an das zentrale System in Hamburg nicht verzichten“, erklärt Hoechst. Im Auswahlprozess überzeugte godesys ERP. „Bereits im Standard ermöglicht dieses ERP-System, per Mausklick Informationen zu Kunden, Lagerbeständen, Dienstleistern und Hermes Paketshops zu erhalten“, erklärt Hoechst. „Dabei ist das System so konzipiert, dass wir Software-Updates und individuelle Anpassungen ohne externen Support durchführten können.“ Ein weiteres Plus sei der Mobility-Aspekt. „Die Außendienstmitarbeiter greifen dank des webbasierten Clients unabhängig vom verwendeten Endgerät auf alle Funktionen der Geschäftssoftware zu.“ Die Einführung des neuen ERP- Systems schloss Hermes im März dieses Jahres ab. In der Lagerverwaltung wickelt godesys ERP nun die hohen Volumina des Logistikunternehmens ab, gleichzeitig greifen alle 30 Anwender dank integrierter Datenhaltung zentral auf sämtliche Kundenstammdaten zu. 18 5/2015 www.isreport.de

19
enterPrise resource Planning die entscheiderin Foto: Gebr. Weber GmbH „Während wir früher in einer Minute gerade mal eine rechnung prüften, buchen wir heute mit gevis erP in der gleichen Zeit bis zu sechs rechnungen“ berichtet controlling-expertin sylvi heinz von der gebr. Weber gmbh. weiterte die Gebr. Weber GmbH ihre betriebswirtschaftliche Lösung gevis ERP um die digitale Rechnungsverarbeitung. Die Erfolge sind laut Sylvi Heinz, Finanzmanagement/Controlling, markant. Da alle Rechnungen direkt nach der Faktura bei der ZEB verschlüsselt, online übertragen und automatisch in das ERP-System bei Weber eingespielt werden, entfällt jegliches Papier sowie damit verbundene Tätigkeiten. Vor allem aber: Zwei Mausklicks reichen aus, um nach Sichtung und Prüfung einer Rechnung den Wareneingang zuzuordnen und die Buchung auszulösen. Auf die gespeicherten Rechnungen könne von verschiedenen Stellen im Unternehmen zentral zugegriffen werden. So könnten sich Mitarbeiter die Bearbeitung auch teilen. „Während wir früher in einer Minute gerade eine Rechnung prüften, buchen wir heute in der gleichen Zeit bis zu sechs Rechnungen“, berichtet die Controlling-Expertin. Im Vergleich zu früher sei die Einsparung enorm: „Wir mussten jede Rechnung, die per Post ins Haus kam, sichten, dann mit einem Dokumentenmanagementkleber einem Eingangsstempel versehen und schließlich Punkt für Punkt in gevis erfassen“, erinnert sich Heinz. Pro Rechnung sei schon allein dafür mindestens eine Minute angefallen. Hinzu kamen die Aufwände für Scannen und Abheften. Auch Geschäftsführer Marc Weber lobt die Erfolge des IT-Projekts. „Die digitale Rechnungsverarbeitung war für uns der Einstieg in eine ganz neue Prozesswelt.“ Werkzeughändler optimiert abläufe mit KUMAVISION trade Vom Gipserbeil bis zur Schneeschaufel, vom Spaten bis zur Astschere: Die Schweizer Steinemann AG liefert Werkzeuge für das Bauhandwerk und die Gartenpflege. Die Logistik ist komplex. Steinemann liefert aus seinem Lager, wickelt Streckengeschäfte sowie Rampengeschäfte ab und setzt in einer kleinen eigenen Fertigung Sets zusammen. Sämtliche Abläufe steuert das Unternehmen mit KUMAVISION trade, einer auf Microsoft Dynamics NAV basierenden Branchenlösung für den technischen Großhandel. „Dieses System deckt bereits im Standard 80 bis 90 Prozent unserer Prozesse ab“, berichtet Hansruedi Alder, CFO bei der Steinemann AG. „Der modulare Aufbau, der eine gezielte Funktionsauswahl ermöglicht, hat uns überzeugt.“ Eine der auffälligsten Neuerungen zeigt sich im Lager. Dort hat Steinemann die Kommissionierung der Artikel komplett von papierbasierten auf elektronische Arbeitsabläufe umgestellt. Auf Kommissionierfahrzeugen mit Bildschirmen erhalten die Lagerarbeiter ihre Aufträge und bekommen gleichzeitig eine Wegeund produktoptimierte Reihenfolge der Artikel angezeigt. Am Lagerplatz wird die entnommene Ware mit einem Barcodescanner erfasst. „So wissen wir immer sekundengenau, wie der Bestand in unserem Lager ist“, erklärt Alder. Anzeige Wir sind die Branchenspezialisten! Setzen Sie auf Erfahrung aus über 20 Jahren ERP- Entwicklung und mehr als 1.200 Kundenprojekten. Erfahren Sie mehr auf www.gws.ms www.isreport.de 5/2015 Eine Gesellschaft der Unternehmensgruppe Fiducia & GAD IT AG

20
enterPrise resource Planning der entscheider Foto: Steinemann AG „Mit kuMavision trade haben wir unsere geschäftsabläufe optimiert und gleichzeitig die kundenzufriedenheit gesteigert“, berichtet hansruedi alder, cFo der steinemann ag. Bevor die Ware das Lager der Steinemann AG verlässt, bekommt sie ein Etikett, das direkt aus KUMAVI- SION trade gedruckt wird. Dieses kann je nach Kundenwunsch gestaltet werden. So müssen die Abnehmer für den Weiterverkauf keine eigenen Labels anbringen. Auch das komplexe Rabatt- und Bonus-System von Steinemann ist in der Branchenlösung abgebildet. Für jeden Kunden und für jede Artikelgruppe sind im System Staffelungen hinterlegt, welche sich auf Knopfdruck ändern lassen. „KUMAVISION trade hat unsere Prozessstruktur nachhaltig optimiert“, resümiert Alder. „Mit durchdachten Funktionen wie beispielsweise den EDI-Schnittstellen zu Kunden und Spedition steigern wir nicht nur unsere innerbetriebliche Effizienz, sondern auch die Kundenzufriedenheit.“ bürobedarf bildet einkauf mit mesonic WinLine ab Bürobedarf Hänsel verkauft als Vollsortimenter alles rund um den Schreibtisch. Im Herzen der Kölner City betreibt das Unternehmen ein Ladenlokal, dessen Lager 30 000 Artikel umfasst. „Produkte für das Büro sind auch über das Internet zu bekommen, aber die persönliche Beratung wird auch in Zukunft nicht durch E-Mail ersetzt“, berichtet Inhaber Georg Holl. „Unser Unternehmen gehört mit über 25 Mitarbeitern und mehreren Millionen Euro Jahresumsatz zu den führenden Bürobedarfshändlern in Deutschland.“ 2010 führte Bürobedarf Hänsel eine neue ERP-Lösung ein, weil das bisherige Warenwirtschaftssystem vor dem Ende des Supports stand. Bei der Neuanschaffung war die elektronische Anbindung an das Online-Bestellsystem PBS-Easy des Branchenverbands für Papier, Bürobedarf und Schreibwaren wichtig. „Durch PBS-Easy und den Preismanager können wir betriebliche Abläufe schneller, effizienter und zuverlässiger gestalten“, erläutert Manfred Krenzer, Projektleiter bei Bürobedarf Hänsel. Im Auswahlverfahren machten mesonic WinLine corporate und der Integrationspartner Sohnix AG das Rennen. mesonic WinLine deckt die Standardanforderungen von Warenwirtschaft bis Finanzbuchhaltung ab. Die Sonderanforderungen für den Bürobedarfshandel fügte Sohnix hinzu. Bei der Anpassung lagen die der für eNVenta ERP. „Die Entwicklungsumgebung Framework Studio erlaubt es unserer IT-Abteilung, Anpassungen der Software kurzfristig und selbstständig durchzuführen“, lobt Geschäftsführer Hans-Peter Koch die Software aus dem Hause Nissen & Velten. „Sämtlider entscheider Foto: Bürobedarf Hänsel „Mit dem automatisierten bestellwesen von mesonic Winline spart unser einkauf täglich 1,5 bis 2 stunden“, berichtet georg holl, inhaber von bürobedarf hänsel. Schwerpunkte auf dem Bestellwesen sowie der Anbindung von mesonic WinLine an die Großhandelssysteme PBS Easy und pCon Planer zur Online-Bestellabwicklung beziehungsweise zur Einrichtungsplanung. Für den Möbelhandel hatte Bürobedarf Hänsel vorher ein zweites Warenwirtschaftssystem genutzt. Heute setzt das Unternehmen mesonic WinLine in den Bereichen Finanzbuchhaltung, Telefonverkauf, Ladenverkauf, Einkauf und Lager ein. Das automatisierte Bestellwesen hat die zeit- und kostenintensiven Prozesse im Einkauf erheblich verschlankt: „Wir erzeugen die Bestellungen in mesonic WinLine und übergeben sie dann an die Online- Bestellplattform der Lieferanten“, berichtet Unternehmensinhaber Holl. „So spart unser Einkauf im Vergleich zum alten System täglich eineinhalb bis zwei Stunden.“ eNVenta ERP fungiert als basis für den beschlaghandel Das Freiburger Handelsunternehmen Beschläge Koch GmbH beliefert das holz- und metallverarbeitende Handwerk im südlichen Baden und im Schwarzwald. Zusammen mit dem Partner Rilling Sicherheitssysteme beschäftigt das Unternehmen 78 Mitarbeiter. Als sich abzeichnete, dass das 20 Jahre lang eingesetzte Warenwirtschaftssystem Sangross am Ende des Produktlebenszyklus gekommen war, beschloss die Geschäftsführung im Herbst 2011, ein aktuelles ERP-System einzuführen. Gemeinsam mit dem befreundeten Betrieb Topf Baubeschlag führte das Management einen Auswahlprozess durch. Beide Unternehmen entschieden sich unabhängig voneinan- 20 5/2015 www.isreport.de

21
enterPrise resource Planning der entscheider Foto: Beschläge Koch GmbH „der Job-server in enventa erP prognostiziert den künftigen bedarf auf basis der vergangenheitswerte und verschlankt so unser lager“, berichtet hans-Peter koch, geschäftsführer von beschläge koch gmbh. che Module von der Finanzbuchhaltung über die Warenwirtschaft bis zum Webshop stammen aus einer Hand, so dass Aufbau und Logik aus einem Guss sind.“ Seit Januar 2013 arbeiten 70 Anwender bei Beschläge Koch und Rilling Sicherheitssysteme mit dem neuen ERP-System. Rilling wird als eigener Mandant geführt. Die praktischen Erfahrungen fallen positiv aus: „Unsere Mitarbeiter schätzen die Bedienungsfreundlichkeit der Software und die Automatisierung vieler Vorgänge durch den Einsatz des Job-Servers im ERP-System“, berichtet Koch. Die Einkäufer nutzten den Bestellautomaten zur Optimierung ihrer Prozesse. Dieses Modul prognostiziere den zukünftigen Bedarf auf Basis der Vergangen- heitswerte und verschlanke so den Lagerbestand. Nach dem Start der Warenwirtschaft stellte Koch Beschläge den Webshop auf das Modul E-Commerce des neuen ERP-Systems um. Die Vorstellungen des Unternehmens beispielsweise in Bezug auf die Verwaltung der Produktmerkmale und den Datenimport wurden dabei durch Nissen & Velten umgesetzt. „Wir sind heute deutlich besser aufgestellt sind als mit unserer alten Lösung“, lobt Geschäftsführer Koch. Die Ausweitung des Projekts ließ nicht lange auf sich warten: Beschläge Koch zählt zu den ersten Anwenderunternehmen, welche die Schnittstelle zum Internet-Marktplatz Procato eingeführt haben. jf Anzeige Ihr Partner für Business Solutions Kostenloser Newsletter des is report: www.isreport.de/newsletter/ www.isreport.de 19. Jahrgang 5/2015 9 EUR Social Networks analysieren Weitere Themen: • Datenqualität • Document Sharing • SAP-Virtualisierung • ERP für den Handel Informationsplattform zu: • Business Intelligence • Enterprise Resource Planning • Mobile Lösungen • Dokumentenmanagement • Anwendungen mit SAP • IT-Strategie • Trends & Analysen • Cloud Computing www.isreport.de 5/2015 Lösungen erhalten Sie mit einem Abonnement der Fachzeitschrift Gleich ordern über www.isreport.de/shop Den is report gibt es jetzt auch als E-Paper! http://tiny.cc/E-Paper-isreport

22
business intelligence Foto: Fotolia sortimentsplanung big data optimiert die regalauslastung in echzeit business intelligence (bi) und big data eröffnen handelsunternehmen ganz neue Perspektiven bei der optimierung von geschäftsprozessen. gerade klassische disziplinen wie die sortimentsplanung können vom neuen datenzeitalter nachhaltig profitieren. die richtige Ware zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Menge am richtigen Ort bereitzustellen, gehört zu den entscheidenden Erfolgsfaktoren im Handel. Wer die gewünschten Produkte nicht griffbereit hat, der vergrämt den Kunden. Schließlich will der moderne Verbraucher möglichst umgehend nach seinen ganz individuellen Bedürfnissen bedient werden. Zugleich erreichen die Verluste schnell Millionenhöhe, wenn ein „Renner“ auch nur für einen Tag nicht verfügbar ist. Infolgedessen greifen inzwischen viele Retailer im Rahmen der sogenannten Sortimentsplanung auf automatische Dispositionssysteme zurück. Jene gestalten nicht nur den Bestellprozess effizienter, sondern sorgen gleichzeitig für exaktere Bedarfsprognosen. Somit geht der Nutzen weit über reine Verkaufszahlen und die Kundenzufriedenheit hinaus: Das Unternehmen hält die Kapitalbindung niedrig und spart teure Lagerflächen ein. Die Transportwege und -zeiten verringern sich ebenso wie der Personalbedarf. 22 5/2015 www.isreport.de

23
Mehr daZu iM Web • Tipps für den Handel http://tiny.cc/tipps • Neue Handelsprozesse http://tiny.cc/neu-pro business intelligence bedarfsorientierte disposition im überblick: das system bildet die künftige nachfrage auf basis von data-Warehouse-daten ab und liefert der jeweiligen Filiale automatisch bestellvorschläge. Quelle: oraylis gmbh Wie jedoch die Praxis zeigt, sind derlei Systeme für sich genommen noch nicht der Weisheit letzter Schluss. Auch hier kommt es immer wieder zu Fehlprognosen, die kostenintensiv sein können und manuelle Korrekturen erforderlich machen. Daher werden zunehmend moderne BI- beziehungsweise Big- Data-Lösungen in diese Systeme einbezogen, die für eine laufende Qualitätsprüfung und letztlich für eine Verbesserung aller Prozesse sorgen. Eine präzise Echtzeit-Vorhersage der Kundenbedürfnisse mit entsprechend optimaler Regalauslastung rückt somit in greifbare Nähe. Um die Funktionsweise weiter zu erläutern, ist zunächst ein genauerer Blick auf die automatische Disposition sinnvoll. von supply zu demand Längst nicht alle Retailer verfügen heutzutage schon über ein automatisches System für die Prognose und Bestellung der erforderlichen Kontingente. Tatsächlich bedeutet Sortimentsplanung vielerorts immer noch mühsame Handarbeit. Abverkäufe und Warenbestände werden von den Mitarbeitern über Listen erfasst. Oftmals nutzt der verantwortliche Disponent diese spärliche Informationsbasis nur dazu, eigene Erfahrungswerte und Bauchentscheidungen zu unterfüttern. Die Bestellung neuer Ware erfolgt dann mehr oder weniger auf Zuruf. Entsprechend ungenau und unflexibel ist der gesamte Prozess. Demgegenüber stellen die automatischen Dispositionssysteme einen deutlichen Fortschritt dar. Sie greifen direkt auf den Datenbestand des unternehmenseigenen Data Warehouse (DWH) zu. Dabei liegt der Fokus auf der Abverkaufshistorie eines Produktes, mit deren Hilfe die künftigen Kundenbedürfnisse abgebildet werden sollen. Infolgedessen spricht man auch von einem Demand-Chain-Management, das im Unterschied zur klassischen Supply- Chain-Kette nicht die Warenzufuhr, sondern die Nachfrage in den Mittelpunkt stellt. Selbstverständlich spielen bei der bedarfsorientierten Disposition nicht allein die bisherigen Abverkäufe eine Rolle (siehe Grafik oben). Ebenso werden aus dem DWH aktuelle Bestandsinformationen der jeweiligen Filiale hinzugezogen, die sich unter anderem aus Lieferungen, Verkäufen, Inventurzahlen und Umlagerungen zusammensetzen. Hinzu kommen diverse weitere Einflussfaktoren wie etwa Werbeaktionen, Ferienzeiten, Saisonalität, Feiertage oder Bestellrestriktionen. Bei letzteren handelt es sich beispielsweise um Besonderheiten im Planogramm einer einzelnen Filiale, also der Regalkonstellation und -planung. Auch spezielle, in den Transportrichtlinien definierte Transportmittel fallen unter diese Kategorie. Durch die Verknüpfung der verschiedenen Datenbestände generieren die Systeme vollautomatisch Prognosen zu optimalen Liefermengen sowie entsprechende Bestellvorschläge für die Filialen. Bei vielen Warengruppen aus dem Standardsortiment funktioniert dies sehr zuverlässig und führt zu validen Ergebnissen. Es gibt allerdings auch komplexere Artikelkonstellationen, die verstärkt zweifelhafte Vorschläge generieren und daher eine Erfolgskontrolle zwingend erforderlich machen. www.isreport.de 5/2015

24
business intelligence kontrollbericht eines automatischen bestellsystems: Mit hilfe eines zeitlichen verlaufs lassen sich lieferengpässe klar eingrenzen. die gründe gilt es zu erforschen und in der sortimentsplanung zu beachten. Quelle: oraylis gmbh die bedarfsorientierte disposition hat grenzen Zu den Waren, die auch für automatische Dispositionssysteme schwer zu handhaben sind, zählen vor allem die für den Handel „üblichen Verdächtigen“: Das sind zum einen Saisonartikel mit starken Verbrauchsschwankungen. Hier steht den Systemen im Zuge der diskontinuierlichen Verkaufsphasen nur eine lückenhafte Datenbasis zur Verfügung, die sowohl Bedarfsprognosen als auch die Lokalisierung von Fehlerquellen schwieriger gestaltet. Zum anderen erweisen sich Frischwaren mit kurzem Mindesthaltbarkeitsdatum als problematisch. In diesem Kontext können die Fehlerquellen als solche besonders vielfältig sein. Ist etwa der Ursprung verdorbener Überschüsse in einem zu großen Kontingent zu suchen? Oder liegt der Grund einfach nur in einem defekten Kühlregal? Ein automatisches Dispositionssystem bietet keinerlei Möglichkeiten, solche Fragen zu beantworten. Daneben verlangen vor allem die sogenannten Displays nach einer aufwendigeren Betrachtung. Hierbei und Big-Data-Lösungen einerseits auf die klassischen Handelskennzahlen zurück, wie zum Beispiel Umsatz, Bestand, Kosten oder Deckungsbeiträge. Andererseits werden die systemeigenen Kennzahlen einbezogen – sprich: Automatisierungsquote, Null-, Soll- und Negativbestände, manuelle Korrekturen oder etwa die Bestellvorschlagsmenge. Durch die Verknüpfung der verschiedenen Quellen lassen sich etwaige Qualitätsmängel bei den Bestellprognosen sowie mögliche Ursachen unmittelbar identifizieren. Die Grafik oben zeigt beispielsweise, wie man „Out-of-shelf“-Szenarien – also Bestandslücken im Verkaufsregal – näher untersuchen kann: Die Zugangsmengen werden in einen zeitlichen Verlauf gestellt. Infolgedessen lassen sich die Abweichungen auf einen bestimmten Zeitraum eingrenzen, in dem eine hohe Anzahl von Lieferungen den Bestimmungsort nicht erreicht haben. Den Gründen hierfür gilt es weiter nachzugehen. Die Erkenntnisse können gegebenenfalls in künftige Analysen einfließen. So könnten die Ausfälle auf schlechte Wetterverhältnisse zuhandelt es sich um eine Kombination von Produkten, die nicht einzeln bestellt werden können. Entsprechend muss eine Auflösung zwischen Dispositionsartikeln und bestandsführenden Komponenten erfolgen. Allerdings werden die Artikelstammdaten nicht immer vollkommen exakt erfasst. Indes führen bereits kleinste Fehler zu umfangreichen Abweichungen bei den Bestellprognosen. Die vorgenannten Beispiele verdeutlichen, dass ein automatisches Bestell- und Prognosesystem für sich genommen nur unzureichend zuverlässig und für eine laufende Erfolgskontrolle schlichtweg ungeeignet ist. In diese Lücke stößt nunmehr ein ergänzendes BI- beziehungsweise Big-Data-System. Mit seinen Ad-hoc-Analyseoptionen bietet es die Möglichkeit, Fehlprognosen zeitnah zu erkennen und zu korrigieren. Gleichzeitig wird zu einer nachhaltigen Optimierung der bedarfsorientierten Disposition beigetragen. erfolgskontrolle der sortimentsplanung mit bi und big data Als Prüfungsinstanz für ein automatisches Dispositionssystem greifen BI- 24 5/2015 www.isreport.de

25
business intelligence Data-Technologien wie das Analytics Platform System (APS) von Microsoft oder der Quasi-Standard Hadoop ermöglichen Auswertungen nahezu in Echtzeit und lassen sich zudem jederzeit an die stetig wachsenden Anforderungen des Handels anpassen. So können auch im Rahmen der automatischen Disposition – trotz des enormen Datenaufkommens – Schwachstellen sofort aufgedeckt, analysiert und in konkrete Maßnahmen überführt werden. bi als bestandteil der auto matisierungsstrategie Zusammenfassend ist festzuhalten: Wer als Handelsunternehmen wettbewerbsfähig bleiben will, der wird seine Sortimentsplanung über kurz oder lang automatisieren müssen. Ebenso unumgänglich ist eine begleitende Qualitätsprüfung zur laufenden Optimierung. Erst dadurch bietet das System die notwendige Verlässlichkeit und letztlich einen umfassenden Nutzen. Moderne BIund Big-Data-Lösungen bilden diesbezüglich mit ihren Ad-hoc-Analysemöglichkeiten in Echtzeit die ideale Ergänzung. Die Integration solcher Lösungen sollte indes frühzeitig in die Planung der automatischen Disposition einbezogen werden. Und sie rückzuführen sein, die zu jener Zeit in der betreffenden Region herrschten und die es in der Sortimentsplanung zu beachten gilt. Ein guter Ansatzpunkt für die Gesamtbeurteilung eines Prognose- und Bestellsystems ist die Automatisierungsquote. Hierbei handelt es sich um das Verhältnis von Vorschlagsmenge zum tatsächlich bestellten Kontingent. Weichen die Werte deutlich voneinander ab, dann wurde meist der Bestellvorschlag häufiger händisch korrigiert. Auch hier ist von Personen mit der entsprechenden Fachkenntnis die erforderliche Ursachenforschung zu betreiben. Oftmals handelt es sich um einen Stammdatenfehler, etwa wenn ein Mehrpack als Einzelartikel erfasst wurde oder umgekehrt. Mit einer einfachen Korrektur im Artikelstamm ist der Fehler ausgemerzt und das System wieder ein Stück weit zuverlässiger. Manchmal kommt es aber auch vor, dass eine bestimmte Filiale die Vorschläge des Systems fortlaufend komplett ablehnt. Möglicher Grund: Die Artikel passen physisch nicht in das Regal. Somit gilt es, das Planogramm der Filiale anzupassen. Ein großer Vorteil der beschriebenen Dispositionsüberwachung ist die Geschwindigkeit. Aktuelle Bigder autor Foto: ORAYLIS GmbH simon Winkelsträter, senior consultant und handelsexperte bei der oraylis gmbh sollte Bestandteil einer ganzheitlichen Automatisierungsstrategie sein. Schließlich erfasst dieser Trend immer mehr Bereiche des Handels und verlangt auch dort nach einer laufenden Qualitätsprüfung, angefangen bei automatischen Hochregallagern über ein zentrales GPS- Tracking der Transportmittel bis hin zu Check-Out-Kassensystemen und automatischem Picking. Anzeige DSAG-Jahreskongress 2015 29. September - 01. Oktober 2015 | Messe und Congress Centrum Bremen ERP/4 Customer: Mehr als schnell und einfach? ANMELDUNG UND WEITERE INFORMATIONEN UNTER: www.isreport.de 5/2015 www.dsag.de/go/jahreskongress www.twitter.com/_dsag www.youtube.com/dsagev www.dsag.de/go/xing www.facebook.com/dsagev

26
business intelligence Foto: Fotolia social networks analyse social Media analytics tools im experton-vergleich aufzubereiten und in eine Struktur zu bringen, indem die Informationen getaggt, syndiziert und gebündelt werden. So können Unternehmen Kundenmeinungen aufgreifen und für das Product Lifecycle Management oder das Marketing verwenden. Die Daten umfassen dabei Texte, Bilder und Videos. Über die Verknüpfung der Informationen aus Social Media und E-Communities gewinnen Unternehmen Einblicke, um Vorhersagen zu erstellen und neben einzelnen Produkten auch Geschäftsprozesse zu optimieren. Ziel ist es, Trends frühzeitig zu entdecken, Krisen abzuwehren und über Predictive Analytics Korrelationen aufzuzeigen. Im Rahmen von Social Media Analytics kommen semantische Technolospezialisierte analyse-tools durchforsten für unternehmen soziale netze und Weblogs. unternehmen sollen damit shitstorms vermeiden können. experton hat in einer Marktstudie die gängigen Monitoring-lösungen untersucht. über soZiale Netzwerke tauschen sich Kunden untereinander über Produkte und ihre Anbieter aus. Dank ihrer Reichweite geben diese Plattformen den Kunden eine starke Stimme. Entwickelt sich eine Diskussion dort zu einem Shitstorm, lässt sie sich durch konventionelle Marketingmethoden kaum noch beeinflussen. Darüber hinaus haben sich soziale Netzwerke zu einer wichtigen Quelle für die Marktforschung entwickelt. Unternehmen können diese virale Interaktion künftig nicht mehr ignorieren. Eine Herausforderung hierbei ist es allerdings, die gigantischen Mengen unstrukturierter Daten aus sozialen Netzwerken zu analysieren. Social Media Analytics Tools helfen bei dieser Aufgabe. Die Auswahl einer Lösung für Social Media Analytics ist wegen der unterschiedlichen Funktionalitäten ressourcenintensiv. Die Experton Group hat in einer Studie 18 Social Media Analytics Tools miteinander verglichen. Die Lösungen aus dem Leader-Quadranten werden im Folgenden kurz vorgestellt. semantische analyse verknüpft unterschiedliche kanäle Tools für Business Intelligence respektive Big Data Analytics sowie Social Media Marketing Monitoring analysieren soziale Netzwerke. Analytics-Anbieter legen den Fokus speziell auf die Datenanalyse von Individuen beziehungsweise Unternehmen. Primär geht es darum, Daten 26 5/2015 www.isreport.de

27
Mehr daZu iM Web • Dienstleister Social Analytics http://tiny.cc/soc-outsource • IT-Lösungs Guide 2015 http://tiny.cc/it-guide2015 business intelligence 18 marktgängige social analytics tools hat die experton group in einer Marktstudie verglichen. acht lösungen konnten sich im leader-Quadranten positionieren, ein unternehmen bewerten die analysten als rising star. Quelle: experton group gien zum Einsatz, um verschiedenste Kanäle (beispielsweise Kundendaten oder Like-Streams) in unterschiedlichen Sprachen entsprechend der tatsächlichen Intention und Aussagen zu filtern, zu kategorisieren und in Beziehung zueinander zu setzen. Die Analyse der Experton Group bewertet die Anbieter im Social-Media-Analytics- Markt anhand der Kriterien Funktionsumfang (Sentiment-Analysen, Echtzeitanalysen), Datenerfassung, -analyse und Ergebnisaufbereitung, Business-Information-/Business-Analytics-/Big-Data-Kompetenz, Integration in ein Social-Business-Portfolio, Deployment-Optionen (Cloud, on Premise) sowie anhand des Partnersystems. Von 18 untersuchten Anbietern gelang acht der Sprung in den Leader-Quadranten, ein Unternehmen positionierte sich als Rising Star. ibM hält im ranking die spitzen position IBM kann sich zum wiederholten Mal mit seinem Offering IBM Social Media Analytics als führender Anbieter positionieren. Hinsichtlich des Funktionsumfangs bedient die IBM-Lösung auch sehr anspruchsvolle Anforderungen und deckt das gesamte Spektrum von Datenerfassung, -analyse und Ergebnisaufbereitung ab. Hinsichtlich des Deployments hat der Kunde die Wahl: Die Lösung kann sowohl on Premise als auch als Software as a Service genutzt werden. IBM Social Media Analytics ist Teil eines umfangreichen Social-Business-Produkt- und -Dienstleistungsportfolios, und in diesem Bereich ergänzen sich die Kompetenzen von IBM in Sachen Social Business und Big Data. IBM konnte sich in diesem Jahr im Big Data Vendor Benchmark Deutschland der Experton Group als Leader positionieren. Für Big Data Analytics hat IBM neue Komponenten entwickelt wie beispielsweise IBM Life Event Detection. Die Analysen dieses Werkzeugs über Kundengruppen und -absichten können mit einer Kam pag nenmanagement-Lösung wie IBM Cognos gekoppelt werden, so dass Unternehmen Marketingbudgets zielgerichtet einsetzen können. Im vergangenen Jahr hat Big Blue seine bereits starke Wettbewerbspo- www.isreport.de 5/2015

28
business intelligence sition durch eine strategische Ankündigung verbessert: IBM Watson, eine Lösung für künstliche Intelligenz, die bisher zwar durch ihre kognitiven Leistungen Schlagzeilen machte, aber bisher nicht kommerziell zum Einsatz kam, wird nach und nach in die Produkte von IBM integriert. neueinsteiger Microsoft startet im leader-Quadrant Microsoft ist als Neuzugang gleich in den Leader-Quadranten dieser Studie vorgestoßen. Die Redmonder hatten bisher schon die Lösung MS Netbreeze, die allerdings Bestandteil der hauseigenen CRM-Lösung ist. Inzwischen bietet das Unternehmen mit MS Social Listening auch ein dediziertes Produkt an. Auch MS Social Listening ist in MS CRM integriert, lässt sich aber mit bis zu zehn Usern auch als Standalone-Angebot nutzen. Das dürfte für die meisten Anwenderunternehmen ausreichen. MS Social Listening positioniert Microsoft entsprechend des von CEO Satya Nadella verkündeten Grundsatzes „Cloud first, Mobile first“ als Cloud-Dienst. Das Funktionsspektrum von MS Social Listening hinsichtlich Datenerfassung, -analyse und Ergebnisaufbereitung fällt umfangreich aus. Lediglich einzelne Features wie beispielsweise die anspruchsvollen selbstlernenden statistischen beziehungsweise linguistischen Algorithmen unterstützt die Lösung nicht. Microsofts Kompetenz in der Datenanalyse unterstreicht die Platzierung als Leader in Sachen Big Data Analytics im diesjährigen Big Data Vendor Benchmark der Experton Group. Auch als Social-Business-Anbieter ist Microsoft inzwischen breit aufgestellt, unter anderem hinsichtlich Social CRM. Microsoft deckt den gesamten Prozess von Erkennung (Detection), Analyse und Kampagne aus einer Hand ab. Zur hohen Wettbewerbsstärke des Unternehmens trägt auch die Partnerlandschaft im Social- Business-Sektor bei. hP integriert die zugekaufte Plattform von autonomy Hewlett-Packard (HP) kann sich erneut in der Führungsgruppe positionieren. Das Social-Media-Analytics- Angebot HP ExploreCloud basiert auf der Plattform HP Autonomy IDOL. Diese kommt von der übernommenen Firma Autonomy – womit sich der milliardenschwere und durchaus umstrittene Zukauf für HP zumindest in dieser Hinsicht gelohnt hat. Die Lösung deckt den gesamten Prozess von Erfassung, Analyse (inklusive Sentiment-Analysen) und Darstellung ab. Ein Dashboard bietet einen Überblick über sämtliche beobachteten Social-Media-Kanäle, beispielsweise Twitter und Facebook, YouTube und Wikipedia. Mit Hilfe einer grafischen Aufbereitung lassen sich Themen und Trends sowie deren Beziehungen zueinander optisch darstellen. Das Social-Business-Portfolio von HP ist zwar insgesamt noch ausbaufähig, aber auf der Analytics-Seite ist das Unternehmen stark etabliert. Das wird auch durch die Positionierung als Leader im Big Data Vendor Benchmark unterstrichen. Die Wahrnehmung am Markt sowie das Partnersystem von HP tragen einen weiteren Teil zur starken Positionierung bei. Wünschenswert für eine stärkere Wettbewerbsposition wäre eine am deutschen Markt orientierte Präsentation von HP Explore Cloud. oracle bietet semantische analysen Auch Oracle konnte sich erneut im Leader-Quadranten für Social Media Analytics positionieren. Im Rahmen des Programms Oracle Social Cloud offeriert das Unternehmen Oracle Social Engagement & Monitoring Cloud Service als Teil von Social Relationship Management (SRM). Die Lösung ermöglicht semantische Analysen und das Erkennen von Kundenabsichten und -interessen aus sozialen Netzwerken. In Kombination mit der Komponente Oracle Social Marketing wird das gesamte Leistungsspek- trum abgedeckt. Insgesamt ist Oracle hinsichtlich Social-Media-Lösungen zur Marktbearbeitung gut aufgestellt. Der Anbieter profitiert von der hohen Big-Data-Kompetenz zur Analyse unstrukturierter Daten, wie sie in sozialen Netzwerken in gewaltiger Menge anfallen. Auch im aktuellen Big Data Vendor Benchmark belegt Oracle einen Platz in der Gruppe der Leader. Für eine stärkere Positionierung in Deutschland wäre eine auf den hiesigen Markt zugeschnittene Präsentation hilfreich. Microstrategy brilliert in sachen Mobility Microstrategy konnte sich wie in der vorherigen Ausgabe des Social Business Vendor Benchmarks erneut als Leader im Social-Media-Analytics- Markt aufstellen. Die Social-Intelligence-Plattform von Microstrategy umfasst eine Reihe von Anwendungen, mit denen Unternehmen das Potenzial sozialer Netzwerke für Marketing und E-Commerce ausschöpfen können. Microstrategy Wisdom Professional wertet die Nutzerinformationen aus Facebook aus. Auf Basis der Mobile-Intelligence- Plattform stellt sich Microstrategy hinsichtlich des Mobility-Aspektes stark auf. Das Unternehmen gehörte zu den ersten Anbietern, die Business Intelligence auf mobile Geräte brachten. Mittlerweile nimmt ein Großteil der Kunden dieses Angebot an. Hinsichtlich des Deployments von Microstrategy Wisdom Professional lässt Microstrategy seinen Kunden inzwischen die Wahl. Neben den etablierten On-Premise-Produkten können sie auch einen entsprechenden Cloud-Service bestellen. Auch die Option, zunächst mit der Cloud klein zu starten und später dann auf eine Inhouse-Lösung umzusteigen, ist möglich. Obwohl Microstrategy als Analytics-Spezialist keine Social Commerce Suite aus einer Hand anbietet, kann das Unternehmen als einer der führenden Anbieter in seinem Kerngeschäft gelten. Immerhin positioniert sich Microstrategy im aktuellen Big Data Vendor Benchmark der Experton 28 5/2015 www.isreport.de

29
business intelligence Group als Leader. In Deutschland verfügt das Unternehmen über zahlreiche, teils namhafte Partner. Für eine größere Wettbewerbsstärke wäre eine größere Zahl an Partnern förderlich, die sich auf Sales und Marketing spezialisieren. sas institute glänzt mit business analytics SAS Institute, Spezialanbieter von Business-Analytics- und Business- Intelligence-Lösungen, nimmt in Sachen Social Media Analytics eine führende Rolle ein. In die Lösung SAS Social Media Analytics bringt der Anbieter eine hohe Business-Analytics- Kompetenz ein. Das Produkt bietet ein breites Funktionsspektrum mit einem Schwerpunkt auf Textanalyse: Anstatt Äußerungen anhand von Stichworten und feststehenden Phrasen zu analysieren – was häufig zu irreführenden Resultaten führt – analysiert Social Media Analytics unstrukturierte Inhalte aus sozialen Medien anhand statistischer Modelle sowie nach Kontexten und semantischen Logiken. Darüber hinaus sind nicht nur Analysen der Social-Media-Kanäle möglich, sondern das SAS Conversation Center erlaubt auch die Live-Interaktion mit Kunden per Microblogging. SAS Social Media Analytics wird im Rahmen von Software as a Service angeboten. Als primärer Analytics-Experte kann SAS Institute – ähnlich wie Microstrategy – zwar keine Social Commerce Suite aus einer Hand anbieten, hinsichtlich der Marktpräsenz in Deutschland kommt dem Unternehmen dennoch ein eindrucksvoller Footprint im Hinblick auf Advanced Analytics mit Big-Data-Perspektive sowie ein Netzwerk namhafter Partnerunternehmen zu Gute. Im Big Data Vendor Benchmark der Experton Group hat sich SAS Institute in der Gruppe der Leader positioniert. tionieren. Der Experte für Kundenbeziehungsmanagement aus der Cloud bietet die Social-Media-Monitoring- Plattform Salesforce Radian6 an. Funktional deckt das Portfolio alle wichtigen Aspekte von Social Media Analytics ab. Entsprechend der Salesforce-Philosophie ist die Plattform konsequent auf die Betriebsvariante Software as a Service ausgerichtet. Die Social-Analytics- Lösung ist Teil des umfassenden Social-Business-Portfolios von Salesforce. Auf Basis der Erkenntnis, dass soziale Medien für die Beziehung zwischen Unternehmen und ihren Kunden von Bedeutung sind, hat Salesforce bereits vor einigen Jahren das Portfolio in Richtung der Auswertung sozialer Netze ausgerichtet. Die zunehmende Kompetenz im Analytics-Sektor unterstrich Salesforce im Oktober 2014 durch die Vorstellung der Analyse- Cloud Salesforce Wave. Noch in diesem Jahr wird T-Systems der Provider des deutschen Rechenzentrums von Salesforce. Salesforce reagiert so auf die steigende Nachfrage nach Cloudbasierten Diensten aus dem Inland. exasol nutzt bei der analyse in-Memory-technologie Auch der Datenbankexperte Exasol konnte seinen Platz im Leader- Quadranten behaupten. Die Lösung EXASolution stellt nach Angaben des Herstellers eine der schnellsten In-Memory-Datenbanken dar. Sie ermöglicht eine Prognose des Abwanderungsverhaltens von Kunden. Social-Media-Analysen lassen sich dabei mit Unternehmensdaten verknüpfen. Die Visualisierung der Ergebnisse ist nicht die Stärke von Exasol, aber durch direkte Verknüpfung über zertifizierte Schnittstellen lassen sich die Resultate in Visualisierungslösungen beispielsweise von IBM Cognos und Microstrategy transferieren. Mit der Exasol Cloud bietet das Unternehmen auch Software as a Service an. Exasol ist zwar noch ein relativ junges deutsches Unternehmen, hat aber bereits Partnerschaften mit namhaften IT- Dienstleistern geschlossen. salesforce fokussiert software as a service Auch Salesforce ist es erneut gelungen, sich als führender Provider im Social-Media-Analytics-Markt zu posider autor Foto: Experton Group Frank heuer ist bei der experton group ag als senior advisor tätig. sein schwerpunkt liegt auf den themen kommunikationsdienste und -lösungen sowie cloud computing, insbesondere software as a service. Fritz & Macziol bewerten die analysten als rising star Einen Rising Star hat die Experton Group im Markt für Social Analytics identifiziert: Fritz & Macziol. Der Anbieter aus Ulm ist ein international aktives Systemhaus, das hinsichtlich Social Business auch im Bereich Beratung und Implementierung auftritt. Das Unternehmen agiert als Partner der Social-Business-Plattformen IBM Connections, Microsoft Sharepoint sowie Microsoft Yammer und verfügt über Expertise in der Integration dieser Landschaften. Die Social-Analytics-Lösung von Fritz & Macziol, My Socialytics, basiert mit IBM Cognos und IBM Watson auf einer sehr starken Technologie. Im November 2014 wurde Fritz & Macziol als erstes Unternehmen in Deutschland als Business Partner für IBM Cognos akkreditiert. Hinsichtlich des Bezugs von My Socialytics ist der Kunde flexibel: die Lösung kann sowohl on Premise als auch im Rahmen von Software as a Service genutzt werden. Im August 2014 wurde der Vinci-Konzern durch die Übernahme der Imtech ICT Division neuer Eigner von Fritz & Macziol. Diese Übernahme durch einen Großkonzern lässt für Fritz & Macziol verstärkte Möglichkeiten im Marktauftritt erwarten. www.isreport.de 5/2015

30
roadshoWs & terMine anzeige anmeldung damit der saal voll wird ... bewerben auch sie ihre roadshows, konferenzen, events und seminare im Print und online. Preis pro eintrag ab 103,00 euro zzgl. Mwst. ihr kontakt: stefan raupach tel.: +49/(0)89/90 48 62-30 e-Mail: sraupach@isreport.de automatisierung bei der erstellung und verteilung von berichten: cMore/books bPs-one Webdemo – live von ihrem arbeitsplatz lernen sie das leistungsspektrum von bPs-one in einer 30- bis 60- minütigen Webdemo kennen. sehen sie schnell und übersichtlich, wie eine integrierte ergebnis-, cashflow-, bilanz- und liquiditätsplanung aufgebaut wird. analysieren sie Planabweichungen und erkennen deren auswirkungen in der Prognose. einfacher geht es nicht mehr. circa 30 bis 60 Minuten. individuell zu vereinbaren. ihre teilnahme ist kostenfrei. denZhorn gmbh tel.: +49/(0) 731/94 67 60 e-Mail: info@bps-one.de www.bps-one.de Webinar “dezentrales arbeiten mit der cP-suite” ständig werden die im Prinzip immer gleichen berichte erstellt und verteilt. häufig „in handarbeit“. ist es da nicht an der Zeit, die erstellung und verteilung von berichten zu automatisieren? cMore/books ist eine vollautomatische Produktionsstraße für das reporting. immer und überall dezentral planen, analysieren und reporten. sobald mehrere Personen am Planungsprozess beteiligt sind oder verschiedene empfänger unterschiedliche daten benötigen, steigen komplexität und damit einhergehende anforderungen. das Webinar liefert ansätze für mehr ordnung, übersicht und unterstützung. 30.07.2015 16:00 – 17:00 uhr www.pmone.com 30.07.2015, online 03.08.2015, online cP corporate Planning ag www.corporate-planning.com termine – Webinare termine, ort idl-espresso-Webinare spannende lösungen kompakt vorgestellt bequem online sehen, was idl-lösungen fachlich leisten und wie sie diese für die verschiedenen anforderungen ihrer täglichen arbeit einsetzen. anstehende Webinar-themen: „reporting stark auf Microsoft“ oder „kurzeinführung idl.Xlslink“. excel-tipps für Fortgeschrittene – teil 2 unserer populären Webinar-reihe nutzen sie unsere erfahrung mit excel, damit ihre arbeit als „number cruncher“ einfacher wird. in 60 Minuten zeigen wir ihnen viele hilfreiche tricks und kniffe, mit denen sie bei der anwendung von excel noch produktiver werden. 30.7., 6.8., 13.8., 20.8. – oder an ihrem Wunschtermin idl-unternehmensgruppe www.idl.eu/webinare 04.08.2015 10:00 – 11:00 uhr www.pmone.com inhalte die bi-arena: Was entscheider über business intelligence mit Microsoft wissen sollten speziell für entscheider, die sich einen überblick über die neuesten Möglichkeiten und vorteile von Microsoft business intelligence verschaffen wollen. holen sie mehr aus ihren investitionen und erfahren sie in diesem Webinar alles Wichtige über das hoch funktionale angebot, einsatzgebiete und voraussetzungen – ganz ohne „tech-talk“. 06.08.2015 16:00 – 17:00 uhr www.pmone.com Webinar: 15min kostenlos: sie sind der kapitän? dann kennen sie sich ja mit cockpits aus. bitte einsteigen. inhalte: - einfacher berichtsbau und schnelle analyse (z.b.top-Flop-, abc-, geo-analysen) - berichte exportieren und verteilen - dashbords mit verschiedenen Quellen bi-strategie und bi-governance unternehmensweite business-intelligencekonzepte erfolgreich implementieren! die grundbausteine erfolgreicher bi-strategie und governance-konzepte werden in ihrer Wirkungsweise aufgezeigt. ein besonderer schwerpunkt liegt dabei auf der diskussion kritischer erfolgsfaktoren bei der ausgestaltung, wie z.b. der Wahl des einstiegspunktes gemäß des ambitionsniveaus der unternehmensindividuellen bi-strategie-initiative. 19. august, köln 09:00 – 18:00 uhr teilnehmergebühr: 1.190 euro zzgl. Mwst. tdWi deutschland www.tdwi.eu/seminare anja.kess@sigs-datacom.de tel.: +49 (0)2241 2341-201 neue termine für die idl-expertenloge – die 1. Fußballbundesliga beginnt die nächsten themen und begegnungen stehen fest! erleben sie mit uns ein spannendes Fußballspiel und erfahren sie gleichzeitig mehr über erfolgreiches corporate Performance Management mit idl. Wir laden sie ein in die Frankfurter commerzbank-arena. 11.8.2015 11:00 – 11:15 uhr online http://de.cubeware.com/ termine/kalender.html 22.8., 12.9., 27.9. – weitere termine unter www.idl.eu/expertenloge idl-unternehmensgruppe www.idl.eu/expertenloge

31
anzeige roadshoWs & terMine Webinar: c8 snack – smartphone reportings: the next generation! - Warum brauchen reporting-systeme eine mobile erweiterung? - Was sind die unterschiede zwischen klassischer Mobile bi und instant bi reporting? - Wie vereinfachen und beschleunigen sie mit instant bi reporting die informationsversorgung in ihrem unternehmen? 15min. kostenlos: endlich: Planung wird zum kinderspiel inhalte: - Wie erkennen und meistern sie herausforderungen in der Planung? - Wie steuern sie Planungsprozesse optimal? - Planung und reporting in perfektem Zusammenspiel 27.8.2015 10:00 – 10:30 uhr online http://de.cubeware.com/ termine/kalender.html testen von data-Warehouse- und business-intelligence-systeme 08.9.2015 11:00 – 11:45 uhr online http://de.cubeware.com/ termine/kalender.html idc security conference 2015 anmeldung das seminar vermittelt das notwendige Wissen über den gesamten testprozess (Planung, durchführung und abschluss), fokussiert auf bi- und dWh-Projekte. berücksichtigt werden verschiedene Projektmethoden, systemlandschaften und die menschliche seite. eine übersicht über tools und instrumente runden den seminarinhalt ab. 10. – 11. september, Frankfurt 09:00 – 16:00 uhr teilnehmergebühr: 1.790 euro zzgl. Mwst. tdWi deutschland www.tdwi.eu anja.kess@sigs-datacom.de tel.: +49 (0)2241 2341-201 die idc security conference 2015 bietet it-entscheidern praktischen rat und wertvolle entscheidungshilfen für die umsetzung einer ganzheitlichen und effektiven it security-strategie. Weitere informationen zur konferenz sowie die Möglichkeit, sich direkt und kostenfrei online anzumelden, erhalten sie auf unserer konferenz- Website. dienstag, 15. september 2015 hotel hilton Frankfurt hochstraße 4 60313 Frankfurt am Main http://www.idc.com/de/ security2015 die 9. business intelligence summer school – inkl. Prüfung „bi expert“ bi-interessierte setzen sich in dieser 5-tägigen schulung intensiv mit wirkungsvollen organisatorischen und technischen ansätzen, daten-/ entwicklungsmodellen sowie leistungsfähigen Werkzeugumgebungen innovativer bi-lösungen auseinander. optional ist die teilnahme an der Zertifizierungsprüfung zum „bi expert“ am 26.09.2015 möglich. 21.-25. september 2015, asperg Prüfung: 26.09.2015 teilnehmergebühr: 3.690 euro zzgl. Mwst., Prüfungsgebühr: 190 euro tdWi deutschland www.tdwi.eu/seminare anja.kess@sigs-datacom.de tel.: +49 (0)2241 2341-201 von bi Zu big data datenarchitektur für eine moderne unternehmenssteuerung Wie können unternehmen auf basis ihrer bewährten bi-systeme einen homogenen übergang in das big-data-Zeitalter gewährleisten? die antwort gibt unser business breakfast mit den schwerpunkten: - 25 Jahre bi, 30 Jahre dWh – das ende einer Ära? - entscheidungshilfe: Wer braucht hadoop? - data vault – Zukunftsmodell für das dWh? 02.11 düsseldorf | oraylis 03.11 hamburg | Microsoft 04.11 Frankfurt | Microsoft 05.11 München | Mircosoft die teilnahme ist kostenfrei. anMeldung unter: info@oraylis.de | www.oraylis.de tel.: +49 211 179456-0 bi-Projektmanagement vorgehensweisen, kalkulation, steuerung, organisation in diesem 2-tägigen seminar stellt der referent uwe hoos die besonderheiten von bi-Projekten aus sicht des Projektmanagers vor. vorgehenskonzepte von it-Projekten werden vermittelt und in beziehung zu den besonderheiten im bi-kontext gesetzt sowie Werkzeuge und Methoden zur Planung, steuerung und organisation von bi-Projekten gezeigt. 28. – 29. september, Frankfurt 09:00 – 16:15 uhr teilnehmergebühr: 1.790 euro zzgl. Mwst. tdWi deutschland www.tdwi.eu anja.kess@sigs-datacom.de tel.: +49 (0)2241 2341-201 dW konferenz 2015 23. – 24. november 2015 Mövenpick hotel Zürich regensdorf gewohnte Qualität in neuem design: die dW konferenz präsentiert ihre neue Webseite! Werfen sie einen ersten blick auf: www.dW-konferenz.ch besserer komfort: die neue Webseite bietet eine Warenkorbfunktion für die auswahl ihrer kurse. ab 25. august Programm anschauen und kurse wählen! dW konferenz 2015 23. – 24. november 2015 Mövenpick hotel Zürich regensdorf anmeldung auf der dW2015 Webseite: www.dW-konferenz.ch Jetzt neu mit komfortabler Warenkorbfunktion! termine, ort inhalte bewerben auch sie ihre roadshows, konferenzen, events und seminare im Print und online Preis pro eintrag ab 103,00 euro zzgl. Mwst. ihr kontakt: stefan raupach tel.: +49/(0)89/90 48 62-30, e-Mail: sraupach@isreport.de

32
it-strategie datenqualitätsmanagement die datenpflege braucht strategie und organisation anforderungsmanagement, ständige tests, ein datenqualitätsmanagement sowie interne kontrollsysteme – all diese Maßnahmen dienen der datenpflege. erfolg haben sie nur als teil einer umfassenden strategie. verlÄssliche Daten stellen für Unternehmen eine elementare Ressource dar. Sie sind die Grundlagen für operative, taktische und strategische Entscheidungen und bilden zudem das Fundament für automatisierte IT-Prozesse. Schlechte Datenqualität beruht meist auf einem ganzen Bündel von Problemen. Punktuelle Datenbereinigungen erzielen meist nur kurzfristige Effekte. Wenn Daten sich häufig ändern, werden zudem die erzielten Verbesserungen schnell obsolet. Datenpflegemaßnahmen erfordern eine Strategie sowie ein Bewusstsein für die Bedeutung der Datenqualität. Grundlage ist ein Datenqualitätskonzept in Verbindung mit Vorgaben zur Data Governance. Um die Qualität nachhaltig zu steigern, empfiehlt es sich, Datenqualitätsmanagement als ganzheitlichen und kontinuierlichen Verbesserungsprozess anzusehen. Dafür ist eine Verzahnung von mehreren Maßnahmen notwendig. An erster Stelle stehen dabei das Testmanagement sowie interne Kontrollsysteme. Wie in anderen Unternehmensprozessen gilt auch hier das Prinzip „Plan, Do, Check, Act“, also ein ständiger Kreislauf von Definition, Maßnahme, Prüfung und Reaktion. sechs grundprinzipien hat das datenqualitätsmanagement. in erfolgreichen initiativen werden sie eng miteinander verzahnt. Quelle: Mayato 32 5/2015 www.isreport.de

33
Mehr daZu iM Web • Betriebsdaten brauchen Pflege http://tiny.cc/datenpflege • Datenqualität in der Logistik http://tiny.cc/dQ-logistik it-strategie das testmanagement sowie das interne kontrollsystem (iks) stellen die tragenden säulen für ein umfassendes datenqualitätsmanagement dar. Quelle: Mayato Datenqualitätsmanagement verfolgt das Ziel, die Qualität von Daten über den gesamten Lebenszyklus hinweg zu planen, zu steuern und zu kontrollieren. datenprobleme sind alltag in sämtlichen unternehmen Business-Intelligence-Lösungen haben vielerorts die Datenqualitätsschwächen ans Licht gebracht und die Notwendigkeit zum Handeln offengelegt. Das Problembewusstsein ist also in den Unternehmen durchaus vorhanden. Vielfach wurde bereits in Teillösungen zur Verbesserung der Datenqualität investiert. So finden sich beispielsweise bei Finanzdienstleistern interne Kontrollsysteme. Meist handelt es sich hierbei um individuell programmierte Code-Bausteine zur punktuellen Prüfung der Datenqualität. Mit den anderen Disziplinen des Datenqualitätsmanagements sind diese Kontrollsysteme allerdings nur selten verzahnt. Die Organisation sowie die eingesetzte Technologien blieben weitgehend unverändert. In landesübergreifenden Konzernstrukturen lassen sich Datenverantwortlichkeiten teilweise nur schwer in die Praxis umsetzen. Oft kommt das daher, dass die Werkzeuge für das Datenqualitätsmanagement fehlen. All dies führt dazu, dass sich trotz des Problembewusstseins und trotz vieler Einzelmaßnahmen und teilweise großer Investitionen die Gesamtsituation in Sachen Datenqualität verschärft. Die Kosten für das Beheben von Fehlern und deren Konsequenzen steigen. datenqualität ist ein Prozess kontinuierlicher verbesserung Nur selten verfügen die Business- Intelligence-Organisationen über ein durchgängiges Konzept für die Datenpflege. Sie setzen Datenqualitätsmaßnahmen oft erst dann um, wenn ein monetär relevanter Business Case vorliegt. Angesichts relativ hoher Kosten für Pflegemaßnahmen kann dies recht lange dauern. In der Zwischenzeit verschärfen sich oft die Probleme, so dass der Aufwand weiter steigt. Aus diesem Teufelskreis auszubrechen, erfordert noch genauere Kosten-Nutzen-Rechnungen, vor allem aber mutige Entscheidungen im Top-Management. Datenqualitätsmanagement erfasst sämtliche Phasen des Lebenszyklus von Daten, von der Erzeugung über Verarbeitung, Speicherung, Pflege und Darstellung bis hin zu deren Löschung. Fehler sollen vermieden und alle funktionalen, nicht-funktionalen und übergreifenden Anforderungen erfüllt werden. Damit die Datenqualität nachhaltig steigt, muss die Pflege als kontinuierlicher Verbesserungsprozess auf allen Ebenen im Unternehmen und in allen Phasen des Produktlebenszyklus angelegt sein. das testmanagement dient als baustein der datenpflege Die Kosten für den Test neuer Applikationen übersteigen oft die Entwicklungskosten. Eine weitere Schwierigkeit ist die Auswahl der Tests. Das Richtige zu testen ist ein wesentlicher Hebel, um effizient mit den vorhandenen Ressourcen für den Test umzugehen. Tests der Datenqualität sind typischerweise Teil des Testmanagements. Unternehmen, die Testmanagement zum Nachweis und zur Sicherstellung der Anforderungen und der einhergehenden Datenqualität betreiben, setzen grundsätzlich für jedes Projekt ein separates Testmanagement auf, das die Entwicklung der Anwendungssoftware von der Anforderungsanalyse bis hin zur Inbetriebnahme begleitet. Die dazugehörigen Tests basieren auf festgelegten Kriterien und Abnahmebedingungen. Das Testmanagement deckt Fehler auf, liefert Informationen zur Fehlerbehebung und schafft Vertrauen in die Daten. Es beinhaltet die Planung des Testvorgehens und wird in einzelne Teststufen unterteilt. Diese werden den jeweiligen Zielen mit ihren qualitativen Anforderungen und Methoden zugeordnet. Weitere Aufgaben bestehen im Schaffen und Nutzen benötigter Ressourcen und in der Messung der Datenqualität. Testmanagement und Qualitätssicherung stellen Qualität der Anwendungssoftware über alle Testphasen sicher. Fachbereich und IT-Abteilung müssen bei der Datenpflege eng kooperieren. Werden Fehler im Test rechtzeitig bemerkt und technisch wie fachlich analysiert sowie deren Auswirkungen bewertet, lässt sich eine mangelhafte Datenqualität bereits im Ansatz vermeiden. In der Praxis ist die Kommunikation zwischen IT und Fachbereich oft nur schwach ausgeprägt. Zu Beginn werden die fachlichen Anforderungen in www.isreport.de 5/2015

34
it-strategie ein Konzept gegossen. In gut funktionierenden Unternehmen erstellt der Fachbereich relevante Testfälle. Danach allerdings gehen die Dokumente an die IT, ohne dass während der Entwicklung ein Austausch erfolgt. Selbst wenn die IT dann vollumfängliche Entwicklertests macht, kommen beide Seiten erst spät wieder zusammen. Die fachlichen Tests führen nur wenige Unternehmen gewissenhaft genug durch. Meist werden Fehler nicht kritisch genug geprüft und Testvorgehen und Testfälle nicht neuen Erkenntnissen angepasst. Am Ende wird die Software implementiert und vielfach erst im produktiven Betrieb festgestellt, dass die Lösung nicht wie gewünscht funktioniert. Die daraus resultierenden Anpassungen gehen mit einem erhöhten Aufwand einher und müssen im laufenden Betrieb umgesetzt werden. Sind Anwendungen hingegen richtig getestet, steigen Qualität und Stabilität der Software und die Verlässlichkeit der Daten. ein teil der Qualitätskontrolle findet im laufenden betrieb statt Zur Sicherstellung der Datenqualität im laufenden Betrieb setzen viele Unternehmen ein internes Kontrollsystem ein. Anders als das Testmanagement ist es zeitlich nicht begrenzt. Es bezieht sich stets auf aktuelle, produktive Daten und deren unmittelbare Veränderungen. Der Mehrwert eines solchen Systems ergibt sich aus der permanenten Identifizierung von Schwachstellen. Das System beinhaltet prozessintegrierte (organisatorische Sicherungsmaßnahmen) und prozessunabhängige Überwachungsmaßnahmen (interne Revision). Die Prozesse und Prüfmethoden unterscheiden sich in Struktur, Funktion und Ausgabe. Der Datenumfang spielt dabei eine wesentliche Rolle. Ein internes Kontrollsystem kann sich auf einen Vollbestand, auf Datenbestände zu bestimmten Stichtagen oder auf einzelne Änderungslieferungen beziehen. Die Messung erfolgt durch Anzahl und Summe der Abweichungen in einer Statistik. Das diesbezügliche Reporting stellt die Datenqualität dar, erlaubt aber auch die Steuerung von Korrekturmaßnahmen. Ein umfassendes Reporting ist nur dann möglich, wenn sämtliche Bestandteile der Anwendungssoftware berücksichtigt und geprüft werden. Bei einem ganzheitlichen Ansatz für das Datenqualitätsmanagement sollte ein standardisierter Rahmen für das Vorgehen erstellt werden, der es erlaubt, Pflegemaßnahmen auch für große Mengen von Problemen effizient durchzuführen. Meist sind die Qualitätsprobleme vielfältig, was das Management der verfügbaren Ressourcen zu einer Herausforderung macht. Ein hoher Automatisierungsgrad beim Durchlauf von Tests schafft Freiräume für die Fehleranalyse. Dabei, aber auch schon bei der initialen Sichtung von Daten und Bewertung von Risiken in Sachen Datenqualität empfiehlt sich der Einsatz von Datenanalysewerkzeugen. Heutige Tools für Self-Service BI erlauben es auch fachlichen Anwendern ohne tiefgehende technische Kenntnisse, sich schnell mit den Zusammenhängen in den Daten vertraut zu machen. Eine sinnvolle Ergänzung dazu stellen Data-Profiling-Werkzeuge dar, die eine Übersicht über Inhalte von Datenfeldern und Häufigkeiten bestimmter Konstellationen herstellen. verzahnung von mehreren Maßnahmen zur datenpflege Die Ergebnisse von Analysen der Datenqualität sollten in eine zentrale Datenhaltung einfließen, welche die Basis für ein konsolidiertes und revisionssicheres Reporting nach Innen und Außen ist. Der einfache Zugang zu aggregierten Ergebnissen und detaillierten Fehlerdaten erleichtert das fortwährende Monitoring und die Fehleranalyse. Für ein ganzheitliches Management der Datenqualität müssen Verantwortlichkeiten geregelt sein, ebenso Schwellwerte, Schweregrade und andere Bewertungskriterien. Nur so werden Fehler schnell erkannt und behandelt. Total Data Quality Management erhebt die Datenqualität zum obersten Unternehmensziel und erleichtert das Ausrollen von Pflegemaßnahmen. Als Erweiterung zum Datenqualitätsmanagement richtet es alle unternehmerischen Strukturen auf Qualität aus. Um die Zielqualität von Daten zu definieren, die Ist-Qualität zu messen und Maßnahmen zu einer kontinuierlichen und nachhaltigen Annäherung an das Ziel zu entwickeln, sind vielfältige Aktivitäten erforderlich. Vor allem die Nachhaltigkeit erweist sich dabei als Herausforderung. Datenqualitätsmanagement muss die Qualität von Daten über deren gesamten Anwendungslebenszyklus hinweg planen, steuern und kontrollieren sowie die Aktivitäten der Qualitätssicherung verzahnen. Eine zentrale Rolle spielen dabei das Testmanagement und die internen Kontrollsysteme. Das Testmanagement greift beim Aufbau und der Weiterentwicklung von Software und stellt bereits in der Projektphase sicher, dass die später generierten und verarbeiteten Daten der Zielqualität entsprechen. Zusätzlich kann dies auch bei der Identifikation und Bereinigung kritischer Datenbestände wertvolle Dienste leisten. Im laufenden Betrieb überwacht eher das interne Kontrollsystem die Daten. Die diesbezüglichen Anwendungen sollten automatisiert und effizient ablaufen. das anforderungsmanagement ist oft der ausgangspunkt Auch das Anforderungsmanagement sollte mit dem Datenqualitätsmanagement verzahnt werden. Teil des Anforderungsmanagements sollte die Beschreibung der Ist-Situation der Daten sein, beispielsweise in Form eines Datensteckbriefs. Hierzu sind toolgestützte Analysen unverzichtbar, da das theoretische Wissen über die Daten oft nicht die Realität widerspiegelt. Die manuelle Analyse von Stichproben übersieht leicht seltene, aber kritische Konstellationen. Der 34 5/2015 www.isreport.de

35
it-strategie die autoren Marcus dill (links) ist geschäftsführer des analysten- und beraterhauses Mayato. stefan gruhn (Mitte) fungiert dort als senior Project Manager, thomas Weiler als senior business intelligence architect. Fotos: Mayato detaillierte Blick auf umfassende Datenbestände führt oft zu überraschenden Erkenntnissen. Früh identifiziert können problematische Aspekte bereits in Fachkonzepten und anderen Anforderungsdokumenten berücksichtigt werden, beispielsweise durch Definition von Regeln zum Bereinigen von Fehlern. In der Praxis führt dies zu massiven Einsparungen dank eines geringeren Fehleraufkommens. Die vorgezogene Datenanalyse bildet eine wesentliche Grundlage für das Verständnis der fachlichen Abhängigkeiten und für die Definition fachlicher Integritätsbedingungen zur Testfallerstellung und Prüfung des internen Kontrollsystems. Sie erleichtert auch die Definition von Zielzuständen, Schwellwerten und Reaktionen im Fehlerfall. Idealerweise werden diese Steuergrößen und -maßnahmen des Datenqualitätsmanagements bereits im Stadium der Anforderung an Software-Anwendungen und softwaregestützte Prozesse abgefragt. Hierfür müssen Vorlagen des Anforderungsmanagements Passagen zum Datenqualitätsmanagement beinhalten. Kein noch so gründliches Anforderungsmanagement schützt vor unerwarteten Störfällen. Treten diese während der Entwicklung oder in Tests auf, sollten die Erkenntnisse daraus immer auch hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Konzeption hin untersucht werden. Da die Fachkonzeption später einen wesentlichen Teil der Dokumentation für den laufenden Betrieb darstellt, muss diese dann auf eventuell nötige Anpassungen geprüft werden. die data stewards agieren als anwälte der daten Datenqualitätsmanagement und seine Hilfsprozesse sorgen dafür, dass Daten über ihren kompletten Anwendungslebenszyklus analysiert und die sie produzierenden oder verarbeitenden Prozesse schon vorab getestet werden. Damit lässt sich eine hohe Qualität von Daten gewährleisten, welche die Grundlage für das Vertrauen in die darauf basierenden Entscheidungen darstellt. Begleitende Maßnahmen fördern das Datenqualitätsmanagement. Hilfreich ist Unterstützung auf oberster Führungsebene. Selbst dann muss vielfach Überzeugungsarbeit geleistet werden, damit alle Bereiche und lokalen Entscheidungsträger mitziehen und zentrale Vorgaben nicht unterwandert werden. Praxisbeispiele, welche die Auswirkungen schlechter und das Potenzial guter Datenqualität den Kosten entgegenhalten, sowie der Aufbau interner Referenzprojekte fördern die Bereitschaft zur Unterstützung. Helfen können zudem kleine Pilotanalysen, die ohne großen Aufwand an konkreten Beispielen den Ist-Zustand und Handlungsbedarfe ermitteln und aufzeigen, dass Datenqualitätsmanagement auch mit geringem Aufwand möglich ist. Das Problembewusstsein wächst, weil viele Mitarbeiter über das Anforderungs- und Testmanagement und die internen Kontrollsysteme mit den Mechanismen der Datenpflege in Berührung kommen. Datenqualitätsmanagement hat nur dann Erfolg, wenn das gesamte Unternehmen mitzieht. Die Überzeugungs- und Koordinationsarbeit hierfür sowie entsprechende Initiativen erfordern eine zentrale Organisationseinheit für Datenqualität. Deren Mitarbeiter sind Anwälte der Datenqualität. Sie koordinieren die Aktivitäten dezentral handelnder Data Stewards, die im Rahmen einer Data Governance festgelegt werden. Anfänglich kann auch ein Business Intelligence Competence Center die Datenqualität sicherstellen. Langfristig empfiehlt sich der Aufbau einer eigenen Data-Governance-Organisation. www.isreport.de 5/2015

36
it-strategie datenqualitätsmanagement datenschätze erfordern eine sytematische Pflege valide Auswertungen sicher. Ein Highlight sei die Darstellung der Daten. InfoZoom visualisiert sämtliche auszuwertenden Feldinhalte sortiert, werteverteilt und interaktiv auf einer Bildschirmbreite, unabhängig von der Datenmenge. Auch bei Millionen von Datensätzen entstehe so in Sekunden ein umfassendes Bild der Datenbasis. Auf einen Blick seien unter anderem Füllungsgrade, fehlerhafte Einträge oder Dubletten zu erkennen. Durch die visuelle Analysemethode würden Auffälligkeiten, die bisher nicht bekannt waren und nach denen nicht gesucht wurde, sofort ins Auge springen. InfoZoom spüre auch Datenkonbei der datenqualität haben deutsche unternehmen nachholbedarf, wie eine studie von experian Marketing services belegt. die befragten beklagen menschliche Fehler sowie die mangelnde betriebsinterne kommunikation. MangelhaFte Datenqualität kann fatale Folgen haben. Nicht nur im Vertrieb, wo fehlerhafte Informationen zu unzufriedenen Kunden, hohen Portokosten und Umsatzausfällen führen. Datenverschmutzung verursacht teure Fehlbestände im Lager und erschwert die Einhaltung von Compliance-Vorgaben. Verständlich, dass viele Unternehmen das Thema Datenqualität inzwischen zur Chefsache erklären. Die Erfolge der Datenpflege lassen allerdings auf sich warten: Laut der Studie „Datenqualität als kritischer Erfolgsfaktor“ von Experian Marketing Services lässt die Datenqualität in den Unternehmen nach. Der Anteil ungenauer beziehungsweise falscher Daten sei 2014 im Vergleich zum Vorjahr von 17 auf 22 Prozent gestiegen. Für Deutschland beziffert Experian den Anteil auf 19 Prozent. Die gängigsten Datenfehler sind unvollständige oder fehlende Daten, veraltete Informationen und fehlerhafte Daten. Die Hauptursache für fehlerhafte Daten führt die Studie auf menschliche Fehler zurück. 59 Prozent der Befragten hatten diesen Grund genannt. Einen Mangel an Kommunikation zwischen den Abteilungen führt ein knappes Drittel der Befragten an. Ein Viertel der Befragten beklagt die mangelhafte Datenstrategie des eigenen Unternehmens. Für die Studie hat Experian Marketing Services mehr als 1 200 Mitarbeiter aus dem Database Management von Unternehmen in den USA und in Europa befragt. Die folgende Übersicht stellt sechs Lösungen vor, mit denen Unternehmen die Qualität ihrer Daten fortlaufend messen und darüber hinaus Aktionen zur Erhöhung der Informationsqualität starten können. InfoZoom prüft daten während der auswertung InfoZoom vom Hersteller Human IT ist eine am Fraunhofer Institut entwickelte Softwarelösung zur Datenauswertung. Die Technologie ermögliche die unmittelbare Prüfung und Korrektur der Datenqualität vor und während der Auswertung. Sostellten die Anwender sinnvolle und infoZoom visualisiert sämtliche auszuwertenden Feldinhalte sortiert, werteverteilt und interaktiv auf einer bildschirmbreite, unabhängig von der datenmenge. Quelle: human it 36 5/2015 www.isreport.de

37
Mehr daZu iM Web • Datenqualitätsmanagement http://tiny.cc/dQM-tools • SEPA und Datenqualität http://tiny.cc/sePa-dQM it-strategie Mit omni-gen von information builders entwickeln unternehmen Modelle und vorlagen zur datenpflege, die später automatisiert Prozesse anstoßen. Quelle: information builders stellationen auf, die mit den üblichen regelbasierten Systemen nicht gefunden würden. Durch die anschauliche und vollständige Darstellung sei es in Projekten zur Migration oder zur Steigerung der Datenqualität möglich, allen Beteiligten rasch ein realistisches Bild der Datenlage zu geben. Vom Fachanwender über IT-Experten, Entscheider bis zum externen Dienstleister hätten sämtliche Stakeholder das gleiche Verständnis für die Daten und deren Qualität. Das vermeide unnötige Diskussionen und schone Projektressourcen. Datenqualitätsmanagement mit InfoZoom sei einfach und kostengünstig. Nach kurzer Einführung könnten Anwender Dateninhalte aus beliebig großen Datentöpfen in Sekunden filtern und prüfen – schneller und flexibler als mit jeder anderen Abfragesprache oder Auswertelösung. Kennzahlen ließen sich mit InfoZoom ad hoc erstellen und für das Reporting vorbereiten. Regelbasiertes Datenmonitoring und Reporting sind die Anwendungsbereiche von IZDQ. Diese Lösung erstelle regelbasiert und automatisiert Fehlerberichte und erzeuge einen Datenqualitätsindex auf Feldebene. Der Datenqualitätsindex erlaube ein Monitoring auf Feldebene, um konkrete Maßnahmen auf Erfolg zu prüfen. Auch zuvor unbekannte Fehler, die mit InfoZoom aufgedeckt wurden, könnten zum Aufbau individueller Datenqualitätsregeln in IZDQ berücksichtigt werden. bei information builders läuft die datenpflege automatisch Die Lösung Omni-Gen von Information Builders zielt darauf ab, die Entwicklung von Master Data Management (MDM) und Datenintegrationsapplikationen zu beschleunigen. Laut Unternehmensaussage automatisiert Omni-Gen das jeweils ideale Verfahren zur Implementierung von Multi-Domain MDM-Applikationen. Die dazu verwendeten Prozesse würden Datenintegration, Datenbereinigung sowie das Mastering beinhalten. Bisher seien diese Schritte oft in monatelanger Kleinstarbeit manuell spezifiziert und getestet worden. Die Lösung von Information Builders versetze Unternehmen in die Lage, im ersten Schritt die Modelle und Vorlagen zu entwickeln, mit denen sie später arbeiten. Anschließend generiere Omni-Gen automatisch die Prozesse, die notwendig sind, um die Aufgabe zu bewältigen. Die vormals oft monatelange Entwicklungsphase lasse sich so auf wenige Wochen modellgetriebenes und agiles Design reduzieren. Durch die automatisierten Abläufe würden Faktoren wie die Verwaltung der Änderungsprotokolle oder das automatisierte Management von Cross- Domain-Referenzen automatisch in die von Omni-Gen erzeugten Prozesse integriert. Auf dem herkömmlichen Weg würden diese Schritte häufig vernachlässigt oder in ihrer Priorität herabgestuft. Mit Omni-Gen hingegen sollen bereits im ersten Anlauf vorteilhafte Ergebnisse entstehen. Weil Data Stewards und Administratoren mit Omni-Gen stets das Endresultat im Blick hätten, reduziere sich die zur Bewertung der Ergebnisse benötigte Zeit. Anwender könnten aus dem MDM-Model Data-Marts, Visualisierungen und Reportings kreieren, noch bevor die zentrale Ablage für Daten vollständig mit produktionsfertigen Informationen gefüllt ist. Dank dieses parallelen Ansatzes stelle die Datenverfügbarkeit keine Hürde für Analytics dar. Omni-Gen beinhalte Komponenten für Datenbankzugriff, Datentransformation, -validierung, -anreicherung, -bereinigung und für das Mastering. Darüber hinaus verfüge die Software über Fähigkeiten zur Modellierung, Prozessgenerierung und -management. Diese seien nötig, um die Entwicklung von MDM-Applikationen zu automatisieren. Einmal erstellte Templates und Werkzeuge könnten wie in einem App-Store über Team-Grenzen hinweg verteilt und ausgerollt werden. omikron unterteilt die datenpflege in acht schritte Die Omikron-Lösungen zur Pflege der Datenqualität sind laut Herstelleraussage darauf ausgerichtet, die Datenbestände mit schlanken Verfahren in kurzer Zeit zu bereinigen, neu zu strukturieren und vor neuerlichen Verschmutzungen zu schützen. Eine Schlüsselrolle spiele dabei das Konzept der Service-orientierten Architektur (SOA). In einer Serviceorientierten Umgebung ließen sich www.isreport.de 5/2015

38
it-strategie trillium software regelt auch den umgang mit hadoop-daten Harte Hanks Trillium Software hat mit Trillium Software System eine Lösung entwickelt, die darauf abzielt, sämtliche Herausforderungen des Datenmanagements zu meistern. Die Suite enthält unter anderem Tools für das Data Profiling, Data Cleansing und für die Anreicherung von Daten (Data Enrichment). Data-Governance- Strategien ließen sich damit effizient umsetzen. Das System sei für den internationalen Einsatz konzipiert und verarbeite größte Mengen an unterschiedlichsten Datentypen. Konnektoren zu den wichtigsten Unternehder omikron data Quality server sorgt dafür, dass sämtliche daten geprüft und bereinigt werden, bevor sie in die it-systeme gelangen. Quelle: omikron schlanke Verfahren zur Verbesserung der Datenqualität einzeln aufrufen und beliebig aneinanderreihen. Der Omikron Data Quality Server sei SOAfähig und ließe sich deshalb von jeder Stelle der Unternehmens-IT aus nutzen. Dies sei vor allem dann wichtig, wenn heterogene Systemlandschaften mit unterschiedlichen Datensilos eine systemübergreifende Sicht auf die Stammdaten verhinderten. Das Master Data Management in der von Omikron vertretenen schlanken Form sorge schon an den Einfallstoren von neuen Daten (beispielsweise bei der Online-Registrierung von Kunden im Webshop) dafür, dass die Daten geprüft und nach individuellen Erfordernissen bereinigt würden, bevor sie in das System gelangten. Eine Matching Engine erkenne Ähnlichkeiten und Dubletten und führe die Daten in einem zentralen Repository zusammen – mit Verweis auf die Originalquelle. Die Struktur der Quellsysteme bleibe dabei unangetastet. Der Data-Quality-Circle für eine nachhaltige Datenqualität umfasst nach Auffassung von Omikron die folgenden acht Punkte: die Messung – also das Bestimmen der Fehlerarten und der Fehlerquote, die Datenanalyse – also die Untersuchung der Fehlerquellen und Bestimmung der Ursachen für unsaubere Daten, die Restrukturierung – also die Normalisierung und Restrukturierung der Daten und Datenformate, die Korrektur – also die Überprüfung, Anpassung und Korrektur der Daten auf Basis von Referenz-Verzeichnissen, die Dublettenprüfung – das Identifizieren im System mehrfach enthaltener Datensätze, die Anreicherung – das Ergänzen der Daten mit Zusatzinformationen, die Konsolidierung – das Zusammenführen verschiedener Datenquellen und schließlich den Report – die kontinuierliche Überwachung des Datenqualitätsprozesses. mensapplikationen verkürzten die Implementierungsdauer. Als multinationale Plattform unterstütze Trillium Software System die Zeichenkodierungen, Sprachnuancen sowie die Standardisierung, die Adressprüfung und die Datenanreicherungen für 230 Länder weltweit. Trillium Software System lasse sich inhouse oder in der Cloud betreiben. Trillium Cloud lasse sich in vorhandenen Cloud-Umgebungen einsetzen. Die Lösung lasse sich binnen 30 Tagen implementieren. Mit Trillium Big Data hat Trillium Software nach eigener Aussage die erste Datenqualitätslösung für Hadoop auf den Markt gebracht. Trillium Software System komme branchenunabhängig zum Einsatz und stelle eine bereichsübergreifende Plattform dar, mit der sich Kunden-, Produkt-, Finanz-, Kontakt- oder Geodaten konsolidieren ließen. Die neueste Version beinhalte den Business Rules Manager, ein webbasiertes Werkzeug, mit dem Business User ohne lokale Installation Geschäftsregeln anlegen, verändern und ausführen können. Fachanwender und IT-Spezialisten würden damit in die Lage versetzt, Datenqualitätsprozesse und Geschäftsregeln gemeinsam zu verwalten und zu optimieren. 38 5/2015 www.isreport.de

39
Anzeige it-strategie IT & Business – Entscheidungsgrundlagen für Investitionsvorhaben Führungskräfte aller Branchen benötigen aktuelle klare Aussagen und Zahlen. Denn im harten Wettbewerb um Kunden und Marktanteile braucht es rundum optimierte Prozesse. Die IT & Business zeigt vom 29. September bis 1. Oktober 2015 auf der Messe Stuttgart den Weg dorthin. Die IT & Business ist die Fachmesse für digitale Prozesse und Lösungen. Sie vereint die bisherige IT & Business, die DMS EXPO und die CRM-expo und damit die gesamte Unternehmens-IT. Im L-Bank Forum (Halle 1) zeigen etablierte Aussteller und innovative Start-ups ihre Software für Customer Relationship Management (CRM), Enterprise Content Management (ECM) und Enterprise Resource Planning (ERP). Dazu gehören auch Lösungen für E-Mail-Archivierung und -Management, Social Collaboration und Communication, Social Networks Analyse, Datenqualitätsmanagement, ERP für Handelsunternehmen und SAP-Virtualisierung. Unabhängige Experten vermitteln Strategien und Konzepte. Anwender geben ihre Erfahrungen weiter und Podiumsdiskussionen eröffnen den Blick aus verschiedenen Perspektiven. So präsentieren acht Partner in einer „Office365/SharePoint Area“ die komplette Bandbreite von SharePoint – vom Scannen bis hin zur revisionskonformen Archivierung. Sie bilden vollständige Workflowprozesse ab. Darüber hinaus widmet sich das SharePointForum umfassend der Business-Lösung. Der traditionelle Seminartag am 29. September steht unter dem Motto „SharePoint zum Anfassen. Erleben und begeistert sein“. Praxisvorträge geben tiefe Einblicke in die Software in Bezug auf CRM, Projektmanagement, Wissensmanagement und Dokumentenmanagement. Während des Forumstages am 30. September 2015 kommen renommierte mittelständische Anwender zu Wort. An allen drei Tagen halten Fachforen für die verschiedenen Zielgruppen aufbereitetes Wissen bereit. So können sich Entscheider über zentrale Trends und Innovationen informieren. Am 29. September beispielsweise fragt der Bitkom: „Wie sieht die Zukunft von ECM aus?“ Die Vorstände führender deutscher ECM-Hersteller diskutieren darüber im Fachforum „Markt & Strategie“. Am 30. September blickt im Fachforum „Organisation & Verwaltung“ Dr. Ulrich Kampffmeyer, Geschäftsführer der Unternehmensberatung PROJECT CONSULT, in seiner Keynote „Jenseits von ECM“ in die Zukunft des Informationsmanagements. Anschließend gestalten Experten des Business Application Research Centers (BARC) einen Vortragsblock zum Thema „Prozesse, Collaboration, Wissen – wie ECM Effizienz, Effektivität und Mitarbeitermotivation steigert“. Es geht um den vereinfachten Zugriff auf Informationen und um die leichtere Bearbeitung jener mit Hilfe moderner ECM-Systeme. Dabei treten die Bedürfnisse des Mitarbeiters in den Vordergrund, um ihn Aufgaben einfacher und schneller erledigen zu lassen. So wird die Diskussion um Effizienz und Effektivität um Mitarbeitermotivation ergänzt. Am Nachmittag greift dann eine Vortragsreihe das „Digital Business. Die neuen Konzepte“ auf. Wer sich über ERP-Systeme für den Handel informieren möchte, erhält im täglichen „ERP 2020 flashlight“ des VDMA – Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau aufschlussreiche Einblicke in verschiedene Lösungen. Im Fachforum „Planung, Produktion & Personal“ präsentieren innerhalb einer Stunde je drei Anbieter nacheinander die Vorzüge ihrer Software. Dabei liegt der Fokus auf Usability. Wenn am 30. September dann die Preise für das „ERP-System des Jahres 2015“ verliehen werden, lernen die Fachbesucher im wahrsten Sinne des Wortes ausgezeichnete ERP-Lösungen kennen – in den Kategorien „Maschinen- und Anlagenbau“, „Medizintechnik“, „Microsoft Systemhaus“, „Mobile“, „Onlinehandel“ und „SAP Systemhaus“. Entscheidern bieten sich vielfältige Gelegenheiten, um ihr Know-how zu erweitern und Kontakte zu Ausstellern, unabhängigen Experten und Branchenverbänden zu knüpfen. Die IT & Business bildet damit im Herbst die ideale Plattform, um Entscheidungsgrundlagen für anstehende Investitionsvorhaben zu sammeln. www.itandbusiness.de www.isreport.de 5/2015

40
it-strategie das control center von trillium software system verknüpft die Pflegeaktionen von it- und Fachabteilung. Quelle: harte hanks trillium software Typische Anwendungsgebiete von Trillium Software System seien das Data Warehousing und Master Data Management für Business-Intelligence-Lösungen sowie für Prozesse in betriebswirtschaftlicher Software (ERP) und in Kundenmanagement- Lösungen (CRM) von SAP und Microsoft. Neben generischen Anwendungen hat Trillium Software branchenspezifische Anwendungen im Portfolio, welche die Anforderungen bestimmter Industrien abdecken. Eine Lösung bereitet die Daten in internationalen Finanzinstituten so auf, dass sie den amerikanischen FACTA-Regularien (Fair and Accurate Credit Transactions Act) entsprechen. uniserv verwaltet die golden records zentral Uniserv erzeugt zur Pflege der Stammdaten einen sogenannten Golden Record. In vielen Unternehmen liegen die Kundeninformation in verschiedenen Anwendungen. Häufig sind die Datenbanken dieser Anwendungen nicht miteinander verlinkt, und es handelt sich um eine Vielzahl von heterogenen Datenquellen mit verschiedenen Datenstrukturen. Will der Verkauf dann alle Informationen über einen Kunden sehen, müssen die Mitarbeiter die Kontaktdaten in allen Systemen einzeln suchen. Das ist zeitintensiv und ineffizient. Die Lösung Uniserv Smart Customer MDM erzeugt einen Golden Record, der quasi als Mutter aller Kundendatensätze fungiert. Es handle sich hierbei um einen Stammdatensatz, der alle Daten einer eindeutig identifizierbaren Person zusammenfasst. Somit stünden sämtliche unternehmensweit verfügbaren Informationen zu einem Kunden mit einem Klick parat und Dubletten ließen sich vermeiden. Verwaltet würden die Golden Records in einem zentralen Repository. Datenqualitätstools sorgten für aktuelle, eindeutige und verlässliche Kundendaten. Identity Resolution ordne ähnliche Sätze aus verschiedenen Quellen dem passenden Golden Record zu. So lasse sich die Datenqualität steigern. Zudem enthalte der übergeordnete Datensatz Links zu allen Daten in den verschiedenen Quellsystemen, in denen Attribute aus dem Golden Record verwendet werden. Ändere sich ein Attribut in einer beliebigen Datenquelle, so könne beispielsweise ein Data Steward bestimmen, ob andere Quellen dieses Update ebenfalls erhalten. So blieben die Informationen konsistent, und die ehemals fragmentierten Datensilos gehörten der Vergangenheit Die Uniserv-Lösung werde individuell auf die Anforderungen jedes Unternehmens zugeschnitten und in einem definierten Prozess implementiert. Die Projektmethodik von Uniserv Professional Services eigne sich dazu, Kundendaten-Management schrittweise, etwa Abteilung für Abteilung, in Unternehmen einzuführen. Dies vermeide kostspielige und riskante Allesoder-nichts-Projekte. Die Master-Data Management-Lösung von Uniserv lasse sich durch Verknüpfungen um zusätzliche Systeme erweitern. Bei den Betriebsmodellen hätten die Kunden die Auswahl zwischen on Premise, on Demand oder Hosting. Zetvisions regelt die Qualität der stamm daten über domänen zetVisions SPoT ist eine Multi-Domain Master-Data-Management-Lösung, die Unternehmen bei der Umsetzung 40 5/2015 www.isreport.de

41
it-strategie von Stammdateninitiativen mit der Bereitstellung eines Single Point of Truth für unterschiedliche Domänen wie beispielsweise Kunden-, Lieferanten-, Finanz- oder Produktstammdaten unterstützt. Die SAP-basierte Lösung ermöglicht Unternehmen laut Herstelleraussage nicht nur eine Verbesserung der Qualität sowie Aktualität von Stammdaten, sondern auch eine Optimierung der Pflegeprozesse. Hinsichtlich Verteilung und Nutzung der Stammdaten werde eine vollständige Transparenz sichergestellt. Die Daten würden mithilfe von Workflows über eine Weboberfläche erfasst, zentral freigegeben sowie an die betroffenen IT-Systeme verteilt. Klar definierte Prozesse hinsichtlich Dateneingabe und -freigabe sollen Unternehmen zu mehr Data Governance sowie zu einem effizienten konzernweiten Stammdatenmader golden record von uniserv smart customer MdM gleicht das system für kundenbeziehungsmanagement (crM) mit den call-center-informationen und einem über die Webseite empfangenen service-request ab. Quelle: uniserv nagement über sämtliche Domänen hinweg verhelfen. Innerhalb eines Prozesses (Request) werde mithilfe von Belegen dokumentiert, welcher Nutzer beziehungsweise welche Nutzergruppe welche Daten wann eingegeben und wer diese auf Basis welcher Informationen letztendlich freigeben habe. Die Änderungshistorie erstrecke sich bis auf die Feldebene. Die vollständige Dokumentation aller Änderungen gewährleiste eine hohe Transparenz bei gleichzeitiger Revisionssicherheit und diene zudem der Compliance. zetVisions SPoT zeichne sich durch Einfachheit und Flexibilität aus. Sowohl die Stammdatendomänen, die Prozesse als auch die Benutzeroberfläche könnten Unternehmen selbst definieren, anpassen oder erweitern. Validierungen könnten Benutzer je nach Datendomäne direkt über die Weboberfläche definieren. Die Anpassbarkeit reiche von der Benutzeroberfläche über das Datenmodell und die Prozesse bis hin zum Datentransfer und zu den Schnittstellen. Somit entstehe für jegliche Arten von Stammdaten ein Single Point of Truth. j f die ergebnisse der datenvalidierung stellt zetvisions sPot in einem dashboard dar. hinterlegt sind dort die validierungsregeln sowie die aufgaben. Quelle: Zetvisions www.isreport.de 5/2015

42
business intelligence Planung und controlling advanced Planning macht die steuerung genauer Planung ist die basis der steuerung in unternehmen, sie wird aber nicht effektiv genug betrieben. das zeigt eine Marktstudie von barc. Modernere Planungsansätze seien demnach dringend nötig. die Planung stellt nach dem klassischen Controlling-Regelkreis die Basis jeglicher Steuerungs- und Kontrollaktivitäten in Unternehmen dar. Viele Anwender verstehen zwar, dass eine integrierte Unternehmensplanung nachweislich zu besseren Ergebnissen führen kann. In der Praxis setzen sie diese Einsicht allerdings nur langsam um. Immer noch dominiert ein Denken in Jahresscheiben beziehungsweise jährlichen Budgets. „Ein solches Denken ist deutlich zu kurz gesprungen, da der Planung so der Weitblick sowie die strategische Basis zur Orientierung fehlen“, berichtet Christian Fuchs, Senior Analyst beim Business Application Research Center (BARC). Für die Studie „Effizienter planen mit Advanced Planning. Status Quo und Nutzen fortgeschrittener Planungsansätze“ hatte BARC in Kooperation mit dem Internationalen Controller Verein (ICV) 257 Unternehmensvertreter verschiedener Branchen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt. bottom-up-Jahresplanung dominiert vielerorts Die Mehrheit der Befragten (56 Prozent) setzt laut Studie auf einen Quelle: barc survey advanced Planning 2015, n=250 unberücksichtigte strategische aspekte, veraltete Zahlen sowie eine mangelhafte steuerung der abläufe stellen laut barc aktuell die größten Probleme der unternehmen in sachen Planung dar. Quelle: barc Bottom-up-Prozess einschließlich zeitintensiver Abstimmungsprozesse zur Finalisierung der Planung. Mit einer Gesamtprozessdauer von rund drei Monaten benötigen viele Unternehmen relativ lange für die Jahresplanung und Budgetierung. Als zeitintensivster Schritt entpuppe sich dabei die Datenbereitstellung, also die Vorgabe von Ist-Daten, die Eingabe von Plan-Daten und das Einsammeln von Plan-Daten aus unterschiedlichen Unternehmensbereichen. Die Datenbereitstellung stellt laut Studie auch den Prozessschritt mit dem höchsten Einsparpotenzial dar. Als Antwort auf die gestiegenen Anforderungen und die häufig unbefriedigenden Ergebnisse der Planung setzten Unternehmen inzwischen eine Reihe alternativer Planungsansätze ein, welche sich unter dem Begriff Advanced Planning vereinen ließen. Der mit 70 Prozent der Nennungen am weitesten verbreitete Advanced-Planning-Ansatz ist die Vorgabe finanzieller und operativer Prämissen beziehungsweise Zielwerte/-korridore im Rahmen eines Top-down-Planungsprozesses. Häufig finden sich darüber hinaus die Simulation und Analyse verschiedener Szenarien im Rahmen des Planungsprozesses, beispielsweise von Best-Case/Worst-Case-Szenarien, (47 Prozent) sowie treiberbasierte Planungsansätze mit Fokus auf die für das Geschäft wesentlichen Werttreiber (40 Prozent) und statistische Prognosen (39 Prozent). 42 5/2015 www.isreport.de

43
Mehr daZu iM Web • Defizite der Strategieplanung http://tiny.cc/Plan-defizite • MS Excel dominiert Planung http://tiny.cc/Ms-excel-Plan business intelligence Szenario-Simulationen und Ansätze für die treiberbasierte Planung stehen laut Studie bei vielen Unternehmen auf der Agenda und sollen mittel- bis langfristig ausgebaut werden. Vollständig integrierte Planungsmodelle haben mit 19 Prozent der Nennungen aktuell den geringsten Verbreitungsgrad. „Dies überrascht, denn über 50 Prozent der Anwender sehen genau hier den höchsten Nutzen und größten Hebel zur Verbesserung der Planung“, berichtet BARC Research Analyst Adrian Wyszogrodzki. „Die integrierte Unternehmensplanung ist eigentlich die Voraussetzung weiterer Planungsansätze wie etwa der treiberbasierten Planung oder der Simulation von Ergebnisveränderungen.“ MS Excel ist immer noch das beliebteste Planungswerkzeug Erschwert wird die Umsetzung von Advanced-Planning-Ansätzen durch die immer noch weit verbreitete Nutzung von Microsoft Excel. 90 Prozent der Unternehmen setzen dieses Werkzeug nach eigenen Aussagen für die Planung ein. „Die seit langem bekannten Risiken dieser Lösung, wie insbesondere die fehlende Datenbankanbindung und fehlende Planungsfunktionalität sowie die mangelhafte Unterstützung des gesamten Planungsprozesses, bleiben damit ein Problem auf dem Weg zur integrierten Unternehmensplanung“, erläutert Fuchs. Die Betriebsvariante Business Intelligence aus der Cloud stellt einen Quelle: barc survey advanced Planning 2015, n=243 www.isreport.de 5/2015 die experten vorgegebene Prämissen und Zielwerte, die simulation und analyse von szenarien sowie die treiberbasierte Planung setzen sich in den unternehmen gerade am stärksten durch. Quelle: barc christian Fuchs (links) ist senior analyst bei barc. adrian Wyszogrodski ist dort als research analyst tätig. Fotos: BARC generellen Trend dar und greift laut Studie auch auf die Planung über. Einige Anbieter haben sich diesem Trend verschrieben und bieten ihre Lösungen inzwischen ausschließlich aus der Cloud an. „Der Bezug einer Planungslösung über die Cloud ist gerade für Unternehmen mit geringen eigenen IT-Ressourcen eine interessante Option“, erläutert Wyszogrodzki. „In der Praxis zeigt sich jedoch, dass viele deutschsprachige Unternehmen eine Installation der Planungssoftware im eigenen Haus favorisieren.“ Laut Studie setzen aktuell lediglich zwei Prozent der befragten Unternehmen eine Cloud-basierte Planungslösung ein, sechs Prozent planen deren Einsatz. 40 Prozent der Unternehmen, die bislang keine Pläne in diese Richtung verfolgen, können sich eine Planungslösung aus der Cloud grundsätzlich vorstellen. Im Gegenzug erklären 52 Prozent, dass Cloud-basierte Planungslösungen für ihr Unternehmen nicht infrage kommen. Dank eines Sponsorings durch die Business-Intelligence-Anbieter anaplan, avantum consult, Corporate Planning, IDL, Infor und Jedox ist die Studie kostenlos verfügbar. Unter http://www.barc.de/docs/advancedplanning-survey steht sie nach Registrierung zum Download bereit. j f

44
dokuMentenManageMent und collaboration Foto: Fotolia kollaboration und analyse neue art des arbeitens: ibM versus Microsoft ibM will die Mailflut mittels künstlicher intelligenz bändigen und die anwender von routinearbeit entlasten. analysten loben das konzept, bezweifeln aber dessen Markterfolg – auch weil Microsoft funktional nachlegt. google hat es mit Google Wave versucht und gruppiert mit Google Inbox Mail-Inhalte thematisch. Microsoft bietet seinen Kunden von MS Office 365 das Produkt MS Delve an, das Inhalte mit Kontakten im Kontext verknüpft. Nun hat auch Big Blue mit IBM Verse den Mail-Server IBM Domino funktional erweitert und lässt für den Anwender die Unterschiede zwischen IBM Connections, IBM SameTime und IBM Messages verschwinden. Mit IBM Verse will Big Blue die E- Mail für eine neue Art des Arbeitens erneuern. Um dies zu ermöglichen, werden kollaborative Verfahren mit analytischen Techniken verbunden. Anwender sollen von Routineaufgaben befreit werden und sollen leichter entscheiden können, was wichtig, was weniger wichtig und was unwichtig ist. „Statt zu versuchen, der endlosen Flut von eintreffenden E-Mails zu folgen, bekommen Nutzer von dem System gezeigt, worauf sie sich konzentrieren sollten“, wirbt Kramer Reeves, Leiter für Kollaborationslösungen bei IBM. Mail-client zeigt die Funktion des Mail-Partners an Um Ordnung zu schaffen, reichert IBM Verse die Inbox um flankierende Information an. Anwender sollen auf einen Blick erkennen, welche Rolle ihre E-Mail-Partner im Unternehmen einnehmen und an wen sie berichten. Die Profilbilder der Kommunikationspartner zeigt IBM Verse am oberen Rand an. Von dort aus können Anwender neue Konversationen starten und eingehende Nachrichten filtern. Um zu verstehen, welche Kontakte für einen Nutzer am wichtigsten sind, analysiert IBM Verse die Kommunikationsmuster des Anwenders und hebt wichtige Mails entsprechend hervor. Eine Werkzeugleiste bietet direkten Zugriff auf die Mails von Personen, die IBM Verse als wichtigste Kontakte bewertet. Der Anwender kann die Festlegungen der Software bei Bedarf korrigieren. Anhand einer Analyse soll IBM Verse erkennen, welche Nachrichten aus welchen Quellen für den Anwender heute wichtig sind. Wie viele Mails etwa vom eigenen Manager kommen, wie viele vom Team, wie viele von außen. Die Lösung zähle auf, welche 44 5/2015 www.isreport.de

45
Mehr daZu iM Web • Social Collaboration Workflow http://tiny.cc/soc-coll-Work • Social Collaboration im CRM http://tiny.cc/soc-coll-crM dokuMentenManageMent und collaboration IBM Verse veknüpft inhalte mit kontakten im kontext. analytische verfahren sortieren die nachrichten, um anwender von routineaufgaben zu entlasten. Quelle: ibM Informationen der Anwender heute, morgen und diese Woche einem Kollegen „schuldet“, und auf welche Informationen er von anderen Kollegen wartet. Personal Debt hat IBM dazu als Begriff eingeführt. Ein Mitarbeiter schuldet demnach dem anderen eine Information. „In großen Unternehmen mit weitläufigen Hierarchien ist es wichtig, wer mit wem kommuniziert“, berichtet Joachim Haydecker, Senior Analyst von Crisp Research. „Mitarbeiter schauen dort regelmäßig nach, von wem eine Frage kommt, bevor sie darauf antworten. In Kleinunternehmen, wo sich alle Mitarbeiter persönlich kennen, dürfte diese Funktion hingegen kaum relevant sein.“ IBM Watson fungiert als persönlicher assistent Ähnlich wie MS Outlook und MS Delve vereint IBM Verse neben einem E- Mail-Client einen digitalen Kalender, Kollaborationswerkzeuge, Video-Chat sowie Inhalte aus sozialen Netzen wie Twitter und Facebook unter einer einheitlichen Oberfläche. Die künftigen Ausbaupläne für IBM Verse umfassen einen persönlichen Assistenten, der mit der Technologie von IBM Watson arbeiten soll. Weiterhin will Big Blue die Plattform für Drittanbieter öffnen und Datenquellen wie zum Beispiel XING, LinkedIN oder Twitter sowie für Anwendungen zum Kundenbeziehungsmanagement (CRM) und für betriebswirtschaftliche Systeme (ERP) integrieren. „In der Öffnung nach außen liegt ein großer Wert für den Anwender“, lobt Axel Oppermann, Analyst von Avispador. „Die Weiterentwicklung zum persönlichen Assistenten sowie die enge Verknüpfung mit Business- Applikationen können zu besseren Ergebnissen für den Einzelnen und das Unternehmen führen. Voraussetzung dafür ist es allerdings, dass Unternehmen ihre kollaborativen Prozesse systematisch neu ausrichten.“ Auch Haydecker geht davon aus, dass Unternehmen ihre Mitarbeiter in Sachen Kommunikation besser qualifizieren müssen. Bei der automatischen Sortierung und Filterung durch einen Assistenten zeigt sich der Crisp-Research-Analyst allerdings skeptisch: „Das ist so, wie wenn ein Kollege Ihren Schreibtisch sortiert und Sie hinterher nichts mehr finden. Ich bin da eher empfindlich, glaube aber schon, dass solche Technologien die Zukunft darstellen. Insbesondere dann, wenn die Systeme intelligenter werden und sich besser an den Anwender anpassen.“ Microsoft und google verfolgen ähnliche konzepte wie ibM IBM ist mit seinem Produktvorstoß nicht alleine. Microsoft reichert den E-Mail-Client MS Outlook sowie den E-Mail- und Groupware-Server MS Exchange funktional an. Mit Clutter verbessern die Redmonder die Sortiermöglichkeiten von E-Mails in MS Office 365. Zudem soll Clutter die Mails automatisch besser gruppieren. „Zum richtigen Zeitpunkt auf relevante Daten zugreifen zu können, ohne von Nebensächlichkeiten abgelenkt zu werden, ist ein Schlüssel zum Erfolg in der Informationsgesellschaft“, erklärt Thorsten Hübschen, der bei Microsoft Deutschland den Geschäfts- www.isreport.de 5/2015

46
dokuMentenManageMent und collaboration Mit clutter verbessert Microsoft die sortiermöglichkeiten von e-Mails in Ms office 365. Zudem soll diese Funktion die Mails automatisch besser gruppieren. Quelle: Microsoft bereich Office verantwortet. „Der Aufräumdienst für MS Outlook liefert eine Lösung für diese Herausforderung.“ Bei Google wiederum erkennt der Service Google Inbox E-Mails zu gleichen Themen und sortiert diese in Unterhaltungen. Anwender haben die Möglichkeit, mit vordefinierten Standardgruppen zu arbeiten oder eigene Gruppen anzulegen. Zudem durchsucht Google Inbox den Inhalt der Mail nach Informationen und zeigt diese zentral an. Optisch – da sind sich die Analysten Haydecker und Oppermann einig – hat IBM seine Vision vom digitalen Arbeitsplatz der Zukunft in ein ansprechendes Produkt gegossen. Geht es hingegen um die Frage, ob IBM Verse die Grundlage der Kommunikation der kommenden Jahre darstellt und ob IBM im Markt der Office-Productivity-Suites einen Volltreffer landen kann, sind beide Analysten skeptisch. „In den neunziger Jahren haben IBM und Microsoft den Standard für E-Mail und Group ware eingeführt“, berichtet Haydecker. „Einen neuen Standard wird Big Blue heute nicht mehr setzen können. Sie werden mit ihrem Produkt einen eher kleineren Teil des Markts bedienen, aber nur dann, wenn sie künftig wieder gute und ansprechende Lösungen liefern.“ Fragmentierte Prozesse kann kein Mail-client glätten Auch bei Oppermann fällt die Produktbewertung zwiespältig aus: „IBM Verse stellt keineswegs den Generalschlüssel für die Unternehmens- Team-Kommunikation der kommenden Jahre dar. Mit diesem Produkt gelingt die Zusammenführung von vergleichsweise neuen kollaborativen Lösungen und Denkmustern mit althergebrachten Technologien wie E-Mail und File-Attachments. Die zunehmende Fragmentierung bei Prozessen, Arbeitsweisen und Bedürfnissen sowie Geräten und Applikationen lässt sich damit aber wohl kaum in den Griff bekommen.“ Im Hinblick auf mögliche Umwälzungen im Markt für Office-Lösungen zeigt sich der Avispador-Analyst ebenfalls skeptisch: „Trotz der gro- ßen und medialen Aufmerksamkeit und dem sichtbaren Interesse der Unternehmen dürfte es IBM schwer haben, neue Kunden für IBM Verse zu gewinnen. Sicherlich lassen sich einige Bestandskunden begeistern und springen auf den Zug auf. Auch einige enttäuschte Anwender von MS Outlook, MS Sharepoint und MS Office lassen sich wohl zu einem Proofof-Concept hinreißen. Ein – wenn auch nur teilweiser – Umstieg dürfte allerdings eher die Ausnahme als die Regel darstellen.“ ibMs Produkte spiegeln oft nicht die innovationskraft IBM positioniert laut Oppermann sein Portfolio und seine Innovationen nicht über einzelne Produkte, sondern setzt vielmehr auf eine übergeordnete Strategie, welche Produkte, Lösungen und Services unterschiedlicher Disziplinen vereint. Angesprochen würden dabei sowohl IT-Verantwortliche als auch Entscheider aus Fachabteilungen. Die Innovationskraft und der integrierte Marktangang würden allerdings nicht viel nützen, wenn 46 5/2015 www.isreport.de

47
dokuMentenManageMent und collaboration der experte Foto: Avispador „Mit ibM verse gelingt die Zusammenführung von neuen kollaborativen lösungen und denkmustern mit althergebrachten technologien wie e-Mail und File-attachments“, lobt avispador-analyst axel oppermann. „die Fragmentierung bei Prozessen, arbeitsweisen, geräten und applikationen lässt sich damit aber kaum in den griff bekommen.“ es um die Wahrnehmung am Markt geht: „In den Produkten spiegelte sich zwar oft ein zeitlicher Vorsprung von IBM gegenüber anderen Marktteilnehmern wider, aber er konnte nicht am Markt umgesetzt werden, weil die Lösungen nicht adaptiert wurden.“ Dies gelte auch für IBM Verse: „Beim Thema Collaboration verbinden viele Anwender und IT-Verantwortliche IBM oft noch mit den verkrusteten Lösungen Lotus Notes und Lotus Domino. Oft denken die Anwender auch an Groupware-Lösungen, wo IBM in den vergangenen Jahren heftig Federn lassen musste.“ Ähnlich argumentiert Analyst Haydecker: „IBM hat gute Vordenker und tolle Prototypen in seinen Labs. Die fertigen Produkte fallen im Vergleich dazu oft enttäuschend aus. So ist beispielsweise IBM Connect viele Jahre auf dem Markt und hat immer noch Bugs drin. Die hätte man schon längst beseitigen können.“Auch mit IBM Verse habe Big Blue trotz Ankündigung kein völlig neues Produkt entwickelt. So gelange der Anwender beispielsweise beim Klick auf einen neuen Kalendereintrag auf die entsprechende Ansicht von iNotes. Microsoft ist beim turnaround weiter gekommen als big blue Neben den Bugs in den Produkten verweist Haydecker auf die Wahrnehmung am Markt, die sich bei IBM und Microsoft deutlich unterscheide: „Microsoft hat den Turnaround geschafft weg vom ehemals als böse wahrgenommenen Unternehmen, das Standards in seinem Sinne manipuliert. Die Redmonder haben sich bei der Entwicklung neuer Produkte gewandelt und als Unternehmen neu und modern aufgestellt. IBM hat einen solchen Turnaround in das digitale Zeitalter noch vor sich.“ Big Blue fordere von seinen Kunden ein Umdenken, habe sich aber selbst dieser Aufgabe noch nicht gestellt. Unter anderem aus Gründen des Datenschutzes betreiben viele Unternehmen ihre Mail-Server momentan im hauseigenen Rechenzentrum. IBM Verse wird ausschließlich über die IBM-Cloud Softlayer angeboten, auch für smartphones und tablets ist IBM Verse verfügbar. Quelle: ibM der experte Foto: Crisp Research „in großen unternehmen mit weitläufigen hierarchien schauen Mitarbeiter regelmäßig nach, von wem eine Frage kommt, bevor sie darauf antworten“, erläutert Joachim haydecker, senior analyst von crisp research. „in kleinunternehmen, wo sich alle persönlich kennen, dürfte diese Funktion hingegen kaum relevant sein.“ auch bei Microsoft müssen diejenigen Unternehmen, die beispielsweise MS Yammer oder MS Office 365 nutzen wollen, zwingend in die Cloud. Haydecker geht davon aus, das Unternehmen künftig ihre Vorbehalte gegenüber dieser Betriebsvariante ablegen: „Cloud- Anbieter haben sehr gut abgesicherte Rechenzentren, die sie rund um die Uhr verfügbar halten. Mittelständische Unternehmen bekommen eine solche Sicherheit und Verfügbarkeit mit vertretbarem Aufwand nicht hin.“ Außerdem verließen die E-Mails spätestens beim Zugriff über Mobilgeräte die Firewall des Unternehmens. Ein weiterer Punkt, der für Mails aus der Cloud spreche, sei der oft deutlich günstigere Preis. Dieser dürfte über kurz oder lang über sämtliche Sicherheitsbedenken siegen: „Wenn eine Mail-Infrastruktur inhouse 100 000 Euro pro Jahr kostet, und ein Cloud-Anbieter einen solchen Service für einen Bruchteil dieser Summe liefert, dann müssen Sie Ihrem Controller schon sehr gute Argumente liefern, dass er der Inhouse-Lösung weiterhin zustimmt. www.isreport.de 5/2015

48
MicrosoFt business solutions kollaboration ist mehr als technik coaching Zone unternehmen stoßen bei der implementierung von Microsoft SharePoint oft auf erhebliche hürden. ein grund dafür ist der technologie-Fokus. Für ein erfolgreiches Projekt sind jedoch besonders strukturelle und organisatorische aspekte wichtig. coaching-Zone MicrosoFts Kollaborationsplattform SharePoint hat sich in den vergangenen Jahren zum festen Bestandteil der IT entwickelt. Vor allem die Integration der Lösung in das Office-Paket der Redmonder macht SharePoint zu einem mächtigen Werkzeug im Unternehmen. Nachdem SharePoint seit gut 14 Jahren auf dem Markt ist, sollte man davon ausgehen, dass die ECM(Enterprise Content Management)-Lösung für die IT keine großen Herausforderungen mehr bereithält. Dennoch scheinen viele Unternehmen mit der Share- Point-Implementierung massive Probleme zu haben. So ermittelte etwa der Non-Profit-Branchenverband AIIM in einer aktuellen Umfrage unter ihren Community-Mitgliedern, dass nur elf Prozent der Befragten ihr SharePoint- Projekt als Erfolg bezeichnen. Bei 26 Prozent der Umfrageteilnehmer ist das Projekt ins Stocken geraten und 37 Prozent hatten Schwierigkeiten, die gesteckten Ziele zu erreichen. erst die struktur, dann die technik Die Gründe dafür sind in der Regel weniger auf technologischer Seite zu suchen, sondern auf der organisatorischen. SharePoint als zentrales Informationsportal im Unternehmen greift stark in die gewohnten Abläufe der Mitarbeiter ein und nimmt ihnen zudem einige Freiheiten, etwa bei der Art, wie Informationen geteilt werden. Zudem ist die Planung eines ECM- Systems recht komplex, es müssen zahlreiche Hausaufgaben im Vorfeld erledigt werden. Diese betreffen zunächst die Fragen, wie die Inhalte mit SharePoint strukturiert werden sollen. Ist das SharePoint-Projekt primär in der IT angesiedelt, besteht die Gefahr, dass die unternehmerischen Anforderungen an das System zu wenig berücksichtig werden. Für einen erfolgreichen Projektverlauf kritisch sind: • Unterstützung des Projekts durch das Top-Management • Bildung eines Projektteams, in dem sowohl die Fachabteilungen als auch die IT adäquat vertreten sind • Frühzeitige Einbindung der Endanwender, um die bestmögliche Akzeptanz zu erzielen • Klare Definition der Projektziele und Festlegung realistischer Milestones • Definition der zugeordneten Arbeitsprozesse im Unternehmen • Aufbau des notwendigen Knowhows oder Einbeziehung eines entsprechenden Dienstleiters Gerade der Einsatz eines erfahrenen Dienstleisters wie Würth Phoenix kann dabei helfen, das Projekt durch den Blick von außen zu strukturieren, Prozesslücken zu erkennen und die Kommunikation zwischen der IT und den Fachabteilungen konstruktiv zu gestalten. der coach georg kostner, business unit leiter bei Würth Phoenix Prozesse im Fokus Besonders die Arbeitsabläufe im Unternehmen werden in vielen Share- Point-Projekten in ihrer Wichtigkeit unterschätzt: Ein wichtiger Vorteil von SharePoint liegt darin, dass dokumentenbasierende Abläufe automatisiert werden können. Eine Automatisierung bedingt jedoch zwingend eindeutige Prozesse. Um zum Beispiel einen Vorgang wie „Urlaubsantrag“ mit der Lösung abbilden zu können, müssen die Informationsflüsse und die für eine Entscheidung notwendigen Hierarchien klar definiert sein. SharePoint ist viel mehr als ein Dokumentenmanagement oder Content- Management. Die Microsoft-Lösung erlaubt es, Prozesse innerhalb des Unternehmens zu optimieren. Somit ist es zielführend, ein SharePoint-Projekt von der Prozessseite aus zu betrachten und die Einführung entlang einzelner Arbeitsabläufe und Einsatzszenarien zu planen. Dadurch bleiben zudem die Teilprojekte und auch die Risiken überschaubar. Allerdings wird kaum ein Unternehmen sein SharePoint-Projekt auf der sprichwörtlichen Grünen Wiese starten. Viele Unternehmen haben bereits SharePoint-Installationen oder andere Systeme im Einsatz, meist auf Abteilungsebene. Diese Insellösungen bergen die Gefahr eines Wildwuchses in sich, zumal es sich dabei häufig um unterschiedliche Programmversionen und Datenstrukturen handelt, die nicht ohne weiteres konsolidiert werden können. Doch ist es auch nicht im Interesse des Unternehmens, die Inseln weiter zu betreiben. Denn ECM kann sein Potenzial nur dann ausspielen, wenn es tief in die anderen Systeme im Unternehmen integriert und einfach zu nutzen ist. Das wiederum ist nur mit einem zentralen, konsolidierten System, das in Microsoft Office nahtlos eingebunden ist, sinnvoll und wirtschaftlich möglich. 48 5/2015 www.isreport.de

49


50


51


52