Tableau formuliert Cloud-Trends für 2017

Cloud-Technologien sind 2016 Mainstream geworden. Der Umstieg auf dieses IT-Betriebsmodell ist allerdings ein mehrjähriger Wandel, Tableau Software skizziert mehrere Etappen, in denen sich IT-Abteilungen auf diesen Weg vorbereiten sollten.

Die Cloud liegt im Trend: Einer aktuellen Studie von BARC (Business Application Research Center) zufolge hat allein der Einsatz von Cloud-BI-Lösungen in den vergangenen drei Jahren von 29 Prozent auf 43 Prozent zugelegt. Im Trend liegen vor allem Hybrid-Systemumfelder mit Daten, Software und Infrastruktur. Die Verlagerung von Daten und Anwendungen in die Cloud ist allerdings nicht über Nacht zu bewerkstelligen. IT-Abteilungen sollten diesen Wandel gründlich vorbereiten. Der Business-Intelligence-Anbieter Tableau Software empfiehlt eine langsame, aber stetige Verlagerung in die Cloud. Die folgenden zehn Trends sollen dies Weg 2017 gestalten:

  1. IT passt Schulungsangebote an Cloud-Trends an

Mit der zunehmenden Einführung von Cloud-Lösungen steigt die Nachfrage nach cloud-orientierten Schulungen für konkretes Know-how und neue Workflows. Um ihre Technologie-Roadmap umsetzen zu können, verlagert die IT idealerweise ihr Kompetenzangebot: Schulungsprogramme konzentrieren sich auf Cloud-Sicherheit, gehostete Datenbanken und Infrastruktur als Service. Zudem suchen IT-Manager nach Fachkräften mit Erfahrung in DevOps und Cloud-Plattformen wie Amazon Web Services, Microsoft Azure und Google Cloud-Plattform.

In der IT-Entwicklung serte sich ein neuer Ansatz durch: Lange Zeit waren Wasserfallmethoden für mehrjährige Bereitstellungen am Standort der Standard. Mit der Cloud allerdings rückten Sorgen hinsichtlich Skalierbarkeit und Wartung in den Hintergrund. Die IT konzentriere sich stattdessen auf agile Methoden für kontinuierliche Entwicklung und Projektbereitstellung. Gehostete Server gelten künftig als Einweg-Ressource. Sie können innerhalb von Stunden hoch- und heruntergefahren werden, sodass die IT neue Bandbreiten für strategisch wichtigere Projekte zur Verfügung hat. Mehr dazu: The new role of IT (BetterCloud Monitor).

  1. Unternehmen setzen auf hybride Lösungen

Viele CIOs können oder wollen nicht komplett auf die Cloud umstellen und entscheiden sich stattdessen für hybride Umgebungen. Die Nachteile dabei: Die Daten sind über lokale Server und Cloud-Dienste hinweg fragmentiert, und viele Anwendungen lassen sich nur am Standort beziehungsweise nur in der Cloud bereitstellen. Um innerhalb einer Hybridumgebung effizient zu sein, benötigen Unternehmen laut Tableau Lösungen, die am Standort und in der Cloud funktionieren, mit denen die Mitarbeiter also auf Daten zugreifen können, egal wo diese gespeichert sind. Unabhängig davon, ob sie ihre Daten am Standort oder in der Public Cloud bereitstellen oder ob sie einen vollständig gehosteten Service nutzen – das Unternehmen müsse dann nur eine einzige Lösung investieren. Während Hybridumgebungen für den Endanwender wie ein geschlossenes System wirken, profitiere die IT davon, dass die Investitionen in Hybridsoftware auch dann relevant bleiben, wenn das Unternehmen den gesamten Betrieb in der Cloud abwickeln will. Mehr dazu: Vendors acknowledge the hybrid reality (451 Research).

  1. IT-Abteilung und Anwender arbeiten zusammen

Mit schnell und einfach hochfahrenden, kostenlosen Testversionen führen viele Geschäftsanwender Software as a Service-Anwendungen ohne Wissen der IT ein. Dies kann Sicherheitslöcher, Lizenzierungsprobleme sowie eine Verbreitung nicht unterstützter Anwendungen nach sich ziehen. Im Idealfall hingegen werden Mietlösungen vollständig ins Unternehmen integriert. Die IT verbindet mit relevanten Datenströmen, erfüllt die nötigen Sicherheitsanforderungen und leitet die Abrechnung durch geeignete Kanäle leiten. Die Geschäftsanwender profitieren dabei von einer verbesserten Nutzungserfahrung. Portale vereinfachen den Zugriff, interne IT-Experten bieten technischen Support. Zudem ließen sich die Anwendungen mit internen Systemen integrieren. Damit erhielten die Anwender die gewünschten Applikationen, ohne die Unternehmensrichtlinien umgehen zu müssen.

  1. Anwender gewinnen mehr Autonomie über ihre Software

Bei lokal installierter Software habe die IT-Abteilung oft Schwierigkeiten, den Ausgleich zwischen der Sichtbarkeit bereitgestellter Anwendungen und der Flexibilität für den Endnutzer zu finden. Als Wächter der Unternehmensrichtlinien und Sicherheitsstandards müsse die IT häufig die Berechtigungen zum Herunterladen von Programmen oder für Desktopanwendungen einschränken. Mit IT-bereitgestellten Anwendungen sei es dagegen nicht mehr erforderlich, die Softwarenutzung einzuschränken.

Administratoren könnten gleichzeitig die Nutzung überwachen und Funktionen verwalten. Ob Authentifizierung, Datensicherheit oder Nutzerberechtigungen – die IT behalte die Kontrolle, ohne die Nutzung einzuschränken. Die Anwender dürften ihre Applikationen selbst auswählen und anpassen. Der Zugriff auf Spitzentechnologie gelte künftig als ein wichtiger Beitrag zur allgemeinen Mitarbeiterzufriedenheit. Auch durch die neue Autonomie über ihre Software würden die Mitarbeiter produktiver und zufriedener mit ihrem Workflow. Mehr dazu: Making Sense of the SaaS Security Market (451 Research).

  1. Gehostete Anwendungen optimieren den Geschäftsbetrieb

Der Geschäftsbetrieb erfordere typischerweise erhebliche Investitionen in Soft- und Hardware sowie in Mitarbeiter, die das alles verwalten. Teuer seien vor allem integrierte Softwarelösungen, die Funktionalitäten aus den Bereichen Kundenverwaltung (CRM), Unternehmenssteuerung (ERP) und Personalverwaltung (HR) kombinieren. Die monatelange Planung und anschließende Bereitstellung solcher Applikationen stünden der Agilität des Geschäftsbetriebs im Weg.

Im Betriebsmodell Software as a Service lassen sich laut Tableau viele der monolithischen Anwendungen ersetzen. Mit gehostete Produkten wie denen von Concur, Zendesk, NetSuite, Workday und Tableau erhielten Unternehmen mehr Flexibilität und seien nicht mehr gezwungen, Software manuell zu warten und zu aktualisieren. Da die Bereitstellungen dieser Applikationen weniger Zeit und Geld koste, könne sich die IT auf Geschäftserkenntnisse und -innovationen konzentrieren.

  1. Der langfristige Kundenerfolg rückt in den Fokus

In der Cloud brauchten sich Anwender keine Gedanken mehr über versteckte Kosten machen. Stattdessen rückten Kundenzufriedenheit und Geschäftswert in den Mittelpunkt. Die Vertriebsverpflichtungen umfassten häufig den gesamten Lebenszyklus des Produkts beim Kunden. Die Cloud-Anbieter konzentrierten sich auf den langfristigen Erfolg und die Beziehungen zur IT-Abteilung und dem Geschäftsbetrieb. Sie böten mehr Support, Schulungsressourcen und eine Betreuung während der Produkteinführung. Die Unternehmen hätten mehr von ihren Investitionen, und die Anbieter würden langfristige Kunden statt Einmalkäufer gewinnen.

  1. Cloud-Service-Anbieter unterstützen in Compliance-Fragen

Neue behördliche Richtlinien zu Datenschutz und Datenhoheit stellten globale Unternehmen vor Herausforderungen. 2015 hat die Europäische Union einen Beschluss gegen Safe Harbor gefasst, und internationale Unternehmen mussten viele ihrer Compliance-Bemühungen anpassen. Als Reaktion darauf unterhalten Cloud-Anbieter unterhalten zunehmend regionale Datenzentren, die den aktuellen Vorschriften zur Datenhoheit gerecht werden. Dank umfassender Überwachungsmaßnahmen würden Unternehmen über Veränderungen bei den Vorschriften sofort informiert. Für Einzelunternehmen wären viele dieser Maßnahmen zu teuer. 

  1. Flexible Analysen für das Internet der Dinge

Da Cloud-Systeme große Mengen von Daten aus dem Internet of Things verarbeiten können, verlagere sich der Fokus in vielen Projekten von der Erfassung auf die Analyse. Daten aus dem Internet of Things seien allerdings häufig heterogen und würden auf unterschiedlichen Systemen gespeichert, von Hadoop-Clustern bis zu noSQL-Datenbanken. Um all diese Daten zu analysieren, seien Analysetools gefragt, die eine enge Verbindung zu einer großen Vielfalt von Cloud-gehosteten Datenquellen herstellen können.

So setzt beispielsweise das neuseeländische Versorgungsunternehmen MainPower eine flexible Business-Intelligence-Lösung ein, um Daten aus mehreren Quellen und in unterschiedlichen Formaten zu analysieren. Durch die Zusammenführung unterschiedlicher Daten in einer einzigen Ansicht könne das Unternehmen Problemregionen und Dienstleistungen mit schwacher Leistung erkennen und dort die Effizienz erhöhen. Mehr dazu: Das Problem der letzten Meile im Internet der Dinge und seine Lösung (Tableau).

  1. Serviceanbieter wandeln sich zu Beratern

Serviceanbieter haben sich bislang oft auf den technischen Support komplexer Softwarebereitstellungen konzentriert. Im Cloud-Zeitalter entfielen künftig sämtliche Probleme, die im Zusammenhang lokal installierten Systemen stehen. Das entlaste die Serviceanbieter, denen damit mehr Zeit bleibt, ihre Kunden bei der Cloud-Bereitstellung zu betreuen – vom Änderungsmanagement bis zu Best Practices für die kulturelle Anpassung neuer Technologien. 

  1. Collaboration entwickelt sich zum Standard

Der Umfang kollaborativer Aufgaben ist in den vergangenen Jahren um mehr als 50 Prozent gestiegen. Cloud-Anwendungen helfen dabei, die Teamarbeit im Büro zu optimieren. Laut Studien herrscht hier aber noch Nachholbedarf. Übervolle Terminkalender, nicht enden wollende Besprechungen und ausufernde E-Mais ließen die Produktivität der Mitarbeiter sinken. Cloud-Anwendungen schafften Abhilfe – durch Tools für die Zusammenarbeit, etwa Chat innerhalb der Anwendung, Messaging und Kommentare.

Auch die Zusammenarbeit auf Basis von Daten werde einfacher. Moderne Analysetools integrierten Funktionen für den nahtlosen Austausch. Mit Hilfe von so genannten Self-Service-Lösungen können die Mitarbeiter ihre Daten und Dashboards untereinander auszutauschen, und zwar direkt im Browser. Ähnlich funktionierten intelligente Funktionen wie Abonnements und Empfehlungen die Zusammenarbeit in großen Gruppen. Die Mitarbeiter würden damit produktiver. Sie verwandelten die Zusammenarbeit von einer zeitaufwändigen zu einer Mehrwert-schaffenden Tätigkeit. Jürgen Frisch

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