Siemens und Software AG werden IoT-Partner

Siemens Mindsphere als Betriebssystem für das Internet-of-Things (IoT) sowie die Management- und Integrationsfuktionen der Software AG wachsen zusammen. Gemeinsam unterstützen die Kooperationspartner die Digitalisierung von Fertigungsbetrieben und Maschinenbauern.

Siemens und die Software AG kooperieren, um das Internet of Things Betriebssystem MindSphere von Siemens zu etablieren. Diese Cloud-Plattgform unterstützt die digitale Transformation von industriellen Unternehmen und verfügt über eine eine Entwicklungsumgebung, in der Unternehmen eigene Applikationen und Services anbieten können, um Innovationen im IoT-Umfeld voranzutreiben. Die Software AG stellt auf MindSphere Komponenten ihrer Digital Business Platform bereit. Diese ermöglichen Anwendern beispielsweise die flexible Verwaltung von Netzwerken mit Millionen von Endgeräten.

„Zusammen mit der Software AG bauen wir MindSphere und das dazugehörige globale Ecosystem weiter aus. Mit MindSphere als wichtigem Element unserer Digital Enterprise Suite unterstützen wir Kunden aus der Fertigungsindustrie bei ihrer digitalen Transformation“, berichtet Jan Mrosik, CEO der Division Digital Factory, Siemens AG. „Wir wollen die Industrie-Präsenz von Siemens mit unserer Software-Expertise im IoT-Umfeld verbinden“, erläutert Karl-Heinz Streibich, Vorsitzender des Vorstands der Software AG. „Die Bereitstellung unserer Software-Komponenten auf MindSphere eröffnet Anwendern neue Möglichkeiten, um aus Datenanalysen Wettbewerbsvorteile zu erzielen, und stärkt so das IoT-Betriebssystem von Siemens.“

Digitale Services und neuartige Geschäftsmodelle

MindSphere ermöglicht den Aufbau eines Ecoystems, in dem Anwender Industrie-Applikationen und digitale Services als Grundlage für neue Geschäftsmodelle anbieten – etwa im Bereich vorausschauende Wartung, Energiedaten-Management oder die Optimierung von Ressourcen. Eine wichtige Rolle spiele dabei die Offenheit etwa durch die Nutzung von offenen Schnittstellen zur Erstellung von kundenspezifischen Apps sowie von offenen Standards für Konnektivität. So soll MindSphere die Grundlage für neue Geschäftsmodelle, darstellen. Siemens biete mit seinen MindApps Basisfunktionen für den Einstieg in die digitale Welt. Auf diesen könnten Maschinenbauer mit ihrem Maschinen- und Prozesswissen aufsetzen und Applikationen, Lösungen und Services für ihre Kunden entwickeln. Als Beispiele nennen die Partner verteilte Maschinen oder das Management von Maschinenflotten, um deren Stillstandzeiten reduzieren.

Über die Cloud-Plattform Mindsphere von Siemens lassen sich Werkzeugmaschinen ans Internet der Dinge anschließen. Die Software AG stelltdort Komponenten für die Verwaltung von Netzwerken mit Millionen von Endgeräten bereit. Quelle: Siemens

Gerätevernetzung über die Cloud für Edge-Analytics

Gemeinsam wollen Software AG und Siemens Technologien anbieten, mit denen Anwender ihre Rohdaten von Produkten und Maschinen in MindSphere integrieren und analysieren. Die Gerätemanagement-Technologie der Software AG ermögliche die zentrale Vernetzung von Geräten sowie deren Steuerung über die Cloud. Ein möglicher Einsatzbereich ist die Verwaltung eines Netzwerks aus Millionen von Endgeräten im Bereich Edge-Analytics. Über Application Connectivity von der Software AG ließen sich unterschiedliche Geschäftsapplikationen wie beispielsweise Big Data-, IoT-, Client-, Partner- oder Shop-Floor-Applikationen entlang der gesamten Wertschöpfungskette integrieren.

Mindsphere setzen Unternehmen im Bereich Product Lifecycle Management (PLM) und Manufacturing Operations Management (MOM) und Totally Integrated Automation (TIA) ein, um Produkte zu designen, entwickeln und produzieren. Auf dieser Plattformre lassen sich Gerätedaten sammeln und analysieren, um einen digitalen Zwilling zu erzeugen. Partner können dabei entlang der gesamten Wertschöpfungskette vom individuellen Produktdesign bis hin zu den dazugehörigen Services kooperieren.

Produktdaten entlang der Wertschöpfungskette teilen

Die Themen Internet of Things sowie der digitale Zwilling haben gerade Hochkonjunktur: Im September hatten die Software AG sowie die Maschinenbauer DMG Mori, Dürr und Carl unter dem Namen Adamos eine Software-Plattform für den Maschinen und Anlagenbau aufgesetzt. Die Partner kooperieren über ein Joint-Venture bei der Vernetzung der Produktion. Seit Mitte November stellt die Telekom-Tochter T-Systems im Rahmen einer Partnerschaft die Open Telekom Cloud als technische Basis für die PLM-Plattform 3D Experience bereit. Diese Plattform von Dassault Systemes verbindet die Produktdaten inklusive der dahinterliegenden Semantik, um unterschiedliche Abteilungen wie Mechanik und Elektrik so zusammenzubringen, dass sie ihre Ergebnisse direkt austauschen können. Jürgen Frisch

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